Volltext Seite (XML)
I ^-55^« IM WMsteigerW der MsW Tag der Deutschen Wirtschaftswissenschaft 1938 Tagesspruch Dos Volk lebt nicht für die Wirtschaft, und die Wirtschaft existiert nicht sür das Kapital, sondern das Kapital dient der Wirtschaft und die Wirtschaft dem Volk. Grundprodlem des MMen Lebens Der Reichsführer spricht zu den Ausländsdeutschen Im Rahmen der VI. Reichstagung der Auslands- Organisation der NSDAP, sprach in der Stuttgarter Gewerbehalle am Freitag, wie auch im vergangenen Jahr, der Reichs,. .sichrer und Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, zu tausenden auslandsdeutschen Männern und Frauen. In einer fast zweistündigen, immer wieder von stür mischen Kundgebungen der Zustimmung und des Bei falls unterbrochenen Rede entwickelte er die Auffassung des Nationalsozialismus zu den Grundproblemen unseres völkischen Lebens. Er stellte seinen Ausführungen die Erkenntnis voran, daß es nicht angehe, wie man es früher getan habe, nur in einer Generation zu denken, nämlich der lebenden. „Ein Volk, das Abnen hat, hat Kinder", stellte er unter stürmischer Zustimmung fest. „Ebenso wie ein Baum verdorren mutz, wenn man ihm die Wurzeln nimmt, geht ein Volt zugrunde, das nicht seine Vorfahren ehrt." Es gilt, die deutschen Men schen wieder hineinzustellen in den ewigen göttlichen Kreislauf von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von Vergeben, Sein und Werden, von Ahnen. Lebenden und Enkeln. An Hand der in der ff bereits mit bestem Erfolg durchgeführten und erprobten Matznahmen und den dar aus gemachten Erfahrungen entwickelt der Reichsführer ff die Wege der Volkserziehung, die eingeschlagen werden müssen, um aus allen Gebieten des öffentlichen und privaten Lebens Sauberkeit und Verantworrungs- bewußtsein den deutschen Menschen als selbstverständlichen Lebensgrundsatz einzuflötzen. Mit Stolz konnte er in die sem Zusammenhang die Feststellung tressen, datz schon jetzt, dank der tatkräftigen Arbeit der nationalsozialisti sche« Staatsführung, die Kriminalität in Deutschland niedriger ist als irgendwo sonst in der Welt. Mit innerer Aufgeschlossenheit und starker Anteil nahme hörten die Tausende auslandsdeutscher Männer und Frauen, die in vielen Teilen der Welt so oft erleben müssen, wie der Oesfentlichkeit des Auslandes ein Zerr bild der wirklichen Verhältnisse in ihrer Heimat von bös willige« Kreisen vernrittelt wird, aus dem Munde eines Ler Männer, die an Hervorragender Stelle in der Staats- führung stehen, mit welch hohem Verantwortungsgefühl Lie ff-Führung ebenso wie auch die anderen Gliederun gen der Bewegung mutig und entschlossen daran gehe, alle Probleme zu lösen, die das Leben aufwirst, stets nur beherrscht von einem Grundgedanken: Unserem Volk zu dienen, seinen Fortbestand über Lie Jahrhunderte hinweg zu sichern und es einer glücklichen Zukunst entgegenzuführen. Der Tag der Deutschen Wirtschaftswissenschaft 1338, den die Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft in Verbindung mit der Leipziger Herbstmesse vom 1. bis zum 3. September durchführt, wurde Donnerstag vormit tag in der Aula der Universität feierlich eröffnet. Nachdem in Vertretung des Rektors Prorektor Prof. Dr. Berve die Tagungsteilnehmer im Ramen der Uni versität begrützt hatte, gedachte die Versammlung ehrend des-im 45. Jahr verstorbenen Reichsamtsleiters Dr. Adolf Wagner, Dozent an der Universität Berlin, Leiter des Schulungsamtes der Deutschen Arbeitsfront. Die Grüße und Wünsche des Reichsstatthalters und Gauleiters Mutschmann und der Sächsischen Landesregierung für einen erfolgreichen Verlauf der Tagung überbrachte der Staatsminister Lenk. Für die Wirtschaftskammer Sach sen sprach Präsident Wohlfahrt, Dresden. Den Willkommensgrutz der Reichsmessestadl entbot Bürgermeister Haake. Im Namen des Metzamtes be grüßte Dr. Niedenführ den Entschluß der Gesellschaft, künftig ständig im Rahmen der Herbstmesse Sondertagun gen abzuhalten. Weiter ließ der Reichswalter des RS.