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-solche Wellen Anmarschwege täglich auch von Sen Aktiven neben ihren wettkämpferischen Äufgal^n bewältigt werden müssen, daß die meisten von ihnen nur in Massenquartie ren untergebracht sind und daß seit Tagen eine brennende Sonne über der Feststadt liegt, kann man den glühen den Idealismus ermessen, der diese Männer und Frauen beseelt, und der eines der tiefsten Erlebnisse der Breslauer Festtage ist. Mit seinen zahlreichen sportlichen und kulturellen Ereignissen, mit seinen Erlebnissen der Freundschaft und Kameradschaft, auch zwischen den Reichs deutschen und den Auslands- und Volksdeutschen, wird das Deutsche Turn- und Sportfest in Breslau unvergeß lich bleiben. ÄMttW is Nesis« Sachsens Fußballer siegreich In der zweiten Fußball-Trostrunde hatte Sachsen gegen Brandenburg anzutreten. Vor einigen tausend Zuschauern er zielten die Sachsen auf der Friesenwiese einen knappen 2:1- Sieg, nachdem sie zur Pause mit einem Tor Vorsprung m Führung gelegen hatten. Die Berliner hatten in ihren Reihen zwei Nationalspieler, und zwar Buchloh als Torhüter und Appel als Mittelläufer. Die Gauels von Brandenburg er wies sich als äußerst spielstark, so daß sich die Sachsen an strengen mutzten, um knapp die Oberhand zu behalten. In der Sachsenelf waren es besonders Rose, Seltmann und Män ner, die gefielen. In der zweiten Zwischenrunde siegle Bauern 2:1 über Schlesien, weiter spielte Mittelrhein gegen Baden 5:2 <2:1). Das Endspiel der Hauptrunde im Fußball bestreiten Ost mark und Niedersachsen. Ostmark konnte Württemberg schla gen und Niedersachsen brachte es fertig, Südwest klar aus dem Rennen zu werfen. Das Endspiel begegnet ungeheuerem In teresse, ist doch bei der gegenwärtigen famosen Form der Niedersachsen noch alles drin! In einem weiteren Trostrunoen- spiel besiegte Westfalen den Gau Mitte mit 4:2 (1:1). Leipzig gewann, Dresden verlor Mit Interesse hatte man den Begegnungen der Dres dener und der Leipziger Städteelf in dem Handball- Städteturnier entgegengesehen. Galt es doch, auf alle Fälle siegreich zu bleiben, da die Verlierer der ersten Runde sofort ausscheiden. Ueberraschenderweise mußte sich Dresdens Elf von Hannover überlegen mit 6:12 schlagen lassen. Leip zig dagegen, wohl eine der spielstärksten Mannschaften des Wettbewerbes, schlug Duisburg haushoch mit 14:2 und ist nun das einzige Eisen, das Sachsen in diesem größten Hanü- ballspielwettbewerb noch im Feuer hat. Leipzigs Handballelf trat dann am Donnerstag zum zweiten Spiel gegen Karlsruhe an. Auch dieses Treffen gewannen die Leipziger in überlegener Weise. Sie siegten, wie sie wollten, und erzielten ein Torergebnis von 10:1, nach dem sie zur Pause bereits mit 7:1 geführt hatten. Die Vor schlußrunde werden nach den heutigen Ergebnissen nunmehr folgende Städte bestreiten: Leipzig, Wien, Weißenfels, Breslau, Mannheim, Berlin, Magdeburg, München, Ham burg und Hannover. Die sächsische Meistermannschaft im Frauenband ball, PSV. Dresden, konnte das Trostrundenspiel am Donnerstag gegen Asko Königsberg 6:3 (4:2) siegreich gestalten. Schöne Siege erfochten die sächsischen Hockeyspieler. Erst schlug Sachsens Gauelf die schlesischen Nachwuchsspieler hoch mit 8:1 (2:0), dann traten die Nachwuchsleute des Sach sengaues gegen die Gauelf von Schlesien an und konnten einen kaum erwarteten, desto höher zu bewertenden Sieg von 1:0 erringen. Sachsens Frauenelf mußte sich mit 1:4 beugen. s Die Leichtathleten kämpfen um Meistertitel Am Vormittag begannen auf dem Hermann-Göring-' Sportfeld die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften. Vonden Sachsen war der Leipziger