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MsdmfferTageblatt DX „WUkdruNer Tageblatt' erschein« werttag» nachm «Uhr Dezuglpr. monatt LRM frei Han», bei Postbestelung «LV RM. »uzügl. Bestellgeld Einzelnummer lg Rv! Alle Poftanftalien. Prftboirn, unser« Lutirdge« u G«schStt»slelle nehme» zu leder Zett Be- ftellungen entgegen Im Hall« höherer Sewall oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger BelriebllKSrun. gen besteh« tetn Anspruch — 7" ' aus Lieserung der Z«t- «nug oder Kürzung de« Bezuglpreise« Rücksendung etngesaiidler Schrtslstücke erlo!^ nur. wenn Rückporto detlieg« W Anzelgenprels« «au« ausliegendet Prelrlifte Rr. L — Zisser-Gebühr: SV Rpsg. — Vorgeschris den« Erscheinungriage und P atzwünsche werden nach Möglich!-«, berücksichtigt. — An, eigen-Annahme bi« vormittag« lv Uhr , . Für die Richtiglett »« durch tzernrul üb-rmit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 letten Anzeigen überneh men nur kein« Gewähr. ——— - — Bei Konkurs und Zwang«verglctch erlisch« «eder Anspruch «tt Rachlast. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der i 1/ amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nr. 180 — 97. Jahrgang Drabtanschrift: ^Tageblatt* WilSdruff-Dresden Postscheck: Dresden S64N Donnerstag, den 4. August 1938 Bemerkungen zum Tage Rachfrage nach KdK.-Bolkswagek Nachdem Dr. Ley in Leverkusen das Spar programm für die Anschaffung eines KdF.- Wagens verkündet hatte, setzte bei den Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront eine ungewöhnlich starke Nach frage, man kann stellenweise von einem Ansturm reden, nach den Antragsformularen auf Ausstellung einer KdF.- Wagen-Sparkarte ein. Aus allen Ständen kamen die An fragen, denn fünf Mark in der Woche wollen alle sparen. Das Antragsformular fragt nach den persönlichen An gaben und nach dem gewünschten Typ des Wagens. „Die Abgabe eines Angebots auf Lieferung durch Aushändi gung der Sparkarte hängt von dem Ergebnis der Prü fung der nachstehenden Angaben ab*, so heißt es auf dem Formular. Es stehen drei Typen zur Auswahl: Limou sine, Cabrio-Limousine und offener Wagen, diese drei Ausführungen werden zunächst in graublauer Farbe ge liefert. Erst später sollen die Wagen auch in andere» Farben hergestellt werden. Der KdF.-Wagen kann schon geliefert werden, wenn 750 Reichsmark bezahlt sind. Vor ausgesetzt, daß die Produktion in größtem Umfang aus genommen wird, die für das Jahr 1940 vorgesehen ist. Bei der Aushändigung der nicht übertragbaren Sparkarte sind eine Mark und dann fortlaufend und pünktlich die Raten zu bezahlen. Bleibt ein Sparkarteninhaber mit seinen Zahlungen in Verzug, so verzögert sich auch die Liefe rung des Wagens. Sind die Zahlungen so geleistet wie vereinbart, wird dem Besteller der Kraftfahrzeugbrief ausgehändigt, so daß er nnnmehr Anwärter auf einen Wagen ist. Jeder Wagen, der das Werk verläßt, wird gegen eine geringe Gebühr — auf zunächst zwei Jahre beschränkt — gegen Kasko und Haftpflicht versichert. Friedliche Revision Zwischen Bulgarien und den Staaten des Baktan- bunhes in Saloniki wurde ein Richtangriffsvertrag unter zeichnet, durch den Bulgarien seine militärische Gleich berechtigung wiedererlangt hat. Dieser neue Vertrag wurde nicht nur in Bulgarien, sondern auch in den Nach barstaaten mit Freude und Genugtuung begrüßt. Be merkenswert ist, daß dieser neue Vertrag wiederum ohne das Zutun von Genf zustande gekommen ist. Die Genfer Liga hatte in der letzten Zeit an Prestige verloren