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M» vie AMMrritttgetl im ^ansners Tchwsivni'A Die Ebene zwischen Würben, Pilzen und Reichenbach bildet einen einzigen großen See. In Gutschdorf mußten in der Zuckerfabrik von Feuerwehr und Einwohnern 10 000 Sack Zucker umgelagert werden, um sie vor den ein dringenden Wassermassen zu schützen. Das Staubecken Ottmachau ist nicht in der Lage, die riesigen Wassermassen der Glatzer Neiße aufzufangen. Da auch vom Oberlauf der Oder steigendes Hochwasser ge meldet wird, wird sich das Hochwasser auf der Oder dies mal schlimmer auswirken als in der vergangenen Woche, „Gleiches Schicksal- gleicher Kampfgeist" Ausstellung „Großdeutschland" in Tokio In Tokio wurde in Gegenwart des Bruders des Kaisers, Prinz Tschitschibu, und zahlreicher führender Per sönlichkeiten Japans eine Ausstellung „Großdeutschland" eröffnet, die unter dem Protektorat der deutschen Botschaft und des Japanisch-deutschen Kulturinstitutes steht, während die gesamte Organisation in den Händen der großen Tageszeitung „Nitschi-Nitschi" liegt. Der deutsche Botschafter Ott verwies auf den deutsch- japanischen Jugendaustausch, der gegenseitig vom Geiste beider Völker Zeugnis ablegc. Diese Ausstellung solle dem japanischen Volk die deutsche Geschichte und die Gestal tungskraft der deutschen Führung zeigen, insbesondere die Schicksalszeit des Weltkrieges und den Aufstieg des Drit ten Reiches unter seinem Führer Adolf Hitler. Die Ge schichte Deutschlands sei wesensverwandt mildem Geschick des japanischen Volkes. „Möge die Ausstellung", so fuhr der Botschafter fort, „dem japani schen Volk diese Erkenntnis des gleichen Schicksals ver mitteln und zeigen, daß der Zusammenschluß unserer Nationen im Antikominternabkommen, das uns zum gleichen Ziel verbunden hat, sein tiefes und sicheres Fun dament auf dem gleichen Schicksal und dem gleichen Kampfgeist unserer Völker hat." Anläßlich der Deutschlandreise von Vertretern der japanischen Presse hatte der Leiter der Abteilung Ausland der Presseabteilung der Neichsregierung im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Ministerialrat Professor Dr. Vömer, im Kaiserhof in Berlin zu einem Abendempfang geladen. Im Namen des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda und des Neichsprcssechcfs, Dr. Dietrich, begrüßte Ministe rialrat Professor Dr. Börner in herzlichen Worten die ja panischen Gäste. Er hob hervor, daß die Reise der japa nischen Berufskameraden ihren ganz besonderen Charakter dadurch trage, daß die Repräsentanten des Zeitungs wesens eines befreundeten Landes den Weg über zwei Ozeane nicht gescheut haben, um jenes neue Deutschland nunmehr mit eigenen Augen kennenzulernen, von dem sic bis dahin nur eine geistige Vorstellung haben konnten. Auf ihrer vierwöchigen Reise durch Deutschland werde ihnen offenbar werden, wie ein einst seelisch und moralisch niedergedrücktes Volk durch eines Führers starke Hand zn sich selbst und seinen edelsten Werten zurückgefunden habe. Der Delegattonsführer der japanischen Pressevertreter, Neichstagsabgeordneter Takeshi Azuma, gab der Ueberzeu- gung Ausdruck, daß der japanische Geist viele Be rührungspunkte mit dem des nationalsozialistischen Deutschland habe und daß diese sich harmonisch vereng ten in der Freundschaft der beiden Völker. Fronttämpfer-Frerm-schast Polnische Frvntkämpserabordnung in Berlin Unter Führung des Brigadegenerals Jarnuszkiewicz Unternimmt eine polnische Frontkämpferabordnung eine Reise durch Deutschland. Die Polen legten in Berlin zu Ehren der deutschen Kriegsgefallenen am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Dem weihevollen Akt wohnten von deutscher Seite u. a. bei: der Präsident der Vereinigung Deutscher Frontkämpferverbände, General der Infanterie Herzog von Coburg, Reichskriegsopfer- sührer Oberlindober, Generalmajor Müller als Vertreter des Reichskriegerführers und der Oberbürgermeister von Magdeburg, Markmann. In Vertretung des polnischen Botschafters war der Militärattache Major Steblik zu gegen. Bei einem fär die polnischen Frontkämpfer veranstal teten Empfang im Hotel „Kaiserhof" gab der Präsident der Vereinigung deutscher Frontkämpferverbände, NSKK.