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Items «ms aller Wett. EroWuer in Magdeburg 20W Zentner Kakaobohnen und Oclkuchcn vernichtet Bei der Elblagerhaus-AG. in Magdeburg brach ein «rand aus, der so große Ausdehnung annahm, daß drei Löschzügx „cm, Rohrleitungen zu seiner Bekämpfung «ingcscüt werden mußten. Mit einem Handlöschgcrät versuchten zunächst einige Arbeiter den Brand zu ersticken. Durch eine plötzlich erfol- tzcnde Staubexplosion wurden sämtliche Fensterscheiben zertrümmert und das Dach abgedcckt. Die Männer konn ten sich nur durch schnelle Flucht retten. Dadurch, daß das Dach abgedeckt war, bekam das Feuer Lust und im Augenblick stand das große Gebäude in Hellen Flammen. Dank der energischen Arbeit der Feuerwehr wurde der Brand auf seinen Herd beschränkt. Durch das Feuer sind etwa 2000 Zentner Kakaobohnen und Oelkuchen ver- uichtet worden. Der Gesamtschaden steht noch nicht fest. * Auf dem Stuhle sitzend, in Uniform begraben. Oestlich >»on Lüneburg befindet sich ein vorgeschichtliches Gräber feld, in dessen Mitte ein Grabhügel besonderer Art anfragt. Hier ist der frühere Besitzer des Gutes Vrestdors, Major von Ranzau, ein Mitkämpfer von Gibraltar, bestattet worden. Der alte Soldat gehörte der deutschen Legion an und bestimmte in seinem letzten Willen, daß er, auf einem Stuhle sitzend, in der Uniform ver Legion, ohne Sarg aus diesem Gräbersetd bestattet werden wolle. Sein letzter Wille fand Erfüllung. Das Grab wurde nun mit dem gesamten Gräberfeld, das sich außer dem durch einen herrlichen Baumbestand auszeichnet, unter Naturschutz, gestellt. Mordversuch an der Geliebten. In dem Dorfe Minet - len heim in Oberfranken versuchte ein Mann sich seiner Ge liebten, die ihm nachgereist war, durch Mord kaltblütig zu ent ledigen. Am Tage vor der Tat grub er im Walde für "die Frau ein Grab, in dem er die Leiche verbergen wollte. Er lockte dann die Freundin in den Forst und brachte sie unter dem Vorwand, ihr eine schöne Stelle im Walde zeigen zu wollen, in die Nähe des ausgeschaufeltcn Grabes. Dort fiel er mit seinem Taschen messer über die Ahnungslose her und versetzte ihr mehrere Stiche in den Hals, bis das Messer abbrach. Die Frau schrie nm Hilfe. Ein vorübersahrender Radler, der die Schreie hörte, nahm den Täter fest. Raubmörder hingerichtet. Der am 16. 5. 1910 geborene Wilhelm Brehm, der vom Schwurgericht in Stade wegen Raubmordes zum Tode verurteilt worden war, ist hingerichtet worden. Brehm, ein vielfach vorbestrafter Gewohnheits- und Berufsverbrecher, hat am 1. Dezember 1937 in Cuxhaven die Ehefrau Irene Hartmann ermordet und beraubt, weil ihm Verhaftung drohte und er sich durch den Raub Geldmittel für die Flucht verschaffen wollte. Abstürzendes Sportflugzeug tötet spielendes Kind. In der Nähe des Warschauer Flughafens Okencie stürzte ein Sportflugzeug ab. Es fiel in einen Hof, aus dem ein fünf jähriges Kind spielte. Das Kind wurde gerötet. Der Pilot, der mit einem Fallschirm abgesprungen war, blieb unverletzt. Deutsche Forschungsfahrt nach Finnisch-Lappland. Am August und September d. I. findet eine deutsche Forschungs- fahrt nach Finnisch-Lappland mir dem Ziele statt, geologische, mineralogische und naturwissenschaftliche Forschungen an den Gebirgszügen der Saariselkä zu