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Hiulcr des Nhseli Ser 3We»d Die Hitler-Jungen der Reichshauptstadt marschieren nach Nürnberg. / Gute Kameradschaft auf Landstraßen und im Ruhequartier / Bilder „von unterwegs". Wie wir bereits gestern meldeten, traf am Mittwoch um 12 Uhr die Marschkolonne des Gebietes Berlin der Huler- Jugend auf dem Adolf-Hitler-Marsch zum Reichsparteitag in Nürnberg auf dem Durchmarsch in Wilsdruff ein. Der Marsch pressewart der Einheit gibt uns folgende Einzelheiten zum Sternmarsch der deutschen Jugend und zu den Erlebnissen seiner Kameraden: Zum vierten Male marschiert die Hitler-Jugend in die sem Jahre aus dem ganzen Reiche in die alte Reichsstadt Nürnberg, um am Reichsparteitag teilzunchmen und als erste mit ihren Bannfahnen den Führer zu grüßen. Berlin führte 1929 zum ersten Male einen derartigen Marsch des Bekenntnisses durch und die sechzig Berliner, ine 1966 wiederum 639 Kilometer zurücklegen, wissen von dieser besonderen Verpflichtung, die ihnen die Geschichte des Mar sches auferlegt. Obergebietsführer Axmann, der Führer der Berliner Hitler-Jugend, hat sie am 28. Juli auf den Marsch geschickt, sechzig Jungen mit den zehn Fahnen der Berliner Banne. Am Grabe des gemordeten Hitlerjungen Herbert Norkus holten sich die Jungen Kraft zu dem großen Marsche. Vom Osten Berlins, von Neukölln, nahm der Weg sei nen Anfang, führte über Töpchin in der Mark, über Dahme und Elsterwerda nach Meißen. In Meißen war am Diens tag, dem 9., ein Ruhetag eingeschoben. Albrechtsburg und Stadtmuseum durchwanderten die Berliner und bestaunten die Schönheiten Meißner Porzellans. Unter sachkundiger Füh rung streiften sie durch die tausendjährige sächsische Stadt am Elbestrom. Um nach Freiberg zu gelangen, wo der nächste Ruhetag nach der Usbernachtung in Herzogswalde vom Mittwoch zum Donnerstag angesetzt ist, führte die genau fostgelegte Strecke die besonders sorgfältig ausgewählten Führer und Jungen, die Berlins Jugend in Nürnberg würdig vertreten sollen, auch über Wilsdruff. Hier wurde ihnen eine ähnlich freundliche Begrüßung zuteil, wie sie sie schon aus allen Orten kennen, die bisher berührt wurden, lleberall hatten ja Dienststellen und Private gewetteifert, um die wenigen Raststunden so angenehm wte möglich zu gestalten. Ost äußern die Gastgeber den Wunsch, selbst einmal einen Tagemarsch mitmarschieren zu können. Besonders den alten Soldaten hat es natürlich der Schneid angetan, mit dem die Jungen ihre durchschnittliche Tagesleistung von 22, Ki lometer vollbringen. Selten werden sie müde und selbst aus heißer und staubiger Landstraße fliegen Scherzworte hin und her. Kurz vor dem Einmarsch in den Ort, der jeweiliges Ta gesziel ist, werden die Zeltbahnen zurechtgerückt und verstohlen das Koppelschloß noch einmal auf Hochglanz" poliert. Einer sieht darauf, das der Andere genau vorschriftsmäßig die Uni form hält und manche Quartiermütter haben schon die gure Kameradschaft bewundert, mit dem einem abwesenden Teil nehmer am Marsche abgerissene Knöpfe angenäht oder ein Halstuch geplättet wurde. Auf solche Hausfrauenkünste muß man sich unterwegs verstehen! Besonders freuen die Jungen sich natürlich aus ihren Ruhetag in Bayreuth. Von dort ist nur noch eine kleine Strecke bis nach Fürth zu bewältigen, wo die Einheiten am 2. September im Sammellager eintreffen. Nach der Teil nahme am Reichsparteitag werden die vereinigten Marsch kontingente noch nach Landsberg marschieren, wo die Zwei tausend still an dem Platze stehen werden, wo unser Führer in schweren Monaten sein Buch schrieb, das zu einem Aufruf an die Deutschen wurde. Mit 450 Fahnen werden die 2000 Teilnehmer an 704 Marschtagen 12184 Kilometer Fußmarsch