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Wilsdruffer Tageblatt amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, Tageblatt» erscheint werktags nachm 4 Uhr. D-zugbpr. monatl ZRM. tret HauS, bet Postbestellung All», zuzugl. Bestellgeld Einzelnummer ll) RLl Alle Poftanftalteu, Postboten, unsere Austräger u Gejchättsstelle »eymm zu leder Zett Be- .. ,, . Peilungen entgegen, Im 8-1-höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger Betriebs,törun- »en besteht tetn Anspruch aus Lieserung der Zei- uing oder Kürzung des Bezugspreises Rü-tsendung etngesandter Schriftstücke erloigi nur, wenn Rückporto bcilregt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Anzeigenpreise lau« aufltegender Preisliste Nr, 8. — Z i s f e r - G e b ü h r : 2V Rpfg, — Vorgeschrie bene Erscheinungstage und P atzwünsche werden nach Möglichleit berücksichtigt, — Anzcigen-Annahm, bts vormittags lü Uhr, . . ,,, .. Für die Richtigkeit del durch Fernrus übermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 leiten Anzeigen überneh men wir leine Gewähr, — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt leder Anspruch «et Nachlaß Nr. 161 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Mittwoch, den 13. Juli 1938 Postscheck: Dresden 2640 Deutsches Marmestum Kn den Reichswettkämpsen der SA. Von Viktor Lutze, Stabschef der SA. Zum zweiten Male tritt die SA. in den Tagen vom A. bis 17. Juli an, um im Rahmen der Reichswett- »ämpfe 1938 im Olympiastadion zu Berlin Zeugnis abzulegen von der bisher auf dem Gebiet der wehrhaft körperlichen Ertüchtigung des deutschen Volkes geleisteten Arbeit. Seit Wochen schon haben Hunderttausende SA.- Männer Deutschlands sich gewissenhaft vorbereitet und in den Gruppenausscheidungskämpfen mit höchstem Einsatz tzekämpst, mit dem Ziel vor Augen, däbeizusein in Berlin, um sich dort die Berechtigung zu erkämpfen, vor den Augen des Führers bei den NS.-Kampfspielen 1938 in Nürnberg den Beweis zu erbringen, daß die älteste Kampfformation der Partei auf dem richtigen Wege ist, die große zeitlose Aufgabe der wehrhaft-körper lichen Ertüchtigung des deutschen Volkes ihrer Lösung entgegenzu führen. Knapp zwei Jahre sind vergangen, seitdem der Füh rer 1936 auf dem Reichsparteitag der Ehre die Schaffung der NS. -Kampfspiele proklamierte und die SA. mit der Gestaltung und Durchführung betraute, und schon heben sich klar und deutlich Inhalt und Form der Kämpfe ab, die das Gesicht aller wehrsportlichen Veranstaltungen bestimmen. Für die Wege, die zum großen Ziel der end gültigen Form der NS.-Kampfspiele als dem gewaltigen Ausdruck der Einheit von Körper, Geist und Seele im deutschen Volk führen, sind die Fundamente gelegt, und an ihrem Ausbau wird unermüdlich gearbeitet. Die alljährlichen Reichswettkämpfe sind Marksteine in die ser Entwicklung. Im vergangenen Jahre wurde der An fang gemacht. Erstmalig wurde bei den Reichswettkämp- sen 1937 die Arbeit der SA. richtungweisend der Oeffent- lichkeit in wuchtiger Geschlossenheit gezeigt. Ein Versuch sollte es sein, und zu einem gewaltigen Erfolg wur den die Tage von Berlin. Die SA. hat damals auf dem Reichssportfeld in fast allen Disziplinen des sportlichen und wehrsportlichen Kampfes Können, beispielgebende Kameradschaft und höchste Einsatzbereitschaft bewiesen. Und Io wird es in diesem Jahre wieder sein. Das Olympiastadion, der Schauplatz größter fport- Ncher Kämpfe, wird vom 15. bis 17. Juli 1938 widerhallen vom Marschtriit der braunen Kolonnen. Rasen und Aschenbahnen zeigen in diesen Tagen das Gesicht einer Wehrkampfbahn. Wohl sind die verschiedensten sportlichen Disziplinen vertreten, allein die Mannschafts- und Einzelkämpfe der wehrmäßigen Uebungen geben die sen Kampftagen das Gepräge. Das Leitmotiv ist wiederum die gewaltige Einheit: starke Seele, gesunder Geist, ge stählter Körper. Die Schaffung dieser Einheit im deut schen Manne, die Erziehung zur Kampfgemeinschaft und zur Leistungsfähigkeit des einzelnen als Diener der Ge samtheit, das sind die ausschließlichen Ziele des SA.