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WÄnOrNgebraff »R zuzügl Bestellgeld HD ^mmer 10 Rbs. All- Poftanstalten. Postboten, unsere AErSger u GejchSUtstelle bene Erfcheinungtiage und P -tzwüns-b- werden nach Möglichkeit berücksichtigt. -Anzeige». An nah Dos „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. ZwangAvergleich erttscht jeder Anspruch «f Nachlaß amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen DM „DtlSdruffer ,— - — 1^60 NM. zuzügl Bestellgeld HD ^ummer lv Rvj. Alle Postanftalten. Prftdoten. unsere AuStrüger u L-"7»L-s!L°d« Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend dest-dl kein Anspruch aus Li-ferung der get- Am« oder Kürzung de» B-zuggpreil-g Nücksrnduna rMgesandt-r Schriftstück» ers»:«« mir. wrun Rückporto deUiegt , — Borgeschrim , ... — - —. —.— — Auzeigen-Annahm. durch ?-rnruI übermst. Fernsprecher: Ami Wilsdruff 206 testen ÄtizAgEü'brrn-? men wir leine G-Wöhr. — ! — Bei »oukur» »M Nr. 247 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: ..Tageblatt' Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 264N Freitag, den 21. Oktober 1938 WeMAMrWltWimSMteilW Dank für die Befreiung des Gudeienlandes Schreiben des Führers an den Ober befehlshaber des Heeres Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehr macht hat an den Oberbefehlshaber des Heeres, General oberst von Brauchitsch, folgendes Schreiben gerichtet: „Die Besetzung des sudetendemschen Gebietes ist unter Einsatz von Teilen des Heeres, der Luftwaffe, der Polizei, der ^-Verfügungstruppe, der und SA. vollendet. Unter den Schutz der Wehrmacht gestellt, sind 3,5 Millionen deut scher Volksgenossen endgültig in das Reich zurückgekehrt. Ihre Betreuung übernimmt am 21. Oktober 1938 die Zivilverwaltung. Gleichzeitig entbinde ich Sie unter An erkennung der verständnisvollen Mitwirkung aller Dienst stellen von der Befugnis zur Ausübung der vollziehenden Gewalt. Mit den sudetendeutschen Volksgenossen dankt das ganze deutsche Volk allen an der Befreiung des Sudeten landes Beteiligten, kaez.l Adolf Hitler." Tagesbefehl an da; Seer Dank für Einsatzbereitschaft und Pflichterfüllung Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst v. Brauchitsch, hat anläßlich der Uebergabe der Ver waltung des sudetendeutschen Gebietes folgenden Ta gesbefehl erlassen: Die Aufgabe, die der Oberste Befehlshaber der Wehrmacht dem Heere gestellt hat, ist mit dem heutigen Tag abgeschlossen. Ich danke dem Heere für die in den letzten Monaten bewiesene Einsatzbereitschaft, Pflicht erfüllung, Haltung und Manneszucht Unsere Arbeit gilt weiter dem Führer und dem Vaterlande." Briefwechsel von Braachitsch—Senleia Der Oberbefehlshaber des Heeres richtete aus An last der Uebergabe der Verwaltung des sudetendeutschen Gebietes an den Neichskommissar Konrad Henlein fol gendes Schreiben: Sehr geehrter Herr Reichskommissar! Die Beset zung des fudetendeutschen Gebietes ist nunmehr plan mäßig vollendet. Tie deutsche Wehrmacht hat Ihre sude tendeutsche Heimat unter den Schutz der deut schen Waffen gegestellt. Damit ist der mir vom Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht er teilte Auftrag erfüllt. Der Führer hat mich auf meinen Antrag von der Verantwortung für die vorläufige Ver waltung des Sudetenlandes und der Betreuung seiner Bevölkerung mit Wirkung vom 20. Oktober 1938 entbun den. Diese Aufgabe geht demgemäß mit dem Ablauf des 2b. Oktober in Ihre Hände über. Ich wünsche Ihnen