betreiben. Die Fahrt gebt über Helsinki durch Finnland nach der Hauptstadt Finnisch- Lapplands, Rovaiemi, von dort zunächst aus der Eismcerflraße und dann mit schwierigen Boots- und Rcnntiertransporicn in die einsamen Gegenden der Saariselkä. Außer dem Eismeer werden auf der Rückfahrt die berühmten schwedischen Erzlager stätten Kirun-Boliden besucht. Acht Tote, zwei Schwerverletzte bei Feuerwehrübung. In der portugiesischen UniversiMsstadt Coimbra sollten bei einer Feuerwehrschauübung zehn Personen aus einem brennen den, dreistöckigen Gerüstbau geborgen werden. Infolge des unvorhergesehenen Höherschlagens der Flammen wurden diese aber von einer Panik ergriffen und sprangen vorzeitig her unter. Acht von ihnen waren sofort tot, zwei schweben in Lebensgefahr. 212 Tage geschlafen. In der kleinen bulgarischen Stadt Tirnovo legte sich am 2. Dezember vorigen Jahres der Eisenbahner Pawlow, als er vom Dienst zurückgekehrt war, schlafen. Erst vor wenigen Tagen ist er wieder erwacht. In der ganzen Zeit war es weder den Angehörigen noch den Aerzten möglich, den Schlafenden zu erwecken. Nur zweimal täglich ging der tiefe Schlaf in eine Art Dämmerzustand über, der es ermöglichte, dem Manne Nahrung einzuflößen. Höch stens ein Viertel der normalen Nahrung hatte Pawlow wäh rend seines Dauerschlafes erhalten. Als er jetzt nach 212 Tagen plötzlich erwachte, stand er aus, um seinen Dienst an zutreten. Er wollte gar nicht glauben, daß er so lange ge schlafen hatte. Rach seiner Meinung hatte er sich erst am Abend vorher niedergelegt. Drenen. Svoet Md SvieS. WehmachtrmeUerfchajten 1S38 Feierliche Eröffnung im Düsseldorfer Rhcinstadion Die Deutschen Wehrmachtsmeisterschaften 1938, die vom 6. bis 10. Juli in Düsseldorf stattfinden, wurden im Rheinstadion feierlich eröffnet. 2000 der besten Sportler des Heeres, der Luftwaffe und der Kriegsmarine aus allen Gauen des Großdeutschen Reiches werden auf diesem fünftägigen Olympia der Wehrmacht in ritterlichem Kampf in fast allen olympischen Disziplinen um den Siegerlor- bcer kämpfen. Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten hatten zahlreiche Ehrengäste auf der Ehrentribüne Platz genommen, die Generalität des Heeres und der Luftwaffe, die Admirali tät der Kriegsmarine, führende Persönlichkeiten des Staates, der Partei und ihrer Gliederungen, der Wirt schaft und der Behörden. Nach dem Einmarsch der Wettkämpfer und des Ehren bataillons ging auf das Kommando „Heißt Flagge!" unter präsentiertem Gewehr und unter Salutschüssen die Reichs- kriegsflagge am Mast hoch. Nach einer Begrüßungsan sprache erklärte General der Artillerie von Kluge die Deutsche Wehrmachtsmeisterschaft 1938 für eröffnet. MVeWmOreiHe MMMt Schulte-Holland siegte ist Nantes. — Wengler auf dem vierten Platz Auch bei der dritten Etappe der Radrundfahrt durch Frankreich gab es einen überraschenden Aus gang. Die über 238 Kilometer führende Etappe von Saint Brieue nach Nantes wurde von dem riesigen Holländer Schulte gewonnen, der im Endspurt Welt meister Meulenberg-Belgien, Egli-Schweiz und den Deut schen Wengler hinter sich ließ. In der Gesamtwertung haben sich allerdings keine wesentlichen Aenderungen er geben. Der Luxemburger Majsrus hat das „gelbe Trikot" behalten, und Otto Weckerling liegt weiter auf