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MlsdrufferTageblatt m -jwangtveigleich erlisch! Itder Anspruch «Vs Nachlaß. amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend gen bettebt sinlurucd " ' -- auf Lieferung oer ser- tung oder «ür,ung de» Bk,»»«preise« Rücksendung elng-sandttr Schrislftücke erioigl nur. wen» Rückporlv d-Nlegl Anzeigenpreis, lau« ausltegender PretSNIie Nr. S. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpfg. — Dorgeschri» bene Erscheinungltage und P atzwünsche werden nach Möglichleti berücksichtigt. — Anzetgen-Annahme bi« varmiltag« lv Uhr _ Für die Richtigkeit de, durch y-rnrus übermt«. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 telten Anzeigen überneh. men wir kein« Gewähr. » ' » — Bei Konkurs uu» Nr. 239 — 97. Fahrgang Drahtanschrift: -Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden S6-M Mittwoch, den 12. Oktober 1938 Bemerkungen zum Tage Schuster, bleib' bei deinem Leisten! Eine jugoslawische Zeitung will wissen, daß sich der tschechische Schuhfabrikant Bata um den Posten des tschechi schen Staatspräsidenten beworben hat. Gerüchte dieser Art gehen schon lange um. Aber man möchte sie nicht ernst nehmen. Denn ein Bata als tschechischer Staatspräsident Wäre eine verbesserte Auflage des soeben abgedankten Eduard Benesch. Es heißt. Bata habe sich durch seine Kritik an Herrn Benesch empfohlen. Schöne Kritik war das. Sie bestand nämlich darin, daß Herr Bata Herrn Benesch den Vorwurf machte, er gehe zu schlapp gegen die Sudetendeutschcn vor, er müsse sie mit ganz anderen Mitteln unterdrücken. Ob dieser Mann nun gerade ge eignet ist, dem tschechischen Reststaat Rube und Frieden zu garantieren? Oder ob die Tschechen gewillt sind, sich noch einmal gegen Deutschland ausputschen zu lasten statt mit ihren Nachbarn Frieden und Verständigung zu suchen? Vielleicht glaubt Herr Bata mit seinem Gelds, das er sich an seinen Schuhen verdient, nun auch Politik machen zu können. Die Presse hat er ja bereits großenteils in seiner Hand. Die Tschechen müssen zwar wissen, wen sie sich auf dem Präsidentcnposten gefallen lassen, aber wir möchten ihnen doch raten, etwas vorsichtig in der Wahl zu sein. Und Herrn Bata möchten wir den alten Wahrspruch zu rufen: Schuster, bleib' bei deinem Leisten! Der neue Botschafter Japans. Im Rahmen einer großen Umbesetzung im japanischen auswärtigen Dienst ist der bisherige Kaiserlich Japanische Botschafter in Berlin, Exzellenz Togo, noch Moskau be rufen worden. An Togos Stelle ist Generalleutnant Hiroschi Oshima, der schon seit Jahren als Militär attache in Berlin tätig war, zum Berliner Botschafter er nannt worden. — Mit Exzellenz Togo scheidet aus Berlin ein Mann, der sich nm die deutsch-japanische Freundschaft bleibende Verdienste erworben hat. Vor seiner Berufung als Botschafter nach Berlin verwaltete er die Abteilung Europa am Auswärtigen Amt in Tokio und hat in dieser Stellung wesentlich am Abschluß des A n ti k o m i n t e r n- abkommens zwischen Deutschland und Japan mitge arbeitet. — Der neue Botschafter hat sich schon als Militär attache in Berlin Vertrauen und Freundschaft erworben. Auch Oshima war in hervorragender Weise am Zustande kommen des deutsch-japanischen Antikominternpaktes be teiligt und ist dadurch für die Stellung des Botschafters in Berlin bestens empfohlen. Mit der Ernennung des Ge neralleutnants Oshima durchbricht Japan zum erstenmal den Grundsatz, daß seine diplomatischen Vertreter aus dem auswärtigen Dienst stammen mußten. Oshima ist der erste japanische Soldat, der auf einen Bot schafterposten