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rMpreußen hatte 24,1 Geburten auf 10W Einwohner gegen über 19 Geburten auf 100V Einwohnern im Reichsdurch schnitt. Damit ist das ostpreußische Bauerntum unter nationalsozialistischer Führung wieder zu einem wichtigen Blutsquell unserer Nation geworden. Nach einem kurzen Hinweis auf die Schwierigkeiten, die sich für Ostpreußens Landwirtschaft aus der Kürze der Vegetationsperiode ergeben, schloß der Minister: „Möge die Ostmesse des Reichsnährstandes ein Beitrag zum Aufstieg Deutschlands sein." Gauleiter Koch eröffnet die Ostmesse Oberpräsident Gauleiter Erich Koch wies anschließend auf die außerordentliche Entwicklung der deutschen Ostmesse hin. So habe sich gegenüber dem Jahre 1932 der Stand der Aussteller verfünffacht, gegenüber dem Vorjahre sei die Ausstellerzahl um 20 v. H. gestiegen; die belegte Fläche der Mustermesse habe sich in ihrer Gesamtheit um 12 v. H., die Ausländsabteilung innerhalb der Mustermesse sogar um 25 v. H. gegenüber dem Vorjahre erhöht. Ihre wer bende Kraft habe die Ostmessx aber besonders dadurch be wiesen, daß sich gegenüber nur zwei ausländischen Staaten im Jahre 1932 heute 13 Staaten an ihr beteiligt hätten. Mit dem Wunsche für einen vollen Erfolg der dies jährigen Veranstaltung erklärte Gauleiter Koch die Ost messe für eröffnet. An die Eröffnungsfeier schloß sich ein Nundgang durch die Ostmesse und die Ostschau. Die Bedeutung de; Gartenbaues Staatssekretär Backe beim Reichsgartcnbautag Essen 1938 Die Reichsgartenschau Essen 1938 erlebte mit dem S. Deutschen Neichsgartenbautag einen ihrer bedeutend sten Höhepunkte. Neichsfachwart Gartenbau, Johannes Böttner, eröffnete im Auftrag des Reichsbauern führers den 2. Neichsgartenbautag, Oberbürgermeister Dillgardt übermittelte die Grüße der Stadt Essen. Die Grüße und Wünsche des Reichsbauernführers. N. Walther Darrs überbrachte Staatssekretär Backe, der sodann eingehend Aufgaben und Bedeutung des deutschen Gartenbaues darlegte. Wie das nationalsozia listische Deutschland die Leistung zum Maßstab der Be wertung jedes einzelnen und jedes Berufsstandes erho ben habe, könne auch die Bedeutung des Nährstandes nur bewiesen und erhöht werden durch besondere Leistungen. Deshalb habe der Reichsbauernführer es nicht dabei be wenden lassen, der Landwirtschaft und gerade auch dem Gartenbau nur aus dem katastrophalen Preisverfall der Systemjahre herauszuhelfen, sondern vielmehr das deut sche Landvolk zu einer Leistungssteigerung größten Ausmaßes, zur Erzeugungsschlacht, auf gerufen und unter der Forderung: Mehr erzeugen und das Erzeugte sparsamer zu verwerten. Als Beweis für den unermüdlichen Einsatz aller An gehörigen des Gartenbaues, der Erwerbsgartenbauer wie der Kleingärtner, stellte Backe fest, daß die deutsche Ge müse-Erzeugung von 1932 bis 1937 um mehr als ein Drittel, die Obsterzeugung um mehr als ein Achtel gesteigert worden sei. Auf diesen Erfolgen gelte es für die deutschen Gärtner weiter zu bauen. Der Staatssekretär rief die deutschen Gärtner zu unbe- irrten Fortsetzung der Erzeugungsschlacht auf. Die Stel lung, die Obst und Gemüse in der Ernährungsweise un seres Volkes haben, sei immer wichtiger geworden. Obst und Gemüse seien keine Luxuskost mehr, sondern heute ein wirkliches Volksnahrungsmit- tel geworden. In der Aktion „Kampf dem Verderb* habe mit der deutschen Hausfrau auch der Gartenbau durch pflegsamere Behandlung und richtige Aufbewah rung seiner Erzeugnisse mitzuhelfen, die Verluste durch Verderb auf ein möglichst geringes Matz herabzudrücken. Staatssekretär Backe ging schließlich noch auf Fragen der Einfuhr von Gartcnbauerzeugnifsen als weiteres Mittel des Marktausgleiches ein. Er verwies u. a. dar auf, daß es gelungen sei, trotz der Verbrauchsausweitnng den Anteil der inländischen Erzeugung bei der Versor gung mit Gemüse