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Lagossprnch Die Ehe kann nicht Selbstzweck sein, sondern must dem einen größeren Ziele, der Vermehrung und Erhaltung der Art und Rasse, dienen. Adolf Hitler. Aus „Mein Kampf" S. 275/276. L Jahre FGKOB. Ehre und Recht für die Kriegsopfer Die Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung kann «uf eine fünfjährige erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Am 3. Juli 1933 einigte H a n n s O b e r l i n d o b e r, der schon in der Kampfzeit die Kriegsopferfragen in der NSDAP. bearbeitete, die deutschen Kriegsopfer zu einem großen Bund von Frontsoldaten und Kriegshinterbliebe nen, der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung (NSKOV.). Gerade während der Kampfzeit der NSDAP, hatte Oberlindober die Not und den Kampf der Kriegsopfer kennengelernt. Er sah dabei auch, daß es insbesondere der Sammlung und Zusammenfassung der ehemaligen Kameraden der feldgrauen Front bedürfe, denn nur als eine große mächtige Organisation schien eine erfolgreiche Arbeit für die Lebensinteressen der Kriegsopfer gesichert. Insbesondere hatte er aber in der Systemzeit auch kennen gelernt, daß die ehemaligen Frontsoldaten immer wieder Nur deshalb abseits standen, weil man von ihrem Front erleben verächtlich sprach und weil man mit Hohnlachen über das Opfer der Hinterbliebenen hinwegging. Die kriegsbeschädigten Frontsoldaten und die Kriegshinter bliebenen selbst hatten vergessen, sich zu ihrer Leistung und zu ihrem Opfer zu bekennen; sie hatten sich, vergrämt und verbittert, zurückgezogen. Hier appellierte Oberlindober zunächst an das Ehrgefühl der alten Frontsoldaten und an die Hinter bliebenen der Toten des großen Krieges, in dem Sinne, daß er sie aufrief, wieder soldatische Haltung zu zeigen, stolz zu sein auf ihre Tat und auf das ihrem Volk ge brachte Opfer; denn gerade aus diesem Stolz und dem Be kenntnis müsse den Frontsoldaten und den Hinterbliebe nen wieder ihr Recht werden. Die Verhandlungen zeigten, wie sehr das Bestreben zur Einigung und der Gedanke der großen Frontkamerad- schafi trotz allem lebendig war. So kam denn am 3. Juli 1933 der stolze Tag im Leben der kriegsbeschädigten Frontsoldaten und der Kriegshinterbliebenen, daß sie sich als die ersten Frontsoldaten zu einer stolzen Froni- kameradschaft in der Nationalsozialistischen Kriegsopfer versorgung zusammenschlossen. Dieser Bund umfaßte schon bei der Gründung l^/- Millionen Mitglieder. Nunmehr ging der Aufbau der Versorgung und Für sorge ständig vorwärts. Die Frontzulage wurde ge schaffen, die Hinterbliebenenverforgung wesentlich ver bessert und vereinheitlicht. Die 400 000 arbeitslosen Front kameraden von 1933 sind heute nahezu alle in Arbeit und Brot gebracht. Die NSKOV. errichtete ferner in allen Teilen des Reiches über 7000 eigene vorbildliche Heim stätten für die Kameraden und ihre Angehörigen; sie schuf ein großes, die Kriegsbeschädigten und Kriegshinterblie benen gleichmäßig umfassendes Erholungswerk, sie nahm sich auch ganz besonders der Betreuung der Hinter bliebenen der toten Kameraden an. Sie ist jetzt dabei, die nationalsozialistische Kriegsopferversorgung im Lande Oesterreich aufzubauen. So ist der 3. Juli ein Ehrentag für die deutschen Frontkämpfer. GicherheK am Arbeiisweg Bekämpfung der Wegeunfälle aller Schaffenden Im Anschluß an die allgemeine Verkehrsunfallver- HStungsaktion veranstaltet die Deutsche Arbeitsfront vom 5. bis 7. Juli in sämtlichen deutschen Betrieben Werbetagc unter dem Leitsatz „Sicherheit am. Arbeitswe a". Diese Aktion, zu der zunächst alle Betriebsführer und Arbeitsschutzwalter aufgeruseu sind, soll den Anstoß geben zu immer neuen Sicherheitsmaßnahmen gegen Wege- unfälle