Volltext Seite (XML)
Wilsdruffer Tageblatt amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen Nr. 273 — 97. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt' Dienstag den 22. November 1938 Vosllcbeck: Dresden 264» Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der Und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Anzeigenpreise Inm »»fliegender Preisliste Nr. 8. — Z l f s e r - G e b L h r : 20 Rpfg. — Vorgeschrie bene ErscheinungSIage und P atzwünsche werden nach Möglichleil berücksichtigt. — Anzetgen-Annahm« bl« vormittag« w Uhr Für °ie Richtigkeit der durch Fernruf üdermtt. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 20b i-lten Anzeigen überne». men wir keine Gewähr — Bet Konkurs un» Zwangsvergletch erlischt ieder Anspruch «rf Nachlaß. -g^^üruffer Tageblatt' erscheint Werktag« nachm «Uhr Vezugtp« monatl 2RM frei Hau«, bet PoNbeNelluna »PV RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lv Rd< Alle Postanslallen, Postboten, unsere AuSlräger u Geschäsiästelle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend lustige"B^i'r^ le» besteh, kein Anspruch aus Lieferung der Zet- oder Kürzung de« Bezugspreise« Rücksendung ctngeiandler SchrMftücke erfolg! nur, wenn Rückporto bc,liegt Die Grenze endgültig festgelegt Vereinbarung zwischen dem Deutschen Reich und der Tschecho-Slowakei — Die beiderseits durchzusührende Räumung und Besetzung erfolgt am 24. November Zwischen der deutschen und der tschecho-slowakischen Negierung ist eine Einigung über die Festsetzung der Grenzen zwischen dem Deutschen Reich und der Tschecho- Slownkischcn Republik zustande gekommen. Das Protokoll über diese Einigung ist am 20. November in Berlin im Auswärtigen Amt unterzeichnet worden. Gleichzeitig ist ein Vertrag über Staatsangehörig keits- und Optionsfragen und eine Erklärung über den Schutz der beiderseitigen Volksgruppen unterzeichnet wor den. Am Montag, dem 21. November, hat eine Sitzung des Internationalen Ausschusses stallgesunden, der in dem Münchener Abkommen vom 29. September eingesetzt wor den ist. In der Sitzung wurde dem Internationalen Aus schuß die Einigung zwischen der deutschen und der tschecho slowakischen Negierung über die Festlegung derendgü 1- tigen Grenze zwischen dem Deutschen Reich und der Tschecho-Slowakischen Republik zur Kenntnis gegeben, die der Ausschuß im Sinne der Ziffer 6 des Münchener Ab kommens bestätigt. Die nach den Grenzfestsetzungsprotokollen an einzel- ncn Stellen bcidcrsseits durchzusührende Räumung und Besetzung erfolgt am 24. November. Am Sonnabend, dem 19, November, war bereits im Auswärtigen Amt eine Vereinbarung zwischen Deutsch land und der Tschecho-Slowakei über eine aus tschecho-slo- wakischem Staatsgebiet zu bauende Durchgangs autobahn als Verbindung zwischen Schlesien und der Ostmark und eine Vereinbarung über den Bau eines Ver- , bindungskanals zwischen der Donau und der Oder unter- ! zeichnet worden. Ferner istderUeberslugverkehr I über tschecho-slowakisches Gebiet geregelt worden. Die deutsche Negierung Hai den Generalinspelteur für das deutsche Slraßenwescn, Tr. Ing. Fritz Todt, die tschecho-slowakische Negierung den Minister für öffentliche Arbeiten, Husarek, ermächtigt, mit der Vorbereitung und den Panarbeiten sofort zu beginnen. Betreffend den Oder-Donau-Kanal ist das Einvernehmen der deulschen und der tschecho-slowakischen Negierung über die grundsätzlichen Fragen im Hinblick auf die gemeinsame Inangriffnahme dieses Kanals erzielt worden. Zwecks Ausstellung der technischen Grundlagen für Bau und Betrieb wird eine Sachverständigenkommis sion zusammentrewn. Ein späterer Anfchluß der Elbe