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MsdmfferTaMatt Zwangtvergleich erlisch« leder Anspruch «0 Nachlad W d» Am,-Han»,Mannschaft Meitze« Amtsgerichts WUsdruff, krss'"SLr'LN:.rr»^^ 8aV?5h7r«'G!L°d« Wochenblatt für WilSdrufs ll. Umgegend ?^?°dn«ür"ung'd7,B.,«S,preise« Rückl-nd-n- -iugesand,-- Schriftstück. «,°!s« nur. «Kn Rückpaß belftegr Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. m^°v?°7n'e s;- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 L^^L'Ln^ Bei Sonkur« uu» Wilsdruff-Dresden Drablanschrift: „Tafleblatt Postscheck: Dresden 2640 Nr. 215 — 97. Jahrgang Mittwoch, den 14. September 1938 SHrtige MsheNU des StMdreGs verlmgt Vier Forderungen Konrad Henleins an Hodscha Die Hauptstelle der Sudetendentschen Partei in Eger teilt mit: In einer in Eger stattgefundenen gemeinsamen Sitzung prüfte der Politische Ausschuß und die Verhand lungsdelegation der Sudetendeutschen Partei die durch die Zwischenfälle des Montag und Dienstag und dre Maßnahmen der Negierung geschaffene politische Lage. Die Verhandlungsdelegation der Sudetendeutschen Partei verwies hierbei darauf, daß seit Februar 1938 der tschecho-slowakische Ministerpräsident wiederholt erklärt bat, daß die Regier mg nichts von Bedeutung ohne vor hergehendes Einvernehmen mit der Sudetendeutschen Partei unternehmen werde. Obwohl vier Delegations mitglieder Dienstag bis 10.30 Uhr vormittag in Prag weilten, und sogar in telephonischer Verbindung mit dem Minister-Präsidium standen, hat die Regierung ohne Fühlungnahme mit der Führung der Sudetendeutschen Partei außeror dentlich weitgehende Maßnahmen ungeordnet und durchgeführt. Sie legte verstärkte Gendarmerie und Militärabteilungen in deutsche Bezirke, verhängte über große deutsche Gebiete durch den Rundfunk das Standrecht. Nach durchgcführter Beratung richtete der Stellver treter Konrad Henleins, Aüg. Karl Hermann Frank, an den Ministerpräsidenten Dr. Hodscha folgende For derung Konrad Henleins: Die Führung der Sudetendeutschen Partei stellt fest, daß eine große Zahl Sudetendeutscher durch Staatsorgane und tschechische Grenzler getötet und verletzt worden ist. Bei dieser Lage sieht sich die Führung der Sudetendeut- schen Partei außerstande, frei und unbeeinflußt über Recht und Schicksal des Sudetendeutschtums mit der Regierung zu verhandeln, wenn die Regierung nicht folgende Maß nahmen trifft: 1. Die Erklärung des Standrechts wird sofort zu r ü ck g e n o m m e n 2. Aus allen Bezirken mit deutscher Bevölkerungs mehrheit wird die Staatspolizei zurückgezo gen. Die Ausübung der Polizeigewalt wird den Bür germeister und Gemeindevorstehern übertragen, die auch durch die Einrichtung der entsprechenden Ersatzorgane für die Aufcchterhaltung der Ruhe und Ordnung zu sor gen haben. 3. Die Gendarmerie und alle übrigen Organe der SOS sind aus ihre normalen Funktionen und ihren nor malen Stand zu beschränken. Sie haben gleichzeitig mit der Zurückziehung der Staatspolizei das Einvernehmen mit den Bürgermeistern und Gemeindevorstehern herzu stellen, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. 