und Obst von 75 Prozent auf 98 Prozent zu steigern, wobei es außerdem gelungen sei» durch Verständigung mit den einzelnen Ländern die aus ländischen Einfuhren an die deutsche Erzeugung anzu schließen. „ (Urheberschutz d. Stuttgarter Nomandienst C. Ackermann) .... « " Rosis Augen bekamen einen sehnsüchtigen Glanz. ^Ich möchte es gern hören —" sagte sie. „Sehr gern." „Dann kommen Sie doch bitte, bitte einmal zu mir, 'Kaulein Steinborn. Ich wohne in der Ackerstraße 43 in einem.Dachstübchen. Dort habe ich die Möbel meiner Eltern eingestellt, auch ein Klavier." Erschrocken wehrte Rosi ab und wurde wieder rot. „Ich kann doch nicht allein zu Ihnen kommen, Herr ^7 -as 1^"^ Haydn!" stammelte sie. Wieder huschte über Thomas Haydn blasses, schma les Gesicht ein Schatten. Ein trauriges Lächeln spielte um seinen Mund, und mit einem Seufzer sagte er: .„Ja — ja — es ist eben mein Schicksal, allein zu bleiben — immer allein —" - Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Rosis Gedanken hetzten sich. Würde es denn ein Unrecht sein, wenn sie diesem Einsamen, diesem Ringenden half, von seinen Zweifeln freizuwerden? Und mußte es nicht schön sein, an seinem Schaffen teilzunehmen? Aber die Mutter? Und die Schwester? Was würden sie sagen, wenn sie — die Jüngste — einen solchen Besuch wagte?! Nein — nein — sie durste die Bitte Thomas Haydns Nicht erfüllen. Da schaute sie wieder in sein Gesicht, das setzt einen verbitterten Ausdruck trug. Und abermals regte sich hei- Hrs Mitleid mit ihm, > Der Führer Hei seinen Gol-aien Abschluß der Truppenübungen des II. Armeekorps. Die Truppenübungen des II. Armeekorps wurden am Sonnabend, wieder in Anwesenheit des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht Adolf Hitler, auf dem Truppenübungsplatz Groß-Born mit einer Ge fechtsübung mit Panzerformationen beendet. Während der Uebung, die den Angriff eines Infanterieregiments zusammen mit einem Panzerregiment unter gleichzeitigem Einsatz gegen den abwehrenden Feind zeigte, hielt sich der Führer bei den verschiedenen Truppenteilen und Stäben auf und verfolgte den Ablauf des Gefechts von mehreren Standpunkten aus. Im Gegensatz zu den Vortagen, wo Infanterie ein gefechtsmäßiges Schießen gegen einen markierten Feind mit gemischten Waffen durchgeführt hatte, standen sich diesmal zwei Parteien gegenüber, von denen Not als Verteidiger vor einem Höhenzug eine überaus günstige Stellung besetzt hatte, die aus beiden Seiten durch Wald stücke gedeckt war, während die Artillerie im rückwärtigen Wald Stellung bezogen hatte. Das wellige Vorgeländc vor den beherrschenden Höhen bot gute Möglichkeiten für den Einbau der Abwehrstellung. Nach der Aufklärung durch Flieger, Spähwagen und Spähtrupps begann der Angreifer mit einer wirksamen Artillerievorbereitung und stieß dann zum Angriff vor, der von den gut getarnten roten Widerstandsnestern zum Stocken gebracht werden konnte. Unter dem Schutz einer Nebelwand setzte dann der Angreifer das erste Treffen seiner Panzerwagen ein, die unter geschickter Ausnutzung des Geländes in die feindliche Artilleriestellung vorzudringen versuchten, wäh rend die zweite Welle, die im geringen Abstand folgte, die einzelnen MG.-Nester niederkämpste. Mit der dritten Welle zugleich ging die Infanterie des Angreifers vor, die sich aber erst auf den Höhenzügen festsetzen konnte, nach dem die Waldränder von den MG.