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Unter der Überschrift „Ernüchterung unter den Nationalitäten der Tschecho-Slowakei" nimmt der Korre spondent zu den Besprechungen Stellung, die Minister präsident Hod sch a mit den Vertretern der einzelnen Volksgruppen geführt hat. Wenn innerhalb vier, fünf Tagen, so schreibt das Blatt, so viele Besprechungen statt finden, könnte man glauben, daß im Interesse der Be friedung eine ernste Arbeit geleistet werde. Unterziehe man aber den Teil des Smruts, der den Sudetendeutschen vorgelegt wurde, einer Prüfung, so müsse man wohl oder übel zu der Feststellung gelangen, daß die ganzen bis herigen Beratungen von seilen der Tschechen eine leere Spiegelfechterei waren. Von einem Ueberein- kontmen sei /man noch genau so weit entfernt wie vor Wochen. Ein jeder Politiker der Nationalitäten, der bisher bei Hodscha war, habe das Empfinden, die Besprechungen seien lediglich zu dem Zweck geführt worden, den westlichen Großmächten Sand in die Äugen zu streuen, indem man so tue, als ob man tatsächlich die Verständigung wünsche. Doch davon sei gar keine Rede. Das Ganze sei einfach ein Versuch, Zeit zu gewinnen, und einBluffzu westlichen Propagandazwecken. Die Verbitterung der Sudetendeut schen nehme mit jedem Tage zu. Heute sehen sie bereits klar, daß man sie mit der aanzen Statutenkomödie nur genasführt hat. Enttäuschung Wer die Volksfront CGT-Gewcrkschaft verlor über 150 000 Mitglieder In der französischen nationalistischen Zeitung Siberts" weist Doriot nach, daß die marxistisch-kommu nistische CGT.-Gewerkschaft eigentlich gar nicht das Recht habe, im Namen der französische» Arbeiter zu sprechen, wie sie es immer tue. Im Laufe der letzten Monate hätten über 150 000 CGT.-Mitglicder diese Gewerkschaft verlaffen. Inner halb von sechs Monaten hat die der CGT.-Gewerkschaft angcschloffene Vauarbcitergewcrkschaft 40 000 Mitglieder verloren, die Beamtengewcrkschaft 24 000 Mitglieder, die Gewerkschaften für die Nahrungsmittclbranche und für die chemische Industrie je 9000. In der Metallindustrie haben sogar über 70 000 Arbeiter der CGT.-Gewerkschaft den Rücken gekehrt. Es handele sich, so bemerkt Doriot, um eine Bewe - guugallgemeinerArt,die man nicht unterschätzen dürfe. Zahlreiche Arbeiter begännen sich darüber klar zu werden, daß sie von den marxistischen Demagogen ge täuscht worden sind. Die politischen Streiks und die bitteren Enttäuschungen infolge des Scheiterns der Volks front seien die Hauptgründe dieses Abfalls. Die EGT. umfasse heute nur noch einen Bruchteil der französischen Arbeiterschaft. Sie könne sie also nicht mehr vollkommen vertreten. Die Regierung müsse dieser neuen Lage Rech nung tragen und das Monopol, das sich die EGT. an- matze, brechen. Vormarsch -er Japaner am Jangtse Besetzung von Hukau — Luftschlacht über Nantschang. Die japanischen Truppen besetzten in Zusammenarbeit mit der Marine die Stadt Hukau am Jangtse, 250 Kilo meter unterhalb von Hankau am Eingang zum Poyang- See, der damit in den japanischen Machtbereich gefallen ist. Gleichzeitig bombardiertest die Japaner die Stadt Nantschang und zwangen damit die Chinesen, ihre Flugbasis, die in Nantschang lag, zu verlegen. Nach Berichten aus Schanghai fand über Nantschang die schwerste und größte Luftschlacht seit Beginn der japanisch-chinesischen Auseinandersetzungen statt. Es heißt, daß im Dunkel der Nacht über 100 japanische Flugzeuge über der Stadt erschienen seien und Nantschang mit einem Bombenregen belegt hätten. Nach kurzer Zeit seien dann 70 chinesische Flugzeuge aufgestiegen, und es habe sich ein gewaltiger Lustkampf entwickelt, bei dem nach japanischen Meldungen 45 chinesische Flugzeuge abgeschossen bzw. zur Umkehr gezwungen wurden. Konflikt im Su-chinesischen Meer Franzosen besetzen Paracel-Inseln. — Japanischer Protest Die französische Regierung