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Alle 24 im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen zusammengeschlossenen Fachämter sind dabei vertreten, und es gibt keine Sportart, die nicht in Wettkämpfen oder in Vorführungen zu Worte kommt. Der Freitag als Tag der Mannschaft dringt in der Hauptsache neben der Fortsetzung der Meisterschaftswettbewerbe Mannschaftskämpfe in den ver schiedensten Sportarten und Kampfspiele. Gleichzeitig be ginnen die Wettkämpfe im Rudern und endlich die Sonder vorführungen des NSKK., des Arbeitsdienstes, der Poli zei, der Luftwaffe, der SA., der der Heeressportschule Wünsdorf, der Neichsakademie für Leibesübungen, der Kriegsmarine und der sudetendeutschen Volksgruppe des Deutschen Turnverbandcs. Der Sonnabend steht im Zeichen der Gemein schaftsarbeit. Hier kommen zunächst die Fachämtcr des Deutschen Neichsbundes für Leibesübungen zu Worte, endlich gibt es die Entscheidungen in den Meisterschafts kämpfen der Leichtathletik, die Endkämpfe und Schlußspiele der verschiedensten Sportarten. Sonntag Schlußfeier auf der Ariesenwiese Ter Schlußtag, Sonntag, der 31. Juli, ist dsr Tag des Bundes. Er bringt am Vormittag den Festzug und Vorbeimarsch der Vereine des Deutschen Neichsbundes für Leibesübungen, die in drei gewaltigen Heersäulen durch die Stadt ziehen, während am Nach mittag auf der Friesenwiese die Schlutzfeier dieser gewaltigen Kundgebung stattfindet, an der nicht weniger als 70 000 Teilnehmer Mitwirken. Die Feier be ginnt mit dem Einmarsch der Aktiven und der Ehren formationen der Bewegung und der Wehrmacht. Nach der Totenehrung erfolgt ein Chor-Festtanz von 4800 Tänzerinnen, danach die 100Xl00-Meter-Staffel der 17 Gaue des DRL., Vorführungen der Hitler-Jugend uns des BDM. in der Gesamtstärke von 3000 Teilnehmern, Vorführungen von 15000 Frauen und 3 0 0 0 0 Männern, und endlich die Ehrung der etwa 26 000 Sieger. Der Schlußtag schließt mit einem Feuerwerk ab. An allen Tagen werden die Festaufführungen in der Jahrhunderthalle und das Festspiel in der Schlesierkampf bahn wiederholt. Es bedarf kaum der Betonung, welche ungeheure organisatorische Arbeit zu leisten ist, um ein solches Fest durchzuführen, nehmen doch allein am volks tümlichen Dreikampf 35 000 Teilnehmer, am Volksdeut schen Tag 40 000 Ausländsdeutsche, an den Vorfüh rungen des Schlußtages 70 000 Teilnehmer und am Fest zug 150 000 teil. Für die Absperrungen werden 3000 Mann benötigt. Die Zahl der Kampfrichter allein ist größer als die der Gesamtteilnehmer an den letzten Olympischen Spielen, und mehr als 600 Journalisten werden von dem großartigen Geschehnis des Ersten Deutschen Turn- und Sportfestes berichten, während man mit einer Besucherziffer von rund 2,5 Millionen rechnet. Alle diese Massen wollen verpflegt, untergebracht, befördert und be treut. werden. Das große FeMiel Seinen festlichen Auftakt fand das Deutsche Turn- und Sportfest in Breslau am Sonnabend mit der Urauf führung des großen Festspiels „Volk in Leibes übungen" vor rund 50 000 Zuschauern in der Schle- sierkampsbahn des Hermann-Oöring-Sportfeldcs. Am Sonntag fand dann aus dem Schlotzplatz dieSchlesische Feierstunde statt, und den sportlichen Auftakt brach ten an diesen beide» Tagen das Geb ietsspo rtfest der schlesischen HI., der Sternflug des NSFK. nach Breslau und der Grotzflugtag auf dem Flughafen Gandau. Am Sonntagabend sand dann in der Jahrhun derthalle unter dem Titel „Feier und