und war neuerdings nicht mehr in Erscheinung getreten, weder bei der Sandschakregelung noch bei den tschechi schen Ausflüchten noch jetzt bei der Beseitigung des Dik tates von Neuilly durch die Bereitschaft der Balkanbund staaten, Bulgarien die Wehrhoheit zuzugestehen. Gerade diese letzte Regelung trägt den Stempel der fried lich e n R e v i s i o n, wie die englische Presse selbst sagt, und kennzeichnet einen politischen Grundsatz für die Rege lung friedlichen Beisammenlebens der europäischen Nationen, wie ihn Deutschland durch den Mund seines Führers seit fünf Jahren immer wieder als notwendig erhoben hat. Es war die Methode von Versailles, sich „kollektiv* zusammenzuschlictzen, nicht um den Frieden zu sichern, sondern um einen vermeintlichen Gegner zu um kreisen und ihn als zweitrangig und minderberechtigt zu behandeln. Diese Methode ist nicht nur friedens feindlich, sondern für die Urheber und Verfechter so- gar unklug. Versailles ist daher an seiner eigenen Unzu länglichkeit zugrunde gegangen, und mit ihm seine Neben regelungen St. Germain und Neuilly. In Sofia legt man Wert aus die Feststellung, daß der Vertrag von Saloniki keine Veränderung der Außenpolitik Bulgariens mit sich gebracht habe. Tokio bewahrt Ruhe Die Unruhe im Bezirk der Dreiländergrenz« von Korea, Mandschurei und Sowjetrußland und die Span nung zwischen Japan und Sowjetrutzland dauern an, nachdem die Sowjetrussen einen militärischen Vorstoß auf Tschangfeng unternommen und damit auf japanisches Ge biet vorgestotzen waren. In den letzten Tagen ist es mehr fach zu kriegerischen Zwischenfällen gekommen, dennoch glaubt man in Japan durch diplomatische Mittel zu einer friedlichen Lösung zu kommen. Im japanischen Außenamt wurde erklärt, daß Japan die Haltung und das weitere Vorgehen der sowjetrussischen Truppen auf merksam und ruhig verfolge. Bisher hätte es den An schein, als ob die sowjetrussischen Aktionen im Tschang- feng-Abschnitt eigenmächtige Handlungen des örtlichen Abschnittkommandeurs seien. Japan habe in Moskau er neut Protest wegen der Grenzverletzungen durch sowjet- russische Bombenflugzeuge eingelegt. In Moskau wird behauptet, daß der Angriff von den Japanern ausgegan gen sei. Gleichzeitig aber haben Tanks und Bombenflug zeuge der sernöOl'chen ">rmee in ve" us um die militärischen Bewegungen der japanischen Trup pen zu stören. Welches Ziel die Sowjetrussen verfolgen, ist nicht ganz klar, da von amtlicher Stelle noch keine Aeußerung vorliegt. Das Risiko eines Krieges dürfte ihnen doch zu gefährlich sein, da sie, wie sie wissen, auf einen gerüsteten Gegner stoßen, andererseits haben sie im eigenen Lande so viele Schwierigkeiten, daß ihnen von Kiefer Seite her große Gefahren droben. Tschechische Flieger über Glatz Unerhörte Verletzung -er NeichSgrenze Am Mittwochvormittag erschienen zwei tschecho slowakische Doppeldecker kleineren Formats über der 20 Kilometer von der tschecho slowakischen Grenze entfernt liegenden Stadt Glatz und zogen in zum Teil nur 100 Meter Höhe etwa fünf Minuten lang Kreise über der Stadt. Die tschecho slowakischen Hoheitszeichen waren ein wandfrei zu erkennen. Es war des weiteren deutlich zu sehen, wie weit sich die Beobachter aus den Apparaten herausbeugten, ohne Zweifel, um photographische Aufnahmen von der deutschen Stadt zu machen. Die beiden tfchecho-slowakischen Doppeldecker flogen nach Erledigung ihrer Aufgaben über Glatz in Richtung Bad Landeck—Landesgrenze, kehrten aber nicht etwa sofort in die