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25 Kilometer m die Stratosphäre Meter Flughöhe noch Weltrekord waren — Die «meruaner errichten 22 500 Meter — Vor dem Aufstieg des „Stern von Polen" 8n Tal der Hohen Tatra wird demnächst der neue polniscye Riesenballon „Stern von Polen" zu seinem ersten Stratosphärenslug starten, mit dem der bisherige Weltrekord der beiden Amerikaner Stevens und An- derion gebrochen werden soC Es ist ein weiter Weg von den ersten Flugrekorden des vergangenen Jahrhunderts bis zu den heutigen, sich immer wiederholenden Großangriffen auf die Strato sphäre. Wohl der erste „Höhenrekord" der Welt wurde bereits am 16. September 1804 durch die Franzosen Gav und Lussac erzielt. Die beiden Luftschiffer erreichten da mals immerhin schon eine Höhe von 7016 Meter im Frei ballon. Bis zum Jahre 1875 steigerten andere Franzosen und Engländer diese Höhe bis ;u 8600 Meter. Einen Markstein in der Geschichte der Luftfahrt bedeutete die Erreichung einer Höhe von 9115 Meter am 4. Dezember 1894 durch die beiden Deutschen Professor Berson und Süring. Am 31. Juli 1901 verbesserten diese Luftschiffer ihre Leistung auf 10 800 Meter. Jahrzehntelang blieb dieser Weltrekord des Freiballons „Preußen" ungebrochen. Allmählich trat nun auch das Flugzeug in Wettbewerb um den Höhenweltrekord auf den Plan. Den Anfang machten die Amerikaner Wright und Milbur, die am 15. November 1908 mit ihrer Maschine einen „Höhen rekord" von ganzen — 25 Metern erzielten. Schon zwei Jahre später vermochte der Franzose Lepagncur im Flug zeug 3l6o Meter Höhe zu erreichen. Seitdem ging es auch auf diesem Gebiet mit Riesenschritten vorwärts. Nicht weniger als 12 442 Meter erreichte bereits im Jahre 1926 der Franzose Callizo. Aehnliche Erfolge im Ringen um den Höhenweltrekord waren den Italienern Donati, Pezzi und Tondi beschieden. Erst vor wenigen Jahren wurden mit dem Motorflugzeug 14 443 Meter Höhe erreicht, doch ist diese Leistung inzwischen bereits wieder um rund 2000 Meter Überboten worden. Seit einiger Zeit scheint jedoch im Wettkampf um die Stratosphäre der Freiballon wieder mehr in den Vorder grund zu treten. Bereits im Jahre 1931 erreichte der be rühmte belgische Gelehrte Professor Piccard im Strato sphärenballon 15 781 und im darauffolgenden Jahr 16 201 Meter amtlich anerkannte Höhe. Die Amerikaner Settle und Fordney meldeten 1933 17 900 Meter Höhe. Im No vember 1935 ist dann bei versiegelten Metzapparaten den amerikanischen Hauptleuten Albert W. Stevens und Or ville A. Anderson in ihrem riesigen Freiballon „Explorer" die Erreichung von 22 570 Meter, die größte Höhe, in die bis dahin ein Mensch gelangt ist, geglückt. Der ameri kanische Ballon, der ein Fassungsvermögen von nicht weniger als 3 700 000 Kubikfuß Heliumgas besaß, ist ins gesamt 7 Stunden und 33 Minuten in der Luft gewesen. Dreimal hatten die kühnen Lustfahrtpioniere versucht, rn die Stratosphäre einzudringen, doch riß schon beim ersten Versuch im Juli 1934 die Ballonhülle beim Erreichen der oberen Luftschichten. Die Besatzung mußte daher mit dem Fallschirm abspringen. Auch bei dem geglückten Strato- sphärenstng im November 1935 kam es zu einem unlieb samen Zwischenfall. Beim Füllen des Ballons mit Helium riß die Hülle an der Seite sieben Meter wett auf. Ange stellte der Goodbear-Zeppelinwerke in Akron, die den Ballon gebaut hatten, befestigten jedoch schnell den Schaden. Ur sprünglich war geplant, mit dem „Explorer" eine