berufen wurde. Der Brückenkopf an der Donau. Am Montag nahmen deutsche Truppen Engerau und den der Stadt Preßburg gegenüberliegenden Brücken kopf an der Donau in Besitz. Engerau ist eine alte deutsche Stadt, die niemals tschechisch war oder slowakisch. Als sich die Tschecho-Slowakei dank Beneschs großangelegter Lüge diese deutsche Donaustadt übereignen ließ, da ge schah das in der Absicht, auch auf dem rechten Donauufer Fuß zu fassen. Engerau sollte wie ein Dorn in Oester reich Hineinstoßen. So haben denn die Tschechen alles darangesetzt, um das Engerauer Gebiet als Brückenkopf militärisch stark auszubauen. Man hatte einen Nebenge danken dabei. Ursprünglich sollte nämlich in Engerau der Ansatzpunkt zu dem tschechisch-jugoslawi- schen Korridor liegen. Diesen berüchtigten „Korri dorplan* haben die tschechischen Lügner 1919 in Versailles zwar nicht durchdrücken können, aber sie hatten ihn des halb nicht aufgegeben und warteten nun günstigere Zeiten ab, um ihn vielleicht doch noch eines Tages zu verwirk lichen. Es ist anders gekommen, als die Tschechen es sich gedacht haben! Jetzt stehen deutsche Truppen in Engerau, und die Tschechen haben vor ihrem Abzug die Befesti- gungswerke in die Luft gesprengt. Die tschechische Position auf dem rechten Donauufer ist für alle Zeit verloren, und die Stadt, dre 1918 8000 Einwohner zählte, dann aber 10 000 tschechische Soldaten und Beamte bekam, wird nunmehr wieder ganz ihren deutschen Charakter anneh men. Die neue deutsch-tschechische Grenze verläuft bei Preßburg in der Mitte.der Donau. Auf dem Fluß Patrouillieren Fahrzeuge des Neichswasserschutzes. Deutsch lands Donaugrenze hat sich um 20 Kilometer verlängert Neue Minister in Prag ernannt Das Tschecho-Slowakische Preßbüro meldet: „Die Negierung der Tschecho-Slowakischen Republik hat den Abgeordneten Andrej Brody zum Minister für die Ver waltung Karpatho-Nutzlands, Senator Dr. Edmund Bacinskh und Abgeordneten Julian Revay zu Mini stern ernannt. Minister Dr. Bacinskh wurde zur Teil nahme an den Verhandlungen in Komorn bevollmächtigt. Die Regierung betraute den Abgeordneten Dr. Fencik E den Verhandlungen über die Regelung der Grenzen AMen der Slowakei und Karpatho-Rutzlands unter Per- Atzung des Titels eines bevollmächtigten Ministers. Von den Sergen brennen Ireudenfener Telegramm Henleins an den Führer - Sudeiengau unter dem Schutz deutscher Waffen Konrad Henlein hat aus Reichenberg im Sudetengau an den Führer und Reichskanzler das nachstehende Telegramm gerichtet: „Mein Führer! Mil dem heutigen Tage haben die deutschen Truppen die Besetzung des sudetendeutschen Gebietes beendet. Lion den Bergen des Sudetenlandes brennen die Freudenfeuer. Das Land, das Schwert und Pflug unserer Väter zu unserer Heimat gemacht haben, steht nun unter dem Schutze der Waffen der 80 Millionen des großen Deutschen Reiches So wie wir immer deutsch waren, so waren wir immer entschlossen, eher zu sterben, als unser Deutschtum zu verlieren. Ihrem herrlichen Werke, mein Führer, danken wir heule die Gewißheit, daß wir nicht untergshen werden, sondern weiter berufen sind, als deutsche Wacht im Osten gemeinsam mit dem ganzen deutschen Volke den Siegesweg in die Zukunft onzutreten. Für das gesamte Sudetendeutfchtum sprechen in die sen Stunden die Tausende, die an der heutigen Kundgebung in Gablonz teilnehmen. In tiefster Dankbarkeil grüßen sie ihren Führer. Heil, mein Führer! ronrad Henlein Ver neue Kamps heißt Aufbau Konrad Henlein zur Befreiung des Sudetenlandcs. An dem Tage, an dem auch das letzte sndetendeutsche Dörfchen unter den Schutz der deutschen