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Ser Führer begrüßte die MichSstaiwalier Mutschmmm mid Smnlel. Warnung vor Schwindel in der land wirtschaftlichen Arbeitsvermittlung In amtlichen Kundgebungen führender Männer des Staates und der Partei konnte, so schreibt die „Deutsche Ju stiz", wiederholt darauf hingewiesen werden, daß die deutsche Wirtschaft dank der Willenskraft der verantwortlichen Männer und der gesteigerten Arbeitsenergle der Volksgemeinschaft durch ständig zunehmende Verbraucherbedürfnisse roll bean sprucht wird. Im Gegensatz zu vielgestaltigen Zerfallser'chei- nungen ausländischer Wirtschaftssysteme und der damit zusam menhängenden Arbeitslosigkeit und Verelendung der werktäti gen Bevölkerung ist bei uns der letzte arbeitsfähige Mann eingesetzt und sogar ein Mangel an Arbeitskräften eingetreten. Das tritt u. a. besonders in der Landwirtschaft zutage. Matznahmen und Vorkehrungen des Reichsnährstandes, der Arbeitsämter und anderer Dienststellen und Organisationen sichern die Lenkung des Arbeitseinsatzes und die Bereitstellung der Erntehilfe aus dem Lande. Hier und da haben aber volksschädigende Elemente den Landarbeitermangel zu gewis senlosen Schädigungen der Dauern ausgebeutet. Unter der Maske des freundlichen Helfers ziehen sie über das Land und erbieten sich zur Vermittlung von Arbeitskräften, obwohl sie dazu gar nicht in der Lage sind. Manche Bauern gehen im Vertrauen auf die Ehrlichkeit des Angebots auf die Vermitt lung ein und entrichten in der Hoffnung auf die baldige, dringend benötigte Arbeitshilfe auch die von dem angeblichen Agenten unter mannigfachen Vorwänden sogleich geforderte Vorauszahlung in meist beachtlicher Höhe. Die Erkenntnis des Hereinfalls auf betrügerische Vortäuschungen kommt zu spät und erst dann, wenn der „Freund" und „Helfer" des Bauern nach Mitnahme des Geldes auf Nimmerwiedersehen ver schwunden ist. Zu spät erfährt der Geschädigte infolge seiner Leichtgläubigkeit, daß die gewerbsmätzige, also entgeltliche pri vate Arbeits- und Dienststellenvermittlung gesetzlich verboten ist und datz die Vorspiegelung einer solchen Tätigkeit in der Regel den Verdacht betrügerischer Absichten begründet. Zu spät merkt der Geprellte, datz er, wenn er nicht in der Lage war, einen ohne Vermittlung gefundenen Erntehelfer einzustellen, nur mit dem Arbeitsamt oder dem immer hinreichend durch Ausweise kenntlich gemachten Außenbeamten dieser Behörde hätte verhandeln dürfen. Meist gelingt es der Polizei und den Staatsanwaltschaften, solche Betrüger schon nach kurzer Zeti dingfest zu machen, nicht selten ober ist auch schon erheblicher Schaden eingetreten, bis einer der Geschädigten diese Behör den durch eine Anzeige von dem frevelhaften Treiben solcher Schwindler in Kenntnis setzt. Die Täuschungsmittel der Betrüger smd vielgestaltig und den Umständen des Einzelfalles angepaßt. Einzelne Beispiele mögen dies belegen: Ein inzwischen verhafteter und verurteilter Händler hat km Laufe der letzten Monate Bauern und Landwirte, von de nen er wußte, daß sie landwirtschaftliche Arbeitskräfte brauch ten, ausgesucht und versprach, gegen Vorausbezahlung von 8 bis 15 Reichsmark Arbeitskräfte zu vermitteln, obwohl er da zu nicht imstande und zur Stellenvermittlung nicht befugt war. Zahlreiche Bauern sind diesem Betrug zum Opfer gefallen. Ein anderer Schwindler gleicher Art konnte kürzlich durch die Aufmerksamkeit eines Ortsbürgermeisters