-Stellungen des Geg ners gesäubert waren, die das ganze Gelände mit einem wirksamen Flankenfeuer überstrichen. Es kam zu überaus packenden Kampfbildern, bei denen die Träger unserer Wehr unter den Augen des Führers ihre letzten Kräfte einsetzten. Am Schluß der Gefechtsübung wohnte der Führer der Besprechung bei, die durch den Kommandierenden General des ll. Armeekorps und den Oberbefehlshaber des Heeres abgehalten wurde. Dann verließ er durch das Spalier der Soldaten, die, soweit sie nicht an den Uebungen beteiligt waren, auch bei der Hinfahrt an den Straßen aufmarschiert waren, den Truppenübungsplatz. Der Führer bei Truppenübungen - Der Führer mit dem Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst v. Brauchitsch (rechts), und dem Kommandierenden General des II. Ar meekorps, General der Infanterie Blaskowitz, auf dem Uebungsgelände. (Weltbikd-Wagenborg.) Höchste GsHurisnziffer seit der Machtübernahme 20 000 Kinder mehr als im ersten Halbjahr 1937 Das Statistische Reichsamt veröffentlicht einen Be richt über die Bevölkerungsbewegung im ersten Vierteljahr 1938. Danach ist die Zahl der Eheschließungen mit rund 126 000 zwar etwas kleiner als zur gleichen Zeit des Vor jahres, die geringe Verminderung beruht aber lediglich darauf, daß die regelmäßig mit dem Osterfest verbundene Häufigkeit der Eheschließungen in diesem Jahre erst in den April fiel. Diese scheinbare Abnahme wird dann auch im zweiten Vierteljahr mehr als ausgeglichen Die Zahl der Geburten betrug rund 363 000. Fast 11 000 Kinder wurden mehr geboren als im ersten Vierteljahr 1937. Die Zunahme der Geburten, die im vierten Vierteljahr des letzten Jahres 4000 betrug, hat sich im nächsten Vierteljahr fast verdreifacht. Da nach den Auszählungen der Großstädte die verstärkte Zunahme auch im zweiten Vier teljahr angehalten hat, kann für das erste Halbjahr damit gerechnet werden, daß 2 0 0 0 0 Kinder mehr als im ersten Halbjahr 1937 geboren worden sind. Auf 1000 Ein wohner kamen im Reich ohne Oesterreich im ersten Viertel jahr 20 Lebendgeborene. Damit ist der bisher größte Wert seit der Machtübernahme erreicht worden. In Oesterreich beträgt demgegenüber die Geburtenziffer nur 13,7 auf 1000 Einwohner. Gleichzeitig gibt das Statistische Reichsamt die Zahl der Ehescheidungen im Jahre 1937 bekannt. Mit knapp 46 800 liegt sie um 7,1 Prozent niedriger als 19Z6., Fritz Gkowwtmek SO Jahre In seiner Wahlheimat Oranienburg bei Berlin konnte der in allen deutschen Gauen bekannte und geschätzte Dichter und Schriftsteller Fritz Skowronnek seinen 80. Ge burtstag erleben. Skowronnek, ein Ostpreuße von echtem Schrot und Korn, ist in einem Forsthaus in der Nomin ier Heide geboren. Die tiefen ostpreußischen Wälder Masurens und die weiten Seen formten die Seele in frühester Kindheit. Kein Wunder also, wenn diese Erleb nisse stärksten Ausdruck sanden in den Werken Skowron- neks. Seine Jagdgeschichten und Heimatromane, in denen die Wälder und die Menschen der Grenze die Hauptrolle spielen, haben Fritz Skowronneks Namen schnell bekannt- gemacht. Reiches eigenes Erleben hat ihm den Stoff geliefert für seine Werke aus der Kriegszeit, in denen dw Not und die Kraft Ostpreußens gezeichnet sind. Trotz seines hohen Alters ist Fritz Skowronnek, den das Leben nicht mit irdischen Gütern überschüttet hat, immer noch'schriftstellerisch tätig, und solange seine Kräfte reichen, wird seine Feder wiedergeben, was die Fülle der- Erlebnisse und Erinnerungen in ihm aufgespeichert hat. Der FWrer an Konteradmiral Höpfner Der Führer und Reichskanzler hat dem Kontos admiral a. D. Wilhelm Höpfner aus Anlaß der Vollen dung seines 70. Lebensjahres telegraphisch feine« herz lichen Glückwunsch übermittelt. Admiral Höpfner war eine Zeitlang Stellvertreten der Gouverneur in Tsingtau. Er führte in der Skager rakschlacht das Schlachtschiff „Oldenburg" und büßte in folge schwerer Verwundung in der Schlacht einen Fuß ein. Graf Schwerin von Krosigk 31Jahre alt Der Reichsminister der Finanzen, Graf Schwer!