Spiel" die Uraufführung chorischer Tänze und Spiele statt. Das Festspiel „Volk in Leibesübungen", das in Anwesenheit des Reichssportführers, Staatssekretär von Tschammer und Osten, des Overpräsidenten und Gau leiters Wagner und vieler anderer Ehrengäste stattfand, zeigte unter Mitwirkung von 10 000 Personen in sechs bunten und überaus lebendigen, mit dichterischer Kraft gestalteten Bildern aus der Geschichte der deutschen Leibes übungen die gestaltende und formende Kraft dieser Leibes übungen und ihre Bedeutung für das Wachsen und Wer den der Ration, ihre Stellung als Hilfsmittel politischer Volkserziehung. Dem Verfasser des Festspiels, dem Gene ralreferenten des Neichssporiführers, Guido von Meng- den, und dem Spielleiter Dr. Hans Niedecken- Gebhard, ist es gelungen, hier eine Bilderfolge von packender und mitreißender Wirkung zu gestalten, die zweifellos an allen Tagen zu einem kulturellen Höhepunkt des Turn- und Sportfestes werden wird. Sie Feierstunde aus dem Schloßplatz Am Sonntagmittag fand auf dem Breslauer Schloßplatz eine würdige Feierstunde statt, die erste Großveranstaltung des Deutschen Turn- und Sportfestes. Der Platz vor dem Schloß war festlich hergerichtet. Tau sends nahmen auf den Tribünen an der Feierstunde teil, und Zehntausende säumten den Platz und die angrenzen den Straßen. Fanfaren kündeten den Einmarsch der Fah nenträger, darunter die Fahnen unserer Auslandsgäste. Malerische Trachtengruppen belebten das Bild. Nachdem der Reichssportführer und der Gauleiter von Schlesien, Wagner, bei ihrer Ankunft herzlich begrüßt worden waren, geleitete Breslaus Oberbürgermeister Fridrich die Festgäste auf die Ehrentribüne. Als erster Redner sprach Gauleiter Wagner. Er sprach von dem Sinn unserer Einheit, von dem Traum vom deut schen Volk, der in Jahrhunderten in seinen Besten lebte und Erfüllung wurde. Ein Deutschland sei geworden, ein Großdeutschland, geboren aus einer Idee, die dem Kraftquell des Volkes entnommen ist. Gauleiter Wagner schloß: „Für uns nichts, für unser Volk alles!" Dann appellierte der Reichssportführer an die Breslauer, in den Turnern und Sportlern, deren Hunderttausende in Sonderzügen im Anrollen sind, nicht nur die Turner und Sportler zu sehen, sondern Boten eines großen, einheitlichen Volkes, die hier in der Grenzmark des Reiches ein feierliches Be kenntnis ablegen wollen zu Schlesien, zu altem urgerma nischem Kulturboden. Von Tschammer und Osten fuhr u. a. fort: Wenn es die Aufgabe der Turn- und Sportbewe gung sei, lebenstüchtige, kraftvolle und leistungsfähige Menschen heranzubilden, so sei die Erfüllung dieser Auf gabe niemandem wichtiger als gerade dem deutschen Osten. Zugleich mit der Feierstunde, eile dem Deutschen Turn- und Sportfest voraus das große Gebietssportfest der schlesischen Jugend. Auch das sei nicht ohne Absicht ge schehen. „Ihr schlesischen Jungens und Mädels, die ihr an dieser Feierstunde teilnehmt, legt damit zugleich ein Bekenntnis dafür ab, daß die Leibesübungen nicht eine Angelegenheit dieses oder jenes Teiles des Volkes sind, sondern daß sie dessen gemeinsames Erbgut sein werden. Ihr wachst hinein, seid Teile dieses Volkes und dieses Reiches, einmal übernehmt ihr ans unseren Händen euer deutsches Erbe. Ihr wißt, daß ihr dieses Erbteil nur tra gen und mehren könnt, wenn ihr eure Kräfte rege und einsatzbereit gehalten habt, wenn ihr euch stark gemacht habt, körperlich stark und charakterlich stark, die großen