festgenommen werden, nachdem er einen Bauern durch den betrügerischen Abschluß eines ArbeitsvermMungsvcrtrages für landwirt schaftliche Arbeiter zu einer Scheckzahlung von nahezu 40 RM. veranlaßt hatte. Ein zurzeit noch gesuchter Volksschädling hat unter falscher Namensangabe zahlreiche bäuerliche Betriebe aufgesucht, sich als Beamter eines Arbeitsamtes ausgegeben und erklärt, datz durch Regierungsmatznahmen aus Landarbeitsdienststellen Ar beitskräfte zugewiesen würden. Außer einem Taschengeld seien lediglich Krankenkassen- und Invalidenbeiträge für ein Jahr im Voraus zu zahlen. Das sichere Auftreten des Betrügers hatte zur Folge, daß zahlreiche Bauern versäumten, die Legitimation des angeblichen Beamten zu prüfen. Sie sind infolgedessen in den Einzelfällen um Beträge von 30—68 RM. geschädigt worden. Durch die Bekanntgabe dieser Vorkommnisse wird die bäuerliche Bevölkerung gewarnt, auf solche oder ähnliche Ar- bettsvermittlungsvorschläge unbekannter Personen einzugehen. Nur bei der ausschließlichen Inanspruchnahme der allgemein bekannten Dienststellen der Arbeitsämter oder des Reichs nährstandes kann der Verlust des schwer verdienten Geldes durch das leichtfertige Eingehen auf Betrügereien gewissen loser Menschen vermieden werden. In dem gedankenlosen Wegwerfen von Obstresten zeigt sich nicht nur ein Mangel an Reinlichkeitsgefühl und soge nannter „guter Kinderstube", sondern die herumliegenden Obststückchen können gefährlich werden; mancher ist schon durch Treten auf diese Masse ausgerutscht und hat bedenklichen Schaden genommen. Die Reste dienen aber auch durch ihre Fäulnis, die sehr bald entsteht, der Schimmel- und Pilz wucherung, deren Sporen dann weitergetragen werden. Diese faulenden Obstreste gereichen auch allerhand Insekten zur Nahrung wie zum Ablegen ihrer Eier. In Zeiten, die zu Epi demien geneigt sind, wie besonders im Spätsommer, ist darum auch besondere Reinlichkeit nötig. „Immer, wenn ich glücklich bin" — Schützenhaus Licht spiele. Ein Film zwischen Lachen und Weinen, Liebe und Sehnsucht, Musik und Humor! Eine junge Revuesängerin, die von einer plötzlichen Leidenschaft gepackt wird, verläßt den Schauplatz ihrer strahlenden Erfolge und folgt dem geliebten Mann aufs Land. Die heiteren und spannenden Konflikte, die sich daraus ergeben, bilden den Inhalt dieses bunten und ab wechslungsreichen Films. Herrliche Komiker um Marta Eg- gerth, die das spannende Schicksal eines großen Revuestars spielt! Theo Lingen, Paul Hörbiger und Hans Moser wett eifern um die Palme des Humors. Keine Uebertragung aus der Porzellanmanusaktur Mei ßen. Wegen starker Inanspruchnahme des Rundfunks durch die sudetendeutschen Ereignisse mußte das für heute Mittwoch, 5. Oktober, angesetzte Mittagspausenkonzert in der Porzellan manufaktur, das vom Reichsscnder Leipzig übertragen werden sollte, auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Vor den Fährten auf der Autobahn genügend Betriebs stoff tanken! Es ist wiederholt vorgekommen, daß Kraftwagen auf der Reichsautvbahn infolge Mangel an Betriebsstoff nicht weitcrfahren konnten, was zu Vcrkehrshindcrungen Veran lassung gab. Es wird darauf hingewiesen, daß jeder Benutzer der Reichsautobahn verpflichtet ist, sich vor Beginn der Fahrt zu vergewissern, daß der Betriebsstoff bis zum Verlassen der Autobahn ausreicht. Besitzer von Kraftfahrzeugen, die das »>chl beachten, wurden in letzter Zeit verschiedentlich