hat von Gendarmerie- trnppen aus Französisch-Indochina die Paracel- Inseln südlich der chinesischen Insel Hainan besetzen lassen. Sie hat nach der Meldung eines englischen Blattes diese.Besetzung der britischen Regierung amtlich mitgeteilt. Der französische Schritt hat in Tokio außerordentliche Unruhe hervorgerufen, und es ist zu befürchten, daß die japanischen und französischen Interessen im Süden Chinas aneinander geraten, denn die japanische Negierung hat er klärt, daß die Inseln zu China gehören und daß deshalb eine Besetzung durch französische Polizeilruppen eine Ver letzung der chinesischen Hoheitsrechte darstelle, die Japan nicht dulden werde. Die französische Regierung vertritt demgegenüber die Ansicht, daß es sich nicht um eine Be setzung im eigentlichen Sinne handele, denn die Paracel- Anseln seien zu Beginn des letzten Jahrhunderts von dem damalig freien Kaiserreich Annam besetzt worden, das heute zu Französisch-Indochina gehöre. Die Paracel-Inseln liegen etwa 1600 Meilen vom japanischen Gebiet, aber nur wenige Flugstunden von Französisch-Indochina entfernt. Me Besetzung der Inseln durch Frankreich wird in Paris als Vorsichtsmaßnahme hingeftellt, die verhindern solle, daß sich die Japaner auf der Inselgruppe festsetzen, nachdem japanische Agenten in letzter Zeit auf der nördlich gelegenen Insel Hainan be reits eine beunruhigende Aktivität entwickelt hätten. In Wirklichkeit geht es weniger um die Paracel- Inseln, als vielmehr um die große zu China gehörige I n s e l H a i n a n, um die sich ein Streit zwischen Japan einerseits, Frankreich und England andererseits erhoben hat. Die Insel Hainan hat eine große strategische Bedeu tung, denn sie schließt die für jede im Südchinesischen Meer zur See operierende Streitmacht wichtige Bucht von Tonkin so ab, daß nicht der Machthaber auf dem Fest land von Französisch-Indochina, sondern der Besitzer der Insel Hainan und der benachbarten Paracel-Inseln diesen größten Hafen im Südchinesischen Meer beherrscht. Die Franzosen, die die Möglichkeit der Besetzung der Insel Hainan durch die Japaner bei Ausdehnung ihrer Operationen in Südchina befürchteten, haben durch ihre Maßnahme gewissermaßen einen Gegenzug unternommen, weil sich Frankreich in seinem Besitz von Französisch- Indochina bedroht fühlt. England will außerdem ver meiden, daß die an der Bucht von Tonkin gelegenen chine sischen Häfen unter japanische Kontrolle geraten, da gerade von hier aus China mit allerlei Waren und auch Kriegs material versorgt wird. SmWs MM-eraier verlassen China Dank und Anerkennung der chinesischen Regierung Die deutschen Militärberater haben Hankau verlassen und sich nach Hongkong begeben. Die Abreise wurde von einem chinesischen Sprecher bekanntgegeben, der bei dieser Gelegenheit der Tätigkeit der deutschen Berater in China mit anerkennenden Worten gedachte. Er wies darauf hin, daß sie auf eine mehr als fünfjährige Tätigkeit in China zurückblicken könnten. Sie seien auf Grund von Privat dienstverträgen angestellt gewesen, von denen sie die chine sische Regierung freiwillig entbunden habe. Der chine sische Sprecher schloß mit dem Hinweis, daß die deutschen Militärberater sich den Dank und die Anerkennung der chinesischen Regierung für ihre Tätigkeit erworben hätten. Eigens Vsvficht — bester Unfallschutz! Ljuschkow öesaß geheime Pläne Im Kreml herrscht große Bestürzung Nach einem Bericht des Sonderberichterstatters des „Paris Midi" in Riga hat die Flucht des GPU.