- Obergruppenführer General der Infanterie Herzog von Coburg, seiner Freude Ausdruck, die polnischen Gäste begrüßen zu können. Besonders dankte er dem pol nischen Kameraden Smogorzewski für seine fortgesetzte Arbeit und sprach seine besondere Genugtuung darüber aus, bestätigen zu können, daß die deutschen Kameraden, die kürzlich unter Führung des Reichskriegsopferführers Oberlindober in Polen waren, mit ganz außerordentlichen Eindrücken zurückgekommen seien. Es erfülle die ehemali gen Frontsoldaten mit Stolz, daß es zwei Frontsoldaten waren, der unvergeßliche Marschall Josef Pilsudstj uua unser Führer Adolf Hitler, die eine Verständigung zwischen den beiden Nationen herbeiführten. Gerade aus der Tatsache dieser Verständigung sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf weite Sicht entstanden. Der Führer der polnischen Frontkämpferdelegatton, Hauptkommandant und Brigadegeneral Jarnuszkie wicz, unterstrich die kameradschaftlichen Beziehungen, die noch enger und fester geknüpft wurden. Die polnischen Frontkämpfer könnten sich nunmehr von den unbestreit baren Leistungen und dem Aufbauwillen des Dritten Reiches überzeugen. „Sund der Deutschen in Polen" Ueberreichung des Satzungscntwurfs an den polnischen Ministerpräsidenten Der polnische Ministerpräsident Skladkowski empfing den Vorsitzenden des „Rates der Deutschen in Polen", Senator Hasbach. Senator Hasbach unter richtete den Ministerpräsidenten über den Beschluß des Rates, eine Gesamtorganisation des Deutschtums in Polen unter der Bezeichnung „Bund der Deutschen in Polen" mit dem Sitz in Warschau ins Leben zu rufen. Er über reichte dem Ministerpräsidenten einen Satzungsentwurf mit der Bitte um wohlwollende Unterstützung. Ehrung der nationalsozialistischen Antz engen Durch den Gouverneur von Rom Im Rahmen eines Empfangs, den der Oberbürger meister der Hauptstadt der Bewegung, Reichsleiter Karl Fiehler, zu Ehren von 562 Arbeitskameraden aus Rom im Münchener Rathaus gab, brachte Abgeordneter Onore- vole Felliero eine Botschaft des Gouverneurs von Rom, Fürst Colonna, zur Verlesung. In dieser Botschaft erweist der Gouverneur im Namen der Haupt stadt des Faschistischen Imperiums, des italienischen Volkes und der faschistischen Partei den Blutzeugen der nationalsozialistischen Bewegung eine feierliche Ehrung. Als ein Unterpfand der unlösbaren Freundschaft und zum Zeichen der gemeinsamen Ideale des Glaubens und der Tat überbrachten die 500 italienischen Arbeiter dem Oberbürgermeister der Hauptstadt der Bewegung eine römische Urne mit einem Bündel Lorbeer, der bei den kapitolinischen Gräbern der gefallenen Faschisten ge pflückt wurde. „Nehmen Sie bitte", so erklärte Fürst Co- lonna abschließend, „dieses symbolische Geschenk an, das bestimmt ist, aus den Gräbern derer niedergelegt zu wer den, die ihr Leben sür ihr Volk und die Kultur gelassen haben." Oberbürgermeister Fiehler dankte mit bewegten Worten sür die Hohe Ehrung, die in ihrer Symbolik ge eignet sei, das gemeinsame Erlebnis des Faschismus und Nationalsozialismus nach mehr in Erscheinung treten zu lassen. Der Lorbeer werde an den Ehrentempeln nieder gelegt und die Urne bei der Blutfahne im Braunen Haus aufbewahrt werden als ewige Erinneruna. zusammenflötze zwischen snvern uns Burmesen Wie Reuter aus Nangun (Burma) meldet, ist es dort zwischen Indern und Burmesen erneut zu blutigen Zu sammenstößen gekommen, wobei nach den bisherigen Berichten zwei Menschen gelötet und sechzehn schwer ver letzt wurden. Da die Polizei nicht mehr Herr der Lage war, mußten englische Jnfanterietruppen zur Aufrecht erhaltung der Ordnung