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Einreise in das sudetendeutsche Gebiet Wie die Wirtschastskammer Sachsen mitteilt, hat der Reichswirtschaftsminister neue Bestimmungen über die Einreise aus dem Altreich in die sudetendeutschen Gebiete getroffen. Die bisher bestechende Einreisesperre bleibt grundsätzlich auf recht erhalten. Nur soweit besondere, durch die örtlichen Staatspolizeidienststellen ausgestellte Einreisegenehmigungen vorgewiesen werden können, ist die Einreise statthaft. An An gehörige der gewerblichen Wirtschaft oder Vertreter wirt schaftlicher Verbände werden derartige Einreisegenehmigun gen nur erteilt, wenn zugleich mit dem Antrag eine Bescheini gung der für den Antragsteller örtlich zuständigen Industrie ll nd Handelskammer vorgelegt wird, daß die Einreise des An tragstellers nach Prüfung der Gründe für notwendig gehalten und befürwortet wird. Die Industrie- und Handelskammern sind verpflichtet, die Prüfung der Anträge mit besonderer Sorgfalt vorzunohmen und die Erteilung von Befürwortungen auf alle Fälle zu beschränken, bei denen eine Einreise als unumgänglich not wendig anerkannt werden kann. Hierunter fällt: die Sicherstellung der Versorgung der sudetendeutschen Gebiete mit lebensnotwendigen Waren, industriellen Roh stoffen und Halbfabrikaten sowie die Vergebung von Auf trägen an die sudetendeutsche Industrie, die dieser eine zu sätzliche Beschäftigung Zufuhren. 8n anderen Fällen, bei denen es sich z. B. lediglich um die Anknüpfung von Geschäftsverbindungen etwa im Zusam menhang mit dem Verkauf deutscher Fertigwaren handelt, wird die Befürwortung und Einreisebescheinigung in-aller Re gel versagt werden. Vertreter von Gruppen der gewerblichen Wirtschaft und von marktregelnden oder sonstigen wirtschaftlichen Verbänden haben ihrem Antrag auf Erteilung einer Befürwortung durch die Industrie- und Handelskammer eine Bestätigung der zu ständigen übergeordneten Reichsruppe über die Notwendigkeit der Einreise vorzulegen. Die Kunst des Salzens. Nicht vom Zuviel oder vom Zuwenig soll hier die Rede sein, sondern vom rechten Zeil- punkt, da man das Salz an die Speise tut. Das ist nämlich durchaus nicht gleichgültig, obwohl die meisten Köchinnen das Salz irgendwann im Laufe des Kochvorganges zufetzen und, solange das Esten nicht versalzen ist, auch glauben, es richtig gemacht zu haben. Und doch bestimmt das Salz Geschmack, Farbe, Saftigkeit, und Verdaulichkeit der einzelnen Speisen. Wir lieben doch so die braune Kruste am gebratenen Fleisch. Will sie nicht immer gelingen? Dann ist häufig der Umstand schuld, daß wir das Fleisch vor dem Braten gesalzen haben. Sv wird dem Fleisch Feuchtigkeit entzogen, und der im Fleisch vorhandene Zucker kann nicht in Karamel umgewandelt wer den, die braune Kruste will sich nicht bilden. Wir braten also erst das Fleisch von allen Seiten an und salzen es danach. Wintergemüse und Treibhausgemüse dürfen ebenfalls erst kurz vor dem Garsein gesalzen werden, sonst verlieren sie ihre Farbe und werden leicht hgrt und schwer verdaulich. Zunge zarte Gemüse kommen jedoch gleich ins Salzwaster, ebenso wie Pellkartoffeln. Auch Suppen und Sätzen salzen wir gleich am Beginn des Kochprozesses, denn es dauert ja ziemlich lange, bis sich alle ihre Bestandteile gut vermischt haben. Dienstbesprechung der Hegering-Leiter im Iagdkreis Meißen Am letzten Sonnabend berief der Kreisjägermeister die Hegering-Leiter zur Besprechung der vorausliegenden Arbeit nach Meisten. Den Mitarbeitern entbot der Jägermeister den Dank für die in zurückliegender Zeit geleistete und die künsrig zu leistende Arbeit. Die Gehörnschauen für das