Aufgaben zu bewältigen, die Zeit und Augenblick von euch fordern." Lang asthaltender Beifall dankte dem Reichssport führer. Die deutschen Nationalhymnen beschlossen die feier liche Kundgebung. Geburtstagsglückwunsch des Führers an Dr. Stojadmowiisch Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Exzellenz dem Kgl. Jugoslawischen Ministerpräsidenten Herrn Dr. S to j a d i n o w i tsch in Belgrad anläßlich seines 50. Geburtstages telegraphisch seinen herzlichen Glückwunsch ausgesprochen. » Sie Gauleiter der SNmark vereidigt Feierstunde im Wappcnsaal des Landhauses zu Klagxnfurt Im historischen Wappcnsaal des Landhauses zu>Ma- gen furt sand Sonntag nachmittag die feierliche Verei digung der sieben vom Führer neuernannien Gauleiter der Ostmarkgaue durch den Stellvertreter deS Führer, Reichsminister Rudolf Hetz, statt. Der eindrucksvollen Weihestunde wohnten die sührenden Par teigenossen der Ostmark, Reichsorganisationsleiter Dr. L e y sowie zahlreiche Mitglieder der Reichsleitung, der NSDAP, bei. Quartett- und Chormusik umrahmte..die Feier. In der ersten Reihe hatten die Gauleiter K l a ucs- ner, Hofer, Rainer, Eigrub er, Dr. Jury,' Globocnik und Uiberreithcr Platz genommen. Nach Begrüßungsworten des stellvertretenden Gau leiters von Kärnten ergriff Gauleiter B ü r ck e l das Wort zu einer packenden Ansprache, in der er in überaus ein drucksvoller Weise von dem tiefen Sinn der nationalsozia listischen Partei, von ihren Ausgaben im Reich, ihrer Stellung gegenüber Staat und Volk und von den Pflich ten des einzelnen zur Partei sprach. Seinen Worten lag. der Gedanke zu Grunde, daß in unserem nationalsoziali-i stischen Reich der Partei als dem Lebenssaktor unseres Volkes eine Hohe Verantwortung obliege. Die Partei sei gewissermaßen die Initiative für den Staat. Von dieser hohen Auffassung von den Aufgaben der Partei ausgehend, die die Sicherung der Ewigkeit der Nation verkörpere, umritz Gauleiter Bürckel mit Klar- beit und Schärfe die besonderen Fordeungen, die an das Handeln und Lassen der Parteigenossen und vor allem des Politischen Leiters der Partei gestellt sind. Dann erhob sich dsr Stellvertreter des Führes, Nu- dols Hetz, um ernste Worte der Mahnung über die Be deutung des Eides zu sprechen, dessen Ableistung durch die Gauleiter der Ostmark symbolisch sei für alle Parteifüh rer in den neuen Gauen. Er sprach den sieben Gauleitern die Worte des Eides der Parteiführer vor, die mit erho bener Schwurhand seine Worte wiederholten und so den Eid ablegten. Mit den Worten: „Geht nun hinaus in die herrliche Ostmark und wirkt nach dem Eide, den Ihr soeben abgelegt habt, wirkt in Treue für den Führer", schloß Rudolf Heß Lie ernste und feierliche Handlung der Vereidigung. Salzburger AestspLsle begannen In Anwesenheit von Reichsminister Dr. Goebbels. Fünf Jahre lang hatte eine volksvcrräterische Clique mit Unterstützung des gesamten internationalen Juden tums versucht, Salzburg zu einem antideutschen Pro pagandazentrum auszubauen. Fünf Jahre waren die weltberühmten Festspiele dieser herrlichen Stadt, die, von italienischen Baumeistern nach deutschem Willen gebaut, ein Symbol der glückhaften Vermählung deutschen und italienischen Geistes darstellt, ein jüdischer Hexensabbat. Die Salzburger Festspiele des Jahres 1938 bedeuten den Siegüber diese Mächte der Unterwelt und das Auferstehen der alten urewigen deutschen Stadt Salzburg. Symbolhaft wurde daher an den Beginn der neuen