an den Kanal ist in Aussicht genommen. Tie beiden Verkehrswege dienen der Erleichterung des Personen- und Handelsverkehrs zwischen den beiden Talen Tutschlands, die durch das tschecho-slowakische Ge biet getrennt sind. Die getroffene Regelung und die vor gesehene Lösung befreit den deulschen Verkehr von zeit raubenden Formalien und störenden Kontrollen. Die Turchgangsautobahn mit Anschlüssen an das tschecho- slowalische Straßennetz soll dem gesamten deutschen und tschecho-slowakischen Kraftsahrzeugverkehr kostenlos zur Verfügung stehen und dient somit der Förderung des Verkehrs zwischen beiden Ländern. Auf der Durchgangs autobahn, die exterritorial ist, wird ein durch jegliche Paß- oder Zollkontrolle unbehinderter Verkehr von Breslau nach Wien auf dem kürzesten Weg möglich' sein. Die Bauausführungen der geplanten Durchgangs autobahn und des Oder-Donau-Kanals bilden für die von der tschecho-slowakischen Regierung in Angriff genom- mene Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eine wesentliche Unterstützung. »er Mhmdek MisWW in Prag Was sagt die tschecho-slowakische Regierung dazu? Der von einer gewissen Zentralstelle in links stehenden Kreisen proklamierte Deutschenhaß kommt i n Prag erneut stärker zum Durchbruch. Nicht nur, daß alle deutschsprachigen Aufschriften u. dgl., soweit sic z. B. in deutschen Instituten usw. vorhanden waren, zerstört und vernichtet werden, werden bereits wieder deutsch sprechende Paffanten aus der Straße von dunklen Gestalten angepöbelt und tätlich ange fallen. In den Caföhäusern werden alle Gäste, die sich der deutschen Sprache bedienen, derart angeekelt, daß sie es vorziehcn, die Lokyle zu verlassen. Selbst deutsches Eigentum wie parkende Automobile mit dem Kennzeichen des Deutschen Reiches (!!) sind das Angriffs ziel. Abzeichen, die an das Deutsche Reich oder einen deutschen Verband erinnern, werden überall abgckratzt, die Wagen beschmiert u. dgl. Ein besonders krasser Fall, der beredtes Zeugnis von dem Anschwellen des Deutschenhasses in Prag ablegt, hat sich in der Nacht auf Sonnabend im Zentrum Prags auf der sogenannten Kettenbrücke zugetragen. Eine Gruppe Deutscher, die sich auf dem Heimwege vefand, wurde von einem tschechischen Rowdy überfallen. Es wurden zwei deutsche Beamte und deren Frauen ernst lich verletzt. Der Deutsche H. wurde derart am Kopf und am Auge verwundet, daß er jetzt noch ärztliche Hilse be anspruchen muß. Der andere deutsche Beamte R. wurde so lange geschlagen, bis er bewußtlos zusammenbrach. Er fiel infolge des starken Blutverlustes auf der Wachstube ein zweitcsmal in Ohnmacht. Die Frauen der lleberfalte- nen zeigen noch Spuren der Mißhandlungen. Trotz aller Anstrengung hat die Prager Polizei den Namen des Täters bisher noch nicht bekanntgegeben und verweigert auch weiter seine Namensnennung. Es zeigt sich immer deutlicher, daß die Elemente, die an der Völkerfeindschaft Interesse haben, wieder die Ober hand bekommen und die Polizei nicht entsprechend durch greift. Die unfreundliche Behandlung, der bisher in der Tschecho-Slowakei wohnenden Deutschen bei den staat lichen Behörden ist bezeichnend. Es scheint, daß die Poli« tischen Ereignisse der letzten Zeit noch nicht deutlich genug gewirkt haben. Sier Idealisten, dort Scharten und Gauner Don Karl Z. Albrecht, Ehemaligem stellvertretenden Volkskommissar für das Forstwesen der UdSSR, und Sonderbeauftragten Stalins für die Holzwirtschaft Hier spricht ein Mann, der 10 Jahre lang als hoher Staatsbeamter der UdSSR, in das innere Getriebe der bolschewistischen Weltleitung Einblick gehabt hat. Sein um fassender Bericht zerreißt zum erstenmal den Schleier