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Die Deutsche Meisterschaft im Zehnkamps der Frauen beim Deutschen Turn- und Sportfest. Die Turnerin Dumbsky am Schwebebalken. kWeltbild-Wagenborg — M.) Mehr als ZSSSS im eälen Wettkampf Breslau sah am „Tag der Wettkämpfer" spannende sportliche Kämpfe Die Festftadt des Deutschen Turn- und Sportfestes Breslau ist zur Millionenstadt geworden. Seit dem glanzvollen Eröffnungstag mit der Leistungsprüfung der deutschen Jugend wird das Deutsche Turn- und Sportfest nun fast ausschließlich von den aktiven Turnern und Sportlern beherrscht. Weit über 30 000 Männer und Frauen haben auf den Breslauer Sportplätzen das große Ringen um den Sieg ausgenommen. Die Besten von ihnen sind angetreten, um durch ihren Einsatz dieses Sportfest zu vollem Gelingen zu führen. Llaerhörte LMurWprUuW Immer deutlicher zeigt sich die ganze Bedeutung der Breslauer Festtage: Hier handelt es sich nicht um eine Leistungsschau eines einzelnen Verbandes, hier wird nicht ein Sportfest einzelner Spitzenkönner veranstaltet, sondern hier findet sich die s p o r t l i ch e Auslese des ganzen deutschen Volkes zusammen. Das äußert sich nicht zuletzt darin, daß auch die Gliederungen der Bewegung, die Wehrmacht, der Arbeitsdienst und andere Gruppen in immer stärkerem Maße ihren Einsatz beweisen. Dieser Tag, der „Tag der Wettkämpfer", hat wie der „Tag der deutschen Jugend" bewiesen, und die beiden folgenden Tage, die den Mannschaftskämpsen und den Gemein schaftskämpfen Vorbehalten sind, werden es eindeutig vor dem deutschen Volke und der Welt darlegcn, daß Breslau nicht nur eine bisher nicht erlebte Demonstration deutscher Leibesübungen, sondern zugleich auch eine unerhörte Leistungsprüfung ist. LlnauWM wechselnde Vilder auf den SMiseldem Zwei Brennpunkte eines unvorstellbaren Hochbetriebes sind in der Feststadt unverkennbar, einmal die Innen stadt mit ihren drei Bahnhöfen, von denen unaufhörlich der Strom der Besucher in die Feststadt rauscht und Breslau zur Millionenstadt macht, zum an deren das Hermann-Göring-Sportfeld mit seinen zwanzig Großkampfanlagen. Es bildet sozusagen eine Stadt für sich mit dem Verwaltungsgebäude, der Wettkampfleitung, dem Pressebüro, der Zeltstadt der Hitler-Jugend und des BDM., dem Zeltlager der Wasser sportler, dem großen Stadionrestaurant, den drei riesigen Verpflegungszelten, den Verkaufsstraßen unterhalb der kilometerlangen Tribünen, dem großen Aufmarschseld und den zahllosen kleinen Kiosken und Perkaufsständen. Hier waren die mehr als 30 000 Männer und Frauen am Don nerstag auf allen Kampffeldern mit ihren Wettbewerben beschäftigt. Am den SkgeMM, den EWM'Wz In unaufhörlicher Folge wechselten die Bilder auf den Sportplätzen, immer wieder neue Leistungen uurden bekannt, immer wieder ergaben sich neue, spannende Be trachtungsmöglichkeiten für die unendlich vielen Zuschauer. Groß ist die Svan'-nnw wer im Zwölfkampf den Sieg um die Deutsche Meisterschaft erringen wird. Er war bei den früheren Turnfesten der Sieg überhaupt. Ge waltig ist der Anblick der Tausende von Wettkämpfen auf der Friesenwiese. 