- Lehrerbundes, Gauleiter Wächtler, der auch das wirt schaftliche Schulwesen betreut, Grüße und Wünsche über mitteln. Zum Schluß sprach der Rektor der Deutschen Universität Prag, Prof. Dr. Schranil. Hierauf umritz der Leiter der Tagung die Ziele des diesjährigen Tages der Deutschen Wirtschaftswissenschaft, der das Leitmotiv „Die Leistungssteigerung der deutschen Wirtschaft" trägt. Leipzig sei zum Tagungsort aus der Erkenntnis heraus bestimmt worden, datz gerade die Leipziger Messe das getreueste Spiegelbild des wirtschaftlichen Fortschritts ist und von der Leistungskraft deutscher Wirtschaftsgestallung das beredteste Zeugnis ablegt. Der sächsische Wirtschafts raum biete das beste Beispiel dafür, welche ungeheuren Leistungen zähe Arbeit, unbeugsamer Wille von Gene ration zu Generation hervorzubringcn vermögen. Der sächsische Minister für Wirtschaft und Arbeit, Lenk, behandelte sodann in eingehendem und aufschluß reichen Ausführungen „Sachsens Bedeutung in der deutschen Außenwirtschaft" Der hervorragende Platz, so führte er u. a. aus, den unser Gau in der deutschen Außenwirtschaft einnimmt, ist das Ergebnis der geschichtlichen und strukturellen Entwicklung. Sachsens Export arbeit ist so alt wie seine industrielle Entwicklung: nur im Gegenstand und in der Richtung hat sie sich gewandelt. Eine Vorkriegsschätzung bezifferte den sächsischen Aus fuhranteil auf 25 v. H., d. h. auf etwa 2,5 Milliarden Reichsmark. Unzweifelhaft ist der sächsische Anteil gegen wärtig etwas niedriger als in normalen Zeiten, da die von Sachsen vornehmlich gelieferten Verbrauchsgüter von der Autzenhandelsschrumpfung und den Welthandels- Hemmnissen stärker als Investitionsgüter betroffen wor den sind. Gleichwohl mutz nach wie vor mit einer bedeu tenden Beteiligung Sachsens am deutschen Export gerech net werden. Das stolze Wort: „Was die Welt braucht, liefert Sachsen!" hat schon seine volle Berechtigung. Neven der sächsischen Exportkraft sreyr vor ungevro- chene Exportwille, der an der Erhöhung der deutsche« Gesamtausfuhr von 4,17 Milliarden RM im Jahre 1938 auf 5,91 Milliarden RM im Vorjahr einen guten Anteil hat, entfällt doch von dieser namhaften Exportstreigerung der ganz überwiegende Teil aus Fertigwaren. Um die Ausfuhr sächsischer Erzeugnisse weiter zu steigern, ist neben einer unermüdlichen, auf Höchstleistungen ausge richteten Tätigkeit vor allem eine verstärkte Bear beitung der Auslandsmärkte durch bestens geeignete Vertreter notwendig. Jedenfalls liegen für den Fortbestand der sächsischen Exportbetriebe keine Gefahren momente vor, wenigstens so lange nicht, als Qualitäts verbesserungen und technischer Fortschritt gegeben sind und die Betriebe selbst immer wieder den Bedürfnisse» der fremden Länder und Völker nachspüren. In diese« Zusammenhang wies der Minister auf die Notwendigkeit wirtschaftspsychologischer Erforschung fremder Märkte hin. Zum Schluß betonte er die Wichtigkeit der Lei st u n g s g e m e i n sch a f t innerhalb der Betriebe neben der Arbeitsgemeinschaft aller am Export beteiligten Kreise. Reben der Intensivierung der sächsischen Binnenmarktproduktion, neben der Belebung und Stärkung der Privalinftiative der sächsischen Wirt schaft sowie neben dem Streben nach sozialen Höchstlei stungen in den Betrieben ist und bleibt das hehrste Ziel unserer sächsischen Wirtschaft die Gewinnung ver lorener und die Erschließung neuerAus- lands- und Absatzmärkte. Damit wahren wir am besten unsern alten Rus: „Sachsen, die Werk statt und der Exportgau Deutschland!" Im zweiten Vortrag sprach Staatssekretär Königs vom Reichsverkehrsministerium über „Wasserstraßenpolitik im Grotzdeutschen Reich". Es sei oin Mangel des Bismarckschen Reichs gewesen, datz die Verwaltung und der Ausbau der Wasserstraßen bei den Bundesstaaten verblieben und nicht dem Reich übertragen worden sei. Die Weimarer Verfassung habe dem Reich formell die Vollmacht zur Bestimmung des Maßes und der Ziele der Wasserstratzenbaupolitik gegeben, habe sich tatsächlich aber nicht durchsetzen können. Erst die nationalsozialistische Negierung habe den Partikula- rismus auch aus dem Gebiet der Wasserstraßen über wunden. Die Ziele der Neichswasserstraßenbaupolitik seien in drei Formeln zusammenzufassen. Es gelte einmal, die Wasserwege in Richtung aui die deutschen Seehäfen auzubauen, sodann die Grenzgebiete durch Anschluß an das deutsche Wasserstraßennctz zu stärken und schließlich die von der Natur gegebenen Flüsse durch Kanäle mit einander zu verbinden und damit die Flüsse zu einem Wasserstraßennetz zu erweitern. Zu den Ausbauten, welche unter das Ziel der Seehafenpolitik fielen, rechnete der