Höhe Von 28 000 Meter zu erreichen, doch zeigte schon in 22 570 Meter Höhe das Thermometer eine Kälte von 60 Grad Celsius an, weshalb sich die beiden „Himmelsstürmer" zur Landung entschlossen. So rühmlich die Leistung der beiden amerikanischen Hauptleute an sich ist, wird sie doch bei weitem übertroffen von den Höhenrekorden unbemannter Ballons, die zu Wissenschaftlichen Forschungszweckeu in die Stratosphäre entsandt wurden. Schon im Jahre 1901 hat ein solcher mit Meßinstrumenten ausgestatteter Sondier- oder Pilot ballon in Brüssel die für die damalige Zeit ungeheure Höbe von 25 800 Meter erreicht. Und am 7. Dezember 1912 brachte ein solcher Ballon es gar auf 35 000 Meter. Es ist dies eine fast unvorstellbare Höhe, deren Erreichung dem Menschen vielleicht noch auf Jahrzehnte hinaus ver sagt bleibt. Was ist nun eigentlich der Zweck derartiger Strato- sphärenflüge mit bemannten oder unbemannten Ballons? Neben der Erzielung wissenschaftlicher Erkenntnisse ist die Ausstellung neuer Höhenrekorde, das beißt Rekorde der Entfernung vom Erdball, eigentlich die einzige Veran lassung zu Stratosphärenflügen. Beachtenswerte Versuche, mit dem Motorflugzeug Geschwindigkeitsrekorde in der Stratosphäre zu erzielen, hat bisher eigentlich nur der vor einigen Jahren tödlich verunglückte amerikanische Flieger Wiley Post unternommen. Während „Explorer" mit Heliumgas gefüllt war, wird der neue Stratosphärenballon „Stern von Polen" durch Wasserstoff seinen Auftrieb erhalten. Die Hülle, die einen Rauminhalt von 124 000 Kubikmeter besitzt, wird mit 4200 Kubikmeter Wasserstoffgas gefüllt, das in tausend Stahlflaschen durch die Eisenbahn und Lastautos mühsam herangeschafft wird. Schon in wenigen Tagen wird sich dann der polnische Riesenballon in dem unwegbaren Hoch gebirgstal in die Lüfte erheben, um die Geschichte der Höhenweltrekorde um eine neue Leistung zu bereichern. l^roÄvemvMraiion -er Araber Das Palästina Komitee legte in Damaskus in An wesenheit von führenden Persönlichkeiten aus allen ara bischen Ländern den 22. September als Palästina-Tag für alle arabischen und mohammedanischen Länder fest. Der Tag soll mit Umzügen und Geldsammlung« zugunsten der Araber in Palästina begangen werden. Der Termin gilt auch für die Araber Nordafrikas, Indiens und Javas. Der überfallene Oistriktskommissar gestorben Der stellvertretende englische Distrikikommissar Walter Sidney M 0 ffat, der bei dem Ueberfall in Jenin schwer verwundet wurde, ist im Krankenhaus von Haifa gestorben, lieber die Stadt ist ein 22stündiges Ausgehverbot ver hängt. Sie wird von Militär und Polizei durchsucht, auck> die gesamte Umgebung ist militärisch abgesperrt. In Haifa wurden mehrere arabische Freischärler zum Tode verurteilt. VürberWau. Lieber den Atlantik in drei Tagen! Es war ein Ozeanflug ganz besonderer Art, den im Jahre 1844 die Engländer Monck Mason und Robert Holland ausführten. Mit einem lenkbaren Ballen Victoria fuhren sie von England bis SMarolina in 75 Stunden. Dieser ganze aufsehenerregende Flug hatte nur einen Fehler: er war von A bis Z erfunden! In der neuen Ausgabe der Kölnischen Illustrierten Zeitung finden Sie den ausführlichen Bericht über diese Sensation, auf die ganz Neu york hereinfiel. — Aus dem weitern Inhalt: Boxen mit Hand und Fuß — in Siam; Achtung! Aufnahme! Lustige Beobach tungen im Filmatelier; Großmamas Mantille wird wieder modern, eine modische Anregung für den Saisonbeginn; Löwen lernen „männchenmachen", eine