- Sports und der wehrhaft-körperlichen Ertüchtigung. Und darum stehen auch bei dem diesjährigen Reichswett kampf der SÄ. die Mannschaftskämpfe und hier wiederum die Wehrwettkämpfe im Vordergrund. Der nationalsozialistische Staat verlangt ein hartes «nd widerstandsfähiges Geschlecht, das aus der tiefen Verankerung und dem Glauben an die Idee des Führers jederzeit bereit ist, sich für die Größe und Stärke der Nation einzusetzen. Diese Haltung aber entspricht dem Geist der Sturmabteilungen, der das neue Reich geschaffen hat und der als SA.-Geist das Vorbild sür die frei willige Opfer- und Einsatzbereitschaft des deutschen Man nes geworden ist. Die SA. war, ist und wird für alle Zeiten nicht nur Künderin, sondern auch die Schule dieses Geistes sein, der sich in allen Lebensäußerungen des SA.» Mannes offenbart. Darum sind diese Reichswettkämpfe nicht als sportliche Prüfungen schlechthin zu betrachten; sie sind wieder das erneute Bekenntnis des unentweg ten Einsatzes für Deutschland, das Bekenntnis der Tat zu den vom Führer gesteckten Zielen und der Ausdruck des Willens, die Wehrkraft und Wehrbereitschaft des deutschen Volkes zu fördern und zu erhalten. Unterschiedlich wird wieder die landsmannschaftliche Zusammensetzung der Kämpfer sein, unter denen sich erst mals unsere Kameraden aus der deutschen Ostmark be finden werden, aber gleich der Wille und der Geist, der sie alle beseelt. Begriffe wie Gemeinschaft, Wehrwilligkeit, Einsatzbereitschaft, Leistungsfähigkeit und Kameradschaft werden in den Tagen von Berlin zur lebendigen Wirk lichkeit werden. Und das ist das Große und Entscheidende aller Kämpfe der SA. und damit auch der Reichswett kämpfe 1938: Freiwilligkeit des Einsatzes für den vom Führer der SA. gegebenen Auftrag der wehr haft-körperlichen Ertüchtigung des deutschen Volkes als Grundlage der Wehrkraft und des Wehrgeistes der Nation. Ein Sieg kann immer nur erfochten werden, wenn die Vorbereitungen dazu gewissenhaft waren und Has Vor- wärtsdringen von einem fanatischen Geist des Siegen- wollens getragen wird. Die Sturmabteilungen des Füh rers haben immer in dieser Erkenntnis gekämpft und marschieren auch heute wieder in diesem Bewußtsein ihrem Ziele z«. Der Ew'-lemiall ballt '"w -mr G^muttetttuna von gewaltigem Format, wenn alle sich einer Marschrich tung uniLmrdnen. Start einer neuen Greuelhetze Uebelste Brunnenvergiftung eines englischen Blattes Sem wie der Mskmr MMM! Die englische Zeitung „News Chronicle" bringt in großer Ausmachung die angeblich wörtliche Wiedergabe einer Vorlesung, die ein sehr hochstehender deutscher Offi zier vor Führern der Partei über Deutschlands angeb liche Ziele in Spanien gehalten habe. Danach habe Deutschland sich in Spanien eingemischt, um es als Prüf feld für Deutschlands militärische Methoden zu benutzen, als ein Mittel, um lebenswichtige Stellungen zn er ringen und Englands und Frankreichs Strategie in einem möglichen Kriege schon im voraus zu durchkreuzen. Der Offizier hat angeblich weiter gesagt, daß das deutsche Ziel darauf hinauslause, Portugal von England zu trennen. Notfalls könne die mächtige Armee, die Franco nach einem Siege in Spanien haben werde, hier für in die Waagschale geworfen werden. Unterstützt von der weitverbreiteten Stimmung in Portugal zugunsten eines nationalistischen Spanien würde diese Armee in der Lage sein, und zwar wirksamer als diplomatische Mittel es sein könnten, in Portugal ein Regime an die Macht zu bringen, das für Deutschland annehmbar sei. „News