Richter, im 110-Meter-Hürden- lauf am erfolgreichsten. In seinem Vorlauf erzielte er die Bestzeit von 15,6 Sek. Im Endlauf mußte er jedoch den Sieg dem Königsberger Strehlau überlassen, der die gleiche Zeit von 15,6 den Meistertitel einbrachte, während Richter als Zweiter 15,7 Sek. benötigte. Im 100-Meter-Lauf kam schon am Donnerstag die Entscheidung. Meister wurde Hornberger, Frankfurt, in 10,5. Harbig, Dresden, der Favorit für die 800-Meterstrecke, hat in Eichberger, Wien, einen Konkurrenten erhalten. Beide trafen im zweiten Vorlaus zusammen und erzielten 1:54,6. Harbig nahm zunächst die Spitze, wurde aber in der letzten Kurve von Eichberger überholt. Der Dresdner konnte in der ?zreigernven ven Wiener nocy avtangen UND UM Vrunwene schlagen. Die Entscheidung verspricht demnach xin hochklas siges Ereignis zu werden, aus das alle gespannt sind. Ueber 400 Meter lies Linnhos 48,0. Diese Zeit wurde von keinem anderen erreicht. Long, Leipzig, wieder Deutscher Meister im Weitsprung Der Leipziger Lutz Long konnte seinen Meistertitel im Weitspung erfolgreich verteidigen, ohne seine Höchstform zu erreichen. Er siegte mit 7,40 Meter vor dem Nürnberger Gott schalk <7,10 Meter) und Biebach, Quedlinburg (7,08 Mir.). Im Zehnkamf der Frauen einen dritten Platz Bei drückender Hitze wurden die Mehrkämpfe der Tur ner und Turnerinnen am Donnerstag durchgeführt. Bei ven Männern siegte Friedrich, München, mit 227 Punkten vor dem ehemaligen Leipziger Krötzsch, Leuna <226 Punkte). Bei den Frauen kam Grete Z s ch o r n. Frankenberg, von ins gesamt 437 Teilnehmerinnen auf den dritten Platz mit 182 Punkten. Siegerin wurde hier Berta Rupp, Berlin, mit 194,5 Punkten. Hanni Hölzner geschlagen Im Vollbesetzten Schwimmstadion kam es zu außerordent lich interessanten Kämpfen. Sachsens Schwimmer und Schwim merinnen hatten es bei der erstklassigen Besetzung aller Wettbewerbe äußerst schwer, sich zur Geltung zu bringen und kamen über Plätze nicht hinweg. Von den hohen Leistungen, die gefordert wurden, zeugt in besonderem Maß der neue deutsche Rekord von Inge Schmitz, Spandau, im 400- Meter-Kraulschwimmen in 5:41,4. Die Dresdnerin Feldmann endete hier in geschlagenem Feld. Auch Hanni Hölzer mußte sich im 100-Meter-Brustschwimmen mit einem zweiten Platz begnügen. Die Breslauerin Ursula Hartniann siegte in 1:28 vor der Plaunerin, die 1:30,2 benötigte. Im übrigen Hollen bisher Irmgard Frese, Kirchhain, im Kunstspringen der Frauen Klasse 2a einen dritten, im 100-Meter-Kraulschwim- men der Männer Klasse 2b Oswald Lingel, Leipzig, eben falls einen dritten Platz für Sachsen. Im Frauen-Brust- schwimmen Klaffe 2b kam Elli Börner, Dresden, auch auf den dritten Platz. In der Männer-Altersklasse über 45 Jahre wurde Paul König, Dresden, Zweiter. Ueberaus ehrenvoll war das Abschneiden des Annaberger Brettschneider, der in der Meisterklaffe über 200 Meter Kraul einen dritten Platz belegte. In der Meisterklasse der Frauen ging Hanni Hölzner, Plauen, über 200 Meter Brust nochmals an den Start. Sie mußte sich aber mit dem dritten Platz begnügen <3:15,6). Siegerin wurde erwartungsgemäß die Berliner Busse in 3:07 vor Heidemann, Dessau, in 3:08. Einen schönen Erfolg erzielte der Dresdener Ebschke im 100-Meter-Rückenschwlm- men der Meisterklaffe. Hinter Simon, Gladbach, belegte er den zweiten Platz in 1:20. Sachsens Florettfechterinnen in der Endrunde Sachsens Florettfechterinnen galten nach den erfolgrei chen Kämpfen der Vor- und Zwischenrunde, die alle gewon nen wurden, als besonders stark. Die Endkämpse nahmen die Mannschaften von Südwest, Bayern, Mitte und Sachsen auf. Den Endsieg errangen die Vertreterinnen