aller Schaffenden. Diesen Erziehungsmaßnahmen liegt die Tatsache zu grunde, daß ein großer Teil aller Verkehrsunfälle auf dem Wege von oder zur Arbeitsstelle sich ereignet und somit als Betriebsunfälle gilt. Auch innerhalb der Betriebe, ins besondere solcher, die Transporte zu bewältigen haben, bestehen ähnliche Gefahren wie im allgemeinen Verkehr. Schließlich sind alle Schaffenden Straßenbenutzer. Seit 1930 sind die Unfälle auf dem Wege von und zur Arbeitsstätte erheblich stärker gestiegen als die eigent lichen Betriebsunfälle. Unter Einsetzung der Grundzahl 100 für das Jahr 1933 wurde im Jahr 1336 eine Erhöhung der Wegeunfülle um 185,5 v. H. verzeichnet, während die Betriebsunfälle nur eine Erhöhung von 156 v. H. er fuhren. Die Statistik hat festgestellt, daß in jeder Stunde ein Fahrradunfall und in jeder zweiten Woche ein tödlicher Fahrradunfall sich ereignet. Durch Erziehung und zweckentsprechende betriebliche Maßnahmen soll die K u r v e der Unfälle auf dem Wege vom und zum Betrieb und im Betriebe selbst ge senkt werden. Im Rahmen dieser Maßnahmen wird eine regelmäßige Kontrolle der Betriebsfahrzeuge und der ab gestellten Fahrräder durchgeführt werden, und die Gefolg schaft wird von Zeit zu Zeit Ermahnungen erhalten. Lutze hei der WiemMn Kriegsmarme Flottenmanöver vor dem Stabschef der SA. Der Stabschef der SA., Lutze, und die SA.-Abord- nung, die auf Einladung des Generalstabschefs der faschi stischen Miliz, General Russo, in Italien weilte, verbrach ten einen erlebnisreichen Tag bei der italienischen Kriegs marine in La Spezia. Bei ihrer Ankunft wurden die deutschen Gäste von der Bevölkerung auf das herzlichste begrüßt. Schnellboote brachten sie dann zu einer vorgeschobenen Küstenbatterie, die dem Stabschef Lutze und seiner Begleitung ein Uebungsschießen auf bewegliche Ziele vorsührlc. Anschließend besichtigten sie die Kaserne der Hafenmiliz, wo eine Totenehrung sowie die Enthüllung einer Gedenktafel für die in Spanien und Abessinien Gefallenen stattfand. Auf einer Fahrt mit einem Torpedobootszerstörer wurde den deutschen Gästen die schnelle Wendigkeit und Manövrierfähigkeit der italie nischen Zerstörer vor Augen geführt. Den Kreuzer „Bol zano" besichtigte die SA-.Abordnung eingehend. Der Präfekt empfing den Stabschef Lutze und seine Begleitung im Beisein von General Russo. Auf der dann folgenden Fahrt durch die mit Hakenkreuzfahnen geschmück ten Straßen zum Empfang im Rathaus wurden den deut schen Gästen herzliche Sympathiekundgebungen dargebracht. Den Abschluß des Tages bildete ein Abend essen, an dem führende Persönlichkeiten von Staat und Partei sowie hohe Offiziere der Marine teilnahmen. Vorarbeiten für den MHMkiestag 1S38 Dr. Ley in Nürnberg Die Organisationsleitung für die Neichsparteitage hat ihre Arbeiten für den Reichsparteitag 1938 ausgenom men. Den feierlichen Auftakt bildete ein Empfang, den der Frankenführer, Gauleiter Streicher, im Sitzungssaal des neuen Gauhauses dem Reichsorganisasionsleiter und seinen Mitarbeitern gab. Dr. Robert Ley. von dem Frankenführer herzlich begrüßt, hob in einer kurzen An sprache die in den vergangenen Jahren bewährte gute Zusammenarbeit hervor. — Gauleiter Streicher unterstrich die Bedeutung der Arbeiten, die der Organisationsstab bis zu den großen Tagen im September zu leisten habe. