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Eln vaierlandsloses Gtemeni Italien begrüßt die Aasweisung der Juden. Ler Beschluß des italienischen Ministerrats, alle nach dem 1. Januar 1919 eingewanderten Juden innerhalb sechs Monaten auszuweisen, wird von der gesamten italienischen Oeffentlichkeit mit größter Befriedigung aus genommen. Allgemein wird darauf hingewiesen, daß in den letzten Jahren ein Judenzuzng nach Italien erfolgt sel, der unerträgliche Ausmaße angenommen hat und die Reinheit der Nasse gefährdet. So hat beispielsweise Mai land bei der Volkszählung von 1931 6371 Personen jüdisch-n Glaubens aufgewiesen, wovon 3876 Personen die ausländische Staatsangehörigkeit besaßen. In den letzten sieben Jahren ist die Zahl der eingewanderten, vor allem der aus Deutschland und Polen zugereisten Juden bedeu tend gestiegen und hat in den letzten vier Monaten geradezu den Charakter einer Invasion erhalten. Von März bis Juli 1938 sind nicht weniger als 1572 ausländische Juden in Mailand zugewandert. Nicht viel anders sieht es in den anderen italienischen Großstädten aus. Die Presse begrüßt die Maßnahmen gegen die Juden und beweist vielfach in ihren Artikeln die Notwendigkeit des Vorgehens. Die Ausweisung der zugewanderlen Juden sei. so erklärt der „Popolo d'Jtalia", durch die ständige Steigerung Ler jüdischen Einwanderung nach Italien in der Nachkriegs- zeit durchaus gerechtfertigt und ergebe sich aus der Notwendig keit, ein richtiges Zahlenverhällnis wiederherzustellen, das durch iene »nicht uneigennützigen Sympathien" der Juden für Italien stark verschoben worden sei. — Der „Corriere della Sera" spricht vom Schutz der Nasse und von der imperialen Stärkung Italiens. Die Bevölkerungs- und Nassenpolink des Regimes ziele nicht nur daraus hin, die Nation zu kräftigen und vor Vermischung und Bastardierung zu schützen, sondern sie habe vor allem die Verbesserung und Vermehrung der Rasse zum Ziele. Die seil 191g zugewanderten Juden seien fast durchweg politische Flüchtlinge. Sie seien überall eingedrungen, hätten die Berufe, den Handel und die Aemter überschwemmt und überall ihren zerstörenden und feindselige» Geist hineingetragen. Der Direktor des halbamtlichen »Giornale d'Jtalta" schreibt, die Beschlüsse des Ministerrals entsprächen der Not wendigkeit, die Rasse sowohl durch das Nassenbewußtsein wie auch durch eine anerkannte wichtige Staatskontrolle zu schützen. Die italienische Raste werde nun von doppelt fremden Ele menten befreit und der nationalen Wirtschaft jene Freiheit und gesunde Entwicklung gewährleistet, die nicht auf Spekula tion und unsaubere Geschäftemacherei, sondern auf der harren täglichen Arbeit beruhe. — Die Turiner „Gazzelta del Popolo" erklärt u. a., die zugewanderlen Juden hätten keinerlei Ver dienste um Italien erworben, sie seien fast immer als Flücht linge gekommen, die die italienischen Erwerbsquellen aus- beuteten und mit den italienischen Geschäftsleuten in Wett bewerb traten. — Die »Tribuna" weist darauf hin, daß, ob wohl die Juden in Italien zahlenmäßig sehr gering seien, sie doch allzu viele Nervenzentren der nationalen Wirtschaft beherrschten, was geradezu widersinnig sei. weil die Juden als ein vaterlandsloses Element betrachtet werden müßten. Der von ihnen kontrollierte Reichtum sei daher inter national. Der Internationalismus des Geldes sei aber eines der größten Uebel der Welt. Ihm habe man alle Kriege der Neuzeit zu verdanken, deren Ergebnisse sich zum Schaden der Völker auswirkten. die dabei gekämpft und gesiegt haben. Ebenso organisiere das