in Strafe MarMMttWmannwkdee im Ami Annaberg. Von Karlsbad über Ioachimsthal kom mend wurde der Führer am Dienstag nachmittag an der ehe maligen deutsch-tschecho slowakischen Grenze am Zollhaus von Gottesgab von den Gauleitern und Reichsstatthaltern von Sachsen und von Thüringen, Marlin Mutschmann und Fritz Sauckel, empfangen. Der Führer begrüßte die Gauleiter herz lich, mit denen u. a. SA -Obergruppenführer Schrpmann und die jf-Gruppenführer Berkelmann und Koppe erschienen wa ren. Die Wagenkolonne des Führers fuhr nach einer kurzen Rast über Bärenstein nach Annaberg, wo der Sonderzug des Führers stand. Der Führer beglückwünschte Reichsstatthalter Mutschmann, der nach längerer Krankheit seinen Dienst wie der ausgenommen hat, zur Genesung. Esichzeitig dankte der I Führer Reichsstatthalter Sauckel, der bisher den Reichsstatt halter in Sachsen vertreten hatte und entlastete ihn von die sem Amt. Der Führer Herste sbend sm SpseSpakM DNB. Berlin, 5. Oktober. Wie bereits gestern mil geteilt wurde, wird heute abend das 6. Winterhilsstverk des deutschen Volkes im Sportpalast feierlich eröffnet. Der Füh rer wird bei dieser Kundgebung sprechen. MWOe VesetzMg Les GebieSs-- MOsMeS »8 DNB. Berlin, 5. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Truppen des Generals der Artillerie von Reichenau sind heute (5. 10.) um 8 Uhr angetreten, um den Rest des Ge- bietsabschnittes in zu besetzen. Von Mag mDbrm-Oi und rann adgeWsben DNB. Eger, 4. Oktober. In den letzten Tagen trafen in Eger und Falkenau aus dem tschecho slowakischen Gebiet kom mend mehrere Züge mit über tausend Personen ein, die von den tsechischen Behörden nach dem nunmehr deutschen Gebiete ab- gefchoden worden sind. Es handelt sich in der Hauptsache um Angehörige der ehe maligen deutschen sozialdemokratischen Partei in der Tschecho slowakei. Das Wagenmaterial der Züge befand sich in denkbar schlechtem Zustande, ebenso waren die Lokomotiven in einer Verfassung, die alles andere als betriebssicher gellen konnten. Diese ehemaligen deutschen Marxisten find jetzt mit samt ihren Angehörigen von den Tschechen als lästige Elemente ein fach in alte Eisenbahnwaggons verladen und ins deutsche Ge biet abgeschoben worden, nachdem ste von der Prager Propa ganda jahrelang im Kamps gegen die berechtigten Forderungen ihrer sudetenbeutschen Brüder mißbraucht worden sind. Die bisher irregeleiteten deutschen Volksgenossen wurden in Eger und Falkenau in großzügiger Weise ausgenommen und beeindruckt. Sie waren angesichts der ungeheuren Begeisterung, die im Augenblick im Sudetendeutschland herrscht, auss tiefste beeindruckt. Sie versicherten, heilsroh zu sein, wieder aus deut schem Boden weilen zu dürfen und nach der Zeit eines ver fehlten Kampfes wieder eine sichere Zukunft vor Augen zu haben. „Die VsNK der EinkeeWng D«üfchl«m-S itt endgültig zvlammengeveochen!" DNB. London, 5. Oktober. In einem Leitartikel be schäftigt sich die „Times" im Zusammenhang mit der Unler hausaussprache mit der Außenpolitik Chamberlains und stellt dabei besonders die Haltung Englands Deutschland gegenüber in den Vorderrund. Es sei bezeichnend, so schreibt das Blatt, daß Lord Bald win das Verhalten seines Nachfolgers in der Krise begeistert und uneingeschränkt gelobt habe und daß er mit seiner langen politischen Erfahrung zu dem selben Entschluß gekommen sei wie der Instinkt des Volkes. Das Blatt setzt sich dann mit den Vorwürfen des marxistischen