-Generals Ljuschkow im Kreml heillosen Schrecken nnd große Be stürzung hervorgerufen. Man habe in Moskau nicht geglaubt, daß der General über die gegen ihn geplanten Maßnahmen unterrichtet war. Nach in Riga eingetroffenen Nachrichten aus Moskau habe Ljuschkow seine Flucht seit Monaten sorgfältig vorbereitet. Die Sowjetbehörden seien am meisten dadurch beunruhigt, daß Ljuschkow im Besitz sehr wichtiger geheimer Pläne war, die jetzt den Ja panern in die Hände gefallen sein könnten. Der oberste sowjetrussische Staatsanwalt Wyschinski sei nach Wladiwostok gereist, um persönlich die Untersuchung zu leiten. Mch DiMittM vsrWIet? Die Polnische Telegraphenagentur macht in einer Meldung aus Moskau auf ein dort verbreitetes Gerücht aufmerksam, wonach der Leiter der Komintern, Dimw troff, verhaftet worden sei. Grund für diese Verhaftung sollen die Mißerfolge der Bolschewisten in Spanien und' das Fehlschlägen der Volkssrontpolitik sein, mit der marp die europäischen Staaten zersetzen wollte. Eine Bestätig gung der Gerüchte über die Verhaftung Dimitroffs habe sich bis jetzt noch nicht erlangen lassen. MOOVN Leningrader ausgewiesen Ausbau der Befestigungen an der finnischen Grenze Der Vertreter des „Paris Midi" in Riga berichte^, daß zur Zeit an der sowjetrussisch-finnischen Grenze irr der Nähe von Leningrad sehr umfangreiche Befestigungsarbeiten dur. geführt werden, an denen Tag und Nacht gearbeitet werde. Nicht nur seien die letzten Ausländer gezwungen worden, die ehe malige russische Hauptstadt zu verlassen und sich nach Estland zu begeben, sondern sogar 3000 CO Ein wohner von Leningrad selbst hätten des Befehl erhalten, ihre Heimatstadt zu verlassen und sich ins Innere des Landes zu begeben. Sowjeiflugzeuq über Estland Estländischen Blättermeldungen zufolge erschien über dem Badeort Hungerburg bei Narwa ein Flugzeug, dessen Kennzeichen infolge der großen Höhe nicht erkannt wer de« konnten. Nach einiger Zeit nahm die Maschine Kurs nach Sowjetrußland. Ami Meres Kemal. Wilsdruff, am 6. Juli 1068. Spruch des Tages Was soll mir der Dudelsack, wenn der Bär tot ist? Sprichwort. Jubiläen und Gedenktage 7. Juli. 1531 Tilman Riemenschneider gest. 1807 Friede zu Tilsit zwischen Frankreich und Rußland. 1815 Zweite Einnahme von Paris. Sonne und Mond: 7. Juli: S.-A. 3.45, S.-U. 20.23; M.-U. 0D7, M.-A. 15.52 Zu guter Hut Mütterchen geht ohne Sorgen Zu der Arbeit jeden Morgen, Weiß sie doch ihr liebes Bübchen Wohl behütet und ge borgen. Seht nur hier, den kleinen Braven, Nein, er macht nicht viel zu schaffen, Eben ist er, müd' des Spieles Mit der Klapper, ein- geschlafen. Und der warme Sonnen- schein Hüllt den Schläfer wohlig ein, Streichelt seine Pausebacken Und die runden Fingerlein. Ja, nun wollt ihr gerne wissen, Wo man diesen kleinen süßen Bengel sorglos lassen kann? Werd' ich's noch verraten müssen Doch ich glaub', ihr seid so schlau, Ahnt es selbst schon ganz genau. Dieses Bild ist festgehalten In dem Haus der NSV. Lieselotte Henckel. Rabattsparverein Wilsdruff e. V. Am Montag, dem 4. Juli 1938, hielt der Verein im Gaschos zum Goldenen Löwen seine Iahresh-auptversammlung ab. Der Rechnungsführer er stattete de« Kassenbericht für das Jahr 1937. Man nahm von diesem Kenntnis, ebenso von dein Bericht -der Kaffenprüfer und von dem Bericht des nach dem Rabattgesetz bestellten Prüfers. Aus den Berichten erg.H sich, daß z« der Geschäfts führung über das abgelaufene Geschäftsjahr keinerlei Bean standungen zu erheben waren und daß alles in bester O- mung ist. Auf Antrag der Kaffeirprüfer wurde von der Versamm lung dem Vorstand des Vereins Entlastung erteilt, wob.i sich die Vorstandsmitglieder der Abstimmung enthielten. Die Wahl der Kassenprüfer ergab eine Wiederwahl der bisherigen Kas senprüfer und die Neuwahl von Grünwarewhändler Paul Humpisch als Stellvertreter. Anträge waren nicht einge gangen. Nach Besprechung weiterer den Verein betreffenden Fragen schloß der Vorsitzende des Vereins, Schuhmacher meister Richard Breuer, die Versammlung. Der Verein für Natur- und Heimatkunde hielt gestern abend mit einer Wander- seine wegen der Maul- und Klauen seuche immer wieder verschobene Jahreshauptversammlung ab. Die Veremsleitung hatte die Neudeckmühle als Tagungsort