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MsdmfferTageblatt des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tyarandt. Tageblatt'erscheint weMagr nachm^ 4 Uhr. B-zugrpr. mon-N 2RM. frei H-mS, bet Postbeftellung 1.80 RM. zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer 10 Ndi. Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger n Geschäftsstelle Solle HSHerer Gewalt oder Wochenblatt ssik Wilsdruff U. Umgegend sonstiger''B^tAebsstäruw -en besteht kein Anspruch - — auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung etngesaudter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beilregt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur' Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpfg. — Vorgeschleie- bene Erscheinungstage und P atzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme bis vormittags lo Uhr - . .. Für die Richtigkeit de, durch Fernruf übermit- Fernsprecher: Amt Wllsdruss 206 leiten Anzeigen überneh men wir leine Gewähr. — Bei Konkurs uu» Zwangsvergleich erlischt ieder Anspruch «st Nachlatz. amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, Nr. 155 — 97. Jahrgang Mittwoch, den 6. Juli 1938 Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt' Postscheck: Dresden 264N Kunst und Volt Am 10. Juli findet wiederum in München der Tag oer Deutschen Kunst statt, der die Verbundenheit von Volk und Kunst einerseits und die starke Fürsorge von Partei und Staat für das deutsche Künstlerleüen an dererseits deutlich werden läßt. Die Kunst im nationalsozialistischen Reiche ist ein Ge- Net, das besonders pfleglich behandelt wird, da der Na tionalsozialismus der Auffassung ist, daß sich in der Kunst die Größe der Zeit widerspiegelt, und daß die Kunst be rufen ist, das große Geschehen unserer Tage zu erfassen und späteren Jahrhunderten in ihren Werken zu erhalten. Wir haben heute eine andere Einstellung zur Kunst, als sie der Liberalismus einst hatte, der sich besonders damit brüstete, daß er der Kunst ihr Eigenleben ließ und sie in keiner Weise beeinflußte. So wuchs die Kunst der liberalistifch-marxistischen Epoche in einer weltfremden Atmosphäre und brachte Werke hervor, die in gar keiner Beziehung standen zu dem Volke. Aber daran nahm die frühere Zeit nicht Anstoß, nach ihrer Meinung waren Kunst und Volk Begriffe, die sich von selbst ausschlietzen. Die Welt des Künstlers war, so meinte der Liberalismus, eine andere als die Welt des Alltags, das heißt die Welt des Volkes. Das nannte man dann Freiheit der Kunst, weil man von der Auffassung ausging, daß der Künstler nur der Kunst und sonst nichts und niemand dienen dürfe. Kein Wunder, daß dabei L-er Typ eines Künstlers entstand, der weltfremd, einsam und versponnen in keiner Beziehung zur Umwelt stand, der keine Bindung zu Staat und Volk anerkannte und sich selbst genug war. Die Ausstellungen der System zeit waren der sprechende Ausdruck jener Kunstgesinnung. Das Volk verstand feinen Künstler nicht. Die Bilder, die die Maler ausstellten, waren für das Volk Fragezeichen. Die Musik wurde vom Volke nicht verstanden, weil sie Töne anschlug, die nichts mit den Musikvorstellungen des einfachen Man nes gemein hatten. Es entstanden Bauten, für die der einfache Mann kein Verständnis aufbrachte. Aber das war gerade so dem Künstler recht, denn das Volk war ihm nur die unsachverständige und kritiklose Masse, für die man eben keine Kunst schaffen könne, weil das Volk nach Ansicht der Shstemkünstlcr weder Erziehung noch Gefühl für wirk liches Kunstschaffen hatte. Kam hinzu, daß sich volks fremde Elemente