Iagdjahr 1937/36 werden im Januar 1939 als Hegering-Veranstaltun- gen durchgeführt. Die Gehörnschau für das Iagdjahr 1938/39 soll auf Anordnung des Gaujägermcisters zu einer Großschau gestaltet werden, in der die Gehörne der Tiere der Kreise Grobenhain, Döbeln, Oschatz mit in Meisten ausgestellt wer den und gesonderte Ausstellungen dieser Kreise in Wegfall kommen. Die Verwertung der Gehörne auf den Schauen wstd in der bewährten Weise durchgeführt, jedoch wurde vom Kreis jägermeister bestimmt, dast der Hegering-Leiter Steiger-Löl- hain zur fachlichen Beratung der Gehörne in allen Hegeringen heranzuziehen ist. Die Abschußrichtlinien für das Rehwild, die dem Abschuß der Vorjahre zugrundelagen, haben sich bewährt und werden beibehalten. Das Hegeziel heißt nach wie vor: Wenig aber um so besseres Rehwild!" Der Rickenabschutz must in einem gesunden Verhältnis zum Bockabschust stehen, ist doch durch überhöhten Rickenadschuß ein beängstigender Rückgang des Rehbestandes in einigen Revieren wahrzunehmen. Der Rehseuche steht man machtlos gegenüber und die Dinge müs sen genommen werden, wie sie sind, ist doch zu hoffen, dast eine zielbewusste Hege in Verbindung mit natürlicher Auslese früher oder später doch einmal zu einer Gesundung unseres Rehbestandes führen wird. Fallwild must in jedem Falle als solches auf ilrsprungsscheinen gemeldet werden. Andere Mel dungen sind unzulässig, ja strafbar. Fallwild braucht nicht auf den Abschuß angerechnet zu werden. Ist der Rehbestand zu hoch? Diese Frage beschäftigt Jäger und Landwitschaft immer wieder. Sie ist zu verneinen. Vielmehr ist in einigen Revieren nachweislich der Rehbestand in den letzten drei Jahren auf ein Drittel der früheren Bestandszifsern abgesunken. Wer sei nen Hascnbestand dezimiert und auf die Zuwanderung neuen Besatzes aus fremden Revieren rechnet, ist ein unsauberer Kantonist und wird in Zukunft keine Jagd mehr zugeschlaaen bekommen. Wer sich Jäger nennt, muh in jedem Falle die Jagd vom Schiesten trennen können. Wer zu seinen Treib jagden aus irgendwelchen Gründen sehr viel Schützen ein ladet, so daß kein Hase mit dem Leben davonkommt, dem erwächst die sittliche Verpflichtung, einige Kessel im Revier gänzlich unbesagt zu lassen. Der Abschuß von Fasanenhennen ist unerlaubt! Für den Kreis Meisten liegt eine derartige An ordnung schon seit Jahren vor. Jeglicher Henncnabschutz darf in Zukunft nur noch bei zustimmender Haltung des Kreis- fägermeifters durchgeführt werden. Die Fütterung der Fasa nen schickt sich in den Monaten November bis März. Die Vermehrung des Fuchses scheint auch in diesem Jahr günstig gewesen zu sein. Also erweist sich seine Kurzhaltung als nö tig. Dom Dachs ist ebenfalls eine starke Vermehrung be obachtet worden. Der krciseigene SchieUtand im Rehbocktal ist fertiggestellt und harrt der Benutzung durch alle Jäger. Die Jagdkarte must künftig vorenthasten werden, wer sich von der Verpflichtung zum Kebungsschießen drückt. Die Winter hilfsspende der deutschen Iagerschaft muß in diesem Jahre die des Vorjahres um ein mehrfaches übertreffen. Verschiedene Fragen wurde« noch erörtert. LerMeMus, Land- und Lagerdieust Aus der Arbeit der HI. In den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt die Hitler- Jugend die Erziehung des jungen Menschen: sie gibt ihm Anregungen in reichster Form und rastet nicht, immer neue Aktionen in die Wege zu leiten, die alle dem gleichen Ziele dienen. Man braucht nur einmal einen Blick auf die gegenwärtigen Aktionen der HI werfen. Da läuft jetzt die Woche des Deutschen Buches, und die HI. hat sich durch Buchausstellungen in allen Orten sofort in den Dienst