der Unkenntnis, der, künstlich gefördert von den bolsche wistischen Machthabern, die Verbrechen des Bolschewismus vor den Blicken Europas und der Welt schützte. Der Bericht ist grandios in seiner frappanten Wirklichkeitsnahe und erschütternd in seinem tragischen Ablauf. Am erschütternd sten, daß die, die einmal geglaubt haben, durch Streiks und Zerstörung ihrer eigenen Volkswirtschaft eine neue Welt sozialer Gerechtigkeit zu errichten, nun sehen müssen, daß sie ahnungslose Schachfiguren auf dem Brett bolschewisti scher Vernichtungspolilik und jüdischer Herrschsucht waren. Die Regie des V. Weltkongresses wurde zweifellos mit unübertrefflichem Geschick von der Kommunistischen Partei der Sowjetunion durchgeführt. Damals konnte ich ebenso wenig wie die übrigen Teilnehmer des Kongresses ahnen, daß tatsächlich noch andere geheime Ziele und eine wohl durchdachte Planmäßigkeit bei allen diesen Beschlüssen über kommende revolutionäre Aktionen im Auslande vorhanden waren. Niemand von uns aus ländischen Kommunisten wußte, daß in der Komintern- lcitung ganz bestimmte Absichten Vorlagen, in diesem oder jenem Lande diese oder jene revolutionäre Aktion vorzu- bcreitcn, deren Durchführung absolut nichts mit der Wah rung der Interessen der Arbeiterschaft zu tun hatte. Die Leitung der Kommunistischen Partei der UdSSR., aus deren Mitgliedern sich g l e i ch z e i t i g d i e S o w j e t- regiernng zusammensetzte, verfolgten in der Tat be sondere Zwecke, als sie diesen Kongreß und noch weitere derartige internationale Treffen überzeugter Parteigänger veranstaltete. Meine Parteifreunde in der Patteileitung erklärten mir später offen die eigentlichen Hintergründe dieser Kongresse. Die Wirtschaft der Sowjetunion lag arg danieder. Die Organisierung eines geregelten Absatzes der von der Bauernschaft erpreßten landwirtschaftlichen Produkte auf dem Auslandsmarkt wollte ebensowenig ge lingen wie der Verkauf von Holz, Naphtha und anderen Rohstoffen oder Halb- und Fertigfabrikaten in nennens werten Mengen ins kapitalistische Ausland. Die Welt wollte von einem Handel mit der Sowjetunion damals noch nicht viel wissen. Dem mußte abgeholfen werden. Um die erforderliche Bresche in diese Boykottsroni zu schlagen. Mußten die gutgläubigen Parteigänger der ausländischen Kommunistischen Parteien ausgenutzt werden. Sie wurden auf diesen Parteikongressen aufgestachelt, gegen „die Kapi talisten und deren Regierungen" durch revolutionäre Kampfhandlungen in ihrer Heimat vorzugehen. Das Ziel war dabei, die Wirtschaft dieser Länder durch Streiks, Auf stände, unmäßige Lohnforderungen u. dgl. zu schwächen und, wenn möglich, lahmzulegen. Es wurde dabei nach ganz bestimmten Gesichtspunkten verfahren. Die Dele gierten der verschiedensten Länder wurden in Fachgruppen, Sektionen, aufgeteilt, z. B. Sektion für Metallbearbeitung, Landwirtschaft, Holzindustrie und Waldwirtschaft, Naphthagewinnung, Bergbau usw. In diesen Sektionen wurde durch sowjetische Redner maßloseHetzpropa- ganda betrieben und dann „einmütig" beschlossen, diese oder jene Handlung sofort nach Eintreffen in die Heimat unverzüglich oder zu einem beschlossenen Zeitpunkt durch zuführen. Keiner der Delegierten, abgesehen von den von Moskau besonders bestellten Partei- und Delegations führern, ahnte dabei, daß es lediglich schwere wirtschaft liche Sorgen waren, welche die Kommunistische Partei leitung der Sowjetunion veranlaßt hatten, gerade zu dem festgelegten Zeitpunkt Streiks etwa in der Waldwirtschaft Finnlands, Schwedens, Kanadas, Polens und anderer konkurrierender Holzexportländer anzuzetteln, um dort die Arbeiten in den Waldgebieten oder