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MsdrufferTageblatt E'f'^scheint werktaffi nachm. «Uhr. DrzugShr. mma« LRM. frei Hau?, bet Postbestellung n-bm-n -u^eüee o Einzelnummer 10 Rvs. Alle Poftanftalten, Postboten, unser» Auitrüger u Gcjchäsirstell- »m bestehtWochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend tonst"/-'"Ml'"iebW gen besteh, kein Anspruch ! U 2-2 aus Lieferung der Zet- rung oder Kürzung dell Bezugspreise«. Rücksendung etngesandter Schriftstücke ersoig« nur. wenn Rückporto keiftest. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen Anzeigenpreise laut aufNegender Preisliste Ar. 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpfg. — Dorgeschrie- bene Erschetnungslage und P.atzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzetgen-Annahm» durch Fernruf übermtt- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 icftcn Anze^g?/übernch! men wir leine Gewähr. ———— — Bei Konkurs und Zwangtvergletch erlischt seder Anspruch «1 Nachlaß. amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, sowie des Forstrentamts Tharandt. Nr. 164 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: .Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 16. Juli 1938 Die dritte Hetzlüge. „News Chromel" schlagt Lügenretord. Deutschland WA Gibraltar bedrohen. „News Chronicle" bringt zum dritten Male inner- halb von drei Tagen einen gegen Deutschland gerichteten Bericht, dessen Einzelheiten sich das Blatt völlig ans den Fingern gesogen hat. Diesmal beschäftigt sich das Blatt, offenbar in der Hoffnung, der Nichteinmischungs politik des englischen Ministerpräsidenten Chamberlain doch noch ein Bein stellen zu können, nach dem Muster der französischen Marokko-Lüge vom Januar 1937 erneut mit angeblicher umfangreicher militärischer Ein mischung Deutschlands in Spanien. Wieder einmal wird den Engländern die Bedrohung von Gibraltar durch angebliche deutsche Geschütze in Spa nisch-Marokko vor Augen geführt, wird behauptet, daß sich in der spanische« Flotte 5000 Mann deutsches Flotten personal befänden, und werden weiter Einzelheiten ange geben, die so frisiert sind, daß sie auf den ersten Blick de« Anschein der Nichtigkeit erwecken sollen. Den Veröffentlichungen des Blattes steht für jeden Kundigen die Lüge aus der Stirn geschrieben. Zunächst wird behauptet, daß 50 Messerschmitt-Maschinen, 48 Hein- kel-Jagdslugzeuge, 183 moderne Junkers-Bomber, 12 Hein kel-Bomber, 6 Rohrbach-Bomber in Bilbao eingetroffen seien. Die Junkers-Fabriken hätten in den letzten Mo naten 150 Junkers-Flugzeuge nach Spanien geschickt. Um die Behauptungen zu erhärten, wird wahllos eine Reihe von deutschen Orten ausgesührt, wo nach Meinung des Blattes Flugplätze vorhanden sein müssen. In erster Linie große Städte, wie Berlin, München und Frankfurt, und es wird dazu kühn behauptet, daß von diesen Flug plätzen aus Spanien mit neue« deutschen Geschwadern versorgt worden sei. Ferner seien Fallschirmpiloten in Spanien angekommen, von denen sich jetzt 2000 in Spa nien befänden, 1200 Mann einer leichten Brigade seien unter Führung ihrer Offiziere in Spanien eingetroffen. Deutsche Kavallerie sei in Marokko gelandet. 