Glanzleistung der Tierdressur; Musik beruhigt — Musik regt auf, ein fesselnder Aussatz. Noch viele weitere Bilder aus dem aktuellen Geschehen der Woche und zahlreiche Berichte ergänzen das Heft. Mütter und Schwiegermütter Alle Hausfrauen und Müt ter gehen sie an, die Feilen der Frauen. Das neue Heft des Daheim (Nr. 47) bringt mit fröhlichen Bildern einen Blick ins Müttererholungsheim Bestensee. Auch der anschließende Aussatz hat Lie Mütter zum Thema, die Schwiegermütter, ein frohgemutes Wort in ernster Sache. Die Kunstgabc gedenkt des 10. Todestages Franz von Stucks und zeigt in ihrer er weiterten Form viele eindrucksvolle Arbeiten des romantischen Deutschrömers. Der Traum vieler ist die Luftreise: Masvr Lehmann schildert in erzählender und unterrichtender Art Ver lauf und Erlebnisse. Text und Bilder berichten aus der „Stein metzschule Mayen"; Text und Zeichnungen „Eine Golfpartie" nennen Regeln und Besonderheiten des Golfspieles. Spannung und Aufregung enthält der Bericht des Dompteurs Donald Schusser „Aufruhr im Vvrführkäfig", unterstützt von leben digen Zeichnungen Heinz Rommelts. Der Arzt kommt zu Wort, „Atmung und Gesundheit". Die Persönlichkeit Blüchers wird, da der 125. Jahrestag der Schlacht an der Katzbach wieder kehrt, lebendig. Das Gedicht „Sommerabend" von Friedrich Vlotho, eine sommerliche Erzählung von Margarete Hardt mit lustigen Zeichnungen „Das Mädchen Peter und der Maler", ein großes Kapitel des heiteren Romans „Pan im Schilf" bil den den erzählenden Teil und vollenden mit dem umfassenden Daheim-Anzeiger ein wieder modern ausgestattetes und viel seitig fesselndes Heft. Turnen. Sport und Spiel. Schlimbachs Rekord übertroffen In 52 Tagen allein im Segelboot über den Atlantik Eine neue Allein-Ueberqucrung des Atlan tischen Ozeans hat ein junger Deutscher in Rekordzeit durchgesührt: der 29 Jahre alte Heinrich Garbers aus Hamburg hat mit seiner Jolle „Windspiel Hl" im Ein handsegeln die Durchquerung in 52 Tagen hinter sich ge bracht. Garbers landete am Strande eines Sportklubs in Brooklyn, nachdem er Europa am Cap Finistcrre (Spanien) vor 52 Tagen verlassen hatte. Garbers, der dem Ham burger Elbseglervcrein angehört, erreichte das „Ambrose"- Feuerschisf fünf Tage früher als Kapitän Paul Schlimbach, der im vergangenen Jahre auf seinem „Störtebecker" 57 Tage benötigt hatte. Lazek—Neufel am 16. September. Der große Kampf zwi schen dem Wiener Europameister Heinz Lazek und seinem Her ausforderer Walter Neusel ist auf den 16. September festgesetzt worden und findet auf der Anlage des Wiener Eislauf-Vereins statt. Die Radwcltmeisterschaften werden vom 27. August bis 4. September in Amsterdam ausgetragen, für die 18 Nationen gemeldet haben. Bei den Amateuren sind Deutschlands Aus sichten ziemlich gering. Neben dem Titelverteidiger v. d. Vijver gilt der Italiener Loatti als Favorit. Bei den Berufsfahrern ist Albert Richter unsere große Hoffnung. Bei den Stehern mutz der Deutsche Lohmanu seinen Titel verteidigen. Bei den Straßenrennen haben die Deutschen zweifellos einen schweren Stand neben den nordischen Staaten, Belgien, Holland, Luxem burg und Italien. AelchHetider Leipzig. Sonnabend, 27. August 6.30: Aus Berlin: Frühkonzert. Kapelle Anton Goronzv. — 8.30: Aus Danzig: Wohl bekomm's' Das Danziger Landes- orchestcr. — 10.00: Aus Königsberg: Die Grenze brennt! Hör spiel von Hans Georg Buchholz. — 11.3s: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Erzeugung