Chronicle* bringt zu dieser unglaublichen Unterstellung einen eigenen Artikel, in dem zunächst ge sagt wird, daß weder die englische, noch die portugiesische Negierung diese brutale Enthüllung deutscher Ziele in Spanien durch einen der größten Männer in der deut schen Armee übersehen könnte. In seiner Vorlesung habe der deutsche Osfizier enthüllt, daß das Ziel der Einmischung in Spanien das sei, in einem als unver meidlich angesehenen Kriege Großbritannien und Frankre'ichin die Zange zu n eh merk. Der Offizier habe gesagt, daß die Batterien in der Nähe von Algeciras und gegenüber von Gibraltar große Dienste leisten würden, wenn es dazu komme, die englisch- französische Lebenslinie zu durchschneiden. Weiter habe er gesagt, daß man den Grundstein sür eine Kampffront ge legt habe, die teils deutsch, teils italienisch, teils national spanisch längs der Pyrenäen gegen Frankreich laufen würde. Das sei verteufelt offen und beschränke sich nicht auf England und Frankreich allein, sondern gehe ebenso Portugal an, was durch Auszüge aus dieser angeblichen Vorlesung nachzuweisen versucht wird. Angesichts dieses Veweismaterials sei Chamberlains Regierung einer schuldhaften Vernachlässigung britischer Lebensintercssen überführt. Durch ihre Spanienyolrtik helfe die englische Regierung Ländern, deren geheimes Ziel es sei, die Kontrolle über strategische Stellungen zu erhalten, durch die sie in die Lage kämen, England in die Knie zu zwingen. Die portugiesische Regierung werde gleichfalls gewarnt. Sollte sie Francos Sache unterstützen, Würde sie damit Kräfte ermutigen, die notfalls bereitsten, die Unabhängigkeit des Landes durch Gewalt zu beseitigen. Die Veröffentlichung dieses Dokuments müsse die Augen Chamberlains öffnen. Auch die Märchenisnie des „Oeuvre" meldet sich Es wundert uns nicht, das die französifche Zeitung „Oeuvr e", die ja stets zu den Hetzern gehört hat, auch diesmal nicht fehlt und ihrem befcheidenen Leserkreis eine „Bombensache" vorsetzt. Frau Tabouis, deren außer ordentliche Hellsehergabe bereits sprichwörtlich geworden ist, hat sich zu der Erkenntnis durchgerungen, daß der Duce augenblicklich gegen den Führer mächtig aufgebracht wäre. Er beschuldige ihn, den Spanienkrieg absichtlich hinauszu schieben, damit Italien aus diesem Krieg vollkommen er schöpft hervorgehe und es ihm für die Zukunft unmöglich sei, sich von Berlin zu trennen. Darüber hinaus beschul dige Mussolini den Führer des Versuchs, die Inkraft setzung des italienisch-englischen Abkommens zu binter- treiben. Das „News Chronicle" ist eins von den sattsam be kannten Londoner Oppositionsblättern, die im Solde der Roten stehen und scheinbar Auftrag von Moskau haben. Die Greuelmärchen, die das Blatt diesmal auftischt, sind so plump und so gemein, daß wir nicht ohne Ekel uns mit dieser Greuelhetze beschäftigen. Die Absicht ist klar ersicht lich: Die guten deutschen Beziehungen zu Portugal solle» getrübt und die Nichteinmischungsverhandlungen torpe diert werden. Es handelt sich hier um eine Neuauflage der Marokko-Lüge von 1937, und auch die Gibraltar- Batterien, die damals eine wichtige Rolle in dem Greuel märchen bildeten, tauchen, wenn auch in anderer Form, wieder auf. Diefe niederträchtigen Unterstellungen des englischen Blattes unterscheiden sich von früheren Greuelaktionen nur durch die Neugestaltung des Märchenstoffes. Im übrige» sind sie uns eine neue Bestätigung dafür, daß die viel- gerühmte „Prefsefreiheit" in England der bests Deckmantel für die internationalen Hetzer und Giftspritzer ist. Es ist nicht ganz unwesentlich, daß der englische Mi nisterpräsident Chamberlain von dem englischen Oppo sitionsblatt schwer angegriffen wird. Wir haben schon früher Anzeichen dafür gehabt, daß die englischen Mar xisten im Bunde mit den