Tschecho-Slowakei zurück, sondern flogen noch etwa 30 bis 40 Kilometer an der Grenze entlang, bis sie über Mittelwalde hinaus beim Grenzdörfchen Bobischau in Richtung Gruhlich in die Tschecho-Slowakei zurück kehrten. Ein dritter tschecho-slowakischer Doppeldecker, der gleichfalls zusammen mit den beiden bereits genannten Doppeldeckern bei Reichenstein die Grenze überflog, kehrte unterwegs wieder um, während die beiden anderen Flug zeuge nach Glatz weiterflogen. * In diesen Tagen, da alle verantwortungsbewußten Menschen sich die größte Mühe geben, den Frieden Euro pas zu sichern, ja, an dem Tage, an dem in Prag Lord Runciman empfangen wurde, hielten es die Tschechen wieder einmal für nötig, mit einer Grenzverletzung, die ihresgleichen sucht, alle befriedenden Absichten zu stören. Man muß bedenken, daß eine deutsche Festung überflogen wurde. Wer hat nun eigentlich in der Tschecho-Slowakei Was zu bestimmen? Die Regierung, die die Anordnung gegeben hat, daß sich die tschechischen Flieger nur bis auf fünf Kilometer der deutschen Grenze nähern dürfen, oder jene Provokateure, die mit einer Dreistigkeit ohnegleichen über einer deutschen Stadt ihre Kreise zogen und photo graphische Aufnahmeir machten? Es heißt die Geduld aus eine äußerst harte Probe stellen, ivcnn immer und immer wieder derartig unerhörte Hebelgriffe vorkommen. Für diese tschechischen Provokationen gibt es überhaupt keine Entschuldigungen mehr. Es sei denn, die tschechische Re gierung setzt ihren Willen mit kategorischen Maßnahmen durch, indem sie selbst diese Grenzbrecher und Provokateure exemplarisch bestraft ohne erst wieder auf Proteste zu warten, die dann nur eine unzureichende Antwort finden. Oder soll das etwa die tschechische Begleitmusik zu der Mission des Lord Runcimans sein? Aufnahmen ans M Meier Höhe Erregung in der Glatzer Bevölkerung Die Grenzverletzung, die heute zwei tschechische Jagd flugzeuge begingen, hat bei der Bevölkerung des Glatzer Berglandes größte Empörung ausgelöst, eine Em pörung, die um so größer ist, als die tschechischen Militär piloten mit einer Dreistigkeit sondergleichen vorgingen und sich überhaupt keine Mühe gaben, ihre militärischen Vorhaben zu verdecken. In ihrer ganzen Durchführung erinnert diese tschechische Aktion an die serienweisen Grenzverletzungen tschechischer Militärflieger vom Mai dieses Jahres. Ueber den Vorfall in Glatz wer den noch folgende Einzelheiten bekannt: Das Auftanchen der Flieger, die kurz vor 11.30 Uhr in etwa 300 Meter Höhe über der Gucke bei Reichenstein in das deutsche Reichsgebiet eingeslogen waren, wurde sofort in der ganzen Stadt Glatz, das ihr erstes großes Ziel war, be merkt und verfolgt. Unter den gewagtesten Kurven in ziemlicher Tiefe flogen die beiden Maschinen ihre Ziele an, die sie auf die Platte bannen wollten. Deutlich wurde beobachtet, wie die Orter ihre Pho to ap para le auf die betreffenden Objekte richteten, wobei vor allem den Tschechen strategisch wichtig erschei- nende Pnnkte, wie insbesondere auch die Bahnhofs anlagen aufs Korn genommen wurde,«. Es konnte des weiteren beobachtet werden, daß sich die Flieger in der Lust miteinander durch Signale verständigten und kurz darauf — offenbar, nachdem sie sich darüber im klaren waren, daß sie ihre Aufgabe gelöst hatten — in einem höllischen Tempo, das teilweise mit 250 Kilometer, teilweise mit 300 und mehr Kilometern geschätzt wird, über die Außensiedlungen von Glatz hin rasten, aber auch hier noch tief genug, daß die tschechischen