12 000 deutsche Techniker bauten Marokko zu einer riesigen Festung und zu einem Zentrum von Munitionsfabriken aus. Hetze zum Krieg Zu der neuen Lügenaktion der unter der Kontrolle der Sowjets stehenden Redaktion des englischen Blattes „News Chronicle" schreibt der „Deutsche Dienst" u. a.: Jetzt ist wieder einmal Spanien dran, nachdem er noch gestern durch die Veröffentlichung des Artikels des ehemaligen französischen Luftfahrtministers PierreCot die militärische Bedeutung der Tschecho-Slowakei bei einem Angriffskrieg Frankreichs gegen Deutschland behan delt hatte. „Deutsche Geschwader in Spanien" künden die Schlagzeilen des Londoner Judenblattes. Moskau hat gut bezahlt. Und so werden die alten Märchen vom Januar 1937 wieder aufgewärmt. Der Zweck ist heute wie damals der gleiche: Diskreditierung Fran co s in Len Augen der Engländer und Schaffung einer für Rotspanien günstigen Stim mung, weil die Durchführung des Londoner Freiwilli genabkommens für den Regierungsausschuß der Herren Negrin, Caballero und Konsorten das Ende bedeuten würde. Rotspanien lebt ausschließlich von ausländischen Freiwilligen und ausländischem Material. Sowjetrus sische Flugzeuge und Bomben, englische und sowjetrussische Tanks, französische Geschütze und französische Munition neben den sowjetrussischen Truppenabteilungen, durch große finanzielle Versprechungen geworbene Freiwillige aus England und Frankreich in großer Zahl, damit allein vermag Rotspanien den Krieg zu führen. Und um diese versteckte Einmischung, die gerade in den letzten Tagen Wiederum verschärfte Form angenommen hat, zu ver decken und zu bemänteln, werden die Märchen von um fangreichen deutschen Kriegslieferungen an Franco er funden. Runde Zahlen - plumper Schwindel Das klingt doch glaubwürdig, nicht wahr: 1050 Offi ziere, 3600 Unteroffiziere. 48 Heinkel-Jagdflugzeuge, !8 dreimotorige Bomber usw. Nur keine runden Zahlen mehr, denn die sind von vornherein anrüchig. Diesmal gibt man sich mehr Mühe. Man nimmt sich eine Karte von Deutschland vor. Wo liegen große Städte? Bei ihnen pflegen doch Flugplätze zu sein und damit Teile der Luft waffe? Genaues weiß natürlich der Schmock beim „News Chronicle" nicht. Aber Berlin, München und Frankfurt kann man auf jeden Fall anführen. Und so macht er diese Städte zu Ausgangshäfen von Massenslügen ganzer deut scher Geschwader nach Spanien. Wobei dem Verfasser des Lügenberichts das Unglück passiert, daß an einem Teil der genannten Orte sich gar keine Flugplätze befinden. Wie kommen Fattschirmpiloien nach Spanien? Fallschirm Piloten seien in Spanien, 2000 vn aDeutschland. Der Schmock des „News Chro- rucle ha« einmal etwas über Fallschirmpiloten gelesen. Er selbst würde sich einem Fallschirm niemals anvertrauen, beileibe nicht! Er hat auch wenig militärische Ahnung — was für seine jüdische Herkunft spricht — von der Bedeu tung und dem Einsatz der Fallschirmpiloten. Und so wird er die Frage auch nicht beantworten können, was diese Fallschirmpiloten nun in Spanien sollen. Er hätte vorher im englischen Luftfahrtministerium anfragen sollen, wo er ohne Zweifel hätte erfahren können, daß im spanischen Kriege bisher niemals Fallschirmpiloten eingesetzt wurden und angesichts der besonderen Verhältnisse mit einem sol chen Einsatz auch nicht zu rechnen ist. Der ganze Zweck des „News Chronicle"-ManöVers ist derselbe wie an den Tagen vorher: Störung der Be ziehungen zwischen den Völkern, Vergiftung der politischen Atmosphäre und Hetze zum Krieg, an dem dann die Hintermänner des „News Chronicle" groß verdienen würden, während die Völker die Zeche bezahlen. Dichtung aus London. Der „News Chronicle" begann seine Lügenaktion mit der von Moskau befohlenen Aufwärmung der Lüge von dem angeblichen Vortrag oder dem Dokument — man ist sich nicht ganz darüber klar, worum es sich handelt — eines hohen deutschen Offiziers über Deutschlands Ab sichten in Spanien und in . .. Portugal. Diese Lüge von deutschen Absichten in Portugal be fand sich, wie sich bei genauem Vergleich herausstellt, in der ursprünglichen Moskauer Fassung nicht. Sie ist also ohne Zweifel in London Hinzuge dichtet wor den. Eine Frage