Volltext Seite (XML)
Tagesspruch Willst du stark sein — so klage nichts Willst du mutig sein — so verzage nicht! Willst du stolz sein — so beuge dich nicht! Willst du gerecht sein — so hadere nicht! Willst du treu sein — so halt' stets dein Wort! Willst gütig du sein — teil' mit den Armen dein Brot! Mütter zwischen Volk und Führung Zum 41. Geburtstag von Dr. Goebbels Am 29. Oktober vollendet der Reichsminister für Dolksaufklärung und Propaganda Dr. Joseph Goebbels sein 41. Lebensjahr. Für das nationalsozialistische Deutschland ist der Geburtstag dieses Vorkämpfers der Partei immer ein besonderer Gedenktag. Jeder National- Zum Geburtstage von Dr. Goebbels. Der Reichspropagandaminister an seinem Arbeitstisch. tWeltbild-Wagenborg.) -sozialist ist dann dem Reichsminister besonders nahe in der Erinnerung an die durchkämpfte Vergangenheit. Dann erstehen noch einmal vor seinem Auge all die Wahl kämpfe, die Dr. Goebbels als Reichspropaganda leiter der NSDAP, organisierte, dann klingen noch einmal die kühnen Wahlparolen der Partei in den Ohren, die Dr. Goebbels mit hinreißender Beredsamkeit in bro delnde Massenversammlungen schleuderte, dann erinnern wir uns so manchen schlagfertigen Witzes, der die Gegner heftig traf und die Anhänger und Freunde in Helle Be geisterung versetzte. Und dann vergleichen wir das Heute mit dem Gestern und denken daran, wie noch vor 12 Jah ren in der Berliner Presse einmal zu lesen war: „Ein ge wisser Herr Goebbels, man sagt, er käme aus dem Ruhr gebiet, produziert sich...* Wenn jemand damals diesem Schreiberling gesagt hätte, daß aus diesem „gewissen Herrn Goebbels* einmal ein Minister des neuen Deutschen Reiches werden würde, der die Geschicke unseres kulturellen Lebens zu betreuen, Volk und Füh rung in engster Verbindung zu halten und die Brücke zwischen dem Willen der Partei, der ja der Wille des Staates ist, und dem Volksgenossen zu schlagen hat, dann hätte er sicherlich hämisch gegrinst. Ueberäll im Reiche hasten sie den Doktor kennengekernt und immer dort gefunden, wo es am wildesten herging. Seine Kühnheit und sein geradezu übermenschlicher Wille haben Dinge vollbracht, die die Welt für unmöglich hielt. Seine Willenskraft ist uns allen Vorbild geworden. Er hat sich als Meister in der Formung und Lenkung der Menschen erwiesen, ob es Männer der Faust oder der Stirn waren, er wurde der Mini st er der künstle - risch schaffenden Menschen, der Männer von der Presse, von Bühne und Film, der Betreuer der Musiker, der Bildhauer, der Schriftsteller, der Maler und der Funkschafsenden. Sie alle hat er in dem gleichen Geist erzogen wie einst die Kumpel im Ruhrgebiet und die Männer der SA. So hat er einen neuen Typ geformt, bei dem Gesinnung und Leistung zusammenwachsen. An seinem Geburtstage wünscht das deutsche Volk dem Reichsminister Dr. Goebbels, daß er weiterhin das scharfe Schwert seiner Propaganda, sein mitreißendes Organisationstalent und seine nimmermüden Mittel der Volksaufklärnng im Dienste der Bewegung und des deut schen Volkes handhaben möge wie bisher. Gern Fame ist unvergänglich Zum 22. Todestag Hauptmann Boelckes Am 28. Oktober 1916 durcheilte die deutschen Schützen graben an der Westfront wie ein Laufseuer die Kunde von einem tragischen Ereignis: Hauptmann Oswald Boelcke war im Luftkampf gegen englische Jagdflieger mit einem Angehörigen seiner Staffel zusammengestoßen und tödlich verunglückt. Oswald Boelcke starb, vom Feinde unbesiegt; mit 25 Jahren ließ er sein Leben für das Vaterland. Die Armee und das ganze deutsche Volk verloren in ihm nicht nur den erfolgreichsten Jagdflieger, sondern auch einen Menschen, den natürliche Bescheidenheit und Schlichtheit, gepaart mit eisernem Pslichtbewußtsein und Tapferkeit, zu einer Persönlichkeit machten, der alle nacheiferten und die alle liebten. Sein Schüler Manfred v. Richthofen sagte von ihm: „Ich bin ja nur ein Kampfflieger, aber Boelcke, das war ein Heros". Boelckes Name und sein Andenken ist in unserer jun gen Luftwaffe gewahrt. Am 3. April 