eingesetzt werden. Sans Friedrich Amick 50 Zahre all In diesen Tagen, da Hans Friedrich Blunck, der Alterspräsident der Reichsschrifttumskammer, seine« 50. Geburtstag feiern kann — er wurde am 3. September 1888 in Altona geboren — erscheint ein neuer historischer Roman von ihm „Walter von Plettenberg, deutscher Or densmeister in Livland", der zur Zeit der Bauernkriegs spielt und die Auseinandersetzung des Deutschtums mit dem Osten zum Thema hat. Die Wahl dieses Themas ist bezeichnend für den Dichter Hans Friedrich Blunck. Wenn man ihn auch zu den eigenartigsten und ursprünglichsten Vertretern des niederdeutschen Schrifttums rechnen kann, so hat Blunck die Themen seiner Werke doch nie ausschließ lich aus dem niederdeutschen Lebensumkreis genommen. Er hat weiter gegriffen. Aber alle Themen waren deutsche Themen, und alle wollten aus großzügiger künstlerischer Schau heraus das deutsche Voll zur Wieder besinnung auf deutsches Erbe und deutsche Art zurück führen. Hans Friedrich Biunck (Scherl-Wagenborg) Der Umkreis des dichterischen Schaffens von Hans Friedrich Blunck ist groß. Von Hause aus Jurist, ließ er mit 24 Jahren seine ersten literarischen Arbeiten er scheinen. Während des Krieges kam der Entwicklungs roman „Totentanz" heraus, es folgten Erzählungen und Romane, „Märchen der Niederelbe", historische Romane, eine Romantrilogie, in der Blunck die Urgeschichte der Menschheit und das allmähliche Werden der germanischen Volksseele in phantastischen Bildern vor »ns aufrollt; es folgen als Frilcht weitausgedehnter Reisen Uebersee- romane, die deutsches Siedlerleben zum Gegenstand haben, und politische Romane, ein historischer Roman „Land in der Dämmerung", der in der Zeit vor der Entdeckung Amerikas durch Columbus spielt, und anderes. In all diesen Ro manen und Erzählungen fesselt uns nicht nur die bis ins Kleinste gehende und doch so großzügige Schilderung der Landschaft, es fesselt noch mehr die Schilderung der Menschen, bei denen sich Zartheit mit Kraft und fra gende Ueberlegung mit dem Mut zum Handeln mischen. Es soll hier im besonderen von den Märchen Hans Friedrich Bluncks die Rede sein, die Blunck in kühner Phantasie mitten in die heutige Zeit stellt. Die Unterirdi schen sind kein Zwergenvolk vergangener Zeiten, sie leben wahrhaftig noch jetzt mitten unter uns. Die Holzweiber des Waldes und die Klabautermänner erschrecken unsere Landfrauen und Fischermädchen, die Geister durchstreifen die Stadt und Hausen mitten unter surrenden Rädern in Fabriken-und Bahnhöfen und nisten sich in Motore ein. Die Wassermänner dringen vor bis in die Hamburger Gaststätten und Hausen selbst in Flugzeugen. Aber, so endet die letzte Geschichte: „Der Verstand allein, das Auge und der Arm genügen nicht, es muß auch ein guter Geist in den Maschinen sein." Wer leben will, der kämpfe also, und wer nicht streiten will in dieser Well des ewigen Ringens, verdient das Leben nicht. NS.-Kampffpiele Nürnberg, 4. bis 10. September 1938. sUrkeberlckuü d. Stuttaa«e«: Ilm-andienst L «ckervuum) S1j Rosi hatte ihm alle Seligkeiten erster junger Liebe ge schenkt. Sie hatte in ihm den Glauben an sich selbst er weckt. Um ihretwillen hatte er gearbeitet und geschafft, ihre Liebe hatte in ihm alle Melodien erwachen lassen, die jetzt zu seinem großen Erfolg helfen sollten. Und nun sollte er am Tag der Aufführung seines Sonnen-Elfchens allein sein? Hatte er nicht davon geträumt, daß Rosi im Theater sitzen würde, wenn er am Dirigentenpult stand? Und während er in Gedanken versunken war, während sein Herz in heißer Sehnsucht nach der kleinen blonden Rosi rief, die seines jungen Lebens ganze Seligkeit war, hörte er wie aus weiter Ferne die Stimme Frau Adrien nes, die ibm zuflüsterte: „Sie müssen fort aus Berlin, Thomas, müssen in eine andere Umgebung kommen, um dieses kleine Erlebnis zu vergessen. Die Vorproben zu Ihrem Eonnen-Elfchen wer den jetzt