Zeit eine Aufführung der „Meistersinger von Nürnberg" gestellt. Durch die mit Hakcnkreuzfahnen übersäten Straßen der Stadt wogte eine unübersehbare Menschenmenge, um Reichsminister Dr. Goebbels auf seiner Fahrt zum Fest spielhaus zu begrüßen. Neben Reichsminister Dr. Goebbels waren in der Ehrenloge des Festspielhauses, das in diesem Jahre erweitert worden ist, Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart, Reichsleiter Dr. Ley, die Minister Dr. e. h. Glaise-Horstenau und Dr. Hueber, Gauleiter Dr. Rainer und der Komman dierende General des XVIII. Armeekorps, Beyer, anwesend. Ferner bemerkte man unter den Zuschauern in großer Zahl Vertreter von Staat, Bewegung und Wehrmacht und viel« Künstler. Auch zahlreiche ausländische Freunde der deutschen Kunst, vor allem Italiener und Engländer, sind gekommen, um die ersten deutschen Festspiele nach so vielen Jahren des Miß brauchs dieser prächtigen künstlerischen Einrichtung mitzuer- leben. Sie alle konnten unter der Leitung von Prof. Furt wängler eine über alle Maßen glanzvolle Aufführung mit- crleben. 'S (20. Fortsetzung.) Zu jener Zeit wußte Christa Güssow, daß sie ein Kind Kaden würde. Es war ihr, als sei das Leben nun erst «»gebrochen. „Ich werde ein Kind haben!" klang's ihr «us dem Gesang der Wellen, . . ein eignes Kind," jang der Frühjahrswind. Das Glück aus ihren Augen strahlte über den Güssow- Hof und machte ihn hell bis in alle Winkel. Der Bauer schien größer geworden zu sein, und wenn er am Mor gen die Pserde anschirrte, daun pfiff er vor sich hin, und keiner der Knechte konnte sich erinnern, das je gehört zu haben. Mutter Gussow sagte wohl kaum etwas. Aber sie schob Ler jungen Frau das Salz zu über den Tisch beim Mit tagessen und sie nahm die Hand nicht weg, wenn Christa Lie ihre darauflegte. Das war mehr als ein ganzes Buch voll guter Worte. Es gab nur noch einen Ge danken bei allen: Wenn im Sommer der Erbe geboren wird . . . Am Donnerstag vor der Versammlung kam der alte Lienhardt herüber. Er kam oft, um eine Stunde zu plaudern. Man saß noch mit Knechten und Mägden am Abendbrottisch. „Sitz nieder, Vater!" lud der Bauer ein, und während Lienhardt sich umständlich setzte, die Pfeife anzündete pnd die ersten blauen Wolken paffte, rückte einer nach dem andern seinen Stnhl vom Tisch, wünschte „Gute Nacht" und schob sich langsam zur Tür hinaus. Die Mägde holten das Geschirr und setzten Tassen auf den Tisch. Daraus wurde Kaffee getrunken, so wie Vater Lienhardt das gern hatte. „Viel Schnee dies Jahr!" begann Otto Güssow das Gespräch, denn es galt selbst unter Verwandten nicht für fein, nach dem Begehr zu fragen. „Ich war Holz holen heute, aber übern Vuchenschlag ging's nicht wei ter. Die Gäule schaffen's nicht. Geht ihnen gut bis an den Bauch, der Schnee da oben!" „Viel Schnee, viel Segen," murmelte Mutter Güssow. „Der Herr unser Gott will uns viel Fruchtbarkeit schicken dieses Jahr." „Und ein anständiges Hochwasser dazu!" vollendete der Bauer. „Ich werde wahrscheinlich den Schafstall räumen müssen, wenn's so weit ist!" Aber die Mutter verwies ihm seinen Spott. „Du hast zu schweigen, wenn von unserm Herrgott die Rede ist. Er wird uns schicken, was wir verdient haben." „Na, denn müssen wir allesamt verdammte Sünder sein," knurrte der alte Lienhardt. Ueberrascht sahen alle zu ihm hin. „Wie meinst du das, Vater?" fragte Christa. „Böses . . . das schaffen wir uns immer selbst, das Gute aber schickt Gott." „Na, denn