1935 befahl der Oberste Befehlshaber der Wehrmacht, Adolf Hitler, die Aufstellung des Kampfgeschwaders Boelcke Nr. 157. An seinem 22. Todestage halten an seinem Grabe in Dessau Unteroffiziere dieses Truppenteils die Ehrenwache, und in den Standorten des Geschwaders finden Appelle statt FkmrsGVnttt ««keß Serik Die Grüße des Führers Der langjährige französische Botschafter in Berlin, Francois-Poncet, verließ die Neichshauptstadt, um in Kürze den Botschafterposten in Nom zu übernehmen. Die Stunde des Abschieds gestaltete sich zu einer herzlichen Kundgebung, zu der fast das gesamte Diplomatische Korps auf dem Bahnhof Friedrichstraße erschienen war. Im Auftrage des Führers war zur Verabschiedung Staatsminister und Chef der Präsidialkanzlei Dr. Meißner auf dem Bahnhof, der dem französischen Botschafter und seiner Gemahlin die Abschicdsgrüße des Führers und Reichskanzlers überbrachte. Für den zur Zeit in Nom weilenden Reichsminister des Auswärtigen von Ribben trop sprach der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Freiherr von Weizsäcker, dem Botschafterpaar die besten Abschiedswünsche aus. Im Auftrage des Generalseld- marschalls Göring war der Chef des Ministeramtes, Ge neralmajor Bodenschatz zur Verabschiedung erschienen. Der Kinkel mit LiMen In der Zeit vom 24. bis 27. Oktober haben in Bertin Verhandlungen des deutschen und des litauischen Regie rungsansschusses für die deutsch-litauischen Wirtschafts beziehungen stattgefunden. In den Verhandlungen wurde unter besonderer Berücksichtigung der Eingliederung der sudetendeutschen Gebiete in das Reich sowohl auf der Ein suhr- wie auf der Ausfuhrseite eine Erhöhung der ver traglich vorgesehenen Warenumsätze vorgenommen. Die deutsch-litauischen Wirtschastsvereinbarungen, insbeson dere das deutsch-litauische Verrechnungsabkommen gelten vom 1. November d. I. an auch für die sudetendeutschen Gebiete. Bildung eines neuen Geschlechis Reichslciter Rosenberg über Lehrer und Jugend In der Nähe Bayreuths ist eine Reichsschule des NS.-Lehrerbundes errichtet worden. Reichs leiter Rosenberg nahm im Rahmen einer Feierstunde die Einweihung dieses Zentrums der Arbeiten des Lehrer bundes vor. Nach der Begrüßung durch den Gauleiter und Reichsletter des Lehrerbundes Wächtler führte Reichsleiter Rosen berg unter anderem aus. daß die Auffassung von den Be rufen im Lause der Zeiten geschwankt habe. Für den natio nalsozialistischen Lehrer gelte es genau so wie sür den natio nalsozialistischen politischen Führer und Soldaten, das ge schichtliche Problem der früberen deutschen Stände und Be rufe zu begreifen, den Ursachen nachzugehen, die zu einer be stimmten Beurteilung gefübrt hätten und nunmehr aus einer neuen Weltanschauung heraus auch eine Neuformung seines Berufes zu gestalten. Der Lehrer habe heute genau so eine revolutionäre Mission wie der nationalsozialistische Staats mann und Soldat. „Ich möchte hier deshalb", so erklärte Rosenberg, „mit aller Deutlichkeit erklären, daß eine Verunglimpfung des heuti gen Lehrertums in uns einen entschiedenen Gegner finden wird. Von jedem wird aber gefordert, nunmehr die große Gegenwart und Zukunft zu begreifen Und jedem muß dabei geholfen werden, die notwendige Pflicht mit der notwendige» Achtung vor seinen Ausgaben erfüllen zu können." Dann befaßte sich Rosenberg mit dem Problem, in westen Händen in erster Linie die Erziehung der Jugend liegen solle. Er verwies daraus, daß die Jugend und auch die aka demische Jugend stets zu großen Lehrern ausgeblickt und sich gern von ihrer Persönlichkeit habe gesangennehmen lassen. Rosenberg erklärte weiter: „Auf der anderen Seite hat eine neue Jugend nicht nur theoretisch, sondern auch in der Tat bewiesen, daß sie ihre früher in Schablonen eingespannten Kräfte zu rühren ge willt ist. Die nationalsozialistische Bewegung hat diese große Selbsterziehung der deutschen Jugend mit größter Freude ge fördert und ist stolz auf alle sich regenden schöpferischen Per sönlichkeiten, die sich in der Hitler-Jugend in so