jüdische Kapital die Revolution mit dem Ziel eines Weltumsturze° Ausmerzung jüdischer Lehrer Neue Maßnahmen in Italien Am Freitag traf der italienische Ministerrat auf dem Gebiete des Unterrichtswcsens eine einschneidende Maß nahme, der zufolge künftig jüdischen Lehrern Erteilung des Unterrichts an staatlichen oder halbstaatlichen sowie diesen im Rang gleichstchcnden Schulen untersagt ist. Jude im Sinne des Gesetzes ist, wer von zwei jüdi schen Eltern stammt, auch wenn er einer non der jüdischen verschiedenen Religion angehört. Kurze Nachrichten Berlin. Der Neichskriegerführer, ss-Gruppenführer Gene ralmajor a. D. Reinhard, hat in seiner Eigenschaft als Bundessührer des NS.-Reichskriegerbundes «Kyfshäuserbund» fast 100000 Anerkennungsurkunden an ehe malige Freikorpsführer verliehen. Reutlingen. Der Martin-Luther-Bund begann in Reutlingen seine SS. H a u p t t a g u n j^-mit einer Sitzung des Bundesrates. Diese Haupttagung konnte mit einem Tref fen aller aus Sowjetrußland nach Deutschland entkommenen deutsch-evangelischen Pfarrer und Pfarrerswitwen verbunden werden. Berlin—München in Blunden Achse Berlin—Nom elektrisch Durch die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Reich und der damit verbundenen Eingliederung der Oesterreichischcn Bundesbahn in die Deutsche Reichsbahn erhielt der elektrische Zugbetrieb der Reichsbahn den be trächtlichen Zuwachs von 35 Prozent an Streckenlänge. Deutschland steht damit in seiner Ausdehnung des elek trischen Zugverkehrs, wie Reichsbahndirektor Professor Dr. Wilhelm Wechmann in der „Rundschau deutscher Technik" feststellt, an vierter Stelle unter den Ländern der Welt hinter Italien, USA. und Schweden. Professor Wech mann macht dann die interessante Mitteilung, daß in naher Zukunft die ganze Achse Berlin —Nom elek- trisch befahren werden kann. Nach Fertigstellung der Strecke Nürnberg—Berlin wird es der Stolz der deutschen und- italienischen Ingenieure sein, fcstzustellen, daß die beiden Länder Deutschland und Italien die längste elektrische Strecke des Erdballs, nämlich die Strecke Berlin—München—Rom—Neapel—Neggio di Ca labria (Südspitze des Festlandes von Italien) mit S8N» Kilometer vorführen können. Welchen Einfluß dieses große Werk auf die Verkürzung der Reisezeit und damit auf eine noch engere politische und wirtschaftliche Verbindung dieser beiden Völker haben wird, kann man am besten dar an ermessen, daß man nach der Aufnahme Les elektrischen Betriebes die Strecke München — Berlin mit schweren Fernschnellzügen statt wie bisher in acht Stunden, in fünf Stunden fünfzig Minuten, und mit dem elektrischen Schnelltricbwagen sogar etwa in fünf Stunden dreißig Minuten zurücklegen wird. Damit wird ein weiterer Fortschritt erzielt: Die Verbundwirtschaft zwischen dem bahneigenen Kraftwerk im Norden und den Groß- wasserkraftwcrken im Süden mit Hilfe einer großen „Nord- Süd-Sammelschiene". Derrischsr Guropa-Gchnettrun-flug Ueber 6195 Kilometer Am Donnerstag um Mitternacht startete in Berlin ein von Dipl.-Jng. Ziese gesteuerter zweimotoriger Ein decker der Siebel-Flugzeugwerke in Halle zu einem Europa-Schnellrundslug. Bei der Maschine handelt es sich um den gleichen Typ, der bei dem achttägigen Internationalen Flugwettbewerb in Venedig im Juni siegreich blieb. Das Flugzeug hat 6195 Kilometer zurückznlegen, für die eine Flugzeit von 21 Stunden berechnet war. Dieses einzigartige Luftrennen geht über Deutschland, Holland, Belgien, England, Frankreich, Schweiz, Italien, Jugoslawien, Rumänien, Polen und wieder Deutschland. Es berührt die Hauptstädte dieser