Wehrmacht ge nommen und damit der ganze Sudetengau frei wurde, weilte Reichskommissar ^-Gruppenführer Konrad Hen lein in der Glasstadt Gablonz, die reichen Flaggen schmuck angelegt hatte. Auf dem Marktplatz war eine Ehrenkompanie aufmarschiert. Vor dem im Scheinwerfer licht weithin leuchtenden Rathaus drängten sich Kops an Kopf die Gablonzer, um Konrad Henlein einen begeisterten Empfang zu bereiten. Der Bürgermeister unterstrich in seiner Begrüßung die Verdienste Henleins nm die Eini gung Sudetendeütschlands und teilte dann unter dem Beifall der Gablonzer mit, daß man diesen Dank durch die Umbenennung des Neuen Marktes in Konrad-Hen- lein-Platz zum Ausdruck bringen wolle. Er gelobte, daß auch Gablonz stets mit ganzer Kraft dem Reichs kommissar bei seinen Aufgaben zur Seite stehen wolle. Nach der Eintragung in das Ehrenbuch der Stadt sprach Konrad Henlein in einer wuchtigen Kundgebung auf dem Karl-Fischer-Platz, zu dem von den Höhen des nun befreiten deutschen Jsergebirges lodernde Feuer und leuchtende Hakenkreuze durch die dunkle Nacht hinuntergrüßten zu den Gablonzern. Dank dem Führer und der Wehrmacht Heute, so sagte er, ist der Rest des sudetendeutschen Gebiets von der deutschen Wehrmacht besetzt. Damit ist Sudetendeutschland frei und ein Teil des großen Deut schen Reiches. Die Sehnsucht, einmal dem großen Deutschen Reich anzugehören, ist verwirklicht worden. Wir danken dies einzig und allein dem großen Führer aller Deutschen. Wir verdanken ihm aber mehr als die Freiheit, wir verdanken ihm vor allem auch, daß unsere Heimat nicht verwüstet wurde. Der deutschen Wehrmacht möchte ich, so fuhr dann Konrad Henlein u. a. fort, in der heutigen Stunde ge denken, heute, wo sie vorgestoßen ist bis an die Grenzen des sudetendeutschen Raumes. Sie ist in unser Gebiet ein gezogen, und Blumen wurden ihr entgegengeworfen. Sie wäre aber auch einmarschiert, wenn ihr Kugeln entgegen geschickt worden wären. Daß jeder Soldat bereit war, sein Leben hinzugeben, um uns die Freiheit zu erkämpfen, das Wollen wir nie vergessen. Nicht nur, daß wir den deutschen Truppen tiefsten Dank schulden; wir haben mehr erlebt, sie kamen als Brüder, sie fühlten sich als Brüder unter uns. Wir wollen die Stunde segnen, wo wir Sndetendeutsche in der glor reichen Armee Adolf Hitlers als gleichrangige Deutsche leben und kämpfen dürfen. -Wir wollen anpacken^ Immer wieder von Jubel und von Sprechchören unterbrachen, sprach Konrad Henlein von den letzten Tagen, die er in der Umgebung des Führers weilen durfte. „Ich habe gesehen*, so versicherte Henlein, „wie groß der Wille dieses Menschen ist und wie groß die Liebe zu seinem Volk. Er hat mich beauftragt, auch euch in Gablonz feine herzlichsten Wünsche zu übermitteln. Der Führer und das Reich haben uns die Freiheit gebracht. Wir müssen zeigen, daß wir dieser Freiheit und der Heimkehr ins Reich würdig sind. Wir müssen beweisen, daß wir nicht nur kämpfen, sondern auch arbeiten können. Bisher war der Kampf Abwehr, der neue Kampf heißt Aufbau. Wir wollen ein glückliches Land, und dieses glückliche Land läßt sich nicht mit Worten, sondern nur mit festem Anpaüen schaffen. Deshalb wollen wir in diesem Augenblick geloben, jederzeit für dieses Reich und seinen Führer alle unsere Kräfte einzusetzcn. Das Sudeten- deutschtum steht zu feinem Führer und grüßt ihn und das große deutsche Vaterland mit einem Sieg-Heil." Noch lange hallten nach dem Verklingen der National hymnen der Jubel und die Dankesworte an den Führer aller Deutschen durch die Straßen von Gablonz. „Wir sind Siener -es Volles" Vie Rede des