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sowie des Forstreniamts Tharandt. Nr. 371 — 97. Jahrgang Montag. den 21. November 1938 Wilsdruff-Dresden Drablonschrist: „Tayeblan Postscheck! Dresden 2640 -2 amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, Da« ..WUSdrusfer Tageblatt-erscheint werktags nachm 4 Uhr BezugSpr monatt 2RM frei HauSr bet Postbestellung RM -uzügl Bestellgeld Einzelnummer w Rv« Alle Postanstallen. Pr-stboien. unsere Äuölrüger u Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zelt Be- stellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder sÜl U. 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Jahrhunderts, während der preußischen Reform, hatte ein dramatisches Ringen zwischen den staatserneuernden Mächten und den aufsteigenden kapitalistischen Mächten begonnen. Wir müssen uns das gerade heute einmal klar vor Augen führen, um zu erkennen, warum der Kampf gegen das Judentum unerbittlich bis zum Ende durchgeführt wer den mutz. Der Gegenstand des Kampfes war damals schon vor allem der Bauer gewesen, den ein Staatsmann wie Stein an die Scholle binden wollte, während ihn das vorwiegend jüdisch-liberalistische Kapital als Objekt der Güterspekulation betrachtete. Von Anfang an waren die gerissensten und bedenkenlosesten Ausbeuter des deut schen Bauerntums die Juden gewesen. Damals schon schrieb ein Mann wie der preußisch^ General Marwitz: „Die Juden — (wenn sie wirklich ihrem Glauben treu sind, die notwendigen Feinde eines jeden bestehenden Staates; wenn sie ihrem Glauben nicht treu sind, Heuchler) — haben die Masse des Geldes in Hän den. Sobald also das Grundeigentum so in seinem Werte gesunken sein wird, daß es für sie mit Vorteil zu requi rieren ist, wird es sogleich in ihre Hände übergehen. Sie werden als Grundbesitzer die Hauptrepräsentanten des Staates und unser altehrwürdiges Brandenburg-Preußen ein neumodischer Judenstaat, das wahre Jerusalem wer den." Von allen Seiten klang cs ähnlich über das kapi talistische und ausbeuterische Judentum. Es war von verheerenden Folgen, daß in dieser Zeit das folgenschwere Ereignis der Judenemanziva- tion eintrat und liberal gesinnte Regierungen den auf lösenden und zersetzenden Juden den Weg sreigaben. Die Juden kamen ans dem Ghetto, dem bis dahin vorsorg lich abgesonderten Wohnbezirk der Juden. Seit Jahr hunderten hatten sie dort den Haß, der ihnen im Blute saß, gespeichert. Nun öffnete die Unvernunft libcralisti- scher Staatspolitik die Schleusen. In Hunderten von Kanälen verteilt sich dieser Haß überallhin als ein wirk sames „Ferment der Dekomposition". Wohin sie dringen — und überall dringen sie hin —, werden die Juden die stillen Meister der Zersetzung. Sie bringen es fertig, sich als unscheinbare Biedermänner in das Gefüge der alten, gesunden Gesellschaft zu nisten. Als Herren des Kapitals treiben sie das Geldwesen, die unheimliche Macht der Aktie und der Börsenspekulation, zu phanta stischen Verheerungen vor. Sie dringen selbst in führende Stellungen der damals staatserhaltenden konservativen Organisationen ein. Vor allem aber werden sie die „Führer" deutscher Arbeiter, die sie ausbeuten und mit ihren verlogenen Parolen zum Sturmbock gegen den Staat und die Ordnung machen. Ucberall wurden die furchtbaren Folgen der jüdi schen Zersetzung bemerkbar, die dann zu dem furcht baren Verbrechen des Dolchstoßes in den Rücken des kämpfenden deutschen Heeres während des Weltkrieges führte. Wir wollen uns heute nichts vor machen: Die Niederlage von 1918 mit allen ihren furcht baren Folgen ist die Schuld des Judentums, ganz gleich, ob es sich „führend" in der Arbeiterschaft, im Kapitalismus, in der Presse oder sonstwie betätigte. Nie dürfen wir diese Schuld des Judentums vergessen, und Mitleid mit den Juden ist deshalb