Abgeordneten Morrison ge gen den Premierminister auseinander, der Chamberlain ror- geworfen hatte, er habe das britische Prestige und den briti schen Einslutz geschwächt. Es wäre Bluff gewesen, so führt die „Times" aus, zu versuchen, die Verhandlungen zu einem früheren Zeitpunkt durch das Spielenlassen bewaffneter Macht zu beeinflussen, und die Nation lväre sicherlich geteilter Meinung darüber ge- gewesen. Nach dem Bericht Lord Runcimans habe das We sen einer gerechten Bereinigung der tschechischen Frage in der Vereiniung der sudelendeutschen Gebiet« mit dem Reich be standen. Das und nichts anderes sei die Frage der kritischen Periode zwischen Berchtesgaden und Godesberg gewesen. Die Politik der Einkreisung Deutschlands, die schon seit langem in Mißkredit geraten sei, sei endgültig zusammer-ge- brochen mit der Aufgabe einer Grenze, die nicht länger ver dient habe, als „strategisch" bezeichnet zu werden. Andererseits sei die englische Nation durch die Beseitigung der Haupt kriegsursache in Europa der Bedeutung des Krieges gegen über so hellhörig geworden, wie sie es nie gewesen sei und seit 1918 hätte sein sollen. Die schlechteste Haltung sei die, die das Mißtrauen gegen über jeder deutschen Handlung und Erklärung verdoppele, die die „Stellungnahme gegen die Diktatoren" verlange und sich gleichzeitig darüber beklage, daß Chamberlains Politik schließ lich die Fortsetzung der britischen Ausrüstung notwendig ma che. Die stärkste Haltung sei die, die jede Annäherung Deutsch lands ohne Nasenrümpfen annehme. Negierimgsvm-ildtmg in Vraa Nerssrßentierrmg im Sinne einer An- nüNerunn an DeMOland? DNB. Prag, 5. Oktober. Die angekündigte Umbildung der tschechischen Regierung ist am Dienstag abend erfolgt. Ge neral Syrovy hat wiederum den Vorsitz und zugleich die Lei tung des Ministeriums für nationale Verteidigung. Außer Syrovy blieben Finanzminister Kalfus, Innenminister Czerny und Iustizminister Fajnor aus ihrem Posten. Ebenfalls wurden aus dem früheren Kabinett die Minister ohne Portefeuille übernommen. Der Oberbürgermeister von Prag, Zenkl, erhielt die Ministerien für soziale Fürsorge so wie für öffentliches Gesundheitswesen und Körpererziehung, der Sokolführer Bukovsky wurde mit der provisorischen Leitung des Ministeriums für Schulwesen und Volkslultur betraut. Der Minister ohne Portefeuille Vavrecka, der Leiter des Agitations ausschusses der Regierung, wurde als Minister bestätigt. Neu eingetreten sind in das Kabinett der außerordentliche Gesandte in Rom Dr. Franz Cbvalkovsky als Außenminister, Universitätsprofessor Dr. Imrich Karvas als Industrie-, Han dels- und Eewerbeminister, und der Divisionsgeneral Karl Hu sarec als Minister für öffentliche Arbeiten. Der neu eingetre tene Eisenbahnminkster Brigadegeneral Wladimir Kajdos erhielt zugleich die Leitung des Ministerums für Post und Tele graph, das Landwirtschastsministerium wurde mit dem Vor sitzenden der tschecho-slowakischen Eetreidegesellschaft, Dr. Feier abend, neu besetzt. Dr. Iwan Parkanyi trat als Minister ohne Portefeuille neu ein. Kein Vertreter der Hlinka-Partei in der neuen Vrager Regierung DNB. Prag, 5. Oktober. Bei der am Dienstag abend vorgenommrnen Regierungsumbildung wurde im letzten Augen blick von der Ernennung des Abgeordneten Sokol zum Mini ster für die Slowakei Abstand genommen, da keine Einigung mit den Slowaken erzielt werden konnte. Dadurch ist neuerlich be wiesen, daß die