bewältigen. Sle werden dabei schönes deutsches Land sehen und Menschen aller Stände kennen lernen. Am große und unvergeßliche Ein drücke bereichert werden sie am 20. September wieder in die Rcichshauptstadt zurückkehren, oder woher sie sonst kamen. Die neue Kraft, die ihnen der große Marsch gegeben hat, werden sie in ihre junge Gemeinschaft weitertragen, wie sie durch zwei Monate ihre Fahnen trugen — zum Führer! Fehlende Briefkasten bei der Kraftpost. Seit einiger Zett verkehren Reisewagen, an denen die Briefkästen fehlen. In folgedessen sind Aeberbringer von Postsachen gezwungen, Brie fe und Karten dem Kraftpostwagenführer zur Mitnahme zu übergeben. Mehrfach verweigern diese eine Mitnahme der Brieffachen und verweisen den Usberbringer, die Post in de> nächsten Kasten zu stecken. Diese fehlen aber in den meisten Fällen an den Haltestellen und werden fast täglich nur einmal geleert. Könnte hier die Kraftpost nicht für Abhilfe sorgen und diesen Sonderdienstwagen Postbeutel oder ein ähnliches Hilfs mittel mitgeben, damit den Wünschen des Publikums en:- sprockHn wird? Detriebscrweiterung — Richtfest. Bei der Firma Fritz Silberborth machte sich Mr Erweiterung des Betriebes ein größerer Neubau erforderlich. Das 27 Meter lange Ge bäude soll zur Fabrikation, zu Packräumen und Garagen Verwendung finden. Am Dienstag konnte bereits das Rich?- fest stattfindcn. Architekt Kuhr dankte in seiner Ansprache der Bauherrschaft für die ftebertragung der Bauarbeiten und betonte, daß sie ihm in den vielen Jahren immer ein treuer Kunde gewesen sei, was wohl ein Zeichen der Zufriedensten bedeute. Ebenfalls dankte er seinen Leuten für den bewiese nen Fleiß und die saubere und solide Arbeit. Fabrikant Sil berborth dankte für die ihm gewidmeten Worte und lud die Belegschaft zu einer schönen Feier in das Lindenschlößchen ein. Der Kreisabschnitt Wilsdruff der Gemeinschaft der Ruhe standsbeamten und Beamterchinterbliebenen hielt am gestrigen Mittwoch nachmittag seine Sommerveranstaltung im Garten seines Versammlungslokals „Bahnhofsgoststätte" ab. 15.30 Uhr hatten sich 40 Mitglieder und Gäste aus Herzogswalde, Kesselsdorf, Mohorn und Wilsdruff eingefunden. Bei ausge zeichnetem Kaffee und Kuchen genoß man das prächtige Som merwetter bei Rundfunkmusrk. Vom Kreisabschnittsvorsißen- den Meißner beauftragt, entbot Kam. Ebert den Will kommengruß. Ein besonders freudioer Gruß galt dem Kreis- abschnittsleiter Bever mit Ga in vom Reichsbund der Deutschen Beamten. Nachdem Kam^wd Ebert auf den gro ßen Wert der Gemeinschaft zu sprechen gekommen war und die noch Fernstehenden zum baldigen Eintritt in diese aufgeforderk hatte, grüßten alle den Führer durch ein dreifaches „Sieg Heil!" Später gedachte Kamerad Ebert des 70jährigen Ge burtstagskindes Knape, der daheim diesen Tag feierte, indem er ihm alles Gute für die Zukunft wünschte. Kam. Eberr verlas im Verlaufe der Unterhaltung noch einen Artikel aus der „Allgemeinen Deutschen Pensionär-Zeitung" Nr. 15 vom 5. August 1968 „Kann-Versorgung der Witwen und Waisen aus Nach-Ehen". Infolge des durch das deutsche Beamten gesetz vom 26. Januar 1967 ab 1. Juli 1937 eingetretenen einheitlichen Beamtenrechts für alle deutschen Beamten würde es nach diesem Artikel erforderlich, einen den Kreisabschnitt Wilsdruff wegen der Betreuung seiner Mitglieder sehr inter essierenden Fall weiterer Klärung zuzuführen. Die frohen Stunden unter schattigen Bäumen verschwanden zu schnell. Hochbefriedigt traten alle zwischen 19 und 20 Uhr den Heim weg an. Taubenheim. Am Freitag, dein 12. August, begeht das älteste Glied unserer Gemeinde, Ernst August Gast, seinen 90. Geburtstag. Nachdem er in seinem Geburtsorte 8 Fahre die Volksschule besucht