4. Sämtliche militärische Formationen sind in ihren Ubikationen und in rein militärischen Objekten zu kaser nieren. Sie sind von der Zivilbevölkerung sernzuhalten. Falls diese Forderungen des Sudelendeutschtums zur Herstellung eines normalen Zustandes, unter dem allein verhandelt werden kann, nicht binnen sechs Stun den angenommen, angeordnet, veröffentlicht und insbe sondere durch den Rundfunk verbreitet werden, lehnt die Führung der Sudetendeutschen Partei jede Verantwor tung für die weitere Entwicklung ab. Furchtbarer tschechischer Mordterror Fünf weitere Todesopfer Tschechische Provokationen ohne Ende Die schießwü 1 igetschechis che Soldateska aller Gattungen scheint sich das reindeutsche Egerland zum bevorzugten Tummelplatz ihrer von blindem Deutschen haß diktierten maßlosen Ausschreitungen ausgesucht zn haben. Tschechische Panzerwagen durchra sensinnlos um sich schießend die Straßen der friedlichen sudetendeutschen Städte und Dörfer, Militär, Gendarmen und Grenzer schießen und prügeln auf wehrlose Menschen, deren einziges „Verbrechen" es ist, in ruhigen, diszipli nierten Kundgebungen ihre Treue zu ihrem angestamm ten Volkstum zu beweisen. Zu den drei Toten von Eger, Ronsperg und Pürstein haben sich weitere fünf Todesopfer gesellt, brave sudetendeutsche Männer, die ahnungslos den Kugeln der tschechischen Mordschützen zum ^Vier gefallen sind. Dazu kommen noch zahlreiche Schwer- Die ruhigen disziplingewohnten Arbeiter und Bauern des Egerlandes sehen mit wachsender Erbitterung dem unverantwortlichen Treiben der wildgewordenen tschechi schen Soldateska zu. Sie, die nun schon seit Monaten unter dem schweren Druck ständig sich steigernder Provo kationen stehen, sind sich klar darüber, daß dieser Zustand ein Ende finden muß, und zwar bald. Auberordenttlch ernste Lage in «ger In der Stadt Eger, wo Dienstag mittag ein Su detendeutscher erschossen und mehrere schwer verletzt wur den, war die Lage auch am Abend immer noch außer ordentlich ernst. Die Bevölkerung wagt sich nicht auf die Straßen. Sämtliche Stadtausgänge find gesperrt. Der Zugverkehr ist fast völlig eingestellt. Die Post- und Telephonverbindungen sind völlig nterbrochen, so daß jeder Gerüchtebildung Tür und Tor geöffnet ist. Panzerwagen durchfahren in rasendem Tempo die Straßen und schießen blindlings in die Gegend. Die Leiche des gemordeten Sudetendeutschen befindet sich <'"s"er noch Gewahrsam der Polizei, die den Toten weder besichtigen läßt, noch ihn zur Bestattung herausgibt, tschewii^ aberbirkbei Falkenau an der Eger hat die „Gendarmerie am Vormittag, am Nachmittag das Feuer auf die Bevölkerung eröffnet. «Todesopfer und zahlreiche Schwer- verletzte sind grausige Bilanz des huklitikcheu Blut rausches. Hinzu kommt noch ein weiterer Toter tm ve» nachbarten Haselbach, wo tschechische Finanzbeamte einen Kraftwagen mit Angehörigen der Sudetendeutschen Partei beschossen, ohne den Versuch gemacht zn haben, ihn anzuhalten. Bezeichnend für den „Heldenmut" der tschechischen Zöllner ist es, daß die übrigen Insassen des Wagens, die auf das freie Feld geflüchtet waren, um Deckung zu gewinnen, noch eine halbe Stunde lang von den Tschechen beschossen wurden, bis sie sich i« den Ort retten konnten. Auch in Chodau bei Karlsbad ist ein Sudetendeut- scher der tschechischen Mordlust zum Opfer gefallen. In Leskau erlitt der Ortsleiter der Sudetendeutschen Partei eine erhebliche Verletzung am Auge. Andere deutsche Ein wohner des Ortes wurden niedergeschlagen und be wußtlos liegen gelassen. In Tepl durchfuhren tschechische Panzer wagen die Stad: und schossen auf die aus den Fenster« hängende« Hakenkreuzfahnen. Wie durch ein Wunder wurde bei dieser sinnlosen Schie ßerei niemand verletzt. Auch in Altwasser bei Marienbad durchrasten Militärkraftwagen wild um sich schie ßend die Straßen der Ortschaft. Durchfahrende Panzer- truppen rissen in Untersandau die Hakenkreuzfahnen von den Häusern. Bei den Kundgebungen in Königswarth sielen aus der tschechischen Schule mehrere Schüsse. In Weseritz wurden im Anschluß an die gestrigen Kundge bungen acht Sudetendeutsche verhaftet. Fünf tschechische Gendarmen hielten in Pograhl bei Eger einen sudetendeutschen Kraftwagen an, rissen den SdP.