von Südwest, die alle drei Kämpfe gewannen. Sachsen belegte den zwei ten Platz. Das Endergebnis lautet: 1. Südwest drei Siege, 2. Sachsen zwei Siüge, 3. Bayern einen Sieg. Im Kegeln einen Meistertitel Erfreulicherweise schnitten die Sachsen auch beim Ke geln gut ab. Auf der Internationalen Bahy gab es einen viel umjubelten Sieg von Oskar Wunderlich, Buchholz, mit 1502 Punkten. Damit holte sich Wunderlich den stolzen Meistertitel zum dritten Nkab Auf dem fünstcn Platz lan dete Trauschke, Dresden, mit 1423 Holz. Auf Bohle war der Leipziger Robert Müller bester Sachse, der es auf einen achten Platz brachte. Bei den Senioren errang Zaumsegel, Dresden, einen achtbaren vierten Platz. In der Einzelmeisterschaft auf Asphalt liegen die Sachsey außerordentlich gut. Zeunert, Dresden, führt und hat berechtigte Hoffnungen auf den Titel. Wie erwartet, konnte Zeunert, Dresden, in der Deutschen Meisterschaft auf Asphalt sich erfolgreich durchsetzen. Auch der zweite Platz fiel an einen Sachsen, den Markkleeberger Pfahl. Ergebnisse: 1. Zeunert, Dresden 858 Holz, 2. Pfahl, Mark kleeberg, 856 Holz, 3. Krämer, Cronach, 856 Holz, 4. Niehoff, Braunschweig, 852 Holz. Die Junglehrer in Breslau Am Donnerstag nachmittag traf zum Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau mit rund 1060 Teilnehmern die Reichsstaffel der Iungerzieher und -erzieherinnen ein, die den vom RS.-Lehrerbund veranstalteten Reichsjung- erziehermarsch durchgeführt hatte. Die Iungerzieher un ternehmen in jedem Jahr einen Marsch in eine deutsche Landschaft, um Erziehung und Unterricht aus dem Er« lebnis heraus fruchtbringender zu gestalten. Das Deutsche Turn- und Sportfest gab in diesem Jahr den Anlaß, als Ziel Breslau zu wählen. Der größte Teil derNeichs- staffel ist in der Nähe des Hermann-Göring-Sportfeldes in einem großen Lager untergebracht. Dr. Goebbels am Frettag iu Breslau Ansprache auf der Feierstunde des Deutschtums im Ausland Reichsminister Dr. Goebbels, der bereits im vergan- genen Jahr als Schirmherr des Deutschen Sängerbun desfestes während der damaligen Festtage des deutschen Volkstums in Breslau das Wort nahm, kommt nun auch zu dem jetzt voll im Gang befindlichen großen Fest des deutschen Volkstums, dem Deutschen Turn- und Sport fest. ! Reichsminister Dr. Goebbels trifft am Freitag zwi»< schon 19 und 20 Uhr auf dem Breslauer Flughafen ein und begibt sich zum Hotel „Monopol", wo er Quartier nehmen wird. Noch im Laufe des Freitag abend wird Dr. Goebbels an der für diesen Tag festgesetzten Feier stunde des Deutschtums im Ausland im Rahmen des Deutschen Turn- und Sportfestes teilnehmen. BollsbeuMe Studenten in Breslau Am Donnerstag nachmittag versammelten sich di^ zum Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau anwesen den Volksdeutschen Sudetenden in der Aula Leopoldina der Universität, wo sie vom Gaustudentenführer Schle siens und Führer des NS.-Studentenbundes herzlich be grüßt wurden. Am Schluß der Kundgebung begrüßte Kon rad Henlein eine Anzahl Volksdeutscher Studenten aus Brasilien ' Appell des DeuWümK im M-lant Uebertragung durch alle deutschen Sender. Der AppelldesDeutschtums imAwsland auf dem Schloßplatz zu Breslau beim Deutschen Turn- und Sportfest am Freitag, dem 29. Juli, 21.30 Uhr,wird von allen deutschen Sendern übertragen. Gegen schwerste Kaliber gesichert Der größte französische Kricgsflughascn. Der französische Kriegsmarineminister Eampinchd besichtigte den etwa 60 Kilometer von Brest entfernt liegenden, noch im Bau befindlichen größten französischen Kriegsflughafen für Wasser- und Landflugzeuge. Eine Pariser Zeitung gibt eine ausführliche Schilde rung dieses