hatte, arbeitete er 6 Jahre in der Landwirtschaft. Am 1. Oktober 1868 wurde er zur 1. leichten Batterie des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12 ausgehoben. Nach seiner Rekrutenausbildung wurde er als Ordonnanz zum Adjutant von Rabenhorst kommandiert. Im deutsch-französi schen Feldzug 1870/71 nahm er an den Schlachten bei Sr. Privat, an der Beschießung Verduns, am Gefecht bei Noarr, Beaumont, Sedan und an der Belagerung von Paris teil. Ergötzlich und erquickend zugleich ist es, wenn „Vater August" aus seinen Lebenserinnerungen plaudert. Noch deutlich kann er sich an den Einmarsch der Preußen 1866 erinnern, die in Taubenheim für eine Nacht Quartier bezogen. Am 1. 8. 1871 wurde er zur Reserve beurlaubt und war wieder 3 Jahre als Landwirtschaftsgehilfe tätig. Nach seiner Verheiratung gründete er ein Kolonialwarengeschäst, das er von 1874 bis 1912 innchatte, um es dann seinem Sohn zu übergeben. 1872 war er einer der Gründer der Kriegerkameradschaft Piskowitz bei Taubenheim, die ihn später zu ihrem Ehrenmitgliede er nannte. Wir wünschen ihm fernerhin einen gesegneten Lebens abend bei körperlicher und geistiger Frische! Grunds 7 2. Geburtstag. Der Stu-Hlbauer und Bade meister des Hubertusbades, Hermann Eckhold, vollendete rn körperlicher und geistiger Frische sein 72. Lebensjahr. Leipziger Herbstmesse M8 278 mehr Aussteller — Neue Werkstoffe in Sonderschau Die Leipziger Herbstmesse, die untrennbar mit der sächsischen Wirtschaft verbunden ist und die die größte Herbstmesse der Welt darstellt, wird auch dieses Jahr wieder im Zeichen des Aufstieges abgehalten werden. Nach dem neuesten Zahlenmaterial ist damit zu rechnen, daß die Herbstmesse gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs an Ausstellern von 220 bis 270 er zielen wird. Die Gesamtzahl der Aussteller wird bei 5800 liegen. Dabei ist zu bedenken, daß ja nicht jeder als Aus steller zugelaflen wird, der sich darum bemüht, sondern daß eine gewisse Auswahl getroffen werden muß. Für viele Industriezweige ist die Herbstmesse wichtiger als die Frühjahrsmesse. Zum Beispiel entwickelt sich das Weih nachtsbedarfsgeschäft im Kunstgewerbe, der Edelmetall industrie, für Schmuckwaren, neuerdings auch für Glas und Porzellan, vielfach erst im Herbst. Der Besuch der diesjährigen Messe aus deutschen Wirtschastskreisen wird selbstverständlich wieder sehr gut sein, dafür sind schon alle Vorzeichen vorhanden. Man rechnet mit einem Gesamtbesuch aus Deutsch land vozz 100000 Personen. Dabei kommt dem Einzelhandel und den kaufmännischen Angestellten eine besondere Rolle zu. Die Besucher aus jenen Kreisen treten zwar nicht als Käufer auf, können sich jedoch über das Gesamtangebot sehr gut orientieren, was besonders für die Verbrauchswerbung und -lenkung nicht zu unter schätzen ist. Auch für das Handwerk bietet die Messe große Chancen. Man hat beobachtet, daß die Ausländer immer mehr auf die Geschmacksgüter, in erster Linie handwerk liche Erzeugnisse, zukommen. Auch in diesem Herbst wird wieder mit einem gu ten Ausländerbesuch zu rechnen sein. Ueber Zah len kann naturgemäß noch nichts gesagt werden, zumal ja in diesem Jahr die Besucher aus der Ostmark, erst mals nicht mehr als Ausländer in den Statistiken er scheinen werden. Die Verbundenheit zwischen der Wiener und der Leipziger Messe wird in diesem Jahr durch ein Ostmarktreffen in Leipzig unterstrichen werden. Von besonderem Interesse ist eine Sonderschau, die in Leipzig formenschöne Erzeugnisse aus neuen Werk stoffen bringen wird. 65 Firmen haben sich hierzu be reits angemeldet. Witterungsvorhersage für die Zeit vom 11. bis 19. August Herausgaben von der ForschungSsteNe für langfristige Witterung?. Vorhersage des