16 000 Teilnehmer sind hier zum volks tümlichen Dreikampf angetreten, an den vier Ecken werden Fußball- und Handballspiele durchgeführt. Auf vierzig Bahnen laufen die Männer und Frauen ihre lOO-Meter. Dort wird der Weitsprung und das Kugelstoßen durchge führt. Es ist ein unübersehbares Heer von Teilnehmern, die um den Siegespreis, den Eichenkranz, ringen. Glühender Idealismus bas Breslauer Erlebnis Natürlich kann selbst das große Breslau nicht die un geheuren Massen, die Tag und Nacht herüeiströmen, auch nur ungefähr aufnehmen. Sogar ein großer Teil der Akti ven hat bis zu 50 Kilometer weit auf den Um kreis verteilt werden müssen. Wenn map berücksichtigt, daß Die Hitlerjugend bei den Wettkämpfen auf dem Deutschen I Hitlerjungen und BDM.-Mädel mit schönen Erfolgen vn- I Wiener Hitlerjungen folgen begeistert den Wettkämpfen ihrer Turn-- und Sportfest in Breslau. schrieben. Hier das Bild einer anmutigen jugendlichen Roll- Kameraden. — Rechts: Ein Hitlerjunge bei seiner Uebung am Links: Dem Rollschuhkunstlauf hatte sich eine große Zahl von l schuhkunstläuserin während ihrer Wettbewerbskür. — Mitte: l Reck. Schcrl-Schirner-Wagenborg — DO (28. Fortsetzung.) . Er verstand zu ihrem Leidwesen davon mehr als ihnen ilieb war. Und wenn es wirklich einmal einer ver suchen wollte, ihn bei der Preisfestsetzung über das Ohr zu hauen, dann warf Regine Dorendorf ein paar Worte dazwischen. „Ich kenne doch euren Acker! Er hat mehr Fels als Krume, und wenn im Frühjahr das Wasser kommt, könnt ihr von neuem säen. Stimmt das nicht? Ich rate euch, nehmt, was euch der Herr Baumeister bietet, sonst müßten wir wohl erst ein Gutachten einholen!" . Das genügte meist. ' Peter war Regines Hilfe unendlich wertvoll. Er wollte nicht hart und unbarmherzig erscheinen, wollte sich aber auch auf keinen Fall von den Bauern über tölpeln lassen. Er hatte anvertrautes Kapital zu ver walten und mutzte Rechenschaft ablegen. Der Breitenbacher Forst, der die Sperrmauer auf- trehmen sollte, war Staatseigentum, da erübrigte sich alles Verhandeln. Die übrigen Ländereien waren fast alle anaekauft, oder die Verhandlungen standen dicht vor dem Abschluß. Nur Lienhardt und Güssow blieben hart näckig. Sie rührten sich auf keine Aufforderung, sie taten einfach, als wären sie nicht da. „Die müssen wir enteignen!" prophezeite Regine. „Ich werde mal die Sache gleich in die Hand nehmen/ „Wie wollen Sie das machen?" „'Runtergehen und Bescheid sagen, damit die Herren wissen, was gespielt wird. Die glauben immer noch, sie kommen mit ihrem harten Schädel durch!" Peter überlegte ein Weilchen. Dann schüttelte er langsam den Kopf. „Nein, Regine! 'Dazu sind Sie nicht befugt. Ich muß Las selbst tun." s „Bitte... ich wollte mich nicht aufdrängenk" „Aber Kind . . .! Nicht empfindlich sein! Es soll mir niemand nachsagen können, ich sei feige." „Dann nehmen Sie einen Revolver mit. Der alte Lienhardt läßt die Hunde auf Sie los!" „Nun werden Sie romantisch!" lachte Peter hellauf. „Wir leben doch schließlich nicht in Wild-West, sondern in Deutschland!" „Ich hab's gesagt!" zuckte Regine die Achseln und wandte sich ihrer Arbeit zu. — Peter mußte in den nächsten Stunden noch öfter an diese Unterredung denken. Er wunderte sich über die sonderbare Klarsich- tigkeit dieses Mädchens, die erbarmungslose Härte und Unbestechlichkeit des Blickes. Er hielt es nämlich auch für durchaus möglich, daß der alte Lienhardt die Hunde auf ihn hetzte. Er wollte es nur nicht wahr haben. — Nach vier Tagen wußte er genau Bescheid. „Er verkauft nicht! Er läßt sich enteignen! Bei Güs sow dasselbe. Die wußten schon Bescheid, was ich wollte. Brauchte gar nicht viel zu sagen in der Sache." Mit diesem Bescheid trat Peter zu se-'nen Kamera den in die Baracke. Stephanie, der gerade dabei war, seine langen gelben Stiefel zu polieren, lachte