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley stellte dann dem Fraukenführer seine aus allen deutschen Gauen kommen den Mitarbeiter vor und trug sich mit diesen anschließend in das Gästebuch des Gauhauses ein. Danach trat die Or- ganisationsleitung zu ihrer ersten traditionellen Arbeits sitzung zusaw'""u. «Etspsndsr gssrächi! Zum Kampf gegen die Kinderlähmung. Alljährlich sucht die Kinderlähmung, vornehmlich im Spätsommer, ihre Opfer unter der Jugend Deutschlands. Der weitaus größte Teil der Erkrankten gesundet zwar, doch erfordert diese Krankheit jährlich auch eine Anzahl von Todesopfern. Eine weitere, nicht unbedeutende An zahl von Volksgenossen erleidet gesundheitliche Einbuße» durch Lähmung einzelner Körperteile. Wer die Krankheil überstanden hat, trügt Schutzkörper in seinem Blut, von denen er Nsuerkrankten zum Schutz gegen die gefürchteten Lähmungen in Abständen von einigen Wochen wiederholt ohne geringste eigene gesundheitliche Einbuße abgeben kann. Diese gegenseitige Hilfe, zu der jeder Deutsche seinem kranken Volksgenossen gegenüber ver pflichtet ist, wird unter örtlicher Leitung der Gesundheits ämter im ganzen Reiche durchgeführt, wobei das ge sammelte Blut zur Verhütung der Uebertragung anderer Krankheiten vor Abgabe an die Kranken in geeignete« Laboratorien untersucht und aufüereitet wird. Kinder und Erwachsene, die die Kinderlähmung in den letzten sechs Jahren überstanden haben, iverdau M Blutspenden gegen eine A n e r k e n n u n g s g e b ü h r von 10 RM. je 100 Kubikzentimeter Blut wie in den Vor jahren aufgefordert werden. Der Bedarf ist allgemein groß, zumal wenn die für den Hoch- und Spätsommer zu erwartende Häufung der Erkrankungen de» vorjährige« Umfang erreichen oder übersteigen sollte. Kranken ist schon in den letzten Jahren d«ych GenefeE geholfen worden, mögen diese nun auch jetzt wieder be reitwillig dazu beitragen, daß durch ihr Wut MmeMaWy kenden geholfen wird. »' Tschechische „Menschlich, keit". Nichts kann bester de» Willen Prags zur Aus rottung d es Deutschtums beweisen als dieses Bild aus dem Krankenhaus i« Elbogen im Sudeten land. De« Krankenhaus fehlen die notwendigste» Mittel zur Pfleg« und Behandlung der Pa tienten. Nicht einmal ge nug Betten sind Varham» den. Unser Bild gibt einen Einblick in ei» Zimmer der Isolier baracken. Bis zu vier Kinder, die an Maser« Scharlach, Diphtherie oder anderen anstecken den Krankheiten leiden, müssen in einem Bett unter einer Decke liegen. So sterben sie meist, weil die Tschechen für deutsche Krankenhäuser keine Mit- tel übrig habe». (Scherl Wageuborgh ll7h-d»'-1Uch0lchuIr: vtMlcher ksm-n-vnUa Vorm. e. tlnvenlchl. Saä L-chl- (SSad-w) 521 l „Schau, schau", sagt er lächelnd, „die kleine Kollsrin kommt zu uns." Und dabei streicht er ihr langsam und zärtlich über das Haar. Ja, er neigt jetzt sogar sein Gesicht ganz nah an das ihre und sagt: „Geh, gib mir ein Bussl, kleines Dirndl." „Geh, Jakob", sagt seine Frau ein wenig verwundert. „Seit wann bist denn du so ein Kindernarr?" Mit einer verlegenen Gebärde stellt der Sägemüller das Kind wieder zu Boden. Er weiß plötzlich nichts mehr anzu fangen mit der Situation. Sein Atem geht schwer und hörbar durch den Raum. „Sie ist auch ein liebes Kind", sagt die Frau wieder. „Und schau einmal hin, Iakob — dieselben Augen hats wie unser Pankraz." Wär ein Wunder, denkt der Sägemüller, und es kriecht ein seltsames Gefühl an ihn heran. Zorn gegen sich selbst ist es. „Hätt ich geredet damals", raunt es in seinem Innern. „Ich braucht mich net so verstellen jetzt. Nun kann es doch nimmer gut nachgeholt werdn." Nein, jetzt nimmer. Um Gottes willen, was würden da die Leute sagen. Und seine Frau erst. Da ist es schon besser, er hüllt sich weiter in Schweigen und reiht die Geschichte nicht auf, über die schon längst Gras gewachsen ist. Und wenn das Kind nun doch öfters runter dürfte in die Sägemühle, dann könnte er manches gutmachen an dem Kinde. Sein Gewißen würde dann leichter und immer leichter dabei. „Weih es deine Mutter, dah du bei uns bist?" fragt er Plötzlich. Vevi schüttelt den Kopf und lächelt pfiffig. „Wir sind