für Ihre Verantwortungsvolle Tätigkeit vollen Erfolg und hoffe zuversichtlich, daß Ihre Heimat bald die schweren Folgen fremder Bedrückung überwinden möge. Bei dieser Gelegenheit ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen, sehr geehrter Herr Neichskommissar, und allen su detendeutschen Volksgenossen meinen Dank zu sagen für die herzliche Aufnahme, die alle Trup pen in Ihrer Heimat gefunden haben. Mein besonderer Dank gilt der Sudetendeutschen Partei, dem stets einsatzbereiten Freikorps und allen wak- keren Männern, die sich der deutschen Wehrmacht selbst los zur Verfügung gestellt haben. Ich bin überzeugt, das; unsere vertrauensvolle Zusammenarbeit sich auch künftighin bewähren wird. Heil dem Führer! (gez.) von Brauchitsch, Generaloberst und Oberbefehlshaber des Heeres Lanl an die veuMen Soldaten Der Reichskvmmissar für die fudetendeutschen Ge biete richtete in Beantwortung des Briefes des Ober befehlshabers des Heeres aus Anlaß der Uebernahme der Verwaltung der sudetendeutschen Gebiete an diesen folgendes Schreiben: Sehr geehrter Herr Generaloberst! Der Führer hat die fremde Bedrückung von uns genommen. Unter Ihrem Oberbefehl haben die deutschen Truppen gemäß dem Auftrag des Führers und Reichskanzlers die Befreiung des Sudetendeutschtums und seiner Heimat durchgesührt. Ihre Truppen und Verwaltungsbehörden haben in vorbildlicher Weise und verständnisvoller Zu sammenarbeit das Sudetendeutschtum betreut und in das größere Deutschland geleitet. Mit dem Ablauf des 2l-, Oktober 1938 übertragen Sie mir die von Ihnen vorläufig ausgeübte Verwaltung der sudetendeutschen Gebiete. Ich habe nunmehr gemäß dem Auftrag des Führers und Reichskanzlers den Sudetengau zu einem starken und vollwertigen Glied des Reiches zu gestalten. Ich bin gewiß, daß mich hierbei das ganze Sudetendeutsch- tum in alter Treue und Einsatzbereitschaft unterstützen wird. Ihnen, sehr geehrter Herr Generaloberst, Ihren Truppen und Verwaltungsbehörden danke ich noch herz lichst für die hohe Einsatzbereitschaft und die große Fürsorge bei der Befreiung unseres Gebietes. Mei nem Dank schließt sich das ganze Sudetendeutschlum an. Es hat diesen Dank nicht zuletzt durch die jubelnde und freudige Aufnahme der Soldaten des Führers bewiesen. Gleich Ihnen bin ich der festen Ueberzeugung, daß unsere Zusammenarbeit sich auch in Hinkunft stets be währen wird. Heil Hitler! <gez.) Konrad Henlein Alles für unser stolzes Reich! Die Rede des Führers in Krumau InKrumau empfängt den Führer ein Spruchband: Unser Dank ist ohne Ende. Und so wie dieses Spruchband es ausspricht, so bekräftigt die jubelnde Be völkerung, die besonders schwer unter dem Terror der tschechischen Besetzung gelitten hat, ihre unendliche Freude dem Führer. Auf dem Marktplatz sind die deutschen Truppen angetreten unter der Führung von General Ritter von Schobert. Der Führer schreitet unter den Klängen des Deutschlandliedes und des Horst-Wessel- Liedes die Front ab. Er begrüßt die alten Kämpfer der NSDAP, aus Krumau, und schreitet auch die Front der angetretenen SA. ab, hinter der HI. und BDM. stehen. In dem Senatssaal des Rathauses trägt der Führer sich in das Gedenkbuch der Stadt Krumau ein. Dann tritt er auf die Tribüne, die vor dem Rathaus ausgebaut wor den ist. Ein minutenlanger Jubel, stürmische Heil- und Dankrufe schlagen ihm entgegen. Nur mühsam kann Kon rad Henlein Ruhe schaffen. ' Konrad Henlein dankt dem Führer in bewegten Worten