dieser Sache gestellt. Aber auch auf dem Ge biete der Berufslenkung kommen den Maßnahmen der HI., die im Einvernehmen mit den Arbeitsämtern durchgeführt werden, große Beachtung zu. Es gilt, alle Pimpfe von zehn bis vierzehn Jahren auf einen Beruf vorzubereiten, sie einem Beruf zuzuführen. Gerade in der HI. ist die Gelegenheit besonders günstig, Pläne und Neigungen der Jungen zu erfassen: eine Berufslenkung, die also nicht vom Grünen Tisch aus erfolgt und die naturgemäß darauf gerichtet ist, nachwuchsarme und zu kunftssichere. Berufe in das rechte Licht zu rücken. Auch die Werbung für den Landdieust. diese frei willige Einrichtung der HI., ruht nickt. Gegenwärtig gibt es in Sachsen 41 Landdienstlager der HI.; im kommenden Jahr will man die Belegsckaft dieser Lager verdoppeln. Von Bedeutung ist künftig die Neuordnung im Schul sparen. Die eingehenden Beträge sollen künftig fast aus schließlich dem Sommerlagersparen zugeführt werden. Eine entsprechende Anordnung hat der Gebiets führer der HI. im Einvernehmen mit dem Ministerium für Volksbildung bereits getroffen. In Zukunft werden feste Lagerplätze in aanz Sachsen eingericktet. die wechselseitig besucht werden und damit den Austausch und die landschaftliche Veränderung sickerstellen. Die kommen den Wt nterlager der HI. werden in erster Linie von denjenigen besucht werden, die durch den sommerlichen Arbeitseinsatz festgebalten waren Es werden Winterlager in Bayern, im Fichtel-, im Niesen- und im Erzgebirge errichtet werden. Besonders herauszugreifen ist die Gründung der sogenannten Veranstaltungsringe der HI. Bisher gab es verschiedene Organisationen, die Jugendlichen verbil ligte Eintrittskarten für kulturelle Veranstaltungen ver schafften. In Zukunft wird nur der in diesen Vorteil gelangen, der dem Veranstaltunasring der HI. angehört. Die Mitglieder der HI. sind automatisch in diese Veranstaltungsringe einbeschlossen. Der Einfluß der Ver anstaltungsringe auf die Gestaltung der Spielpläne ist dabei nicht zu unterschätzen. Das Wettrüsten der HI. für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes wird auch in diesem Jahr durchgesührt. In freiwilligem Ar beitseinsatz werden von den Einheiten Gebrauchsgegen- stände gefertigt, die Arbeiten werden auch wieder ausge stellt. Neu ist die Durchführung von Reichssilmtagen der HI., die nach Wien angesetzt sind. Auch im BDM. ist die Winterarbeit im vollen Gang. BerufSkundliche Aufklärung im Rundfunk. Nach einem Erlaß des Präsidenten der Retchsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung soll auch der Rundfunk für die berufskundliche Aufklärungsarbeit einge schaltet werden. Ein gemeinsames Vorgehen der Landesarbeits- ämler und der Dienststellen der HI. und des BDM. ist gesichert. Der Inhalt der Sendungen wird je nach der Arbeitseinsatz- lage örtlich verschieden sein. Besonderer Wert wird aus eiu- dringliche Kurzsendungen gelegt. Kneipe-Klipphausen. Morgen Sonnabend kann Privatus Hugo Leutritz auf 70 Jahre eines arbeitsreichen und gesegneten Lehens zurüclblicken. Wir wünschen ihm noch viele Jahre eines sonnigen Lebensabends. Seeligstadt. 90 Jahre alt. Am heutigen Freitag voll endet bei körperlicher und geistiger Rüstigkeit Frau Erne stine verw. Scheumann ihr 90. Lebensjahr. Gern fitzt sie noch beim Federschlcißen, das nun ihre Lieblingsbeschäfti gung geworden ist. Möchte sie ihr noch viele Jahre in Gesund heit nachgehen können. Wir gratulieren! KivchZMMtMLsn. für den 20. Sonntag nach Trin. und das Reformationsfest. Kollekte für Eustav-Adolf-Vcrein. Wilsdruff. Sonntag 9 Predigtgottesdienst. Reformations feist: 149 heil. Abendmahl, 9 Fest-, 1411 Kindergottesdienst, abends 8 Uhr Abendmahlsgottesdienst. (Kirche ist jetzt geheizt.) Grumbach. Sonntag: Vorm. 9 Uhr Predigtg. (Vikar Kuh nert). — Reformationsfest: Vorm. 9 Ahr Festgvttesd. 