auf keinen Fall am Platze, Mitleid mit dem Judentum, das das schlimmste Elend durch seine verbrecherische Betätigung im Weltkriege nach 1918 über das deutsche Volt ge bracht hat. Luden dürfen keine Ltniform tragen Ein Erlaß des Führers. Der Führer und Reichskanzler hat in einem Erlaß Juden, die der alten oder der neuen Wehrmacht, der österreichisch-ungarischen Wehrmacht oder dem österreichischen Bundesheer angehört und das Recht zum Tragen einer Uniform erhalten haben, dieses Recht entzogen. Kreis der Judenfeinde wird größer Ein kennzeichnender Wunsch des Groß rab b i n e r s v o n P a ri s Wenn man die neuesten Nachrichten aus aller Welt zur Kenntnis nimmt, so wird der Kreis der Völker immer größer, die nichts von den Inden wissen wollen. Daher Werden auch die Erklärungen des Großrabbiners von Paris nur ein frommer Wunsch bleiben: „Ich kann den Wunsch aussprcchen, daß die neue Welle von Judenver folgungen in der Welt zu einer großen Solidaritäts bewegung (?) zugunsten der unschuldigen Opfer führen muß." llngarische Maßnahmen gegen die Juden „ . 2u den Plänen über die Neuregelung des Judcn- eät- erfährt die ungarische Zeitung „M a g h a r s a g", s «ei beabsichtigt, im öffentlichen Leben das' Verhältnis MMnis zm GrOeuWn Reich! Dr. Goebbels eröffnete Wahlkampf im Sudetengau In der Messehalle von Reichenberg, dem su detendeutschen Sportpalast, eröffnete Reichsminister Dr. Goebbels den Wahlkampf im Sudetengau. Nach dem Abschreiten der Front der Ehrenforma tionen der Bewegung betrat der Reichspropagandaleiter mit Konrad Henlein die große Mittelhalle. Mächtig brandete an den Wänden das Rufen der Menschen. Heil unserem Doktor!, hörte man im Chor aus diesem Orkan immer wieder heraus, und es dauerte Minuten, bis der Gaupropagandaleiter zur Eröffnung der Kundgebung das Wort ergreifen konnte. Eröffnungsansprache Henleins Dann sprach Konrad Henlein. Zu Beginn seiner Ausführungen erinnerte der Gauleiter an die Gemeindewahlen vor einem halben Jahre die Benesch unter dem Druck der SdP endlich stattfinden lassen mutzte. Damals habe Benesch in seiner Hinterhältigkeit geglaubt, das Wahlergebnis durch den nackten Terror des Militärs ändern zu können „Ihr, meine Volksgenossen", so erklärte der Gauleiter, „habt damals mit- geholsen, ven Plan ves Herrn Benesch zunichte zu machen." Nach dem Willen des Führers haben wir. so fuhr Lienlein unter anderem fort, nunmehr die Männer unseres Vertrauens in den Deutschen Reichstag zu entsenden, um damit auch nach außen bin in letzter und gültiger Form zum Ausdruck zu bringen, daß unsere Heimat und ihre Menschen nach eigenem Willen endgültig zu einem Bestandteil Grotzdeutschlands ge worden sind. Und so eröffne ich denn in dieser geschichtlichen Stunde den Wahlkampf für die Ergänzungswahlen in den Deutschen Reichstag im Sudetengau Wir, meine Volksgenossen, wollen uns der Verpflichtung, die in den nächsten Wochen auf unseren Schultern liegt, würdig erweisen. Jedem einzelnen von uns muß bewußt sein, daß der Ausgang dieses Wahlkampfes den Ergebnissen unserer bis herigen großen Wahlsiege nicht nur gleichkommen, sondern sie übertrcsfen must Unsere Dankbarkeit dem Schicksal gegenüber ist so groß, daß wir denen nicht zürnen, die in der Vergangenheit in die Irre gegangen sind. Sie alle sollen und werden den Weg zum Nationalsozialismus finden, und keinen wollen wir daran hin dern, den Weg zu uns zu suchen. Unversöhnlich aber bleiben wir jenen gegenüber, die die Verführer dieser Menschen waren. Wir sind uns der Tatsache bewußt, daß viele, die jahre lang gegen uns standen, während der letzten Wochen sehend geworden sind. Gerade bei dem Wahlgang des 4. Dezember werden sic, die ehemals Verführten, Gelegenheit haben, dem Staate gegenüber, der nun auch ihnen die Arbeit wieder zum Segen machen