Hafens, den sie „Metropolis der Luft" nennt, und der angeblich gegen alle Angriffe zu Wasser, zu Lande und aus der Luft geschützt sein soll. Die Hallen für Wasser flugzeuge bedeckten über 1800 Quadratmeter, und ihre Zahl würde noch verdoppelt werden. Zehn Riesengebäude dienten den Montagen, den Ausbesserungsarbeiten, Revi sionen und technischen Studien. Dahinter und auf der An höhe seien Kasernen und ein Militärlazarett, ferner zur Unterhaltung der Truppen ein Theater und Lichtspielhaus sowie ein Sportplatz vorgesehen. Auf der Atchöhe, die das Ganze umgebe, liege der Landeplatz für Landflugzeuge. Die größte Arbeit jedoch habe man im Felsriff selbst durch geführt, wo man eine Riesenhalle ausgehauen habe, die als Munitions- und Vrennstysflager diene. Sie habe unterirdische Verbindungen mit den Flugzeughallen. Dieser moderne Flugzeugstützpunkt sei durch seine natürliche Lage und die besonderen Schutzmaßnahmen gegen die Be schießung durch schwerste Geschütze und di« Bombardierung durch größte Bomben gesichert. Luftfahrtminister Guy Lachambre besichtigte eines der modernsten Flugzeugwerke in Meulte, das die neuen Potezbomber serienweise baut, die mit zwei Motoren ausgerüstet, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 400 Kilo meter erreichen sollen. Augenblicklich stellt das Werk fünf zehn Flugzeuge im Monat her. Im September soll sich die Erzeugung auf 25 und Anfang 1939 auf 60 Apparate im Monat erhöben. (29. Fortsetzung.) „Nä, dann also los! Nehmen Sie sich ein paar hand feste Kameraden mit!" „Ich bin nicht bange!" „Weiß ich, weiß ich! Wem sagen Sie das, Keller? Nur . . . mir ist so komisch zumute!" Doch Hans von Keller lächelte nur und las weiter. * * * „Bauer, sie kommen mit einem Trekker und mit Maschinen gerade über unsere Wiesel... Da!... Da hinten!" Otto Güssow warf den Holzkloben beiseite, den er gerade in der Hand hielt, stellte die Kreissäge ab und trat nach hinten an den Schafstall. Von hier aus konnte man über die Felder sehen, über die Wiesen und den Birkenbach bis an die gegenüberliegende Bergwand. Sollten sie es tatsächlich wagen, seine Wiesen zu be treten? Sollten sie es wagen, so zu tun, als wäre sein Eigentum nicht mehr sein Eigentum? Als wäre er nicht mehr der Herr? Er kniff die Äugen zu und legte die Hand über die Brauen, denn heute morgen schien die Sonne warm und frühlingsnahe. „Da ... da kommen sie!" Wahrhaftig, der Kleinknecht hatte recht. Ein Trekker kroch voran, hinter ihm Maschinen. Man konnte nicht erkennen, wozu sie diese mochten, aber eins war deut lich zu sehen: sie hielten gerade auf seinen Acker zu und befanden sich jetzt schon mitten auf der Wiese. Ein dumpfer Zorn, eine blinde Wut kroch in ihm empor. Was wollten die tun? Was sollte das heißen? Er zog die Augenbrauen böse zusammen, und die Nägel krallten sich in die Fäuste. „Die Hunde... die Hunde!" „Soll ich hinüberlaufen und sagen, daß es unsere Wiese ist, Bauer?." „Scher du dich in den Stall!" Der Junge wich entsetzt zurück. So hatte er den Bauern noch nicht gesehen. Otto Güssow aber hastete ins Haus. Äuf der weiten Diele stand der alte Schrank mit den Flinten seines Vaters. Darin mußte auch die Büchse sein, die er sich erst im vorigen Jahre gekauft hatte, kurz vor Weihnachten, als er tagelang allein nn Wald umhLraestrichen war. Ein Griff in den Schrank... da ging die Tür. „Verdammt!" Er zuckte zusammen, aber es gelang UM, noch recht zeitig die Tür des Schrankes hinter sich zuzudrücken. „Was willst du, Otto? Suchst du etwas?" Seine Mutter stand auf der Schwelle. Mit wissenden Augen sah sie ihn an. „Was willst du an dem Schrank? In deinen Augen steht nichts