gewählt und verhalf den trotz des unisicheren Wetters Teil" nehmenden zu jchöner abendlicher Wanderung, die einen be sonderen Reiz noch erhielt durch die Taufende van Johannis würmchen, die im Saubachtale einen wahren Lichterreigen auf führten. In der Neudeckmühle eröffnete Oberlehrer i. N. Kühne die Versammlung mit begrüßenden Worten und er stattete in großen Zügen Beri<U über die umfangreiche Tätig keit im vergangenen Jahre. Wenn auch der Verein selbst nicht mit größeren Veranstaltungen an die Oeffentlichkeit getreten ist, so wurden doch seine Bestrebungen nach jeder Richtung hin gefördert, stn den Abenden der Vvlksdildungsstätte war Gelegenheit, Volkskundliches zu hören, desgleichen bei den Tagungen der Vvlkstumswarte. Drei größere Wanderungen! wurden durchgesührt. Lehrer Luft führte zur Vogelstimmen- beodachtung ins Saubachtal, Prof. Weickert zur geologi schen Betrachtung an den Rand des Tharandter Waldes und Kantor Fichtner auf das Kesselsdorfer Schlachtfeld. Von der Bildstelle wurden 19 Fernblicke ausgenommen und der Heimatsammlung bereits einverleidt. Die ehemalige Markt meilensäule wurde von Bildhauer Hempel hergerichtet, von Niederreinsberger Flur geholt und an der Bahnhofstraße auf gestellt. Allgemein begrüßt wurde die viel zur Verschönerung des Stadtbildes vorgenommene Entgitterung und die Anlage der Grünflächen in der Zetdlerstraße. Zu beklagen war der Wegfall zweier alter Straßennamen (Freiberger Straße und Zellaer Straße), die selbst als ein altes Stück Stadt galten. Das in Kraft getretene Ortsgesetz gegen verunstaltende Außen werbung dürfte dazu beitragen, daß dem Stadtbild fernerhin keine Gewalt mehr angetan wird. Die Wegemarkierungen wurden auch in diesem Jähre wieder vom Wegewart Oskar Rühle erneuert. Es steht zu hoffen, daß der Fürstenweg nach Beseitigung der Seuchenverschleppungsgefahr der Benutzung wieder freigegeben wird. Die Heimatbeilage im „Wilsdruffer! Tageblatt" konnte ihren 26. Jahrgang beschließen. Für die Heimatsammlung wurden bedeutende Aufwendungen gemacht. Vielleicht noch im Herbst I. will man eine Svnöerausstel- lung unter dem Titel „Schöne Heimat" veranstalten. Der Zu gang zur Sammlung war wieder so reichhaltig, daß garmcht alles untergehracht werden konnte. Der von FrI. Prell vor» gelegte Kossen-Abschluß war als ersreulich zu bezeichnen. Ek war geprüft und in bester Ordnung befunden worden. Mit Dankesworten an alle Mitacheiter und Förderer des Vereins schloß Oberlehrer Kühne im Gedenken an den Obersten Füh rer die Versammlung. Mit dem „Erenzlaudblitz" zur Grenzlandtahrt in die herr liche Lausitz. Die Deutsche Arbeitsfront — NSG. „Kraft d. Freude" — lodet in einer Anzeige zu dieser Fahrt ein. Sie will dem Menschen, welcher das ganze Jahr über schafft, ein mal einen inhaltreichen Sonntag bringen. An der Grenze ent lang, durch den Hohwald nach Oppach, dann ins Lauschegsdiet nach dem Kurort Iodnsdorf und dem Nonncnfclsen gebt die Fahrt. Der Heiratskirche auf dem Ochdin wird ein Besuch abgestaftst, um gegen Abend einmal die Blumennhr in Zittau -ait ihren herrlichen Anlagen in. Augenschein zu nehmen. Di« Fahrt führt dann nach Herrnhut und über L'Amu—Bautzen— Bischofswerda zurück. 280 Kilometer, der Fahrpreis dafür »st billig, der Wagen hat keine Notsitze. Anmeldungen sofort bei Foto-Wugk. Tellnahmeberechligt sind alle Bolksgenoffen au« Stadt und Land. Am 31. August Pramienscheinzishung. Die Prämienschein» ziehung für die Losdriefe der Reichslvtterie für Arbeitsbeschaf fung findet am 31. August für alle 22 Millionen Lose statt, also nicht nur für die Gewinnlose, sondern auch für die Prä» mienscheine der Nietenlose. Bolksgenoffen! Werft die Prämien scheine nicht achtlos weg, denn 30 Prämien zu 100 RM. für jede Serie und für alle elf Serien eine Sonderprämie von 10 000 RM. und vier zu 1060 NM. harren noch der glück lichen Gewinner.