eingestellt, da ich meinen Urlaub antrete. Sie wis sen doch, daß ich eine Konzerttournee durch die Schweiz, Italien und Frankreich unternehme. Der Vertrag ist be reits unterzeichnet, so daß in wenigen Tagen die Abreise erfolgen kann. Mir fehlt nur noch ein begabter junger Mu siker,' der mich im Konzertsaal auf dem Flügel begleitet. Ich habe zwar sehr viel Angebote erhalten, aber mich bis heute noch nicht entscheiden können. Wollen Sie nicht mit mir kommen? Sie haben mir in den letzten Tagen gezeigt, wie groß Ihr Können ist, so daß Sie mir fast unentbehrlich geworden sind." Thomas Haydn horchte auf. Nach der Schweiz — nach dem schönen Italien und dann sogar nach Paris! Lockende Bilder tauchten vor ihm auf. Oft hatte er schon davon geträumt, einmal in jene Länder reisen zu können. Jetzt sollte sich ihm dieser Wunsch erfüllen? Aber er vermochte nicht zu antworten, denn sein Herz krampfte sich bei dem Gedanken zusammen, daß er sich dann immer weiter von Rosi entfernen würde. Doch Frau Adrienne Wartegg-Burger ließ ihm keine Zeit zum Nachdenken. Ungeduldig drängte sie: „Sagen Sie Ja. Meister, und kommen Sie mit mir! Sie können sich keine bessere Reklame für Ihre Oper wün- schen, als der Begleiter der Wartegg-Burger zu sein. Ueberall wird man dann Ihren Namen mit dem meinen nennen, und ich werde meinem Impresario Auftrag ge ben, daß er in den Zeitungen geschickt die Nachricht ver breitet. daß Sie der Komponist der neuen Märchenoper „Eonnen-Elfchen" sind, die in diesem Herbst 'ihre Urauf führung erleben wird. Dann wird man auch in der inter nationalen Musikwelt auf Sie aufmerksam werden, und aus aller Herren Länder werden dann die Vertreter zur Uraufführung Ihrer Oper kommen. Ehe Sie noch wis sen, was geschieht, wird man Ihr Sonnen-EIfchen in allen Sprachen der Welt singen. Sie dürfen jetzt nie vergessen, daß Sie ein aufgehender Stern am Kunsthimmel sind und daß es unter Ihrer Würde wäre, einem solchen Mädel nachzulaufen, wie es diese Rost Steinborn ist. Ein Mann wie Sie muß Stolz besitzen. Und deshalb Kopf hoch die Zähne zusammengebissen und sich mit den Tatsachen abgefunden!" Thomas Haydn atmete erregt, während er auf die Worte der Sängerin hörte. Ehe er jedoch antworten konnte, hatte ihn der Direk tor und der Kapellmeister des Opernhauses entdeckt. Sie winkten ihm zu und baten ibn. auf die Bühne zu kommen, um einige wichtige Angelegenheiten mit ihm zu besprechen. Lächelnd legte Frau Wartegg-Burger ihre Hand in Thomas Haydns Arm und ging mit ihm nach der Bühne. Als sie in die Nähe des Direktors kamen, rief sie die sem schon von weitem zu: „Sie müssen mir eine große Bitte erfüllen, Direktor, und Herrn Haydn Urlaub geben, denn er soll mich auf meiner Konzerttournee begleiten. Seine Zustimmung babe ich bereits erhalten, und ich hoffe, daß auch Sie meins Wünsche erfüllen." Thomas Haydn wagte keinen Widerspruch. Es war ja alles so gleichgültig, was jetzt geschah. Er hatte Rosi verloren — da war es wohl am besten, wenn er für längere Zeit diese Stadt verließ und neue Er lebnisse das Glück seiner Liebe, das er so jäh verloren hatte, vergessen machten. Wenige Tage später berichteten die Zeitungen, daß Thomas Haydn, der junge Komponist der neuen Mär chenoper „Sonnen-Elfchen." die berühmte Sängerin Frau Adrienne Wartegg-Burger auf ihrer Tournee begleiten würde. Obwohl auf allen Bergen noch tiefer Schnee lag/ waren die Vorfrühlingstage doch von seltener Schönheit. Maria freute sich, dem Rat ihres Gatten gefolgt zu sein und mit ihrer Mutter und Rosi in Schliersee Aufent halt genommen zu haben. Das kleine Landhaus stand stets zur Aufnahme von Gästen bereit. Es wurde von einem alten Ehepaar, dem Robert Hansen hier ein Unterkommen gewährte, immer vorzüglich instand gehalten. Als Maria mit ihrer Mutter und Rosi hier ankameN' waren alle Zimmer behaglich durchwärmt und strömten eine solche Gemütlichkeit aus. daß sich die dM sehr rasch