dafür, daß er den Weg nicht gescheut habe, um in dieses schöne, aber auch so arme Land des Böhmer Waldes zu kommen. Im Namen des fudetendeutschen Volkes ge lobt er, daß die befreiten Volksgenossen nicht durch Worte, sondern durch Taten ihren unauslöschlichen Dank an den Führer zum Ausdruck bringen und mit allen ihren Kräften sich stets hinter das ganze Deutsche Reich stellen ivollen. Der Führer dankt den Böhmerländern für die Treue, K« sie dem deutschen Volkstum in jahrzehntelangem Sampl, belvahrt haben. Deutsche! Volksgenossen und Volksgenosstnnen! Meine Böhmerwäldler! Wenn ich Euch heute hier als neue Bürger und An gehörige unseres großen Deutschen Reiches begrüßen kann, dann möchte ich Euch zunächst dafür danken, daß Ihr Eurem Volkstum treu geblieben seid und den Glau ben an das große deutsche Volk und Reich nicht verloren habt. Ihr aber müßt den vielen Millionen Deutschen dan ken, die im Reich bereit waren, für Euch, für die deutschen Menschen in diesem Land, wenn notwendig, die schwersten Opfer auf sich zu nehmen. Denn Deutschland wat bereit und ent schlossen, wenn es anders nicht gegangen wäre, auch mit dem letzten Einsatz Euch freizu machen' Ihr werdet nun das Glück erleben, Angehörige eines so großen Reiches zu sein, eines Reiches, das von Königs berg bis nach Aachen reicht, von Hamburg und Schles wig-Holstein bis zu den Karawanken, und in dessen Mitte Ihr nun eingebettet seid. Es war ein sehr schwerer Weg, nm zu diesem Reich zu kommen. Viele Jahrhunderte lang mutzte gekämpft werden, und unsere Generation hat in den letzten Jahrzehnten besonders schwere Opfer brin gen müssen. Das mutz uns dieses Reich doppelt teuer machen! So wie dieses Reich bereit ist, für jeden einzelnen einzntreten, so hat deshalb auch jeder einzelne Deutsche die Pflicht, sein ganzes Dasein diesem Reich und dieser Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen! Deutschland kann uns allen nicht mehr geben, als wir bereit sind, Deutsch land selbst zu geben! Wie viele Deutsche, die nicht das Glück besitzen, zu unserer Gemeinschaft zu gehören, würden dafür gern alles opfern. Es ist ihnen verwehrt. Um so dankbarer müssen jene sein, die dieses Glückes nun teilhaftig sein dürfen! Das kann für uns nur eine Verpflichtung in sich bergen, alles zu tun, was zum Nutzen dieses Rei ches dient, alle persönlichen Interessen in demselben Augenblick zurückzustellen, in dem das größere deutsche Interesse es erfordert. Denn: Wir einzelne sind nichts, unser Volk ist alles! Wenn unser deutsches Volk zu grunde geht, geht jeder einzelne Deutsche mit zugrunde! Wenn unser großes Deutsches Reich aber wieder mäch tig und stark emporblüht, wird ein Schimmer dieses Glückes auf jeden einzelnen Deutschen fallen. BervflWung und Bekenntnis Wir alle leben in Deutschland und leben mit Deutsch- rund! Dies muß als heilige Verpflichtung unser Bekenntnis sein in diesen so denkwürdigen und er greifenden Stunden. Wir sind vom Glück gesegnet wor den. Die Vorsehung hat es uns gestattet, das, was ein schwaches Geschlecht versäumt hatte, wieder gutzumachen. Sie hat es uns ermöglicht, unser Volk wieder im Innern zur Ordnung zu führen, die Zwietracht zu beseitigen, den Bruderkrieg und Haß zu überwinden und endlich viele Millionen Deutsche, die schon verloren zu sein schie nen, hineinzuführen in unser großes gemeinsames Reichl Das Jahr 1938 wird in der Geschichte ein denkwür diges sein! Rund zehn Millionen Volksgenossen und weit über 