hat der Teufel den Kantorsjungen her geschickt!" polterte Lienhardt los. ,,Jch wollte ja eigent lich gar nicht davon sprechen, damit sich Christa nicht zu sehr auftegt . . . aber habt ihr euch schon einmal über legt, was aus unserm Hof wird, wenn die Talsperre wirklich einmal kommt?" „Die Talsperre?" Der Bauer lächelte geringschätzig. „Ich glaube nicht daran. Ich kann mir's auch nicht denken, daß es einen Menschen gibt, der mich von meinem Grund und Boden bringen könnte. Was meinst du, Christa?" Sie sah nicht auf und zuckte die Achseln. „Du kennst Peter Helmbrecht so gut wie ich, Otto. Was an seinen Plänen nun Wahrheit ist und was die Leute zusammenreden . . . wer kanu's unterscheiden? Ich glaube, es läuft noch viel Wasser den Berg hinab." „Meinst du? Na, dann kann ich dir wa5 anderes ver raten. In diesem Frühjahr schon geht's los." Lienhardt hätte mit der Nachricht, ein Krieg sei aus gebrochen, kein größeres Erschrecken Hervorrufen önnen. Christa starrte ihn wie entsetzt an, und der Bauer nahm die Pfeife aus dem Mund. „Das ist doch nicht wahr?! Das . . . kann doch nicht vahr sein!" „Ich hab's vom Bürgermeister. Am Sonnabend ist Versammlung, da will er's uns allen erzählen. Im Frühjahr geht es los, und in zwei Jahren soll das ganze Dorf verschwunden sein." „Nein!" Schwer schlug die Faust des Bauern auf >en Tisch. „Nein, sag ich, das ist erlogen!" „Wollte Gott, es wäre so. Aber leider stimmt's." . „Und dM MM ., Christa fragte es mit entsetzten Augen. „Soll es heimatlos geboren werden? Soll es keinen Hof und Grund haben hier im Birkenbachtal, wo seine Väter saßen seit Jahrhunderten?" „Dem Herrn Ingenieur ist das ganz egal. Haupt« fache, daß er seinen Kram in Ruhe bauen kann!" Christa erhob sich. „Otto, gib mir den Mantel. Eva HelmVrecht ist meins Freundin. Sie weiß Bescheid. Von ihr werde ich er« fahren, was da vor sich geht." „Und wenn es stimmt?" „Dann will ich ihn selbst fragen. Dann soll er's mir selber ins Gesicht sagen, daß er gekommen ist, um uns die Heimat zu rauben. Mir, euch allen . . . und dem Kinde!" Und wie in tiefem Sinnen wiederholt fier „.. . dem Kinde . ..!" Sie stand jetzt nicht mehr allein für sich, sie hatte für Zukünftiges ei'nzutreten, und das gab ihr etwas Hohes« durchglühte sie so, daß niemand mehr ein Wort sagen mochte, weder die Männer noch die alte Frau im Lehn« stuhl. „Ich gehe mit dir!" warf Otto Güstow in das Schwei« gen, aber sie wehrte ihm kurz und bestimmt. „Was ich mit ihm zu besprechen habe, das ist eine Ab« rechnnng, und dabei kann ich dich nicht branchen. Oder —" ein Gedanke durchzuckte sie und warf ihr ein ver« wundertes Lächeln ins Gesicht — „oder traust du mir nicht?" „Christa!" „Laß gut sein, Otto .. . und frage nicht weiter!" Sie lächelte ihm zu, ein gutes Lächeln des Verstehens, und ging. Die Tür schlug hinter ihr ins Schloß, und nun war auf einmal Stille im Raum. Ein jeder saß, in seine« Gedanken befangen. „Da ist einer, der will den Virkenbach aufhalten?" Langsam sah Otto Güssow auf. „Ja, Mutter, man sagt so. Sie wollen da eine großS Mauer mitten durch das Tal bauen." „Wer sagt das?" „Peter Helmbrecht. Der Sohn des Kantors. Er ist sch in Amerika gewesen mit Panl. Da hat er alles studiert, wie man es macht, die Wasser zu zähmen." „Mit Paul... mit Paul ..." murmelte die Alte und! kroch in sich zusammen. „Gott der Herr ist über ihm. Er wird ihn erniedrigen zu seiner Zeit!" Der Bauer winkte ab. lFortsetzuna folgt.?