ss I v c. d?r Oder, der Weser und Werra, die Erweiterung des Dort- m u nd-Ems-Kanals, die Vollendung des Masu - rischen Kanals, den Südflügel und den von den Hansestädten geforderten Sania-Kanal. Der Ausbau Gisela Mauermeier Olympia-Siegerin im Diskuswurf. Mater Tobis-Olympia (3). Nun haben auch die Wilsdruffer Sportfreunde Gelegen- deit, das Fest der Völker 1936 in Berlin im Film nachzuer leben. Seit gestern abend läuft der erste Teil des Meisterwerkes Leni Riefenstahls in den Schützenhaus-Lichtspielen. Zn allen deutschen Zeitungen ist über dieses Werk und seine geniale Ge stalterin bereits viel Lobenswertes gesagt worden. Dennoch genügen nicht, die prächtigen mitreißenden Eindrücke gebührend zu würdigen, die sich dem Auge des Betrachters in gewaltiger Fülle bieten. Nm ganzen gesehen ist dieser Film ein Meister werk der Kamerakunst und zugleich ein bezwingendes Epos neuzeitlicher filmischer Gestaltungskunst. Der Film vermeidet bei aller Fülle sportlicher Eindrücke die bloße Aneinanderreihung von Geschehnissen. Kober den wichtigsten Eindrücken von den klassischen Wettkämpfen der Sportler von 51 Nationen ragen Idee und Motiv des völkerverbindenden Olympiagedankens. Einem Weihespiel von Kraft und Schönheit der Fugend gleicht der Eingangsteil des Filmwerkes. Die natürliche Schöicheit, Lie nackte Reinheit des vollendeten menschlichen Körpers wird zu einem unvergleichlichen Mysterium. Von den historische« Stätten des alten Hellas ziehen die prachtvollen Bauwerke und Heroen der Antike vorüber. Der syombolische Diskuswerfer wird von den schwebenden und tanzenden, die Olympia »Film Teil „Lest der Völker" Schützenhaus-Lichtspiele Wilsdruff Brust an Brust kämpfen der Japaner Son und Harper (Eng land) im Marathonlauf über die gewaltige Strecke von 42 km. Krüger (Deutschland). Zweite Siegerin im Speerwurf. Sehnsucht nach Vollkommenheit verkörpernden Frauen abge löst. Das olympische Feuer flammt auf, das die Fackelträger vom uralten Altar aus Olympia durch sieben Länder nach Berlin tragen, wo es an den sechzehn Tagen der XI. Olympi schen Spiele 1936 über der Jugend und ihren Kämpfe» leuch tete. Ein packendes Nacherleben vermittelt sodann der Film über die feierliche Eröffnung der Spiele durch den Führer stn Berliner Olympia-Stadion. Die Olympia-Glocke läutet. Rudi Ismayr spricht den olympischen Eid, der die Kämpfer und Kämpferinnen zu tapferem ehrlichen Ringen verpflichtet. Musik klingt auf beim Einzuge der Mannschaften der teilneh menden Nationen. Unmittelbar darauf beginnen di« Wett kämpfe für Leichtathletik. In mitreißender Spannung verfolgen wir das Laufen, Diskuswerfen, Hammerwerfen, Kugelstoßen, Hoch-, West- und Stabspringen. Prächtige sehnige Gestalten kämpfen auf der Aschenbahn, auf dem Rasen, an den Murf und Sprunggruben um die Palmen Olympias. Ein bannendes Erleben sind auch die Kämpfe der Frauen. Sie sind getragen von höchstem sportlichen und nationalen Ehrgeiz, «m letztem kämpferischen Einsatz. Die Zeitlupe verrät jede Einzelheit. Heiße LeLenschaften und aufeuerndc Begeisterung Ls« Völ ¬ ker durchtoben das Riesenstadion, daneben auch herbe Enttäu schung. Wir sehen den Führer und seine Umgebung, wie sie im Banne der Spiele stehen und vor Glück strahlen, wenn da» deutsche Siegesbanner hochsteigt. All den sportlichen Ein- drücken und Höhepunkten kann sich kein Besucher verschließe». Gespannt verfolgt man die Phasen des 10 OM-Meter-Lauses, die Entscheidung im kräftezermürbenden Stabhochsprung, da» Mißgeschick unserer Frauen beim Staffellauf und vieles an dere. Den Höhepunkt kämpferischen Einsatzes, zum dramati schen gesteigert, bringt am Schlüsse der 42 km lange Mara thonlauf, den der Film als ein Heldenlied der Ausdauer und des Siegeswillens dokumentiert. Noch nie zeigte ein Filmwerk größeres sportliches Ge schehen, noch nie sch man ein Filmwerk derartig großzügiger Struktur und innerer Wahrheit. Ein Zeitdokument verkörpert sich in ihm, zu dem das neue Deutschland Mittel und Vor bedingungen schuf und darin sich und den Völkern der Welk em bleibendes Erinnern an grandioses Erleben schuf. Für jeden deutschen Volksgenossen ist es eine Ehrenpflicht, sich diesen Olympiafilm, dem nächste Woche der zweite Teil folgen wird, anzusehen. Die zahlreichen angesetzten Vorführun gen geben hinreichende Gelegenheit dazu.