an England: Welches Land hat wohl seit jeher ein großes Interesse daran, Portugal unter dem Deckmantel eines Bündnisses im Schlepptau zu haben? Die Portugiesen sind ein mündiges Volk und können ihr Schicksal selbst bestimmen. Zwischen Deutschland und Portugal bestehen korrekte freundschaftliche Beziehungen, und Deutschland hat niemals die Absicht gehabt oder auch nur den leisesten Versuch gemacht, Portugal in irgend einer Weise unter Vormundschaft zu stellen, weil es solche Methoden ablehnt und weil es genau weiß, daß der Stolz des portugiesischen Volkes eine solche Vorherrschaft einer anderen Nation auf die Dauer niemals ertragen könnte. England möchte Anleihe anbringen Warum nun wurde vom „News Chronicle" in den von Moskau erfundenen Reichenau-Vortrag oder das an gebliche Dokument noch eine angebliche deutsche Angriffs- absicht auf Portugal hineingezaubert? Darauf gibt ein anderes englisches Blatt die Antwort. Der dem „News Chronicle" befreundete marxistische „Daily Herald" mel- Der Angestellte des Arbeitsamtes der Sudetendeut schen Partei Rudolf'Gorzecky, der einen grauen Sport anzug und hohe Stiefel trug, wurde auf dem Wenzelsplatz in Prag von tschechischen und jüdischen Elemen ten beschimpft. Die Angreifer forderten die Straßen pasianten auf, den „Provokateur" niederzuschlagen, und bald war der Deutsche von einer etwa 200köpsigen Meute umringt, die ihn schwer beschimpfte und dabei Belei digungen gegen das deutsche Staatsober haupt ausstieß. Bespuckt und mit Fußtritten bearbeitet, wollte Gorzecky flüchten, doch die Menge umringte ihn, und ein Soldat drängte sich vor, um G. das sudctcn- deutsche Parteiabzeichen abzureißen. Schließlich erschien ein Polizist, der den Deutschen fest nahm und auf die Polizeiwache brachte. Unterwegs wurde der Deutsche wiederum bespuckt, be schimpft und mit Füßen getreten. Der Polizist sah tatenlos zu und rief auch nicht einen anderen Poli zisten zur Verstärkung herbei, der zufällig vorüberging. Auf der Wachstube würde Gorzecky angeschrien, und man versuchte, ihn mit der falschen Behauptung zu ver blüffen, daß das Tragen hoher Stiefel und des Ab zeichens der Sudetendeutschen Partei verboten sei. Schließ lich erschien auf der Wache der Soldat, der sich auf dem Wenzelsplatz als Hauptangreifer betätigt hatte, und be schuldigte Gorzecky, er hätte die tschechischen Passanten provoziert. (!) Diese protokollarischen Aussagen des Sol daten wurden von mehreren Tschechen „bestätigt", die bei der Aufnahme des Protokolls überhaupt nicht anwesend waren und auch nicht gehört haben konnten, was der Soldat ausgesagt hatte. Trotzdem wurden sie als Zeu ge n a n g ef ü h r t. Mit Gorzecky wurde erst am nächsten Morgen ein Protokoll ausgenommen, also zu einer Zeit, da die F e st - stellungder Ang reifer nicht mehr möglich war. obwohl der Angegriffene die Aufnahme eines Proto- det, daß die portugiesische Regierung, die einst hundert prozentig für Franco und diplomatisch ein Verbündeter Deutschlands und Italiens gewesen sei, ansange, unzufrie den zu sein und Befürchtungen zu hegen. Sie blicke jetzt auf England, das sie vor ihren faschistischen Freunde» retten solle. Sie würde eine neue Bestätigung des englisch- portugiesischen Bündnisses, eine neue Garantie der portu giesischen Kolonien und eine wirkliche Hilfe in der Wieder aufrüstung und der militärischen Organisation begrüßen. Die britische Militärmission, die eigentlich zurückkchren wollte, bleibe noch in Lissabon. Bei seinem Besuche in Portugiesisch-Afrika würden englische Kreuzer den Präsi denten Carmona begrüßen. Zum Schluß wird dann in Aussicht gestellt, daß in der City ernsthaft über eine An leihe zur