hintumi g'schlichen, ich und der Pankraz." „Dann schleich nur recht oft hintumi und komm Fü uns", Muntert sie der Sägemüller auf. „Geh, du verdirbst ja die Kinder schon zur Heimlichkeit", meint Frau Lisa. „Ah, da ist doch nix dabei. Ein bissl was Heimliches muß man doch allweil haben." „Ich will aber nicht hoffen, daß du auch Heimlichkeiten vor mir hast", jagt Frau Lisa und droht ihm lachend mit dem Finger. Der Sägemüller stimmt in das Lachen mit ein. Aber es klingt nicht ganz echt. Nachdenklich betrachtet er dann die kleine Vevi eine lange Zeit, so, als möchte er Zug um Zug dieses lieben Gesichts in sich einsaugen. Inzwischen will es Abend werden. Gegen Westen hin verwandelt sich der Himmel in ein zitterndes Gelb. „Jetzt muh ich aber heimgehen", sagt das Mädchen und bricht jäh das Spiel ab. Plötzlich bekommt es Vevi doch ein wenig mit der Angst zu tun. „Ich geh mit dir auffe", erklärt Pankraz, und feine Eltern haben nichts dagegen. Beide, die Sägemüllerin und der Mann, sagen, daß sie nur recht oft kommen möge. Sie darf das Kätzchen mitnehmen, und das nächstemal soll sie auch die schöne, große Puppe bekommen. Die Müllerin will nur noch ein paar Kleider dafür anfertigen. Dis beiden Kinder suchen diesmal keinen geheimen Weg mehr, sondern gehen über einen schmalen Wiesenpfad, auf dem sie dann zu der neuen Straße gelangen. Es pressiert ihnen gar nicht so sehr. Mitunter bleiben sie sogar stehen und betrachten neugierig die kleinen, runden Wolken, die über den Farrenpoint herüberziehen und anzusehen sind wie niedliche, flaumige Tiere. Allmählich kommen sie aber doch zum Koller- Hof. Und als sie dort ankommen — Vevi ist soeben im Be griff, ihren neuen Spielkameraden im ganzen Hof herum zuführen —, tritt die Mutter unter die Haustüre. Ihr Gesicht ist streng und hart. „Wo warst du denn?" Vevi deutet mit der Hand zur Sägemühle hinunter. Dann hält sie das Katzerl mit einer rührenden Gebärde vor sich hin. „Schaug her, Mutter, ein Katzerl hab ich gMenkt kriegt." Da ist Monika schon bei ihr, faßt sie fo hart bei der Hand, daß das Mädchen aufschreit vor Schmerz. „Hab ich dir net verboten, daß du mir da nuntergehst? Sofort gehst jetzt nauf in die Kammer, ich will dich nimmer sehn, heut." Sie zerrt das Kind mit hartem Griff die Stiege hinauf. Und als das Kind bitterlich zu weinen beginnt, weil das Angorakätzchen erschreckt von ihrem Arm gehüpft und davon- lausen will, schreit die Mutter sie an: „Plärr net so, sonst schlag ich dich auch noch. Hab ich dir net ausdrücklich ver boten —" Mehr hört der kleine Pankraz nicht mehr, denn droben wird die Tür heftig zugeworfen. Nur das leise Wimmern des Kindes hört er und dazwischen die scheltende Stimme der Flau. Er steht unten im Flur und sein kleines Herz fließt über vor Mitleid und Erbarmen. Als sich droben die Tür wieder öffnet, denkt der Pankraz, daß nun seine kleine Kameradin wiederkommen dürfe. Aber es kommt nur die Kollerin über die Stiege herunter, und als sie den kleinen Müllerbuben im Flur stehen sieht, herrscht sie ihn an: „Mach daß du heimkommst und laß dich nimmer sehn da heroben!" Da ist es mit seinem ganzen Mut vorbei. Sich umdrehen und den Anger hinunisrsausen ist eins. Wie wahnsinnig läuft er, wie von einer unsichtbaren Hand geschleudert, so daß Monika Angst bekommt, er könnte sich überschlagen und sich irgendwie verletzen. Durch ihre Schuld. Ach Gott, es ist doch schwerer, als sie gedacht hat. Jäh mußte sie ein kleines Kinderglück zerstören. Es tut ihr selbst im Herzen weh, daß sie so hart und grob sein mußte. Am liebsten wäre sie nun hinaufgegangen und hätte das Kind getröstet. Aber im selben Augenblick kommt das Gesinde zum Abendbrot, so daß sie nicht mehr ab kommen kann. (Fortsetzung folB