Reichswciterdienstes in Bad Homburg v. d. H Der mit einigen heftigen Unwettern eingeleitete Witle- rungsumschlag zu kühlerem, bewölktem und vielfach regneri schem Wetter, der zu Beginn dieser Woche im Westen unv Sübwesten des Reiches einsetzte, wird nun ganz allmählich auch auf das übrige Reich übergreifen. Oestlich der Elbe kann daher bis etwa zum Ende dieser Woche mit Fortdauer de» vorwiegend sonnigen, sehr warmen und meist trockenen Wetters gerechnet werden. Doch ist jetzt auch in diesem Gebiet vermehr te Gewitiertätigkeit zu erwarten. Im Süden und Westen dv- gegen wird unbeständiges, zeiweise schwüles, aber doch nur mäßig warmes Wetter mit nicht gerade sehr kräftigen, stel lenweise aber kräftigen Regenfällen herrschen. In der näch sten Woche im größten Teile des Reiches unbeständige, rm ganzen aber nicht unfreundliche Witterung. Wechsel bewölk te, teilweise regnerische Tage mit aufgeheiterten trockenen Tagen. Mäßig warm, aber nicht heiß. Im Westen zeitweise, besonders in der zweiten Hälfte des Vorhersagezeitraumes, kühl. Am längsten wird sich das schöne Wetter in Ostpreußen hasten. Gesamtsonnenscheindauer in den nächsten zehn Tagen in Norddeutschland östlich der Elbe größer als 70, vielenorts größer als 80 Stunden, im Rheinland und Südwestdeutschland meistenvrts kleiner als 70 Stunden. Wetterbericht des Reichswetterdienstes, Ausgabrort Dresden. Vorhersage für den 12. August: Wolkig, im Bereiche der Mittelgebirge ört lich Gewitter, Temperatur wenig geändert, aber vielfach schwül, Winde schwach und drehend. ItMer Weh-Wz »ch Meriko Das Flugzeug bereits in Neufundlan- Berlin. Am Mittwoch um 19.53 Uhr ist aus dem Flug platz Staatken Has viermotorige Focke-Wulss-Zlugzeug AW 200 Condor zu einem Ohnehaltslug von der Reichshauptstavt nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika gestartet. Nach der letzten Standortmeldung von Heuke 11.19 Uhr befand sich das Flugzeug zu dieser Zeit aus 53,05 nord, 44,45 west unv näherte sich damit der Küste von Neufundland. Trauer rin Böhmerwald DNB. Hart manitz (Böhmerwald), 11. August. Der heutige Tag ist für die ganze Bevölkerung des Böhmerwaldes ein Trauertag. Schon seit Mittwochabend setzte der Zustrom der Trauergäste ein, die größtenteils zu Fuß, einzeln oder in geschlossenen Gruppen aus allen Teilen Westbichmens nach Hartmanitz eilen, um ihrem ermordeten Kameraden, dem SDP.-Mann Paierle, die letzte Ehre zu erweisen. Tieser Ernst liegt auf den abgehärmten, scharf geschnitte nen Gesichtern der Gebirgsbewohner, in die der ständige Kamps mit dem kargen Boden seine Runen cingegraben hat. Ueberall vollzieht sich der Aufmarsch in größter Ruhe und Disziplin. Viele tausend Volksgenossen sind schon versammelt. Lautlose Stille herrscht, die nur hier und da von Kommando rufen unterbrochen wird. Allgemein ist unter der Bevölkerung die Entrüstung und Erbitterung über das vorsätzliche «nd ruch lose Verbrechen. Alle Hütten und Häuser, die inmitten der steinigen Aecker oder umgeben von dem dunkelgrünen Hoch wald liegen, tragen Trauerfahnen. Mit Eichen- oder Tannen grün sind die Fenster geschmückt, die SDP.-Fahnen flattern von den Dächern. Der Katafalk ist auf der Straße, die sich von der Mord stelle 1Z4 Kilometer zum Friedhof in Gutwasser, bei einer Ka pelle auf der sog. „Ebene" errichtet. Der jüngste Tote der Bewegung, Wenzel Paierle, ent stammt einer alteingesessenen Familie aus Dochou. Nach Be endigung seiner Schulzeit trat er als Arbeiter in das Säge werk Seidel ein, wo er sich durch seinen Fleiß und seine Zu verlässigkeit bis zum Sägeschneider emporarbeitete. Dort har Paierle 13 Jahre lang für sich und seine alten Eltern da, tägliche Bot erarbeitet, bei der gesäurten Bevölkerung durch