100 090 Quadratkilometer Land haben wir in die sem Jahr dem Deutschen Reich und damit dem deutschen Volkstum zufügen und damit für ewige Zeiten sichern können. Und das ist uns gelungen, ohne daß es notwen dig war, zum letzten Einsatz zu schreiten. Dies konnte aber nur möglich werden, weil wir gerüstet waren und für diesen letzten Einsatz und entschlossen, Wenn notwendig, ihn auch vorzunehmen! Dafür, daß uns und so vielen deutschen Volksge nossen dieses Leid erspart geblieben ist, danken wir dem Herrgott. Wir geloben ihm, dafür erst recht unsere Pflicht zu erfüllen, alles zu tun, was unserem Volk nützen kann und alles zu unterlassen, was ihm Schaden zufügen könnte. Das wollen wir versprechen als Volksgenossen dieses gewaltigen großen Deutschen Reiches, dem wir verschworen sind, solange wir leben, mit Leib und Seal»! Unser deutsches Volk und Reich — Sieg-Heil! * Blick über, die neue Grenze Nach seinem Aufenthalt in Böhmisch-Krumau ver ließ der Führer die Stadt in der Richtung auf die neue Grenze. Das Budweiser Tor, das er durchfuhr, zeigt noch die schweren Einschläge tschechischer Granaten, die noch am 2. Oktober von einem tschechischen Panzer zug gegen das Tor abgefeuert wurden. Wenige Kilo meter hinter Krumau treffen wir auf eine tschechische Befestigungslinie, wie wir dies auch schon aus den anderen fudetendeutschen Gebieten kennen, mit Be tonbunkern und Tankfallen, die mitten durch das deutsche Dorf Krenau gelegt sind. Mitten im Dorf steht ein ab gebranntes Haus. Dieses Haus fing an zu brennen, als die Bevölkerung Fronarbeit bei der Ausschachtung der Tankfallen leisten mußte. Es wurde der Bevölkerung ver wehrt, das brennende Haus zu löschen. Von Krenau aus ging die Fahrt weiter nach Kalsching, dem letzten Ort vor der neuen Grenze. Hier nimmt der Führer ein kurzes Mittagessen ein. Von Kalsching aus geht die Fahrt auf den Schön- inger Berg, einen hochragenden, weitgestreckten Berg rücken. Nicht weit von dieser Höhe läuft die neue deutsch tschechische Grenze. Nachdem der Führer eine Zeitlang auf dem Schöninger Berg verbracht hat, führt die Fahrt wie der auf derselben Strecke nach Linz zurück. Noch stärker ist jetzt der Jubel der Bevölkerung an allen Orten, die der Führer passiert. Immer wieder mutz der Wagen des Führers halten: immer wieder werden Blumen hinein gereicht, und jede kleine Gemeinde bittet ihn, sich doch in ihr Gedenkbuch einzutragen. Der Führer kommt dem Wunsch stets nach und erweckt damit bei den Menschen, die nun endlich aus einer zwanzigjährigen Knechtschaft befreit worden sind, neue jubelnde und stürmische Huldi gungen. Ir^Krumau wird dem Führer noch ein großes Oelgemälde in den Wagen hineingereicht, das eine An sicht der Stadt gibt. Am Nachmittag dann trifft der Führer in Linz wieder ein. Hier empfängt ihn ein überwältigendes Bild. Aus der ganzen Stadt, der gesamten Umgebung haben sie sich auf der Strecke bis zum Bahnhof eingefunden. Kopf an Kopf stehen die Menschen viele Glieder tief und jubeln dem Führer zu, überschütten ihn mit so freneti schen Hcilrufen, wie man es selten gehört und erlebt hat. Gegen Abend trifft der Führer nach diesem Tag wieder aus dem Berghof ein. Ihn begleiten die Gedan ken von Tausenden und Zehntausend«!«,, die ihn heute einige Minuten oder einige Zeit länger haben sehen kön nen, diese Gedanken, die niemals mehr von ihm weiche« werden, von dem Mann, dem ganz Deutschland und mit auch dieser Böhmerwald seine Freiheit verdank^