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MsdmfferTagMM Das Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. MiirdniNer TaarbloN' rrscheinl Werktag« nochm «Uhr Dezugrpr Manat! 2NM st-I Hau«, bei Poslbeslellung L.numm« w R°« A». P°!tanst°tt°n. Ptttöa.en. unsere Aus,-üg-^u G^as.sU^ 8Ä7h°h«°'r^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend wü/°d« Kürzung'«-« B-zusipr-.I-, Rücksendung e.ng-I-ud.-r SchrttMÜ-t- n,°!g< nur. wenn Ruckp°n° b-uk-g. 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AugM 1938 Breslau huldigt dem Führer Sa iMsnik MU da MM DNS HoUffefl der Leibesübungen und das größte deut sche Turn- und Sportfest aller Zeiten erhielt nach acht tägigem, glanzvollem Verlauf, am Sonntag seine Krönung durch die Anwesenheit des Führers Grotzdcutschlands, Adolf Hitler, der am Morgen den Festzug der 150 000 Turner und Sportler auf dem Schloßplatz abnahm und am Nachmittag auch dem erhebenden Ausklang mit der Ehrung der Sieger beiwohnte. Mit diesen beiden gewal tigen Kundgebungen wurde das Breslauer Fest zu einem einzigen glühenden Bekenntnis zum gesamten Deutsch tum und zu den Leibesübungen. Es waren erhebende Stunden, deren geschichtliche Bedeutung sich allen Teil nehmern erschloß, die vor allem die deutschen Brüder und Schwestern aus dem Ausland als unverlierbaren Besitz mit in die ferne Heimat nehmen werden. Zum Empfang des Führers hatten sich auf dem Bahn steig der Gauleiter und Oberpräsident Staatsrat Wagner, der Reichssportführer, der Kommandierende General des 8. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis 8, General der Infanterie Busch, und andere hohe Militärs, ferner Oberbürgermeister Dr. Fridrich, eingefunden. Beim Ver lassen des Zuges wurde der Führer von dem ebenfalls auf dem Bahnsteig weilenden Reichsminister Dr. Goeb bels, dem Reichsführer Himmler, sowie den zu seinem Empfang erschienenen Persönlichkeiten begrüßt. Die auf dem Bahnsteig und die in den gerade halten den Zügen wartenden Reisenden brachen, als sie des Füh rers ansichtig wurden, in begeisterte Ovationen aus. Als der Führer mit seiner Begleitung den Bahnsteig verließ, setzte ein tausendfach widerhallendcs Hcilrufen der war tenden Jugend ein. Das Musikkorps des aus dem Bahn hofsvorplatz stehenden Ehrenbataillons, bestehend aus einer Kompanie des Infanterie-Regiments 49, einer Kom panie der Kriegsmarine und einer Batterie des 1. Flak- regiments 29, fiel mit dem Präsentiermarsch ein. Die Fahnen senkten sich vor ihrem Obersten Befehlshaber zum Gruß. In Begleitung des Kommandierenden Generals und des Gauleiters schritt der Führer und Oberste Befehls haber die Front des Ehrcnbataillons ab. Danach trat der Führer unter jubelnden Heilrufen durch ein Spalier be geisterter Menschenmassen die Fahrt nach dem Hotel Mo- nopn< Neben dem Holeleingang hatte eine ^-Ehrenkompa nie Aufstellung genommen. Die gleichen Huldigungen wie auf der Fahrt nach dem Hotel Monopol wurden dem Führer auf seinem Weg nach dem Schloßplatz dargebracht. Auf dem Gchloßplatz Der Besucherzustrom hatte am Sonntag nochmals eine gewaltige Steigerung erfahren. Allein aus dem Gau waren 81 Sonderzüge eingetroffen. Ein herrliches Bild bot der sonnenüberflutete Schloßplatz mit neuen bis zu 20 Meter Höhe ansteigenden Tribünen. Auf der Haupttribüne gegenüber der Oper war ein mehr als drei Meter hohes Hakenkreuz, von einem Kranz aus Eichenlaub umrahmt, aufgebaut. Die beiden Zugangsstraßen neben dem Opernhaus waren in Fahnenstraßen verwandelt. Un mittelbar vor der Ehrentribüne war ein logenförmiger Vorbau für den Führer und seine engere Begleitung er richtet, der mit rotem Tuch ausgeschlagen war und der in seiner Mitte das Freiheitszeichen der nationalsoziali stischen Revolution und am Fuße einen Kranz aus leuch tenden Hortensien trug. Diesem Vorbau gegenüber war ein mächtiges Podium für die Musikkorps des Heeres und der Kriegsmarine errichtet, die den Festzug mit zündenden Marschweisen begleiteten. Sw"den vor Beginn waren die Tribünen bis in den testen Winkel besetzt. Auf der Ehrentribüne sah man zahlreiche Ehrengäste aus Staat und Bewegung, Vertreter der hohen Generalität und Admiralität, des