und Verbrauch. — 12.00: Aus Wien: Mittagskonzert. Die Wiener Sinfoniker. — 14.00: Zeit Nachrichten und Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. (Jndustrieschallplatten und Ausnahmen des Deutschen Rund- sunkstt — 15.20: Prinzessin Aschenpüster. — 15.50: Zeit, Wetter und Wirsschaftsnachrichten. — 16.00: Wir tanzen! (Jndustrie- schallplatten.) — 17.00: Vom Deutschlandsender: Sport und Musik. Die Kapelle Walter Klische. Dazwischen: Hörberichte: 1. Leichtathleiik-Länderkampf Deutschland gegen Schweden in Stockholm; 2. Weltmeisterschaften im Radsport in Amsterdam. — 18.45: Musikalisches Zwischenspiel. — 19.00: Alt-Wiener Volkstanzweisen. — 19.50: Umschau am Abend. — 20.10: Im Tanzschritt durch die Welt. Musikalische Reise zwischen den Meridianen. Der Chor des Reichssenders Leipzig, die Kapelle Otto Fricke, das Leipziger Sinfonieorchester und Solisten. — 22.30: Aus Berlin: Unterhaltnngs-und Tanzmusik. Die Kapellen Charly Albrecht n. Theo Heldt. — 2.00 bis 3.00: Aus Breslau: Nachtmusik. veuMlandfert-rr. Sonnabend, 27. August. 5.05: Aus Breslau: Der Tag beginnt. Frühmusik. Das Unterhaltungsorchester des Reichssens-rs Breslau und das Hans-Joachim-Fierke-Quintett. — 6.30: Aus Breslau: Früh musik. Der Gaumusikzug deS RAD. Gau 12 Oppeln. — 9.40: Sendepause. - 10.00: Ans Königsberg: „Die Grenze brennt", Hörspiel von Hansgeorg Buchholz. — 10.30: Fröhlicher Kinder garten. — 11.00: Sendepause. — 12.00: Aus Königsberg: Musik zum Mittag. Das Kleine Orchester des Reichssenders Königs berg. — 15.15: Musikalische Kostbarkeiten (Jndustrieschallplat- ten). Anschließend: Programmhinweise. — 16.00: Aus Frank furt: Musik am Nachmittag. Das Große Orchester des Reichs- senders Frankfurt und Solisten. — 17.00: Sport und Musik. 1. Lcichtathletik-Länderkampf Deutschland—Schweden in Stock holm. 2. Weltmeisterschaften im Radsport in Amsterdam. Ka pelle Walter Klische. — 18.45: Einführung in die folgende Sen dung. — 19.00: Aus München: Ans dem Bayerischen National- thcater „Die Geschöpfe des Prometbeus". Balleltmnsikcn von Ludwig van Beethoven. — 20 05: Kernspruch, Kurznachrichten und Wetterbericht. — 20.20: Einführung in die folgende Sen dung. Bruno Aulich. — 20 35: Aus München. Aus dem Na tionaltheater „Der Friedenstag", Oper von Richard Strauß. — 23.00: Salzburger Festspiele 1938. Aus der „Residenz" in Salz burg: Serenade (Aufnahme vom Reichsscnder Wien). — 24.00 bis 2.00: Aus Stuttgart: Nachtkonzert. (Urheberschutz Ü. Stuttgarter Aomaadienst L. Ackermann) 15) Mit einem Hellen Lachen wehrte die Sängerin ab. „Nein, nein! Nicht Sie müssen danken, Herr Haydn, denn was wären wir alle, Sänger oder Schauspieler, wenn der Künstler nicht wäre, der uns das Werk schasst, das wir zu gestalten versuchen? Ich freue mich, Sie kennenzu lernen." Ihre schwarzen Augen glitten prüfend und abschät zend über die Erscheinung Thomas Haydns. Sie hörte kaum auf seine verlegenen Worte und fuhr fort: „Es würde mich sehr freuen, wenn ich die Rolle des Sonnen-Elfchens unter Ihrer Anleitung einstudieren könnte. Sie sind der Schöpfer dieser seltsamen märchenum sponnenen Gestalt. Es liegen so viel Zartheit und so viel Keuschheit in dieser Rolle, daß Sie am besten raten kvn- nen, wie die einzelnen Szenen aufgefaßt werden müssen. Sie erlauben doch, daß ich gleich mit Ihnen gehe." Thomas nickte lebhaft und vergaß im Augenblick, daß unten auf der Straße Rosi auf ihn wartete. Erst als er mit seiner Begleiterin unten