erfreulichem Maße gezeigt haben. Daß eine junge Mannschaft in Selbst- disziplin hcramrmchst und nun ihre Kräfte rührt, sollte vo» einem nationalsozialistischen Lehrer nicyt ms ninorucy rn das Gebiet, das er mit Recht zu fordern hat, begriffen, son dern von innen heraus mit Freude bejaht werden. Ich bin auch der Ueberzeugung, daß, wenn die deutsche Jugend diese innere Zustimmung zu ihrer gerechtfertigten Tätigkeit und Schöpferlust spürt, sie auch mit dem national sozialistischen Lehrertum bald ihren Gleichklang wird finden können." Zum Schluß seiner Rede erklärte Reichsleiter Rosenberg, die Einheit von Lehre und Leben und die gemeinsame innere Entschlossenheit, dieses deutsche Leben von innen zu bilde», und sich nicht nach Schablonen der Vergangenheit zu richten, das sei auch eine Aufgabe des Nationalsozialistischen Lehrer- bundcS. „Ich wünsche ihm und seiner Führung", so beendete Rosenberg seine Rede, „eine kritische Wertung der Vergangen heit, einen entschlossenen Willen, einen Typus des national sozialistischen Lehrers heranzubilden, einen inneren Antrieb, die Jugend in ihren besten Kräften zu begreifen, um mit ihr gemeinsam die Bildung eines neuen Geschlechts durchzuführen und auf diese Weise mit Fundamente sür den kommenden geistigen Dom der deutschen Ration zu errichten." Zur Eröffnung des Mittellandkanals Eine Verordnung regelt die neuen Schisfahrtsverhältniffe Am Sonniag wird der Uebergang des Mittellandkanals zur Elbe der Schiffahrt freigegeben. Damit trifft die bisher nur wenig gebundene westdeutsche Schiffahrt auf die kartel lierte Elbeschiffahrt und weiter östlich aus die Bindungen der Reedereivereinigungen und Kleinschifferverbände. Da das Elbewhisfabrtkartell nicht aufgehoben werden kann ohne schwere Schädigungen für die Wirtschaft und die Kleinschisf- fahrt auszulösen, auch die Verbandsregelungen in der Kur- mark und auf der Oder aufrechterhalten werden müssen, war cs notwendig, das Verhältnis der westdeutschen Schiffahrt zu der mitteldeutschen und ostdeutschen zu regeln. Eine 2 9. Durchführungsverordnung des Reichsverkehrsministers zum Gesetz über die Be kämpfung der Notlage der Binnenschiffahrt sieht deshalb unter anderem vor, daß für den Wechselverkehr von Westen nach Osten und von Osten nach Westen die westdeutsche Binnen- schisfahrt von den sür die Elbe, die Wasserstraßen der Kurmark und die Oder erlassenen Sondervorschriften zur Bekämpfung der Notlage der Binnenschiffahrt befreit bleibt. In der Ver- ordnung werden auch die anderen Einzelheiten geregelt, damit keine Schädigung der Betroffenen eintritt. KV rscuvrr ovscu vritrzü ^ciLrcs.weiro^u <15. Fortsetzung.) „Also als Flieger wollen Sie eintreten'? Ich sehe, daß Sie Ingenieur sind aus der Schweiz'?" „Ja, das ist richtig!" „Können Sie fliegen?" „Ja, mein Hauptgebiet ist aber Flugzeugkonstruktion und Flugzeugbau." „Das ist ausgezeichnet. Das ist es ja gerade, was wir suchen. Lassen Sie Ihren Paß hier, geben Sie Ihre Adresse an und halten Sie sich zur Verfügung der Mili tärbehörden. Sie erhalten morgen, übermorgen oder in Len nächsten Tagen Nachricht." Der Oberst grunzte, was etwa so viel bedeuten konnte. Laß er entlassen sei. Planlos, ziellos irrte er durch die Straßen Peters burgs, wobei er ängstlich den Stadtteil mied, in dem er Lie beiden unheimlichen Gesellen getroffen hatte, die ihn verfolgten. Er wanderte weit hinaus in die Vorstädte, bis er auf herrschaftliche Gärten stieß, die völlig einsam Lalagen. Viele der Besitzer hatten es vorgezoqen, die Hauptstadt zu verlassen und sich irgendwo aufs Land zu flüchten. ,,Zur Verfügung der Militärbehörden!" hatte der Oberst gesagt. Genau so hieß es auch früher in der deut schen Armee. War das nun Landesverrat, was er be gangen hatte? Diese Gedanken fielen ihm sehr schwer aufs Herz. Aber was blieb ihm weiter übrig? Tagelang hatte er sich in der Nähe des Hafens an der Newa umhergetrieben, immer in der Hoffnung, daß sich irgendwo ein Plätzchen auf einem ansfahrenden Schiff liuLen würde. Ganz aussichtslos! Im