aus vollem Halse. „Der Mann ist wahnwitzig! Soll man'S für möglich halten?" Hans von Keller sagte nichts. Er drehte sich langsam um und las weiter, als ginge ihm die ganze Geschichte nichts an. Mahrenholz aber schlug sich auf die Ober schenkel, daß es klatschte. „Blöder Kerl! Dann wird eben enteignet! Was regen wir uns noch darüber auf? Laßt doch die Herren Bauersleute! Werden schon noch klein beigeben, wenn's so weit ist! Das ist meine Meinung. Da wird gar nicht lange gefackelt. .. Antrag, Beschluß ... und dann schrumm! 'Runter mit den Herrn in drei Deubels Namen!" „Du solltest nicht so heftig mit fremdem Grund und Boden umspringen!" meinte da Hans von Keller. Er sagte das ganz ruhig und still, indem er ein wenig von seinem Buche aufsah. Aber es lag viel Zurcchtweisen- des und Ueberlegenes in seinen Worten, gerade weil er sie so ganz nebenbei sagte. Ueberrascht sah Mahrenholz zu ihm hin. „Schau, schau, der Herr Graf hat auch mal was ge sagt! Ist doch nicht die Möglichkeit! Und natürlich .. . er muß was ganz Besonderes haben... er verteidigt die dickschädeligen Bauern und freut sich, daß er mir wider sprechen kann!" „Nicht dir, Mahrenholz, sondern eurem Temperament überhaupt. Denkt doch mal daran, was für den Mann an seinem Acker hängt. Für euch ist das einsach „Ge lände". Man braucht es, und darum interessiert's, oder man braucht es nicht, dann ist es euch überhaupt ganz schnuppe. Für den Bauer aber bedeutet es das Erbe seiner Väter. Das dürfte wirklich ein beachtenswerter Unterschied sein, meinst du nicht auch, Mahrenholz?" Der wollte gerade aufbrausen und zu einem seiner langen Flüche Luft holen, da legte ihm Peter Lie Hand auf die Schulter. „Bchalt's bei dir, Mahrenholz, was du sagen wolltest! Der Keller hat nicht ganz unrecht. Es ist was anderes, ob der Bauer sein Feld ansieht oder ob wir landfrem den Techniker das tun. Ich kann ihm das sogar ein wenig nachfühlen. Das ändert allerdings nichts daran, daß wir hart sein müssen." „Selbstverständlich. Ich mutz doch morgen mit den Preßluftkompressoren selbst mitten durch das Güssowsche Gebiet. Wie sollen wir ohne Preßluft weiterkommen am Straßenbau?" „Vielleicht werfen wir uns die Granitblöcke als Medizinball zu, damit wir dem Herrn Bauersmann nicht auf die Wiesen treten!" höhnte Mahrenholz. „Ihr seid eine blödsinnige Bande. Baut lieber Kintöppe, aber keine Talsperren! Dann tut ihr keiner Fliege was zu leide dabei." „Mahrenholz ... du vergißt wieder ganz, daß du eigentlich ein gebildeter Mensch bist!" „Rutsch mir den Buckel 'runter, du Wiener Straßen sänger! Ich gehe zu Burmann und spüle mir Len Staub ab!" „Und ich komme natürlich mit!" trompetete der gar nicht beleidigte „Wiener Straßensänger" Stephanie. Arm in Arm zogen sie beide von dannen. Lachend sah ihnen Peter nach. „Die kriegen keine zehn Pferde auseinander!" Dann fügte er ernster werdend hinzu: „Seien Sie vorsichtig morgen, Keller! Der Bauer kann, glaube ich, rabiat werden. Er soll gedroht haben, daß er jeden über den Haufen schießt, der seinen Grund und Boden gegen seinen Willen betritt." Lächelnd winkte Keller ab „Hunde, dis bellen . . ." „Na, ich möchte gewarnt haben. Können Sie mit dem Transport nicht warten, bis wir den Beschluß in Hän den haben?" „Dann wird die Brücke und die Straße nicht fertig, und wir sitzen mit dem gesamten Antransport fest. Auf keinen Fall kann ich dann die Termine, die Sie mir ge stellt haben, auch nur Halbwegs einhalten!" (Fortsetzung folgt.-f