angekommen war, kam ihm jäh zum Bewußtsein, daß er erwartet wur- lde. Noss! Ihr mußte er alles Mitteilen! Sie sollte doch hören, -wie glücklich er war! Doch da wandte sich Frau Adrienne Wartegg-Burger (an ihn: „Ich habe mein Auto unten. Ich darf Sie doch ein- laden, in meinem Wagen Platz zu nehmen. Ich möchte inxit Ihnen gerne noch Klaubern, denn oftenaesiandem ick bin noch über manche Stelle Ihres Werkes etwas unsicher."' Aber Thomas Haydn hörte kaum noch auf diese Worte. Seine Augen suchten nach Rosi Wo mochte sie sein? War sie fortgegangen? Sein Blick fiel wieder aus Adrienne Wartegg-Burger, die ihn fragend anschaute, worauf er unsicher geworden hastig erklärte: „Gewiß! Allerdings." Und Frau Adrienne Wartegg-Burger lächelte. Die erfahrene Frau sah das unruhige Suchen in seinem Blick, so daß sie ihn abermals fragte: „Sie erwarteten jemand, Herr Haydn? Und bei der großen Sehnsucht, die Sie nicht einmal aus meine Frage hat achten lassen, ist nicht allzuschwer zu erraten, wen Sie zu sehen verlangen — sicher keine Schwester." „Verzeihen Sie, gnädige Frau, aber weshalb soll ich es vor Ihnen verheimlichen? Sie haben bestimmt Verständ nis dafür " Ehe er noch weitersprechen konnte, nickte Frau Adrienne mit einem Lächeln, das ihm allerdings rätsel haft war. „Sie brauchen mir nichts zu erklären. Ein Künstler, ein Musiker! Es wirb ein kleines Müdelchen sein, das Sie mitgebracht haben. Ein kleines Müdelchen. das Sie be geistert hat." Eifrig erwiderte Thomas Haydn: „Ja, ein kleines Mädelchen, aber treu und schön und gut! Es ist meine Braut!" Für Sekunden preßten sich die Lippen der Sängerin fest aufeinander. Ihre Augenbrauen schoben sich flüchtig zusammen. Aber sofort erschien wieder auf ihrem Gesicht das berückende, rätselhafte Lachen. „So ist die Jugend! Immer muß es gleich eins Braut sein. Jugend und Leichtsinn gehören zusammen. Aber die Treue säzeint nicht so bedingungslos vorhanden zu sein, denn Ihre Kleine hat Sie bereits verlassen." Inzwischen war das elegante Auto der Sängerin vorgefahren. Der Chauffeur hatte den Wagenschlag geöffnet und trat zur Sette. Frau Adrienne wandte sich wieder an Thomas Haydn: „Herr Haydn, ich habe Sie schon einmal gefragt: Darf ich Sie einiaden, in meinem Wagen Platz zu neh men?" Dabei legte sich die Hand der Sängerin für einen Augenblick auf den Arm Thomas Haydns. Und es war ein fester Druck, den er verspürte. Gleichzeitig trafen ihn ihre heißen, schwarzen Augem Thomas Haydn spürte eine Unsicherheit. Er wußte, daß er dieser Frau d^ Aufführung seiner Oper verdankte. Eie würde die Rolle des „Sonnen- Elfchens" singen! Und er wußte, daß der Name dieser Frau das ganze Opernhaus füllen würde. Ihm klangen immer noch die Worte des Direktors in den Ohren nach, der ihn darauf aufmerksam machte, daß er seinen Erfolg in erster Linie dieser Frau würde zu verdanken haben. Und deshalb durfte er nicht ablehnen. Aber Rost! Was sollte sie von ihm denken? Sie wartete doch irgendwo auf ih". Da hörte er bereits wieder die Stimme der Sängerin:, „Ich begreife, Herr Haydn, und verstehe, das kleine Mädchen würden Sie in diesem Augenblick vorziehen — Dabei war in ihren Augen ein lauernder Blick. Thomas Hayden sah Rosi nicht, und eine heimliche Angst kroch in ihm auf. s Hatte sie die Geduld verloren? War ihr das Warte» zn langweilig geworden? . Da traf ihn erneut die Stimme von Frau Adrienne? „Ich glaube, daß Sie nichts mehr versäumen." Erschrocken ickaute Thomas Haydn auf. L-U