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? ua»m 4 Uhr »-zn-irpr. monatl 2NM. fr« Horii, dri PoslbcNrllung I Q O A n z e > g r n p r.r«1« la« mrMrgmvrr Prr««Iftr Rr L — Ztsfrr-Grbühr: A> Rvfq — Soraef, d w Rrf. «llr Po^anhaltrn, P^lNolrn. unsere «uilrLger u GcslhSslislclle bene Erschcinnngltage und P dhwüns-he werden nach Möglichieil bcrücksichn^I —»uzet a e u . An n a t »LV Zwannlveralcieb erlisch! teder Anspruch «es Nachlaß Nr. 194 — 97. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Sonnabend, den 20. August 1938 Postscheck: Dresden 2640 Drahtanschrift: „Tageblatt' Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt - - - Vorgeschritz» ... . — - -ywünsch- werden nach Möglichletl berücksichngl. — A - z - i g - u - A n n a h m, durchO^rnrus übeimii. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 temn AnzA?" übr^ men wir leine Gewähr. ! — Bei Sonkur« uu» amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Noffen sowie des Forstrwltamts Tharandt. »edme» su teder " ' ' «alle höhererGewalloder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend I-Eg--"MiNESru^ gr» besteht ^in Anspruch - auf Lieferung der Zet- «ns oder Kürzung deS BezugKpreiseL Rücksendung etngesarrdter Schriftstücke erfoigi nur. wenn Rückporto beiltegt Nikolaus von Horthy Der ungarische Reichsvcrweser Nikolaus Horthy von Nagybanya, der in den nächsten Tagen auf Einladung des Führers Deutschland einen Besuch abstatten wird, ist ein Mann, dessen Name aller Welt und nicht zuletzt uns Deutschen ein Begriff ist. Ungarn nennt ihn seinen Retter, und wir sehen in ihm den Repräsentanten der edelsten Tugenden der magyarischen Rasse, den Träger bester sol datischer Tradition und einen klugen und umsichtigen Staatsmann. Horthy ist uns ein aufrichtiger Freund, der stets der Waffenkameradschaft des Weltkrieges einge denk die enge Verbundenheit des ungarischen und des deutschen Volkes empfindet und die Führung seines Staates auf Liefe Linie ausrichtet. (Scherl-WagenborgL Ein cm Taten und Erfolgen reiches Leben hat der Hnüe 70jährrge ungarische Reichsverweser hinter sich. Am 18. Juni 1868 wurde Nikolaus von Horthy in Kenderes geboren. Er entstammt altem protestantischem Adel und trat nach Absolvierung des Gymnasiums in Oedenburg in die Marineakademie in Fiume ein. Ganz außergewöhn liche Fähigkeiten sicherten ihm einen schnellen Aufstieg in der ehemaligen k. u. k. Marine. Hohe Kommandos wurden ihm in schneller Folge anvertraut. Im Jahre 1909 wurde Horthy zum Flügeladjutanten des Kaisers und Königs Franz Joseph I. ernannt. Bis zum Ausbruch des Welt krieges nahm er diesen verantwortungsvollen Posten ein, der einen Wendepunkt im Leben dieses überaus strebsamen Offiziers bedeutete. Der damals erworbene Einblick in die europäische Diplomatie schulte ihn unbewußt für seine spätere unerwartete Berufung. Der Weltkrieg sieht Nikolaus von Horthy überall dort an der Front, wo es gilt, durch Einsatzbereitschaft -und Opfermut dem Vaterlande zu helfen. Seine Taten haben seinen Namen schon damals in die Annalen der ungari schen Geschichte eingetragen. Als Kommandant des Schnellkreuzers „Novara" erwarb er sich unvergängliche Verdienste, er wurde der Schrecken der feindlichen Schiffe und Hai durch feine Bravourstücke einen nicht unerheblichen Anteil an der Niederwerfung Serbiens und Montenegros. Sein Husarenstück am 10. Juli 1916, als er mit der „No varas als Flaggschiff an der Spitze von kleinen Einheiten der österreichisch-ungarischen Marttw die Seefperre an der Straße von Otranto durchbrach und nach Vernichtung von fünf englischen Wachschiffen den U-Booten der Mittel mächte Luft verschaffte, brachte ihm den Ehrennamen eines Helden von Otranto ein. Zu Beginn des Jahres 1918 übernahm Nikolaus von Horthy mit dem Range eines Vizeadmirals das Kommando über die gesamte österreichisch-ungarische Kriegsflotte, deren Ruhmestaten ssi" Namen für alle Zeiten aufs engste verknüpft sind. Es war dann wohl der schwerste Auftrag seines Lebens, die Flotte, die er über alles liebte, nach den Bc- stlmmungen des sogenannten Fricdensvertrages von Trianon an Sudslawicn auszuliefern. Als bchahriger erlebte der tapfere Offizier die Zer schlagung seines Vaterlandes