Hoheitszeichen klar erkannt werden konnten. Welche scharfen Kurven die Flieger gerissen haben, um für ihre Aufnahmen freie Blickfelder zu bekommen, geht daraus hervor, daß selbst die auf den oberen Tragflächen angebrachten Kreise mit den Farben Rot, Weiß, Blau von der Erde aus gesehen werden konn ten. Die photographischen Aufnahmen erfolgten aus einer Höhe von 150 Meiern. Teilweise gingen die Flug zeuge sogar bis auf 100 Meter herab, wobei die Geschwin digkeit gegenüber dem An- und Abslug wesentlich herab gemindert war. Die obenstehend verzeichneten Umstände sprechen ein wandfrei dafür, daß es sich bei dieser tschechischen Grenz verletzung wiederum um cineplanmäßigeAktlo« handelt. Sollte man in Prag jetzt zu der Version greisen, daß es sich um ein „Versehen" handele, so wäre das im übrigen auch schon deshalb gegenstandslos, weil Mittwoch vormittag in der ganzen Grafschaft Glatz sonniges und klares Wetter geherrscht hat, so daß von einem „Verflie gen" nicht die Rede sein kann. Lord Runtima«; erste; Asteroiew „Freund aller und Feind von niemand" Lord Runcinam, der im Luxuserpretz in Prag ein traf, empfing um 6 Uhr abends im Hotel „Alcron", wo er Wohnung genommen hat, die in- und ausländischen Pressevertreter. Eingangs stellte Lord Runciman fest, daß er um die Uebertragung dieser Ausgabe nicht ersucht habe. Zwei Parteien haben mich gebeten, sagte Lord Runciman, diese Aufgabe zu übernehmen, und mir mitgeleilt, daß sie sich freuen würden, wenn ich dein Wunsche nachkäme. Ich danke der tfchecho-slowakischen Regierung sowie dem sudetendeutschen Führer und den tschechischen Vertretern für ihr herzliches Willkommen. Ich habe vierzig Jahre Erfahrung in der Politik und weiß, daß der Frieden nur auf der Basisdesgegenseitigen Bert rauens hergestellt werden kann. Ich komm als Freund aller und Feind von niemand, ich weiß auch, daß es viele Schwie rigkeiten zu lösen gibt. Manche dieser Schwierigkeiten Werden mir Wohl noch näher erklärt werden, und ich hoffe, daß manche davon bereinigt werden können. Lord Runciman erklärte, daß er der Meinung sei, daß, wenn ein guter Wille vorhanden sei, auch viel Hoffnung auf erfolgreiche Zusammenar beit bestehe. Er betonte, daß dazu vor allem die Presse beitragen könne, der er von Zeit zu Zeit Mitteilungen machen zu können glaube. Lord Runciman nach Prag abgcreist. Lord Runciman und seine Gattin beim Verlassen ihrer WohM nunq in London vor ihrer Abreise nach Prag. (Weltbild-Wagenborg-M.) KdF.-Wagen aus dem Sachsenring Eine sensationelle Uebcrraschung für die Nennbesuche» Die Besucher des „Großen Preises von Europa" auf dem Sachsenring werden am Sonntag noch eine ganz besondere Uebcrraschung erleben. Der Volkswagen „Kraft durch Freude" wird ihnen in allen drei Formen vorge führt werden. Am Dienstag hat Reichsorganisationsleiter Dr. Ley das Sparsystem für den Volkswagen verkündet. Der gewaltige Ansturm der Vorbesteller beweist, daß dieser Wagen wirklich Gemeingut des gesamten Volkes werde« wird. Und nun sollen die Rennbesucher Gelegenheit haben, neben den besten Rennfahrern und den schnellsten Maschi nen der Welt auch diese geniale Schöpfung deutschen Er findergeistes zu sehen. Zehntausende werden durch diese Gelegenheit, sich persönlich von der Leistung und der Schönheit des KdF.-Wagens überzeugen zu können, nicht nehmen lassen. Der große Tag des Sachfenringes wird damit in allen Volkskreisen — weit mehr als früher — größten Widerhall finden. Die Parole heißt: Auf nack« dem Sachkenrina!