Hilssbereitschaft, Zuvorkommenheit und Bescheidenheit beliebt und hoch geachtet. Der SDP. gehörte er seit dem Jahre 1935 an. Er war einer der eifrigsten Mitarbeiter der Bewegung und hing mit voller Begeisterung an seinem angestammten Volkstum. Zweifacher Angriff der Nationalen aus die Provinz Ciudad Real DNB. Salamanca, 11. August. An der Estremadura- Front setzten die Nationalen ihre Offensive mit einem von Süden und Westen gegen die Provinz Ciudad Real gleichzei tig vorgetragenen Angriff erfolgreich fort. Die andalusische Armee rollte die feindlichen Stellungen in einem unvermuteten Angriff auf und rückte 10 Kilometer weit vor. Nach Besetzung einer Reihe wichtiger Stellungen, darunter der Burg Almorchon, kam sie bis 10 Kilometer vor die Grenze der Provinz Ciudad Real. Gleichzeitig unternahm die Armee General Saliquets nördlich von der andalusischen Armee im Abschnitt Herrera del Dugue eine Eroßoffensi've. Seine Truppen drangen gleichfalls 10 Kilometer weit in Rich tung auf Ciudad Real vor. Viele Gefangene und reiche Beute fielen in die Hände der Nationalen. Der Knotenpunkt Almorthon gefallen DNB. Salamanca, 11. August. Wie zu dem großen Erfolge der Südarmee weiter mitgeteilt wird, rückten nach Eroberung des Ortes Helechal mehrere Kolonnen der Nationa len nach Almorthon vor. Da diesem Ort als Knotenpunkt der Eisenbahnlinien zwischen Andalusien, Estremadura und Ciudad Real eine große keltische Bedeutung zukommt, verteidigten die Roten den Ort mit großer Hartnäckigkeit. Der Angriff, an dem alle Waffengattungen der nationalen Armee teilnahmrn, wur de so glücklich ausMsüHrt, daß die völlige Einkreisung Almov- thons gelang und die gesamte Besatzung, darunter der Batail- lonskommandeur gefangen genommen werden konnte. Anschlie ßend besetzten die nationalen Truppen einen in der Nähe gc« legenen 1000 Meter hohen Berg, auf dem die Roten eine me teorologisches Observatorium eingerichtet hatten. Ein sowjetamtliches Kommunique über die Vereinbarungen mit Japan DNB. Moskau, 11. August. Von Sowjetseite wurde kurz nach Mitternacht ein offizielles Kommunique verbreitet, worin bestätigt wird, daß Außerkommissar Litwinow-Finlel- stein und der japanische Botschafter Shigemitsu eine Verein- barung zur Beilegung des Konfliks von Schangseng getroffen haben. Danach sollen, wie bereits gemeldet, die Feindselig keiten am 11. Argust mittags 2 Uhr Ortszeit (2 Uhr morgens MEZ.) aus beiden Seiten eingestellt werden. Die beiderseitigen Truppen sollen vorläufig m den Stellungen verbleiben, die sie um Mitternacht vom 10. auf den 11. August innegehabt h«- ben. Noch der Einstellung der Kampfhandlungen sollen je zwei militärische Vertreter der Sowjetunion und Japans zu einer Kommission zusammentrelcn und die erneute Demarka tion der Grenze in dem umstrittenen Abschnitt vornelimen. Die sowjetamttiche Vereinbarung gibt bekannt, daß Lkk- winow Finkclstein ursprünglich beabsichtigt habe, der gemisch ten militärischen Komifsivn einen Vertreter einer dritten Macht als Schiedsrichter zuzuteilen, wogegen Shigemitsu Einspruch erhoben babe. Litwinow-Finkelstein hab» weiter dem Verlan gen der Sowjetregierung Ausdruck gegeben, daß die Demar kation der Grenzlinie „gemäß dem russisch-chinesischen Bee- trägen" vorzunehmen sei. Shigemitsu hmbe jedoch nochmal» den Standpunkt der japanischen Regierung vorgebracht, daß die gemischte Kommission alles vorhandene Material zur Grenzfrage berücksichtigen müsse. Wie weiter verlautet, haben beide Seiten ihren Truppe« bereits den Befehl zur Einstellung der Feindseligkeiten ge geben. Auf diese Weise bestätigt auch die sowjetamtliche Verlaus barung, daß in allen wesentlichen Punkten die bisherigen ja panischen Vorschläge durchgedrungen seien.