nnd das Ende der Mon archie. Dadurch wurde auch seiner Marinelaufbahn ein jähes Ende gesetzt. Aber es entsprach nicht dem Geiste eines Nikolaus von Horthy, sich nun etwa enttäuscht zu- rückzuzieh^n und den Gang der Geschicke Ungarns taten los mit anzusehen. Als der Bolschewismus auf ungari schem Boden sein blutiges Regiment aufrichtete, als Bela Khun mit seinen Horden Ungarns Boden mit Blut tränkte und feindliche Truppen in das Land marschierten, da stellte sich dwrtbv der Sreaediner Gegenregie rung Mr Verfügung. Er bildete eine neue ungarische Nationalarmee und rief das entrechtete und ge knechtete ungarische Volk zu neuem und heldischem Wider stand gegen den internationalen Feind auf. An der Spitze dieser nationalen Truppen zog Horthy gegen den roten Mordbrenner Bela Khun und säuberte im Herbst 1919 Ungarn von den Kommunisten. Als er am 16. November des gleichen Jahres siegreich in Budapest einzog, jubelte ihm Unaarn als dem Befreier und Retter zu und stattete Eine ÄeWnM sör dieSWjktWW Prag will in Preßburg dem Bolschewismus Einfluß auf das Donaubecken verschaffen Preßburg, 20. August. Wie die „Zeit" aus gut un terrichteten Preßburger Wirtfchastskreisen erfährt, hat der amr» liche sowjelrussische Außenhandel sein Interesse daran bekun det, im Preßburger Hafen eine .Freihafenzone zu errichten. Ebenso soll im Preßburger Hasen ein sowjetrussisches Transit- lager errichtet werden. In diesem Zusammenhang befaßt man sich bereits mit dem Plan, den Preßburger Hafen unter Einbeziehung des Karlsburger Donauarmes, der nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt liegt, auszubauen. Noch im August wird aus Preßburg eine Abordnung, bestehend aus Regie- rungspolitikern und führenden Persönlichkeiten der Tschecho slowakischen Donau-Dampfschiffahrts-Eescllschast nach Sowjel- rußland abreisen, um über diese Frage zu verhandeln. Man rechnet, auf diese Weise der Sowjetunion auch direkten Ein fluß auf die mitteleuropäische und südosteuropäische Wirtschaft zu verschasfen . Ei« ZugMnd«!;? Postmeisterstellen für Sudetendeutsche? Wie vom Sekretariat Lord Runcimans mitgeteilt wird, hat der Vorsitzende der Regierung, Dr. Hodscha, erklärt, daß in einiger Zeit innerhalb der Postverwaltung eine Reihe von Stellen Beamten deutscher Nationalität eingeräumt werden soll. Wie es in der Mitteilung heißt, handelt es sich um sechs Postmeisterstellen und dieStelle eines Postmeistersstellvertreters. Weiter wird in vager Form mitgeteilt, daß man die Absicht habe, auch in der politischen Verwaltung deutsche Beamte mit verschiedenen Aufgaben zu betrauen. So soll die Besetzung der Stelle des Vorsitzenden am Kreisgericht in Eger durch einen Sudetendeutschen in Erwägung gezogen worden sein. V Daz« schreibt der Deutsche Dienst unter der Ueberschrift „Erfüllte Zusagen sind keine Zugeständnisse": Die dem englischen Vermittler Lord Runciman vom Vor sitzenden der Prager Regierung mit der nicht zu über sehenden Absicht einer propagandistischen Wirkung ge machte Mitteilung, daß in einer engbegrenzten Anzahl von Postverwaltungen leitende deutsche Beamte eingesetzt werden sollen, ist keineswegs geeignet, das Problem der den Sude tendeutschen vorenthaltenen Gleichberechtigung zu lösen. Diese Mitetilung stellt, zumal es sich bei ihr um eine längst fällige Konzession handelt, noch nicht einmal einen Beitrag zur Abstellung der viel grundsätzlicher gelagerten , Beschwerden der Sudetendeutschen dar. Mit der ange kündigten Bestellung deutscher Beamter, die wohl unter dem Druck der allmählich immer klarer sehenden öffent lichen Meinung des Auslandes beschlossen wurde, soll offensichtlich der Eindruck erweckt werden, als ob nun endlicb von Prager Reaierunqsleite etwas Enl > cüet - dend es zur Behebung der tnnerpolitifchen Schwierig keiten geleistet worden sei. Selbst wenn man die von den Tschechen als große Tat ausgebauschte Ernennnng einiger weniger Postvor stände und die noch nicht einmal festzugesagte Einsetzung deutscher Beamten in die politische Verwaltung als eiü wirkliches Entgegenkommen zu den sudetendeutschen For derungen werten wollte, wäre damit lediglich eine Vor aussetzung zur Einleitung der notwendigen Befriedung geschaffen. Tie Prager Regierung