-Wim- pel herunter und schlugen auf die Insassen ein. Auch in Kokaschitz wurden sudetendeutsche Einwohner von der Gendarmerie ohne jeden Grund geschlagen. Acht Deutsche iu Tachau gemordet Soldateska schießt sinnlos um sich Zu dem entsetzlichen Mordüberfall in Tacha« wer den letzt noch genauere Einzelheiten bekannt. In der Mittagstunde sammelte sich eine Menschenmenge an, die eine Kundgebung für das Selbstverwaltungs recht veranstaltete. Als bald darauf Militär in Stahl helm mit entsichertem Gewehr erschien, geriet die Bevöl kerung in große Erregung und verlangte den Abzug der' Soldaten. Daraufhin besetzte eine starke Militärpatrouille das Tor der Bezirksbehörde und verweigerte einer De putation von Sudetendeutschen den Zutritt zur Bezirks- behörde. Doch drängte sich des ungeachtet die Abordnung schließlich durch die Bajonette hindurch. In diesem Augenblick verlor die tschechische Sokda» teska den letzten Rest von Verstand und schlug mit Bajonetten und Kolben auf die Ab ordnung ein, schließlich schoß sie sinnlos in die Menge. Ohne im geringsten auf den Gegenbefehl eines Kommist* sars der Staatspolizei zu achten, schoß die entmenschte Soldateska auch dann noch weiter, als die Menge de» Platz bereits in vollkommener Ruhe geräumt hatte. Acht Sudetendeutsche waren die Opfer dieser sinnlosen und feigen Schießerei, von denen einer tot und sieben schwer verletzt in i^e« Blute auf dem Platz liegenblieben. In Ronsperg, wo am Dienstag ein Sudeten» deutscher von Gendarmen feige niedergeschoffen wurde, hält Gendarmerie und Militär die Straßen und Plätze besetzt. Berittenes Militär patroulliert durch die Stra ßen. In Autobussen wird die Gendarmerie wieder nach irgendeiner anderen Gegend verfrachtet. Ebenso ist in Karlsbad zahlreiche Polizei, Gendarmerie und Mili tär zusammengezogen. Der Aufenthalt in den Straßen nach 9 Uhr abends ist nur Personen gestattet, die im Be sitz eines von der Polizei ausgestellten Passierscheines sind. Die Bevölkerung ist über diese Maßnahmen mit Recht außerordentlich erregt. „Jetzt wettet Ihr M amigkttttet!" 120 Sudetendeutsche vor tschechischem Terror ins Reich geflüchtet V In der Gegend von Waldmünchen, so wird ans Hof gemeldet, sind 120 Sudetendeutsche vor dem Terror der tschechischen Staatspolizei auf reichsdeutschcs Gebiet ge flüchtet. Die Bevölkerung hat sich ihrer hilfreich ange nommen. Wie sie mitteilen, sei in Haselbach und Umge bung kein Deutscher mehr seines LebcnS sicher. StaatS- polizisten und Finanzwachbeamte läge« überall au deu Straßen und auf den Feldern. Sie beschössen ohne Warnung jeden, der sich außer halb der Ortschaft sehen lasse, so daß auch die Einbrin gung der Ernte unterbrochen werden mutzte. Auch das Melken der Kühe auf den Wiesen sei dadurch unterbunden worden. Finanzwachbeamte seien auch in zahlreiche Häu ser eingedrungen, hätten die Bevölkerung terrorisiert und wild in die Wände und Decken geschossen. Sie hätten dabei erklärt, daß jetzt der Tag der Ver nichtung des Deutschtums ans böhmischem Bode« ge kommen fei. Sudetendeutsche bei Wmwiman Lord Runciman grüßt vom Batkon des Schlöffe» Petersburg des Grafe» Czernin die im Schloßpark an ihm vorbeimarschierenden Sudetendeutsthcu. Eine Abordnung der Sudetendeutschen Partei unter Füh rung des Kreislefters Abgeordneten Wollner hatte vorher den zum Wochenende auf S^H PAersbnrg weilenden Lord Runciman über die Mußten Zwischen ¬ fälle im sitdetercheMMn