Parteifüh- rerkorpv aus dem Reich und dem Gau Schlesien, die lei tenden Persönlichkeiten des Deutschen Reichsbundes für Leibesubungen und der in Breslau vertretenen Volks- und auslandsdeutschen Gruvpen sowie den Führer der Sude- tendeutschen, Konrad Henlein. Am Zugang zum Schloßplatz war 40 Schwerkriegsbeschädigten ein bevorzugter Platz eingeräumt worden. Auf diesem ge- geschichtlich geheiligten Boden sollte die leibestüchtige deutsche Jugend, sollte das Volk in Leibesübungen und sollten Deutsche aus aller Welt des Glücks teilhaftig wer den, dem Schöpfer des neuen Deutschland ihre Huldigung darzubringen. Kurz nach 8.30 Uhr klingen brausende Heilrufe vom Opernplatz herüber, alles springt auf. Die Musikkorps setzten mit den Rhythmen des Badenweiler Marsches ein. Vor der Ehrentribüne geht die Standarte des Führers hoch. Langsam schreitet der Führer vom Hotel Monopol aus durch die Fahnenstraße auf den Schloßplatz, wo ihn ein Orkan des Jubels empfängt, der sich vervielfacht, als er — allen sichtbar — auf der Ehrentribüne erscheint. Nachdem der Reichssportführer dem Führer den Fest zug gemeldet hatte, kündigen Fanfaren und Kanonenschläge den Beginn des Vorbeimarsches an. Es ist ein zauberhaft schönes Bild, als gleichzeitig durch die beiden Einmarschstratzen die Spitzen der drei Marsch säulen mit wehenden Fahnen auf den Schloßplatz ziehen. Mit Rücksicht auf die engen Straßenverhältnisse der Altstadt und die gewaltige Beteiligungsziffer waren drei Züge von je 5 bis 7 Kilometer Länge gebildet worden, deren Spitze in etwa 1 Kilometer Entfernung vom Schloß platz stand. Während an der Nordseite zwei Gruppen ein- marschieren, kommt im Gegenzug die Mittelgruppe durch die Fahnenstratze der Westseite, die an der Spitze das neue Banner des Deutschen Neichsbundes für Leibesübungen, der Gemeinschaft aller deutschen Turner und Sportler, flankiert von zwei Fahnen des dritten Reiches, führt. Vorbeimarsch in Zwölferreihen Wie ein gewaltiger Strom ergießt sich der Wald der Bundesfahnen und der alten Traditionsfahnen des Bundes, die den weiten Platz ganz mit ihren leuchtenden Farben und den silbernfunkelnden Fahnenspitzen erfüllen. Dann zieht in wundervollem Marsch in Zwölferreihen das Heer der deutschen Turner und Sportler nach Gauen geordnet ein. Es ist die Blüte der Nation, es sind alle deutschen Stämme, die hier vorbeimarschieren. Jede der Gruppen empfängt begeisterter Beifall. Vor dem Führer aber fliegen die Fahnen und die Hände hoch; strahlenden Auges mit jauchzenden Heilrufe« ziehen die Heeressäulen der deutschen Leibesübungen an dem Manne vorüber, der ihnen in Stuttgart den Weg in die Einheit und damit in die Gemeinschaft gewiesen hat, die hier einen so gewaltigen und imponierenden Aus druck findet. Die Freude über diese so sehnsüchtig erwartete Stunde ist von den braungebrannten Gesichtern zu lesen; der ganze Platz ist eingehüllt von frohem und endlosem Jubel, der während des dreistündigen Aufmarsches nicht ab ebbt. Oie deutschen Gaue marschieren Den Beginn machen nach den Reichsbundfahnen gruppen die Gaue Bayex_n, Mittelrhein und Jubel um den Führer in Breslau Der Führer war beim Festzug der Turner in Breslau von emem Meer des Jubels und der Freude umgeben. Vor der Fuhrertribüne reckten sich Adolf Hitler unzählige Hände entgegen. (Scherl-Wagenborg.) Hessen. Mit frohem Jodeln nähern sich die Bakern. Bei den Bayern marschieren auch die vier E i g c r w a n d- Bezwinger voran, die mit Sonderbeifall bedacht werden. Nach dem Gau Hessen kommen die reizvollen . Trachten dieses schönen Landes, und ihnen schließt sich der endlose Zug der T"'m?r imd ^vortt-r in 'bxer F'ü- kleidung oder in ihren Sporttrachten an. Jede Gruppe hat trotz der einheitlichen Kleidung doch die Eigenart ihres Stammes und ihrer Heimat zum Ausdruck zu bringen gewußt. Die von derWaterkan 1 haben Fischergruppen mitgebracht, die Westfalen ihren Kiepenkerl, die D it h- marscher ihre Schwerttänzer, den Flensburgern gehen reizende Wappenträgermnen voran, und so hat jeder Gau und jede Gruppe ihre Besonderheit, die das Bild außerordentlich belebt. Mustergültig ausgerichtet marschieren dieSportler vorbei, auch sie alle in