in der Kunst breitmachten und daß die Juden das Kunstschaffen bestimmten. Der Nationalsozialismus hat grundsätzlich mit der Auffassung gebrochen, daß Kunst und Volk mit einander nichts zu tun haben. Das Gegenteil ist der Fall. Nur dort kann eine wahre Kunst entstehen, wo sie im Volke wurzelt und in engster Beziehung mit dem Volke Wächst. Die Kunst ist nicht um ihrer selbst willen da, sondern sie ist Dienerin des Volkes, Trägerin der Gemeinschaft. Der Künstler unserer Zeit weiß, daß sein Schaffen nur dann Gültigkeit hat, wenn es vor der Gemeinschaft besteht, und der Kunstbttrachter seiner Zeit wird nur den Künstler verstehen, der aus dem Boden der Gemeinschaft seine Werke vollbringt. Der schaffende Mensch unserer Zeit zeigt eine Bereitwilligkeit zum Kunst verständnis, die die beste Voraussetzung für eine fruchtbare, wechselseitige Beziehung zwischen Volk und Kunst sichert. Ihm ist die Sprache der Meisterwerke verständlich gewor den, weil in seinem Innern die Keime zum Leben erweckt Worden sind, die jeder Mensch in sich trägt: das Verständ nis für das Schöne und Erhabene, die Freude an wah rer Kunst. Und dann noch eins: Der starke nationale Gel tung s Wille, der heute unser Volk beherrscht, findet in der Kunst seinen stärksten und sichtbarsten Ausdruck. Unsere Musik schlägt wieder vertraute Töne an, unsere Malerei atmet den Geist unserer Zeit, die Bildhauerkunst wurzelt im Empfinden des Alltags, und in den Bauten unserer Tage sprechen der zähe Wille, die Kraft und die Macht der Idee. So sind die Bauten Denkmäler unserer Zeit geworden, Denkmäler, die in Jahrhunderten noch Zeugnis ablegen werden von dssr Schaffenskraft und oem Tatwillen des jungen nationalsozialistischen Deutschland. Volk und Kunst sind zu einer Einheit zusammen gewachsen, sie treffen sich im Alltag des Lebens zum Dienst am ewigenDeutschland. In den großen Bauten schafft die nationalsozialistische Idee, die das Volk in jeder seiner Lebensäußerungen erfassen und führen will, dem Volke eine achtunggebietende Umwelt, die jeder wei teren schöpferischen Entwicklung zum Vorbild dienen soll. Jeder deutsche Volksgenosse verspürt heute einen Hauch von der gewaltigen künstlerischen Wende, und überall, wo die großen Stätten unserer Gemeinschaft entstehen, ist das Vorbild der formenden Gestaltungskraft des National sozialismus lebendig. ' Wie einst klassische Zeiten das Volksleben aus einem Guß formten und den Lebensgesetzen ihrer Gegenwart heroischen künstlerischen Ausdruck verliehen, so wächst in Deutschland mit den Mitteln unseres 20. Jahrhunderts, aber mit dem Ausblick auf viele Generationen, die Fülle der Bauten und Kunstwerke, die einst auch den Rahmen für die Formfindung im kleinen abgeben werden. Der Arzt befürwortet die Sommerlager, weil sie den Jungen stählen u. abhärten Der Tag der deutschen Kunst München wird ein einziger fröhlicher Künstlerhof — Festzug „Zweitausend Jahre deutsche Kultur" Der Tag der Deutschen Kunst 1938, der am Sonntag seinen Höhepunkt findet, wird alle anderen Ereignisse dieser Tage beherrschen. Wieder wird dieser Tag Zeugnis davon ablegen, daß im nationalsozialistischen Deutschland ver Kunst und dem Kunstschaffenden ein Ehrenplatz einge räumt ist. Gleichzeitig wird an diesem Tage in München die enge Verbundenheit von Kunst und Holk sichtbar in Erscheinung treten. Der große Festzug „Zweitausend Jahre deutsche Kultur" wird den Höhepunkt des Tages der Deutschen Kunst bilden, und als Ausklang wird eine rauschende Festnacht mit 17' großen Künstlerfesten die Stadt der Deutschen Kunst in einen einzigen fröhlichen Künstlerhof