Reichsministers Dr. Goebbels an die deutsche Arbeiterschaft DNB. Berlin, 11. Oktober. Gauleiter Reichsminister Dr. Goebbels stattete am Dienstag nachmittag einem national sozialistischen Musterbetrieb in Berlin-Marienfelbe einen Be- juch ab, um auf einem großen Betriebsappell zu den Arbei tern der Stirn und der Faust zu sprechen. Bei seiner Ankunft wurde Gauleiter Dr. Goebbels von Betriebssichrer und Betriebsoömann empfangen und unter brausenden Heilrufen von 3000 Mitgliedern der Belegschaft in die Halle geleitet, während die Werkfcharkapelle einen schnei digen Marsch spielte. Dann betrat der Betriebsführer das Rednerpodium, um den Betriebsappell zu eröffnen. Er begrüßte mit Worten be glückter Freude den Besuch und erklärte: Wir alle sind un bändig stolz über die hohe Auszeichnung Ohres Besuches und hoffen, daß Sie nicht nur einen guten Eindruck von unserem Betrieb mitnehmen, sondern vor allem auch von den Men schen, die diesem Werk Leben und Gestalt geben. Dann nahm, mit erneuten Beifallsstürmen empfangen, 'Gauleiter Dr. Goebbels das Wort. Das'deutsche Volk und das Deutsche Retch haben schwere Wochen hinter sich. Es wird vielen im Volke nicht immer ganz klar geworden sein, welche Bürde an Sorge und Verantwortung der Führer in den vergangenen Monaten getragen hat. Wenn sich manchmal Gewitterwolken am Horizont zeigten und ich die wunderbare Haltung des deutschen Volkes die ser so außerordenttichen Lage gegenüber in Betracht zog, dann nahm ich mir fest vor: sind wir durch diese Wochen hindurch, dann werde ich jede Gelegenheit benutzen, um dem Volk für seine in dieser Spannungszeit bewahrten Laltuna den Dank des Führers zum Ausdruck su brinaen. Menn wir es in dieser gespannten Lage mit dem Volk von 1918. 1919 oder 1929 oder mit dem deutschen Volk von 1925 oder auch noch mit dem von 1939 zu tun gehabt hätten, dann wäre die Politik des Führers überhaupt nicht möglich gewesen. Der Führer konnte seine großen Entscheidungen nur im Ver- trauen aus die Haltung und die Disziplin des deutschen Volke» treffen. Und das ist das ausschlaggebende: Wenn eine Staats- und Volkssührung einmal einen Entschluß gefaßt hat. dann genügt nicht die Ueberzeugung, daß sie selbst in der entscheidenden Stunden die Nerven behalten werde, dann muß sie auch wissen, baß das hinter ihr ckarschierende Volk bei guten Nerven bleibt. Die Haltung des Volkes und die ganze Einstellung der Nation großen nationalen Schicksalsproblemen gegenüber muß so fein, daß niemals wenn es nun hart aus hart geht, das Ausland die Möglichkeit besitzt, sich in der entscheidenden Stunde auf irgendeinen opvosissionellen Teil dieses Volkes zu beziehen und ihn gegen die eigene Regierung auszuspielen „Wir ionnten «ns aus Euch verlaffen!" Wir konnten uns bei allen Entscheidungen daraus verlaffen, daß das deutsche Volk seinen Führer in schweren Stunden nie» mals im Stiche lassen würde. Das deutsche Volk von heute weiß, daß der Führer und seine Mitarbeiter, wenn sie einmal ein» auch gewagte Politik betreiben das nicht als Spieler tun. bi» in der Politik eine vornehme Passion sehen, sondern es tun zuin Wohle und für die Zukunst der deutschen Nation. Wir ginge» bei unserer Politik von der Erkenntnis aus, daß das deutsch» Volk eine so große moralische Kraft besitzt, baß es sich in jeder Lage selbst zu helfen vermag, wenn nur diese Kraft m An spruch genommen, angesetzt und gelenkt wird. Wir reisen nicht mehr in der Welt von Hauptstadt zu Hauptstadt herum und i bitten um Kredite. Wir haben in all den Bahren nicht eine» l ausländischen Kredit in Anwruch aenommen. im EeaenteiK