wird, die erste loyale Handlung zu begehen Das gleiche mag für jene Angehörigen des tschechischen Volkes gelten, die ans Grnnd der neuen Staatsgrenzen Bürger des Reiches geworden sind. Das Großdeutsche Reich wird auch seinem tschechischen Staatsbürger Raum zum Dasein geben getreu dem Grundsatz, daß Volkstreue Staatstrene nicht aus- schließt, daß dem Staate aber gegeben werden mutz, was des Staates ist. Ich erkläre mit aller Deutlichkeit: Die Wahl in den Deut schen Reichstag ist kein Plebiszit. Die Grenzen des Deut- schen Reiches stehen, unabhängig von dem Ergebnis der Wahl, unerschütterlich fest. Wer uns hier nicht versteht und gegen uns handelt, hat uns zum Feind. Wir drohen nicht, aber wir warnen, und dies in aller Eindeutigkeit. Gauleiter Konrad Henlein schloß seine ost von Beifall unterbrochene Rede mit den Worten: „Unsere ganze Arbeit, vor allem aber unser Einsatz in diesem Wahlkampf. soll dem niemals abzustattendcn Danke ge weiht sein, zu dem wir dem Manne gegenüber verpflichtet sind, ohne den all das, was geschah, nicht denkbar wäre. Volks genossen! Dankt dem Führer am 4. Dezember, marschiert auf vor den Wahllokalen, zeugt durch die Abgabe euerer Stimme für die Größe des Glückes, das uns wider fahren ist. Tut euere Pflicht als Nationalsozialisten und als Bürger eines Reiches, dem anzugehören Stolz und Glück eines jeden von uns bedeuten mntz." Dr. Goebbels' Rede Nach Gauleiter Konrad Henlein ergriff Reichsminister Dr. Goebbels das Wort. Er wies unter dem lobenden Beifall der Männer und Frauen des Sudetengaues darauf hin, daß mit dem Führer die gesamte deutsche Nation em- schlossen war, die sudetendeutsche Frage, wenn notwendig, auch mit der Wafse zu lösen Es galt das einzige Recht des Versailler Diktats, das für uns sprach, nämlich das Selbst bestimmungsrecht der Völker, nun auch in diesem Punkte sür uns zur Durchführung zu bringen. Es habe allerdings einer beispiellosen Nervenprobe be durft, um die letzten Monate durchzuhalten. „Die schwerste Probe aber", so erklärte Dr. Goebbels unter nicht enden wol lenden Zustimmungskundgebungen, „hat als Träger der höch sten und letzten Verantwortung der Führer selbst zu bestehen gehabt. Was uns heute wie ein Wunder anmutet, das ist in Wahrheit das Ergebnis einer mit Mut, Weitblick nnd Tatkraft verfolgten Politik gewesen. Wir hatten unserem Volke die Kraft gegeben, die ihm die Fähigkeit verlieh, sich geschlossen hinter diese Weitblickende Politik des Führers zu stellen. Und wie sich der Führer des deutschen Volkes würdig erwiesen Hal, so hat sich auch das Volk seines Führers würdig gezeigt." An Hand einer Fülle von Beispielen setzte Dr. Goebbels keinen Hörern aufeinander, daß erst viele BoranSsetz"«w»n erfüllt werden mutzten, ehe den beiden weltpolitischen Ereig- nisten dieses Jahres jener Ausgang gegeben werden konnte, der dem deutschen Rechtsanspruch entsprach. Der Minister sprach unter losendem Beifall von der Welt machtstellung, die die deutsche Nation heute wieder einnimmt. Sie habe diesen Rang erreicht, ohne die in „demokratischen" Staaten so gepriesene Meinnngsf'^iheit, jene Freiheit, die in Wirklichkeit nur einer gewissen uellcktuellen oder finanz kräftigen Schicht Vorrecht aus Kosten der Gesamtinteressen des Volkes gebe. Wieder erklang das stürmische „Nein!", als Dr. Goebbels die anwesenden Sudetcndcutschen fragte, ob sie vielleicht unter dem demokratischen Benesch-Regime das Recht der freien Meinungsäußerung gehabt hätten. Dr. Goebbels gab dann seinen sudetendemschen Zuhörern ein Bild des gigantischen Ausbauwerkes des Führers. Vas sich keineswegs in den außenpolitischen Erfolgen erschöpfte, son dern ebenso innenpolitische Maßnahmen von säkularem Wert umfaßte. Er legte dabei die Aufgaben dar. die nun die fu- deiendeutschcn. Brüder im Rahmen dieses