Liberalen sich mit aller Macht auf die Seite der Freunde Sowjetspaniens werfen, um Francos Siegeszug aufzuhalten und den britischen Spanienplan zunichte zu machen. Wenn das englische Moskowiter-Watt den Namen des hervorragenden deutschen Offiziers schamhaft verschweigt und uns auch Aufklärung darüber schuldig bleibt, wo der angebliche Vortrag stattgefunden hat, so ist der Mos kauer Rundfunk nicht so rücksichtsvoll gewesen. Er hat dreist den Namen des Generals von Reichenau herausgestellt, hat damit also einen bekannten deutschen General in niederträchtigster Weise verdächtigt. Diese Me thode richtet ihre Urheber selbst und kennzeichnet sie als gemeine Weltverpester und Kriegshetzer. Venezuela verläsit Genf Der neunte Staat Mittel- und Südamerikas, der aus dem Völkerbund ausscheidet Im Sekretariat der Genfer Liga ist am Dienstag ein Telegramm der Regierung von Venezuela eingelauscn, worin diese ihren Austritt aus der Liga erklärt. Außenminister Gil Borges betont darin, Venezuela bleibe dem Ideal treu, zu dessen Verwirklichung der Gen fer Verein einst gegründet worben sei, und werde auch in Zukunft getreu diesem Ideal alle Anstrengungen zur Aufrechterhaltung von Recht und Frieden in der Welt unterstützen. — Der Generalsekretär hat den Empfang des Telegramms bestätigt. Dieser Schritt Venezuelas ist die logische Folge der Erklärung, die der venezolanische Außenminister am 19. April im Kongreß abgegeben hat, daß in Anbetracht der gegenwärtigen Umstände ein Verbleiben Vene zuelas in der Liga nicht ratsam sei. Venezuela ist der neunte Staat Mittel- und Südamerikas, der Genf verläßt. Vor Venezuela haben schon Brasilien, Chile, Costarica, Guatemala, Hon duras, Nicaragua, Paraguay und Salvador die Kündi gung erklärt oder vollzogen. Mitglieder sind nur noch die latein-amerikanischen Staaten: Argentinien, Bolivien, Columbien, Cuba, Santo Domingo, Ecuador, Haiti, Mexiko, Panama, Peru und Uruguay. Bon Stellung zu Stellung kämpft sich die SA. an ihr Ziel heran. Die Reichswettkämpfe der SA. sind Etappen dieses großen Ringens um die Neuformung des deutschen Menschen nach den Grundsätzen der nationalsozialistischen Ldeei Lieber 2ü MMonen VeschWgle Bisher noch nicht erreichter Höchststand — Arbeitslosen» Ziffer in der Ostmark halbiert Die Neichsanstalt sür Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung teilt mit: Der Bedarf der deutschen Wirtschaft an Arbeitskräften ist im Juni weiter stark gestiegen. Die Zahl der beschäf tigten Arbeiter und Angestellten betrug Ende Juni über 20 Millionen und weist damit einen bishernochnicht erreichten Höchststand aus. Einer Zunahme der Beschäftigten um etwa 150 000 im Juni steht eine Ab nahme an Arbeitslosen um 46 000 gegenüber. Gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (18 941 000) ist ein Zuwachs von 1 064 000 Beschäftigten zu verzeichnen. Charakteristisch sür den zunehmenden Mangel hauptsächlich an männlichen Arbeitskräften ist die Tat sache, daß die Beschäftigung von Frauen gegen über dem Vorjahr verhältnismäßig stärker (plus 6,4 v. H.) als bei Männern (plus 5,3 v. H.) zugenommen hat, ob wohl der vermehrte Bedarf an Arbeitskräften gerade in den typisch männlichen Berufen (Metall- und Maschinen- industrie, Baugewerbe) auftritt. Von den Ende Juni bei den Arbeitsämtern noch ge zählten 292 000 Arbeitslosen waren nur mehr 28 000 voll einsatz- und zwischenbezirklich ausgleichfähig. Ein Teil davon war am Stichtag im Wechsel zwischen der bisheri gen und der neuen Ärbeitsstelle begriffen. Die Zahl der nicht volleinsatzfähigen Arbeitslosen (126 000) ist im Juul wieder erheblich zurückgegangcn. Der hohe Stand der Beschäftigung hat in fast alle» l Wirtschaftszweigen angehalten. Der zwischcnbeff ch« l Ausgleich wird allmählich immer weniger ergiebig. —r-