hatte schon im Februar 1937 in feierlicher Form Versprechungen abgegeben, daß die im Laufe der bis dahin seit der Staatsgründung vergan genen Jahre den Sudetcndeutschen widerfahrenen schweren Benachteiligungen aus dem Gebiete der Aemrerbesetzung bereinigt würden. Es ist bekannt, wie ungenügend dieses Versprechen eingchalten wurde. So begrüßenswert deutsche Postvorstände in bis zu 80 v. H. und mehr deutschen Orten sein werden, so handelt es sich bei deren Einsetzung doch nur um eine Selbstverständlichkeit, wobei zu bemerken ist, daß der deutsche Postvorstand in jedem Fall mit einem noch überwiegend tschechischenDienstpersonal arbeiten mutz. Die Beamtenfrage ist für das Sudetendeutschmm zwar wichtig, aher es kann sich in der heutigen Lage nicht lediglich um einige Bcamtenpoften handeln, sondern vor allem um die Anerkennung des Grundsatzes und der darauf zu ersolgendeu wirklichen Anwendung, da das Sudetendeutschtum auch auf diesem Teilgebiet den berechtigtenAnspruchaus Verwaltung durch deutsche Beamte in seinem Gebiet und in allen Kategorien hat. Rese MWnM in MMM Prag, 20. August. Von einer Beunruhigung der Lage im sudetendeutschen Erbiet ist trotz der sehr ernsten Vorstel lungen seilens der Sudetendeutschen Partei bei Prager verant wortlichen Stellen bis jetzt noch nichts zu bemerken. Im Gegen teil: Es find fortwährend weitere Reibereien und Angriffe auf Sudetendeutfche festzustellen. Es nützt nichts, wenn Prag darauf verweist, daß es unverantwortliche Elemente seien, die diese Vorfälle verursachen. In Komotau ereigneten sich neue Zwi schenfälle durch Ueberfälle auf Sudetendeuifche. So wurde das sudetendeutfche Mitglied Emil Siegel von sechs bis sieben Zi vilisten niedergeschlagen und mit Fußtritten bearbeitet, bis er ohnmächtig liegen blieb. Er erlitt eine Gehirnerschütterung unv ernste Kopfverletzungen. Einige betrunkene Tschechen über fielen an anderer Stelle den Chauffeur Julius Rulf, verfolg ten und mißhandelten ihn. Ein dritter tschechischer Ueber-aN ereignete sich am Kreuzherrenplatz, wo das SdP.-Mitglied Leo pold Fischer ebenfalls von betrunkenen Tschechen zu Boden geschlagen wurde. Sorthtzs Begleiter beim DeuWaMGH Ministerpräsident von Jmredv L a »de Z v e r te idi g n ngsnnnister.. General MM- ' """ ihm seinen Dank darin ab, daß es ihn am'1. März 1920 zum Reichsverweser wählte. Nikolaus von Horthy fühlt sich als Hüter der Krone Ungarns und Wahrer tausendjähriger Tradition. Er hat feinem Volke das Selbstvertrauen wiedergegeben und ihm das Ansehen, das ihm nach Geschichte und Leistung zusteht, in aller Welt wiedererrungen. Er hat Ungarn eine ent scheidende Stellung im Donauraum geschaffen und ihm in zielbewußter Aufbauarbeit den Weg in eine bessere Zu kunft gewiesen. Gelegentliche Schwierigkeiten, wie den zweimaligen Versuch des Habsburg-Lothringers Karl zur Rückkehr auf den Thron Ungarns, hat der Reichsverweser meisterhaft und zum Segen seines Volkes überwunden. Er hat sich eine Stellung geschaffen, die ihn heute weit hinaushebt über die Bedeutung der Staatspräsidenten an derer Länder. Die Nation hat Horthy erst im Vorjahre wieder ihren Dank abgestattet, indem der ungarische Reichstag die 1920 festgel-gten Rechte des Reichsverwesers wesentlich erweiterte. So ist denn heute, der 70jährige Reichsverweser gleichsam ein König ohne Krone in Ungarn. Die folgerichtige und zielklare Politik Horthys hat Ungarn an die Seite Deutschlands geführt, denn nie hat das ungarische Volk die Jahre vergessen, in denen Magha- ren für Deutsche und Deutsche für Magyaren auf dem Schlachtfelde hluteten. Diese Waffenkamerad sch aft ist richtunggebend für Horthys Politik und für die Ein stellung Ungarns zu Deutschland. Heute, da die deutsche Nation in Adolf Hitler den Führer hat, der Deutschland aus der Knechtschaft zur Freiheit und Größe geführt hat, verbindet uns mit Ungarn neben der alten Freundschaft auch die Achtung vor dem wahren Führertum. So wird das magyarische Volk bei dem Besuch seines Neichsverwesers in Deutschland erfahren, daß wir in Nikolaus von Horthy den Vertreter einer Nation ehren, die die Ordnung und Erneuerung Mitteleuropas und die Vernichtung des bolschewistischen Weltkeindes als Ver pflichtung ansieht.