Länder. Außer dem Flugzeugführer befinden sich der Funker Selig, der Werk mechaniker Kobel und ein Passagier an Bord. Auf den einzelnen Flugplätzen wurde nur ganz kurzer Aufenthalt eingelegt. Tumm, SSM un- Sviel. De»mat-FutzdaU. Fußball. Am kommenden Sonntag findet das Opferspiel vom DAL. Verpflichtet wurde der Tv. Dresden - Gruna (1. Kreisklasse). Selbige Mannschaft ist in Wilsdruff nicht unbekannt. Sm letzten Pokalspiel erkämpfte sich der Gegner einen 5:0-Sieg. Bei besseren Leistungen und größerem Einsatz dürfte es unserer Mannschaft gelingen, einen achtbaren Geg ner abzugeben. Zu erwarten ist ein interessantes Spiel. Anstoß 15.30 Uhr Meißner Straße. Vormittags 9 Uhr treffen sich Fischer L Co., Freital 3. — Wilsdruff Gesa. Das Spiel ist vollkommen offen. Wilsdruff Junioren — Sportfreunde Freiberg 1. Junioren. Anstoß 14.30 Uhr im Sportfreunde-Stadion Freiberg. Am Sonntag, 4. September unternimmt die Wilsdruffer Iuniorrn- Elf mit Sportanhängern eine Partie, wo sie gleichzeitig einer Einladung der Sportfreunde Freiberg Folge leistet. Der Geg ner gehört zur Spitzengruppe und nimmt hinter Dresdner Sportklub, Sportfreunde 01 und Guts Muts Dresden den vierten Tabellenplatz ein. Die Freiberger befinden sich jetzt in großer Form, denn sie schlugen in den letzten Spielen Sport verein Oederan 1. Jungmannschaft 6:2, Dv. Brand 1. Jung- 22s Die Stille tat Rosi und ihrer Mutter gut, und Frau Steinborn erholte sich schon nach wenigen Tagen von den Anfällen, die sie so oft heimsuchten. Sie atmete in der frischen Gebirgsluft leichter als sonst, und da sie sich um nichts mehr zu sorgen brauchte, fand sie auch das Lächeln wieder, das sie in den harten, schweren Jahren ihrer Witwenzeit fast verlernt hatte. Maria fühlte sich ebenfalls in dem kleinen, stillen Heim sehr wohl und war froh, für einige Tage dem Tru- bel der Großstadt entflohen zu sein. Ja, sie bedauerte auf richtig, daß sie nicht lange bleiben konnte, sondern von ihrem Gatten, dem sein Heim ohne die geliebte Frau leer und einsam erschien, nur eine Woche Urlaub erhalten hatte. Doch Rssis Stimmung besserte sich nicht. Sie suchte gern die Einsamkeit und machte stunden lange Spaziergänge, wobei sie jede Begleitung ablehnte. Sie konnte ja nicht vergessen. Sie fühlte mit aller Gewißheit, daß ihr Herz immer und immer Thomas Haydn gehören würde. Aber Frau Adrienne Wartegg-Burger mochte mit ihrer Behauptung recht haben, daß ein Künstler nicht ge bunden sein darf, wenn er zur Höhe emporkommen will. Und er sollte ja ein ganz Großer im Reich der Kunst werden. Sie aber wollte nur von ferne stehen, um sich zu freuen, daß sie ihm geholfen hatte, sein Sonnen-EIfchen zu vollenden. Freilich war es schwer, sich an den Gedanken zu ge ¬ wöhnen, daß nun das Glück ihrer jungen Liebe für immer vorüber sein sollte. Oft sehnte sich die kleine Rosi danach, Maria oder ihrer Mutter alles Leid anzuvertrauen, das sie im Herzen trug, aber zugleich hatte sie eine namenlose Angst davor, von ihrer Liebe sprechen zu müssen. Es war ja doch alles vorüber. Ihr Liebesglück war zu Ende und deshalb war es ' besser, alles verschwiegen im Herzen zu tragen und mit diesem tiefen Leid allein fertig zu werden. Nur nicht an die Wunde rühren, die noch allzu oft blutete. Aber es gab auch Stunden, in denen Rosi ihr schwe res Herzeleid vergaß. So oft sie das Hans des Wiener Kammersängers Kampers betrat, zu dem Maria sie bereits am ersten Tage nach ihrem Eintreffen in Schliersee gebracht hatte, lebte sie wie in einer anderen Welt. Der bsrübmte Sänger war entzückt von Rosis Stim me und sggte ihr