verwandeln. Schon heute steht München ganz im Zeichen dieses großen Ereignisses. Die Stadt legt ein Festkleid an, und überall sind fleißige Hände am Werk, den Festschmuck fertigzustellen. Rings um den Springbrunnen am Gärtner platz entsteht ein großes Podium, auf dem das Ballett der Stnatsoperette und später die Zuschauer tanzen werden. Im alten Botanischen Garten schmücken die Baumwipfel, Wege und Büsche viele bunte Lampions, hier rüstet man zum olympischen Fest. Hinter dem Haus der Deutschen Kunst baut man eine große Freilichtbühne und ein riesiges Tanzpodium. Ein klassisches Altmünchener Sommerfest wird sich um den chinesischen Turm grup pieren, eine ganze Budenstadt ist hier im Entstehen. Den Turm selbst schmücken gelbgoldene Draperien und bizarre Laternen. Für die „Nacht der Nymphen" ist der Klein- hesseloher See ausersehcn. Auf der Insel entsteht ein Naturpodium, mitten auf dem See eine Tanzfläche, am Rande des Sees werden für die Triumphfahrt der meer geborenen Venus Schiffe gezimmert. Nege Arbeit in den Ateliers In den Werkstätten und Ateliers der Stadt der Deut schen Kunst wächst der Festzug „Zweitausend Jahre deutsche Kultur" heran. In der Akademie der bildenden Künste sind u. a. prachtvolle, mir Gold und Silber bestickte Behänge entstanden, die die Gruppe Oesterreich zieren werden. In einer großen Halle im Norden Münchens steht eine Reihe von Festwagen in leuchtenden Farven. In den weiten Hallen der Ausstellung auf der Theresien- höhe ist das 14 Meter lange Modell der Elbhoch- brücke untergebracht, dazwischen ragen die großen silber glänzenden Figuren des Opfersinns, der Treue usw. Das Riesenhaupt der Pallas Athene ist aufgebaut, außerdem ein „Richard-Wagner-Wagen", zu dem allein 300 Meter Samt und 200 Meter Silberlamb nötig waren. In einem großen Schrein werden, wundervoll nachgebildet, dis Reichskleinodien im Zuge mitgeführt. Für den Festzug sind außerdem neue Gewänder und Trachten geschaffen worden. In der Gruppe Romantik tragen 18 edle Frauen in lichten weißgoldenen Gewändern hohe Stäbe mit der blauen Blume der Romantik. Rote wallende Gewänder schmücken in einer anderen Gruppe die Oesterreicherin, der zur Seite die Germanin in weißem, mit goldenen Hoheitsadlern besticktem Festkleid schreiten wird. Die Vorreiter der östereichischen Gruppe sind in Rot und Silber, die Reiter aus dem Donaugebiet in Blau und Gold, die Fackelträger in Purpur und Silber ge kleidet. Dies alles ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Ein maligkeit des Neugeschaffenen, und wie ein wunderbarer Traum voll Glanz und Pracht wird dieser Festzug am Sonntag die Stadt der Deutschen Kunst durchziehen. Einigung in London Die Zurückziehung der Freiwilligen beschlossen In der Vollsitzung des Nichteinmischungsausschusses wurde eine Einigung über den britüchen Plan zur Zu rückziehung der Freiwilligen aus Spanien erzielt. Gleich zeitig wurde beschlossen, den Plan nunmehr durch Ver mittlung der britischen Regierung beiden Parteien in Spanien zur Stellungnahme zu unterbreiten. Der ange nommene Plan sieht, wie aus einer Verlautbarung über die Sitzung hervorgeht, neben der Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien die Zuerkennung von Krie g- führendenrechten an beide Parteien in Spanien unter gewissen Umständen und die-Beobachtung der spa nischen Land- und Seegrenzen vor. Bei der Eröffnung der Vollsitzung des Nichteinmi- schungsausschusses hielt Außenminister Lord Halifax eine Ansprache, in der er u. a. erklärte, daß der Freiwilligen- plan eine äußerst dringliche Angelegenheit sei. Daraus sprachen