Entwicklung der portugiesischen Kolonien ge sprochen werde. London will also zu günstigen Bedingungen eine An leihe in Portugal unterbringen. Die englische Militär- missio« soll vorläufig i« Portugal bleiben und nicht ab- reisen, wie das offenbar vorgesehen war, und zu diesem Zwecke muß Deutschland nun wieder als Prügelknabe her- halten, und es wird versucht, die Portugiesen mit dem deutschen Schreckgespenst zu beunruhigen. Es ist immer hin anzunehmen, daß das portugiesische Boll, das zu de» ältesten Kulturvölkern Europas zählt, aus dem Alter her- aus ist, in dem man gemeinhin das Gemüt von Kindern mit dem Schreckgespenst des schwarzen Mannes verdüstern kann, und trotz des Schreckschusses aus Londo» gute Ner ven behalten wird. Der „Deutsche Dienst" erinnert an die niederträchtige« Machenschaften, die von der Hetzpresse seinerzeit mit den Fällen „Gu erntea" und „Espana" inszeniert wur den, um für die englische Rüstungsanleihe Stimmung z« machen. Der Erfolg blieb nicht aus: die englische RüstungK- auleihe wurde gezeichnet. Llnd sie nennen sich „Vorkämpfer des Friedens" Nach diesem Muster geht jetzt der „News Chro» «icle" vor. Es ist schon als grotesk zu bezeichne«, wenn heute die- jenigen, die sich niemals genug tun konnten in pazifisti schen Phrasen, die immer die Vorkämpfer des Friedens sein wollten und die Parole erfanden: „Nie wieder Krieg!", tatsächlich zu den gewissenlosesten und verbreche rischsten Kriegshetzern der Welt gehören, während die Mächte, denen sie zu allen Zeiten das zu unterstellen ver suchten, was sie heute selbst tun, die Oasen des Friedens inmitten einer kriegerischen Welt sind, und es ihnen zu danken ist, wenn nicht erneut die Welt in das namenlose Unglück eines Weltkriegs gestürzt wurde. Es gibt aber auch zu denken, wenn Staatsmänner westeuropäischer Länder stets vom Frieden reden und die Presse ihrer Länder zum Kriege hetzt, ohne daß der Staal sich jemals darum kümmert und auch nur cine einzige Maßnahme in Erwägung gezogen oder ein Wort der Kritik gefunden hätte, um diesem die ganze Welt be drohenden Zustand nun endlich einmal ein Ende zu machen. kolls und Sicherstellung der Täter sofort nach dem Vorfall verlangt hatte. Die ärztliche Untersuchung ergab Ver letzungen am Knöchel, am Rücken und an der Hand. Neue unverschämte Provokation In Marienbad wurde in der Nacht die Auskage«- scheibe der Buchhandlung Meißner, hinter der Bilder des Führers und Reichskanzlers ausgestellt waren, bespuckt. Ein unbekannter Täter schleuderte einen Stein gegen ein solches Bild und zertrümmerte die Aus lagenscheibe. Neue tschechische Grenzverletzung Flieger über deutschem Gebiet Ueber der Ortschaft Sonnwald, etwa 15 Kik» Meter von der Bahnstation Aigen-Schlägel im Mühlviertel, flog am Freitag ein Flugzeug des tschechischen Gendar- mericdienstcs über die deutsche Grenze und kreiste etwa einen Kilometer in 200 Meter Höhe auf deutschem Gebiet, um dann wieder über die deutsche Grenze nach der Tschecho- Slowakei zurückzukehren. Das Flugzeug wurde dabei auch von einem Zollbeamten beobachtet. Ein Verfliegen scheint ausgeschlossen, da an der Stelle der Grenzverletzung der Grenzbach auf weite Entfernung das Erkennen der Grenze ermöglicht. Auch in Diendorf wurde das tschechische Flugzeug beobachtet, als es noch auf tschecho-slowakischem Staatsgebiet, hart an der Grenze entlang flog. Böswillige Gerüchte Die Sudetendeutschcn planen keinen Generalstreik Zu dem in den letzten Tagen von tschechischen Blätter« verbreiteten Gerücht, daß die Sudetendeutsche Partei c m Generalstreik plane (!), schreiben die „Sudetendeu Meder ei» SenWer überfallen. MIsMMtWM gegen das deutsche Staatsoberhaupt.