Gegenteil! .Er hatte nur nötig, auf ein Schiff zu gehen, um sicher ge schnappt zu werden. Und das „Rote Kreuz" versagte. Es dürften nur Leute von ihm betreut werden, deren Perso nalien genau festständen. Auch in allen möglichen Spe lunken hatte er sich umgesehen. Man sprach davon, daß manchmal da ein Paß, der hieb- und stichfest war, zu haben sei und eine Möglichkeit, gegen gutes Geld, von dem er noch immer eine erkleckliche Summe im Stiefel verwahrte, auf irgendein Schiff als Kohlenarbeiter oder ähnliches angeheuert zu werden. Ganz aussichtslos! Er konnte sich davon durch Augenschein überzeugen, wie jedes Fahrzeug scharf durchsucht und jede Person ge prüft wurde. Was blieb ihm weiter übrig? Wie nun, wenn die Petersburger Behörden bei den Schweizer Behörden nach dem Ingenieur Bürgst nach forschten? Gefahren überall! Aber Gregor mutzte wohl wissen, was er getan hatte. Er wurde den Gedanken nicht los, datz dieser Mann viel mehr war, als er schien, und auch mehr konnte, als er wahrhaben wollte. So war Arneburg unwillkürlich in der Nähe seiner Wohnung augelangt. Er schlich sich die Treppe zu sei nem Zimmer empor, immer bemüht, nicht gesehen zu werden. Er wußte, daß irgendeine Organisation ihm auf den Fersen war, und konnte nicht annehmen, daß die Leute ihr Spiel aufgaben, bei dem es für ihn sehr wahrscheinlich um Kopf und Kragen ging. Seine Zimmervermieterin kam ihm entgegen. „Es ist ein Brief für Sie abgegeben worden, Herr . . . Herr Bürgst." „Hat sonst jemand nach mir gefragt?" „Nein, sonst niemand, außer dem Boten, der den Brief brachte." Es war etwas in seiner Stimme, was die Frau stutzig machte. Sie sah ihn durchdringend an. ,,Es kommt ja schon vor, daß nach Fremden gefragt wird, besonders nach Deutschen; aber Sie sind ja Schweizer und nach denen fragt man wohl weniger." Ihm schien es, als ob die Frau diese Worte mit be sonderer Bedeutung gesprochen hatte. Ach was! Man wurde unsicher in dieser Atmosphäre, die auf die Dauer unerträglich wurde. Kaum daß die Alte die Tür geschloffen hatte, öffnete er den Brief, der nur wenige Zeilen enthielt: Seien Sie morgen gegen 8 Uhr an der Eremitage, Gregor." Wie hatte der Mann nur seine Wohnung erfahren? Es war nur möglich durch das Kriegsministerium. Es war die einzige Stelle, an der er seine Adreffe hinterlegt hatte. Also mußte Gregor entweder im Kriegsmini sterium tätig sein oder dort enge Beziehungen unter halten. Oder auch — man hatte Erkundigungen über seine Personalien eingezogen, so daß Gregor auf diesem Wege seine Anschrift erfahren hatte. Er hatte sich allgemach in diesem Lande der Heimlich keiten und Unheimlichkeiten das Wundern abgewöhut und war am nächsten Abend bereits etwas vor acht Uhr zur Stelle. Punkt acht Uhr fuhr eine Mietsdroschke, die sich durch nichts von anderen unterschied, geradeswegs auf ihn zu. Also war er wohl schon beobachtet worden« Der Droschkenkutscher, wenn es ein solcher war, stieg aus, trat heran und meldete: „Eremitage acht Uhr!" Dabei legte er die Hand an die Mübe und öffnete den Schlag. „Wohin fahren wir?" Der Mann tat, als ob er die Frage nicht gehört hätte. Also wieder einmal ein stummer Kutscher! Die Fahrt ging ziemlich kreuz und quer. Er merkte aber, daß sie auf Umwegen zu einem Gebäude fuhren, das in der Nähe des Newfki Prospekt, der Prachtstraße Peters burgs, lag. Vor dem Portal eines palastartigen Privat gebäudes hielt der Wagen. Das mächtige Eisenportal öffnete sich anscheinend von selbst. Ein Diener stand am Eingang des Gebäudes und bat ihn, ihm zu folgern Durch ein Gewirr von hohen Gängen und eine Flucht prachtvoller Säle wurde er in einen kaueren Saal ge führt, der mäßig durch Kronleuchter erhellt war. Der Diener verneigte sich und ließ ihn a!' in. Er hatte Zeit, den Saal, der im byzantinischen Sti! gehalten war, zu bewundern. Die Wände waren mit Holzschnitzereien geziert und mit geschnitzten Möbeln ringsum eingefaßt. In der Mitte der Längsseite be fand sich ein aller, wundervoller, reliesgefchmückter Kamin. .(Fortsetzung folgt.).