die Vertreter Italiens. Deutschlands und Frank reichs, die gleichzeitig dem Ausschuß den Betrag von ;e 12 500 Pfund überreichten, sowie die Vertreter Portu gals, Bulgariens, Jugoslawiens-, der Türkei, Ungarns und Schwedens. Alle erklärten sich zur Annahme des Planes bereit. Der sowjetrussische Vertreter verlangte darauf die Neufassung des Paragraphen, der sich auf die Durchfüh rung der Kontrolle bezieht dahinachend, daß bei der Durch führung der Land- und der Seckontrollc ein Gleichgewicht beibehalten werden solle. In Zusammenhang mit den Abänderungen des Sow jetvertreters weist der diplomatische Neuterkorrespondent darauf hin, daß die Seekontrolle aus finanziellen Grün den stufenweise in Tätigkeit trete, während die Landkon trolle sofort nach Wirksamwerden des Planes voll wie derausgenommen werde. * Valencia m Gefahr Rote Küstenfestung erobert — Hilferuf der Sowjetspanier Die Truppen des Generals Aranda, die in drei Kolonnen von Nordosten, Norden und Nordwesten in Richtung auf Nules, das 30 Kilometer nördlich von Sagunt liegt, vordrangen, besetzten die bedeutende Levante-Stadt Burriana, deren Hafen sowie den Ort Villavicja. Burriana hatten die Roten zu einer starken Küsten befestigung ausgebaut. Der Kommandeur der bolsche wistischen Levante-Truppen hatte noch vor wenigen Tagen erklärt, daß das Schicksal Burrianas entscheidend sei für das Schicki al von Sagunt. In Burriana wurden viele Gefangene gemacht, da die nationalen Truppen für die Bolschewisten völlig überraschend ein drangen. Im westlichen Küstenabschnitt sind die Truppen des Generals Garcia Valino im Espadangebirge weiter vor- gedrungen. Südlich von Teruel setzten die Truppen Gene ral Varelas auf 15 Kilometer breiter Front ihren erfolg reichen Vormarsch in dem von den Hauptstraßen Teruel— Sagunt und Teruel—Cuenca begrenzten Raum fort. Zu den Nationalen übergelaufene Bolschewisten teil ten mit, daß die Bolschewisten nördlich von Sagunt mit der Sprengung sämtlicher Brücken begonnen hätten, da Sie im Norden der Stadt gelegenen Stellungen im Espadan-Gebirge unhaltbar geworden seien. * SomMEen und JuSeu befehlen Notsynnien Wie groß der Anteil der Sowjetrusfen an der Zu sammensetzung der Internationalen Brigade ist, geht aus den Schilderungen eines ehemaligen Sergeanten der Fremdenlegion hervor, der aus feiten der Roten kämpfte. Danach bestehen, laut „Krakauer Illustrierter Kurier", die Internationalen Brigaden zu drei Vierteln aus Sow jetrusfen. Sämtliche motorisierten Abteilungen seien rein sow jetrussisch. Außerdem kämen fast sämtliche „Offiziere" aus der sowjetrussischen Armee. Die politischen Kommissare seien zu 90 v. H. Juden. Unter ihnen gebe es viele, die vorher für die Komintern in Polen, in der Tschecho- Slowakei und im Schuschnigg-Oesterreich gearbeitet hät ten. Die Spanier selbst hätten in der sowjetspanischen Truppe nichts zu sagen. Einer der Hauptköder bei der Anwerbung von Freiwilligen aus Polen sei die Ver sprechung, daß nach der „Zerschlagung des Faschismus in Spanien" Polen an die Reihe komme, wo dann die Polen, die bei den spanischen Bolschewisten Dienste getan hätten, als „politische Kommissare und Offiziere" eingesetzt wür den. Leere GpLegelfechiere. Die Prager Statutenkomödie Die tschechische Regierung zieht ganz offensichtlich die Verhandlungen mit den Volksgruppen über das Natio- nalitätenstaiut in die Länge. Das ging bereits aus einer Mitteilung des Presseamtes der Sudetendeutschen Partei hervor. Jetzt prangen der Prager Korrespondent des Budapester Blattes „Pester Lloyd" die Spiegelfechterei der Prager Regierung an.