ihrer Sportkleidung, die Fechter in leuchtendem Weiß grüßen mit blitzender Klinge, die Leicht athleten und Fußballer marschieren in ihrem bunten Dreß, die Schützen in ihrer grünen Uniform. Bei allen Gauen bilden den Abschluß die Fahnenschwinger. Die Staffel läufer und die in leuchtendem Blau gekleideten Turne rinnen, die Tänzerinnen in ihrem festlichen Weiß bilden geschlossene Gruppen,'und viele unter ihnen tragen die rote Schleife des Siegers auf der Brust. So zieht Gruppe um Gruppe, Gau um Gau, mit Jubel empfangen und begleitet an dem Führer vorbei, der immer wieder und wieder für die endlosen und herzlichen Kundgebungen danken muß. Als das Schild des Gaues Ostmark sichtbar wird, steigert sich der Bei fall zum Orkan. Diese erste Teilnahme der deutschen Brüder und Schwestern aus der Ostmark ist ein neues beglückendes Zeichen des Großdeutschen Reiches. An der Spitze der Gruppe schreiten die Tiroler, dahinter die vielen und eigenartigen reizvollen Trachten aus der Steiermark, dem Kärntner Land, aus Niederösterreich, und wie sie alle heißen. Das Deutschtum im Ausland Den Abschluß jeder Marschsäule bilden die deutschen Volksgruppen im Auslände und die Ausländsdeutschen. Hier ist es besonders die stattliche Gruppe der Sudeten- deutschen, die unter der Fahncngruppe des Sudetettdcut» schen Turnverbandes den ganzen Platz füllt. In prachtvoller Ordnung marschieren die etwa 100 Mann starken Marschblocks der Jugend in langem Zuge, denen die Trachtengruppen folgen. Hin und wieder hatte es leichte Stockungen gegeben, wenn die Reihen, die unmittelbar an der Führertribüne vorbeizogen, Blumen hinüberreichten oder versuchten, vom Führer einen Hän dedruck zu erhalten. Erschütternde Kundgebungen der Liebe Als die ersten der Ausländsdeutschen, von denen dicke wohl zum ersten Male in ihrem Leben den Schöpfer Großdeutschlands ans nächster Nähe sahen, nahten, oa gab es kein Halten mehr. Zwar kamen die ersten Kolonnen noch in guter Ordnung vorbei, als es dann aber eine er neute Stockung gab, durchbrachen als erste die jungen Mädchen die Marschordnung. Im Nu war der ganze Platz vor der Führertribüne von der begeisterten Schar über schwemmt, und die Absperrmannschaften zwischen den ein zelnen Kolonnen waren zerrissen. Nun drängten sie auch aus den anderen Gruppen nach, und obwohl die O sofort Riegelketten einschob, dauerte es lange Zeit, ehe der Zug wieder in Fluß gebracht werden konnte. Hatte der Führer einmal einer die Hand gereicht, so griffen sofort Hunderte von Händen nach ihm. Als sich die Schutzstaffeln durch- zwängten, wies der Führer sie lächelnd zurück. Nur all mählich kamen die Züge wieder in Fluß. In sauber ausgerichteter Marschordnung zogen die Kolonnen der Männer vorüber. Den Sudetendeutschs» folgten die Deutschen aus Belgien, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Polen, die aus Siebenbürgen und dem Banat und die Deutschen aus Ungarn ebenfalls mit ihre» prächtigen Trachtengruppen, die auch auf diese Weise zeigten, daß die Deutschen auch im Auslande der Väter Sitten und Art bewahrt haben. Dem Gau Ausland, Kreis Seefahrt zog die Marius- HI. voran. Dann folgten als letzte Gruppen die Deutschen aus Uebersee: Argentinien, Brasilien und Chile, aus Süd westafrika, Italien und endlich auch vier Turner aus Ame rika. Den Schluß bildeten die Deutschen aus den Nie derlanden. Immer wieder kam es bei diesen Gruppen zu Stockungen und minutenlangen Kundgebungen. Es war bewegend und erhebend zugleich, zu sehen, wir die deutschen Brüder und Schwestern aus allen Teilen der Welt, überwältigt von dem Eindruck dieser Stunden, ihrer Rührung nicht mehr Herr werden konnten. Tränennasferr Gesichtes, aber überstrahlt von tiefstem Glück waren sie saft nur mit Gewalt zum Weitermarschieren zu bewegen. Begristerung ohne Grenzen Als die letzte Gruppe vorbeigezogen war, drängte» die Massen unaufhaltsam auf den Platz, und obwohl die Absperrketten der einen dreifachen Ring um die Führer tribüne zogen, gelang es den Massen, bis an das Po dium, auf dem der Führer stand, heranzukommen. Die letzten Gruppen des Festzuges machten einfach kehrt, und im Nu war das ganze Feld von einer einzig.en zu-