Holzhearbeitungs- betrieben lahmzulegen und so den Export unmöglich zu machen. Ebenso waren die Streiks und andere revolutionäre Handlungen, die unsinnigen Lohnforderungen im Bergbau, in der Erzförderung, in der Holzwaren-, Papier- und Zelluloseindustrie, von der Kominternleitung oder der roten Gewcrkschaftsintcrnationale absolut nicht im Interesse der Werktätigen dieser Wirtschafts zweige angcordnct worden. Diese Hetze entsprang stets den sehr prosaischen Wünschen der Sowjetmachthaber im Kreml und hatte das Ziel, günstige Konjunktur für den bolschewistischen Export zu schaffen. Abertauende auslän discher Arbeiter führten in ehrlichem Glauben an ihre revolutionäre Mission einen vermeintlichen wirtschaftlichen Eristenzkampf gegen ihre Unternehmer und gerieten in schwere Konflikte mit den Regierungen ihrer Länder. Es entstanden Millionenverluste an Lohnaus sal l für die Arbeiter selbst, gewaltige, nicht mehr wieder- eunumochonde für die Wirtschaft ihrer Das Ziel der Sowjetführer war erreicht: wurden von den Weltmärkten als „unzu- amge Lieferanten" auf fange Zeit verdrängt. Die letzten Leidtragenden waren immer die Werktätigen der betreffenden Länder. Von alledem hatten die Ehrlichen unter den Dele gierten keine Ahnung. Die schlauen, besonders sorgfältig ausgesuchten, meist sprachkundigen, also agitatovich wert volle Dienste leistenden Delegierten der sowjetischen Kom munistischen Partei hatten die Anweisung, sich vorsichtig zurückzuhalten. Die meist jüdischen Leiter der ein zelnen Fachsektionen verstanden es, in demagogisch ge schickter Verhandlungsführung die ausländischen Dele gierten selbst zu immer wilderen Sabotagevorschlägen gegen ihre eigene Heimatindustrie, gegen ihre eigene Volks wirtschaft anzueifern und aufzustacheln, ohne daß die Dele gierten merken konnten, daß sie hloß armselige Marionetten Moskaus waren. Ich hatte damals selbst noch keine Ahnung von dieser schändlichen, erbärmlichen Ausnutzung der ausländischen Kommunisten, die als Idealisten nicht auf den Gedanken zu kommen wagten, sie feien ledig lich mit allen Künsten marxistischer Demagogie und allen Raffinessen marxistischer jüdischer Dialektik betörte Werk zeuge der Sowjetrepublik. Ich dachte wie sie alle. Wir alle hatten den festen Glauben, daß das, was uns hier gesagt, was uns hier vorgeführt wurde, den wirklichen Tatsachen entsprach, und daß alle diese Beschlüsse nur dem Wohl und einer besseren Zukunft der Werktätigen der Welt und unserer Länder dienen mußten. (Aus dem soeben im Nibelungenverlag erschienenen Buch K. I. Albrecht: .Der verratene Sozialismus"^ Beileid des Führers Zum Tode der Königin Maudvon Norwegen Aus Anlaß des Ablebens der Königin von Norweizen richtete der Führer und Reichskanzler das nach stehende Telegramm an den König von Norwegen: „Zu dem schmerzlichen Verlust, der Euere Majestät und das Königliche Haus betroffen hat, bitte ich Euere Majestät, den Ausdruck meiner herzlichen Anteilnahme entgcgenzunehmcn. gez. Adolf Hitler." Der Reichsminister des Auswärtigen, von Rib bentrop, übersandte dem königlich norwegischen Minister des Auswärtigen, Koht, folgendes Telegramm: „Euerer Exzellenz spreche ich anläßlich des unerwarteten Ablebens Ihrer Majestät der Königin von Norwegen meine und der deutschen Reichsregierung aufrichtigste Än- teiluahme aus." Loulondre in Berchtesgaden Der Reichsminister des Auswärtigen, vonRibben» trop, empfing den neuen französischen Botschafter in Berlin, Robert Coulondre. Wie bekannt wird, wird sich der französische Botschafter zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens zum Führer und Reichs kanzler nach Berchtesgaden begebe».