« von Krosigk, vollendet am Montag» 22. August, feim LU Lebensjahr. Bauernunruhen in -er Ltkraine GPU. erzwingt Getreideablieferung. Die polnischen Blätter veröffentlichen eine Moskauer Meldung der Warschauer Agentur ATE über blutige Bauernunrühen, die in mehreren Ortschaften der russischen Ukraine in Zusammenhang mit der zwangsweisen Ablieferung der diesjährigen Ernte aus- gebrochen seien. Die landwirtschaftliche Kollektive hätten sich der in diesem Jahre erhöhten Zwangsablieferung von Getreide widersetzt und Mitglieder der sowjetischen Eintreibungskommission überfallen. Die Bauernrevolte sei schließlich durch starke GPU.-Abteilungen blutig niedergeschlagen worden. Impulsiv tastete sie nach seiner müde herabhängen den Hand, drückte diese und flüsterte ihm zu: „Ich komme doch! Um drei Uhr bin ich bei Ihnen! Auf Wiedersehen!" Ehe Thomas Haydn noch etwas erwidern und seiner Freude Ausdruck geben konnte, war sie davon. Mit verträumtem Lächeln schaute ihr der junge Mu siker nach und hörte plötzlich in seinem Herzen ein Sin gen und Klingen von wundersamen Melodien, die über mächtig auf ihn einstürmten — die waren durch die Be gegnung mit Rosi Steinborn geweckt worden. * » Thomas Haydn war nicht zu Bett gegangen. Wie im Fieber schrieb er Note um Note, um alle die Melodien, die in ihm klangen, festzuhalten. Dabei lag um seinen Mund ein strahlendes Lächeln: alle Traurigkeit, aller bit tere Ernst war aus seinem Gesicht wie fortgewischt. Ein einziger Jubel erfüllte sein Herz: Sie würde morgen zu ihm kommen! Sie, die ihm bei den gemein samen Fahrten auf der Straßenbahn stets wie der ver körperte Frühling erschienen war. Und mehr als einmal flüsterte er in die Stille der Nacht, die seiner Arbeit, seinen Träumen geweiht war: „Rosi — Sonnen-Elfchen!" Erst gegen Morgen legte er sich für ein paar Stunden nieder, um auszuruhen. Doch nahm er in seinen Schlaf die Melodien mit, die ihm durch Rosi Steinborn geschenkt worden waren. Als er dann in der Mittagsstunde erwachte, entfaltete er eine fieberhafte Tätigkeit. So bescheiden das kleine Stübchen war, in dem er hauste, so sollte es doch zu Ehren des lieben Gastes festlich gerüstet sem. Er holte also aus der Kommode ein weißes Tischtuch und breitete es über den Tisch aus, der vor einem alten Sofa stand; dann entnahm er aus dem Glasschrank, der verschiedene kostbare Erbstücke enthielt, ein paar chinesi- sche Teetassen, eine Kanne, Zuckerdose und Sahnengießer, In einer Nische stand auf einem Spirituskocher der Was- serkessel bereit; rasch besorgte er etwas Tee, Zucker und Milch, sogar ein paar Keks kaufte er ein, und als ihm ein kleines Mädelchen über den Weg lief und ihm mit erfrorenen Händchen ein Veilchensträußchen zum Kauf anbot, da nahm er auch die Blumen, um damit den Tee« tisch zu schmücken. § Er, der sonst so Sparsame, wurde heute zum Ver- schwender — alles nur um eines süßen, blonden, kleinen Mädels willen! Bereits um zwei Uhr war alles zum Empfang gern« stet. Sogar den Deckel des Klaviers hatte er bereits auf- geschlagen und auf dem Notenhalter lagen die Blätter für seine Oper, die in dieser Nacht große Fortschritte gemacht hatte. Immer wieder ging Thomas Haydn im Zimmer auf und nieder und prüfte alles kritisch, den er wünschte ja nichts sehnlicher, als daß cs Rosi Steinborn in seinem be scheidenen Studierstübchen gefallen möge. Leicht waren ibm die Anschaffungen zu den festlichen Vorbereitungen freilich nicht geworden, denn er batte außer seinem Stipendium nur einen sehr spärlichen Ver dienst als Klavierspieler in einem Borstadtlokal. Aber er wollte gern auf ein Mittagessen und ein Abendbrot ver zichten, wenn er dafür eine köstliche Stunde mit Rosi Steinborn erleben durfte. Ob sie auch bestimmt kommen würde? Vielleicht hatte sie heute schon ihr Versprechen ver gessen oder bereut. Je näher die dritte Stunde kam, umso nervöser und unruhiger wurde Thomas Haydn. Er wanderte immer fort von der Tür zum Fenster und von dort wieder zurück zur Tür. So oft er Schritte auf der Treppe vernahm, lauschte er und hielt den Atem an und jedesmal war er enttäuscht, wenn sich draußen eine andere Tür öffnete und schloß., JForts. folgt.).