1411 Ahr Kindergottesdienst. Kesselsdorf. Sonntag: 9 Pr. u. Abendm. (Probst-Grum bach). — Reformationsfest: 9 Pr. (Kuhnert). Kirchenmusik: „Teures Wort aus Gottes Munde", Kinderchor von Rietet. Nachm. 5 Kindergotesdienst im Konfirmandenzimmer. Unkersdorf. Sonntag: 149 Uhr Leseg. — ReformaN-ns- fest: 8 Uhr Predigtgottesdienst. Weistropp. 9 Uhr Predigtg., anschl. Iugendunterredung (dazu sind verpflichtet die 1936, 1937 und 1938 Konfirmierten). — Reformationsfest: 5410 Uhr Predigtg., anschl. Beichte u. Feier des hlg. Abendmahls. Dienstag: 8 abends Iungmäd- chendienst. Donnerstag: 8 abends Bibelstunde. Freitag: 8 abends Iungmännerdienst. Röhrsdorf. Sonntag: 149 Jugend- und Gemeindegottes dienst (Lutherfeier). Reformationsfest: 149 Predigtg., Beichte u. hl. Abendmahl. 3 Gustav-Advlf-Fest in Sora. Sora. Sonntag: 10 Jugend- und Gemeindegottesdienft (Lutherfeier). — Reformattonsfest: 3 Uhr Gustav-Adolf-Fest. Dienstag: Mädchen. Limbach Sonntag: 10 Uhr Predigtgottesdienst (Pfarrer Görnitz). — Reformationsfeist: 549 Uhr Festgottesdienst. — Dienstagabend: Iungmädchenadend. Burkhardswalde. Sonntag: 149 Uhr Predigtgottesdienst (Pfarrer Görnitz). — Reformationsfest: 10 Uhr Festgottes dienst. Z Uhr nachm. kirchenmusik-alische Aufführung. Blankenstein. Sonntag: 1410 Kindergottesdienst. Refor- mationsfest: 8 Uhr: Kirchweihfest mit Reformativnsfeier — 200 Jahre Kirche Blankenstein. Tanneberg. Sonntag: 8 Kindergvttesdienst. — Refvrma- tionsfest: 1410 KriHweihfest mit Reformationsfeier. Herzogswalde. Sonntag: 11 Kindergottesdienst. — Refor- tionsfest: 9 Festgottesdienst. Helbigsdorf. 9 Uhr Kirchweihfestgottesdienst. WMeederkcht des Reichswetterdienstes, Ausgabevrt Dresden. Vorhersage für den 29. Oktober: Oertlich Nebel, verbreitet Dunst, bedeckt, zeitweise noch leichter Regen, schwachwindig. Auch der englische Luftfahrtminister für Frieden und Verständigung mit Deutschland DNB. London, 28. Oktober. Lustsahrtmmister Str Kingsley Wood hielt am Donnerstag abend in London eine Rede, in der er Lloyd George angriss und erklärte, wenn »nan sich die Politik vorstclle, die Lloyd George aus Grund seiner letzten Rede durchgesührt haben möchte, dann würde England jetzt in einen großen Krieg verwickelt jein, anstatt den Frieden zu gemeßen. Der Minister sprach sich weiter für eine Verständigung mit Deutschland aus und sagte, es sei die Pflicht der Engländer und auch ihr Wunsch, Chamberlain in seinen Bemühungen für eine Verständigung mit Deutschland zu unterstützen. Abschließend setzte sich Sir Kingsley Wood für die Aufrüstung ein. AmkemMil der itslieMen 3MPMWS durch England DNB. London, 28. Oktober. Die Londoner Presse rechnet auf Grund der Berichte aus Rom über die Unterredung des italienischen Außenministers mit dem britischen Botschafter am Donnerstag damit, daß die britische Regierung mit der Ratifizierung des italienisch-englischen Paktes einverstanden sei und daß diese Ratifizierung nach einer vorherigen Aussprache im Unterhaus Mitte November ersolgen werde. Für diesen Schritt sehe die britische Regierung anscheinend die Zurück ziehung der 10000 italienischen Freiwilligen aus Spanien als entscheidender Faktor an. „Times" schreibt, es verlaute, daß die britische Regierung jetzt bereit sei, die Zurückziehung der 10 000 italienischen Freiwilligen als ein zufriedenstellendes Zeichen dafür anzusehen, daß die italienische Negierung jetzt die Hauptbedingung des englisch-italienischen Paktes ersülle, nän». sich