Gutes! Was willst du mit dem Gewehr?!" „Wenn's not tut, mein Eigentum gegen Räuber schützen, Mutter." „Der Herr unser Gott wird dich schützen. Du bist nur ein Mensch, du kannst nicht an gegen ihn." Wild lachte der Bauer auf. „Das wollen wir eben sehen! Die ... oder ich! Einer von uns muß hier sein Recht behaupten. Und wenn dein Herrgott etwa denen da drüben helfen sollte, den Räubern, den Landstreichern, dann soll er mir gestohlen bleiben. Dann will ich nichts mehr von ihm wissen!" „Du bist . . . wahnsinnig! Otto . . . wohin?" „Laß mich! Das ist hier eine Männersache. Oder soll ich mir das meine nehmen lassen mit verschränkten Armen?!" „Ist cS das?" „Was sonst? Sie wollen mir den Hof nehmen." „Das lügst du! Sie wollen das Land hier neu auf- tsilen, so hat mir's der Kantor gesagt. Niemand soll Schaden haben." „Glaube daran, wenn du willst! Ich glaube nicht ... aber ich handle!" Damit wandte er sich von dannen, die Flinte not dürftig unterm Rock verbergend. — „Wir schaffen es hier kaum, Herr Ingenieur!" stellte der Trekkerführer fest. „Da muß ein Raupenschlepper her! Die verdammte Sonne hat uns den Boden wie Kleister gemacht!" Die Arbeiter, die d»n Transport der drei Kompres soren begleiteten, waren über die Unterbrechung nicht unzufrieden. Sie kletterten herab von ihren unbe quemen Sitzen, streckten die Rücken und ließen sich die erste Frühjahrssonne auf den Pelz brennen. Außerdem konnten sie nun die Gelegenheit benutzen, ihre Pfeifen von neuem in Brand zu setzen. Hans von Keller, der diesen Transport persönlich überwachte, stieg kopfschüttelnd herab. Es schien, als habe sich alles gegen diesen Bau verschworen. Die ein fachsten Dinge, wie eben dieser Transport, an anderen Stellen eine Sache von ein, zwei Stunden ... hier wurde er zur Aufgabe. Aber er dachte natürlich nicht daran, die Versuche, doch noch durchzukommen, so schnell aufzu geben. „Wir hängen den letzten Kompressor ab und versuchen es noch einmal! Ihr faßt mit an! Ist doch lächerlich, wenn wir hier zur Schadenfreude der ganzen Beleg schaft steckeublciben! Was meint ihr, was uns Herr Helmbrecht erzählt, wenn ich ihm sage, daß wir hier sitzengeblieben sind?!" Dabei machte er sich schon selbst daran, den Kompres- sor abzuhängen. Schnell griffen die Arbeiter zu, sie kannten die Tatkraft dieses schmalen blonden Mannes, vor allem aber hatten sie Respekt vor dem eigentüm lichen Lächeln, mit dem Peter Helmbrecht solche Berichte aufzunehmen pflegte. Wohl war keinem dabei, der ihm so etwas melden mußte. Kläffend legte sich der Trekker von neuem ins Zeug, und richtig, langsam, aber doch beharrlich setzte sich die nun etwas verkürzte Karawane wieder in Gang. „Na, seht ihr, man mutz nur wollen!" lachte Keller. Da tippte ihn einer der Arbeiter auf die Schulter und rief ihm etwas zu. Aber er konnte nicht verstehen, was der Mann sagte. Der Lärm der Zugmaschine ver schlang jedes Wort. Da deutete der Mann üb?r dis Wiese hinweg . .. und wirklich, als Keller in diese Rich« tnng blickte, da bemerkte er einen Mann, der es schein« bar sehr eilig hatte, den Trekker noch zu erreichen. „Halt. . .!' Halt!" Man sah zwar, was der Mann rief, aber man hörte es nicht. Keller ließ dem Trekkerfnhrer Bescheid sagen, aber er dachte nicht daran, gerade in diesem Augenblick zu halten. Hundert Meter weiter, wenn wir aus dem Dreck 'raus sind! dachte er und ließ seine Maschine ruhig weiterlaufen. Doch der Mann, der da lief, war flinker. Er schnitt dem schwerfälligen Gefährt den Weg ab, und plötzlich stand er mit ausgebrciteten Armen, in der einen Faust ein Gewehr, dem Trekker mitten vor dem Kühler. „Verdammter Jdiotl" Fortsetzung folgt.)