eine große Zukunft voraus, wenn die Fähigkeiten, die sie besaß, in guter Schule ausgebildet « würden. . > Aber Rosi hatte zu den begeisterten Worten des Künst lers gelächelt. Sie glaubte für sich nicht an eine große Zukunft. Sie war von ihrer Mutter zu bescheiden und streng erzogen worden und hatte kaum gewagt, hochfliegenden Künstlertröumen nachzuhängen. Wenn sie auch manchmal im Konzertsaal oder im Opernhaus die berühmten Sänger auf der Bühne bewun dert und sich in ihrem Herzen heimlich der Wunsch geregt hatte, auch dort oben stehen zu können und zu singen, so hätte sie es doch nie für möglich gehalten, daß sich einmal dieser Traum erfüllen würde. Doch umso sicherer war Kampers überzeugt und schil derte ihr in lockenden Farben ihre Zukunft als Künstlerin. Daran dachte Rost sehr oft, wenn sie von der Unter- » Mannschaft 5:1, VfB. Zwickau 1. Jungmannschaft 32, SpkÄ- Vereinigung Dresden 1. Jungmannschaft 7:5, Sportklub Dres den 3:3, Sportverein Halle 2.1. Daraus ist zu ersehen, daß es einen Großkampf geben wird. Die Wilsdruffer treten mit stärkster Besetzung an und haben die Ehre erhalten, vor dem großen Spiel gegen Sportfreunde Freiberg 1. (Kreisaus wahlmannschaft) zu spielen. Die hiesige Elf hat nun gegen diese gefürchtete Mannschaft Gelegenheit, ihren Ruf weiter zu verbessern. Leicht wird es allerdings nicht werden, auf dem Platz in Freiberg zu siegen, aber das Können haben die Weiß- Roten bestimmt in allen Posten. Es heißt nur, den Gegner nicht zu unterschätzen und von Anfang an auf Sieg zu spielen. Oie Radwelimeisterschast der Dauerfahrer Am heutigen Donnerstag wird der Endlaus zur Welt meisterschaft der Dauerfahrer in Amsterdam ansgelragen. Der Deutsche Walter Lohmann ist der Titelverteidiger und konnte sich auch für den Endlauf durchsetzen, nachdem er in den letzten Monaten in fast allen Rennen sehr gut in Form war. Auch der zweite deutsche Vertreter, Eiweltmeister Erich Metze, ist als Sieger des zweiten Vorlaufes im Nennen. Dazu kommt der dritte Vorlaiissicacr, der Franzose Pail- lard, dessen Erfolg sehr überraschend kam. In den beiden Hossnungsläusen der Unterlegenen haben sich weiter der Jta- ttener Severgnini und der Holländer Wals durchgesetzt, so baß damit die tatsächlich fünf besten Teilnehmer dieser Weltmeister schaft im Rennen sind. Den Abschluß der diesjährigen Weltmeisterschaften bilden die Straßenrennen der Amateure am Sonnabend und der Berufsfahrer am Sonntag. Im vergangenen Jahr konnte Deutschland durch Scheller bei den Amateuren einen drillen und durch Kijewski bei den Berufsfahrern einen zweiten Platz erobern. In diesem Jahr ist unsere Amaieurmannschaft auch recht stark, dagegen mußte leider bei den Bernsssahrern eine erhebliche Umbesetzung der vorgesehenen Mannschaft vor- geNommen werden. Die deutsche Mannschaft setzt sich aus Umbcn- yauer, dem deutschen Slraßenmeister Ärenls, dem Deutschland- sahrtsieger Schild und dem zu den Profis übergegangcnen Scheller zusammen. Plath schlug Flanagan. Bei den Schwimmwetikämpfen in Stuttgart mußte der bisher unbesiegte amerikanische Krauler Flanagan über 200 Meter Kraul eine Niederlage durch den starken Berliner Plath binnehmen. Beim Reitturnier in Insterburg griffen jetzt die starken italienischen und polnischen Reiter ein. Das Geschicklichkeits- springen um den Arel-Holst-Preis gewann Cap. Lombardo di Cumia «Italien» aus dem in Ostpreußen gezogene» .Urbinatc" vor tt-Hauptsiurmsührer Temme auf „Bianca". Börse, SsOe?, WirMM. Nossener Prodnkteubörse 2. September 1933. Heute gezahlte Preise Weizen, 75/77 Kilo, effektiv, Sept.