eine wirkliche Zusammenarbeit zwecks einer Regelung be züglich Spaniens. Die britische Regierung scheine vom Parla ment keine Schwierigkeiten zu erwarten, so daß der ganze Pakt formell gegen den 15. November in Kraft treten würde. Chinesische Truppen südlich von Hankau völlig umklammert DNB. Schanghai, 28. Oktober. Die japanischen Truppen eroberten Hsienning an der Hankau-Kanton-Bahn, 70 Kilometer südlich von Hankau. Die japanische Meldung besagt, daß durch die Unterbindung der Bahn für die sich südwärts zu rückziehenden chinesischen Truppen der Ausweg aus der Uu*» klammerung abgeschnitten sei. Schärfster japanischer Protest in Paris DNB. Tokio, 28. Oktcher. Der Sprecher des Außen- amtes teilte heute mit, daß er den französischen Bvtschaster Henri zu sich gebeten habe, um nochmals auf die fortgesetzten Waffentransporte über Indochina auf der Huenan-Bahn hin- zuweisen, nachdem bereits im Oktober des Vorjahres die fran zösische Regierung das Versprechen zur Unterbindung der Was- fenzusuhr gegeben habe. Inzwischen habe die japanische Re gierung dem Botschafter Sugimura beauftragt, wegen der Nicht einhaltung gegebener Abmachungen bei der französischen Re gierung schärfsten» zu protestieren. MrdMme« und SMen Aus einer Tagung der Wirtschastskammer Sachsen Der Beirat Industrie der Wirtschaftskammer Sachsen behandelte unter dem Vorsitz ihres Leiters Otto Sack, Leipzig, eine Reihe wichtiger Fragen, insbesondere solche, die mit der Angliederung des Sndetenlandes an das Reich sür Sachsen bedeutsam geworden sind. Hauptgeschäftsführer Dr. Bellmann zeigte die zahlreichen wirtschaftlichen Parallelen auf, die Sachsen und Nordböhmen auszeichnen. Zwischen beiden Gebieten hat seit langem in hohem Maße eine Ergänzunaswirtichaft bestanden, die nach Wegfall der Zollschranken und ange sichts der engen verkehrsmäßigen Verflechtung fick kür beide Gebiete noch enger und fruchtbarer gestalten wird. Für Sachsen eröffnen sich Aussichten aus einen verstärk ten wirtschaftlichen Aufschwung, wenn auch in der lieber- gangszeit aus der starken Parallelstellnng manche, aber keineswegs unüberwindbare Schwierigkeiten erwachsen werden. In welcher Weise die wirtschaftliche Angliederung des Sudetenlandes praktisch durchgesührt wird, legis Diplom-Kaufmann Döring in einem Bericht über den Inhalt der bisher ergangenen mehr als vierzig Verord nungen und Erlässen dar. In diesem Zusammenhang unterstrich der Referent den Appell des Präsidenten des Landesarbeitsamies, keinesfalls unter Umgehung der Ar beitsämter Arbeitskräfte aus den sudetendeutschen Gebie ten anzuwerben. Des weiteren wurde in einer Aussprache aus die -rin gend notwendige Mitwirkung der Betriebe bei der Besei tigung des Mangels an Kräfienachwuchs durch Erhöhung des Äusbildungsstandes hingewiesen. Die Gesundhcitssührung des schaffenden Menschen Dr. Rüdiger vom Hauptamt für Volksgesundheit schilderte, in welch hohem Maß durch Mitwirkung eines Haupt- oder nebenamtlichen Betriebsarztes die Gesund- heitsschädigungen beim arbeitenden Menschen verhütet, der Mensch länger in seiner vollen Leistungskrast erhallen und Leistungsgemindcrte in ihrer Leistungskrast erhöht werden können. In vielen betrieblichen Fragen, wie z. B. der Gestaltung und Anordnung der Arbeitsmittel, der Pausengestallung, Ernährung während der Arbeitszeit, der Durchführung des Betriebssports, der Urlaubsgestal tung, nicht minder aber auch bei der Lösung der wichtigen Frage: Leistungskraft und betriebliche Ausgabe des ein zelnen Gefolgschaftsmitgliedes in Einklang zu halten, kann, wie der Bericht zeigte, die Mitwirkung des Betriebs- arztes wertvollste Dienste leisten.