Gesamtwertes zu er füllen haben werden. Der Minister gab dem unbeschreiblichen Gefühlen der Be glückung Ausdruck, das die dreieinhalb Millionen Deutschen beseelen muß, die nun zu ihrem mächtigen Heimatvolk heim- gekehrt sind. Er gab unter stürmischer Zustimmung auch den Deutschen, die weiterhin im tschecho slowakischen Staat leben müssen, die Versicherung, daß sic auch in Zukunft niemals ver gessen und niemals verlassen sein würden Zweifellos würden nach der Heimkehr des Sudetengebieies zunächst einmal hier und da auch gewisse Schwierigkeiten zu überwinden sein. Unter Hinweis auf Vie schnelle Üebcrwin- vung dieser Schwierigkeiten in der Ostmark beionte Dr Goeb bels. daß alle diese Probleme sehr bald gelöst sein würden ,Wir werden nichi ruhen", so erklärte er unier lebhaften Kundgebungen des Dankes, „bis der Lebensstandard dieses Landes auf den des Reiches Heraufgehoben ist. Es wird un sere erste Aufgabe sein auch in diesem Gebiet, wie in ver Ostmark, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen und durch die starke Einflußnahme und die große Finanzkraft des Allreichs die systematisch von der Benesch-Regierung zugrunde gerichtete fudetendeutsche Wirtschaft in kürzester Frist Wieder au f z u b a u e n." Der Minister schloß diesen Teil seiner Ausführungen mit der von minutenlangem Jubel unterstrichenen Feststellung: „Sie werven teilhaben an all dem was im Altreich schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Sie werden nicht mehr Angehörige eines Ihnen fremden und entgegengesetzten Staats wesens sein: Sie sind jetzt Angehörige der großen deutschen Weltmacht! Die Wehrmacht, die wir unter größten Opfern und der Juden zur Bevölkerung von bisher 20 v. H. aus 6 bis 10 v. H. herabzusetzen. Entgegen den bisherigen Bestimmungen sollen auch für die Kriegsteilnehmer bei der Anwendung der Judenbestimmungen keine Aus nahmen mehr gemacht werden. Die ungarische Regierung hat bisher 87 jüdische Druck-Erzeugnisse verboten. Nordamerikaner gegen wettere jüdische Invasion Als Antwort auf das hysterische Geschrei der jüdischen Organisationen in den letzten Tagen gab Senator Borah seiner Ueberzeuaung Ausdruck, daß jeder Ver such, die amerikanischen Einwanderungsgesetze zugunsten der Juden zu ändern, auf stärkste Opposition im Kongreß stoßen würde. Auch Roosevelts Anweisung an das Arbeitsministe rium, die Visen von 15 000 Flüchtlingen, die sich zur Zeit aus Besuchsvisen in Amerika aushalten, zu verlängern, wurde scharf kritisiert. Der Vorsitzende des bekannten Untersuchungsausschusses für nichtamerikanische Machen schaften, Dies, erklärt hierzu: Roosevelt sei zu einer solchen Anordnung nicht ermächtigt. Sein Vorgehen ver stoße gegen den Sinn des Gesetzes, Schließlich stellte auch ein Mitglied des Einwande rungsausschusses ves Senats fest, daß selbst die Gewerk schaften gegen eine weitere Zunahme der jüdischen Ein wanderung schärfstens protestieren würden. Sogar die Gewerkschaftler Lewis und Green, die zu den leidenschaftlichen Boykotthetzern gegen Deutschland gehören, seien der Ansicht, daß die jüdische Einwanderung nicht nur die ohnehin große Arbeitslosigkeit erhöhen, sondern vor allem die schon vorhandenen antisemitischen Bestrebungen wesentlich verstärken würde. Auch Ceylon und Australien winken ab Der australische Premierminister Lyons hat erklärt, daß die australische Negierung fest entschlossen sei, die Masseneinwanderung von Fremdstämmigen zu ver hindern. Ein angeblich in London gemachter Vorschlag, jüdische Emigranten massenweise in Australien anzu- sicdcln, komme gar nicht in Frage. Der Gouverneur von Ceylon hat in einer Antwort an Kolonialminister MacDonald sich dahin ge äußert, daß die, augenblickliche Handelslage mnd di« Arbeitslosigkeit auf Ceylon dre Zulassung von Juden nicht gestatte.