slowakische Frage in zunehmendem Maße zu- gespitzt erscheint. Zu der Zusammensetzung des neuen Kabinetts ist noch zu bemerken, daß in ihm kein Sozialdemokrat vertreten ist und nur ein einziger Vertreter der Partei Dr. Beneschs, der Volks- svzialisten, sich darin befindet, nämlich der Pragecr Oberbür germeister Zenkl. Da der Außenminister, der Innenminister, der Landwirtschafts- und Handelsminister Agrarier sind und die Generäle Husarel und Kajdos den Agrariern naheftehen sol len, ist damit ein eindeutiger Ruck nach rechts festzustellen. Von dieser Entwicklung könnte man eine Aenderung der tschecho slowakischen Haltung gegenüber dem Reich erwarten. Allerdings steht noch immer im Hintergründe die ungelöste Frage, ob sich die Gerücht« von einem in Aussicht genommenen Rücktritt Be neschs bestätigen werden, von der letzten Endes das Verhältnis zwischen den beiden Staaten bestimmt werden wird. Daladiers zweiter Erfolg DNB. Paris, 5. Oktober. Die Entscheidung über den Antrag der Regierung Daladier aus Erteilung von Vollmach ten zur Wiederausrichtung der wirtschaftlichen und finanziellen Lage ist nach einer ausgedehnten Nachlsitzung der Kammer am Mittwoch früh gefallen. Um 4.55 Uhr schritt das Haus zur Abstimmung. Daz Ergebnis lautet: 331 Stimmen für und 78 Stimmen gegen die Regierungsvorlage bei etwa 200 Stimmenenthaltungen. Diese Enthaltungen setzen sich zusam- men aus rund 17V Sozialdemokraten und 30 anderen Abge ordneten. Das Endergebnis bedeutet eine Verlagerung der Mehrheit von links nach rechts. StakdesanttMe Nachrichten von Wilsdruff vom 27. September bis 3. Oktober 1938. Geburten: Martha Erika Fritzsche, Sachsdorf Nr. 2^ (23. 9.), 2. Kind. — Karl Siegfried Preuße, Wilsdruff, Meißner Str. 9 (1. 10.), 2. Kind. — Arno Erich Reiner Zienert, Wilsdruff, Bismarckstr. 3 (2. 10.), 2. Kind. — Otto Hans Döring, Wilsdruff, Zedtlerstr. 20. (2. 10.) 1. Kind. Eheschließungen: Otto Walter Kastner, Klipp hausen Nr. 6- und Hedwig Gertrud Mey, Wilsdruff, Gröm bacher Weg 1 (II. 10.). — Paul Hermann Richter, Wilsdruff, Grumbacher Weg 1, und Gertrud Margarethe verw. Petzschke geb. Zschoke, Wilsdruff, Parkstr. 1 (1. 10.). Sterbefälle: Keine. Wilsdruff. Donnerstag, 8 Uhr Bibelstunde. WetteebsEt des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 6. Oktober: Wechselnd bewölkt, vielfach nicht unfreund lich, vereinzelt Regenschauer, Temperaturen kaum über 13 Grad ansteigend, nachts kühl, weiterhin böige Winde aus Süd bis West. Au» dem Gerichtssaat ZUM SU. »mir verurreitl Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Leipzig stand der in Oberschöna bei Freiberg geborene, bereits 65 Jahre alte Richard Hähner wegen Rückfallbetcugs und Landstrei- chens. Hähner ist schon 29mal vorbestraft. Rach seiner letzten Strafverbüßung im Januar 1936 trieb sich Hähner wie ein Landstreicher umher. Seinen Lebensunterhalt bestritt er teils durch milde Gaben, die er erbettelte, teils durch Zechprelle reien. Meist unter falschem Namen, wobei er sich ausserdem fälschlich als Orgelbauer, Klauenschneider oder Mühlenbauer ausgab. mietele er sich in Gasthäusern ein. Nachdem er einen oder auch mehrere Tage geblieben war, verschwand er dann heimlich, ohne ans Bezahlung der Uebernachtungen und der Beköstigung zu denken. Die Kammer verurteilte lhn zu drei Jahren Zuchthaus, 160 RM Geldstrafe und drei Jahren Ehren rechtsverlust. Außerdem wurde feine Unterbringung in einem Arbeitshaus ungeordnet.