- Festpreis 9,70; Roggen, 70/72 Kilo, effektiv, Sept.-Festpreis 9,15; Sommergerste Festpreis 10,75; do. Winter-, 2zeilig 68 Kilo zu Jndustr. 9,45; do, 4zeilig 59/30 kg 8,45; Hafer, Sept.- Festpreis 8,35; Raps trocken 16,00; Mais verzollt, Tauschware 8,15; Wiesenheu, Erzeugerfestpreis 2,70 bis 3,20; Stroh Weizen- und Roggen-) Erzeugersestpreis 1,40—1,50; Preßstroh 1,50—1M; Weizenmehl, Type 812, Asche 812 15,67-4; Rvggenmehl, Type 1150, Asche 1150 12,40; Roggenkleie 5,85—6,15; Welzenkleie 6,45—6,65; Speisekartvf- feln, neue weiße, rote fr. Empfangsstation 2,25; do. gelbe, lange runde frei Empf.-Station 2,55; Landbutter ab Hof für 'J-kg- Stück 0,76. Kartoffeln neu 14 kg 0,04—0,05; Wresenheu neu 50 kg 3,70—4,20; Gebundstroh 50 kg 2,40—2,50; Preßstroh 50 kg 2,50—2,60; ungestempelte Eier Stück 0,10; frische Land butter L«-kg-Stück 0,73. Amtliche Berliner Notierungen vom 2. September (Sämtliche Notierungen ohne Gewähr.) Berliner Wertpapierbörse. Ain Aktienmarkt herrschte abwartende Haltung vor. Teilweise bröckelten die Kurse ab. Am Rentenmarkt erzielten Altbesitzanleihe, Reichsbahn vorzugsaktien und Wicderaufbauzuschläge Steigerungen. Am Geldmarkt gab Blankotagesgetd auf 2,50 bis 2,75 v. H. nach. Berliner Devisenbörse. «Telegraphische Auszahlungen.) Argentinien 0,638 <0,642); Belgien 42.08 <42,16»; Dänemark 51,01 <51,11»; Danzig 47,00 <17,10); England 12,095 <12,125): Frankreich 6,783 <6,797»; Holland 135,62 (135,90»; Italien 13,39 <13,11); Jugoslawien 5,694 <5,706); Lettland 48,75 (48,85); Litauen 41,94 (42,02); Norwegen 60,78 < 60,90); Polen 47,00 (47,10); Schweden 62,37 (62,49): Schweiz 56,83 (56,95); Spa- nien — <—); Tschecho-Slowakei 8,601 «8,619»; Vereinigte Staaten von Amerika 2,494 «2,498». richtsstunde nnch dem kleinen Landhaus heimkehrte, da» Robert Hansen gehörte. Sie war nun schon zwei Monate hier in Schliersee. Und da jeder Tag ein paar anstrengende Stunden im Haus von Kampers brachte, war Rosi die Zeit rascher ver gangen. als sie anfangs gehofft hatte. Freilich war ihre Mutter mit den Plänen des Kam mersängers, der nach der Ausbildung Rosi ein Engage ment vermitteln wollte, nicht einverstanden, denn sie konn te sich nicht vorstellen, eine ihrer Töchter einmal auf der Bühne zu sehen. Aber da Maria ihr gut zugeredet hatte, ließ sie Rosi gewähren, die mit allem erdenklichen Eifer ihr Studium betrieb, jedoch nie davon sprach, daß sie an eine Verwirklichung der Pläne Leo Kampers' dachte. Die Tage verginaen in scheinbarer Gleichmäßigkeit. Und doch tobte in Rosis Herzen der wilde Sturm weiter. Auch heute saß sie, wie so oft, in dem kleinen Zimmer, das sie in dem reizenden Landhaus in Schliersee bewohnte. Wieder hatte sie die Partitur des Sonnen-Elfchens, die ihr Thomas Haydn geschenkt hatte, vor sich liegen. Sie kannte jede Stelle auswendig. Jedes Lied des Sonnen-Elfchens konnte sie singen, und oft schien es ihr. als strömten diese Melodien eine seltsame Ruhe aus. als würden sie die Schmerzen lindern, die sie um ihrer Liebe willen litt. Oft preßte sie ihre Lippen auf jene Stelle, wo Tho mas .Haydn die Widmung hineingeschrieben hatte. Und heimlich still und leise wurde wieder die Hoff nung in ihr wach, daß sie Thomas vielleicht doch wieder- sehen würde, wenn sie nach Berlin zurückkehrte. Doch mitten in ihren Zukunftsträumen, die wie im mer das Glück der vergangenen Wochen und Monate zu- rückgezaubert hatten, schreckte sie durch ein Poltern auf der hölzernen Stiege auf. Hastig strich sie sich die Tränen aus den Augen und verbarg die Partitur des Sonnen-Llschens. , , , , . Horts, folgte