dem zweiten Platz vor dem Franzosen Leducq. Bei stürmischem Gegenwind wurden die Aktionen der Fahrer auf dieser Etappe erheblich unterbunden und die bei den einzigen ernsthaften Vorstöße des Tages, bei denen ein mal Wengler, das andere Mal Weckerling unter den Aus reißern waren, endeten ohne Ergebnis, da das Feld wieder herankam. Erst kurz vor Nantes gelang es Schulte, sich wenig stens einige Sekunden Vorsprung zu erobern, die er bis zum Ziel halten konnte. In der 40 Mann starken Hauptgruppe, die das Ziel gleich nach deni Etappensieger erreichte, befanden sich anch von den Deutschen Wengler, Weckerling und Scheller. Overbeck traf mit drei Minuten Rückstand ein, während die übrigen Deutschen viel Pech hatten und durch Defekte bis zu zehn Minuten zurückgeworfen wurden. Das Ergebnis der 3. Etappe Saint Brieue- Nantes: 1. Schulte-Holland 7:39:01, 2. Meulenberg- Belgien. 3. Egli-Schweiz, 4. Wengler-Deutschland. 5 Middelkamp-Holland, 6. Servadei-Jtalren, 7. Visiers-Belgien, 8. Simoni-Italien, 38 weitere Fahrer gemeinsam auf dem nächsten Platz, unter ihnen Weckerling und Scheller, 57. Oberdeck, 70. Seidel, 71. Langhofs, 72 Hauswald, 73. Schild. 75. Heide, 89. Wendel. — Gesamtwertung: 1. Majerus-Luxemburg 21:18:20, 2. Weckerling 21:18:52, 3. Ledueq-Frankreich 21:19:12, 4. Goasmat- Frankreich, A. Magne-Frankreich, M. Clement-Luxemburg je 21:19:20, 7. Wengler-Deutschland. Deutschland ln der Vorentscheidung Die ersten fünf Spiele der Handball- Weltmeisterschaft Der Internationale Handballverband, der durch Deutsch land vor zehn Jahren gegründet wurde, veranstaltet in diesem Jahre auf deutschem Boden zum erstenmal eine Handball- Weltmeisterschaft, nachdem bereits bei den Olympischen Spielen 1936 bei einer Teilnahme von fünf Nationen erstmals ein olympisches Handballturnier ausgetragen worden war. An der ersten Handball-Weltmeisterschaft, die jetzt mit fünf Vor rundenspielen begonnen hat, beteiligen sich zehn Nationen, so daß allein ans dieser Beteiligung die stark angewachscne Be deutung des deutschen Handballspiels im internationalen Spicl- vcrlehr zu erkennen ist. , Die Vorentscheidung der Weltmeisterschaft findet am Sonn abend in Berlin statt, wo auch am Sonntag im Olympiastadion die Endspiele um den ersten bzw. um den dritten Platz ausgs- tragen werden. Die Vorrundcukämpfe des Donnerstag wurden in mitteldeutschen Städten durchgeführi. Am heutigen Tage ist Magdeburg der Schauplatz des Zwischenrundenspiels zwischen den beiden Siegern der heutigen Spiele in Magdeburg. In erster Linie interessiert uns natürlich oer Kampf, btt in Leipzig die Mannschaft des Olympiasiegers Deutschland' mit der die Tschecho-Slowakci vertretenden sndetendeutsche«! Turncrmannschast zusamemnfülme. Die Sudetendeutschen, die! von den 10 000 Zuschauern sehr herzlich begrüßt wurden, zeig»! len gutes spielerisches Können, unterlagen aber trotzdem, wie! erwartet, klar. 19:6 <12 :31 jür Deutschland hieß das Er gebnis. --X . Beim Doppelspiel in Magdeburg siegte erst Ru mänien mit 13:6 <7:21 Toren über Luxemburg, während» anschließend Schweden nur nur Mühe über Holland erfolg reich blieb. Das Ergebnis hieß hier 8:4 <4:21 für Schweden.. — In Dessau gab es einen fesselnden Kamps, den Ungarn mit 10 : 6 <2 : 4> gegen Dänemark gewann. Die Dänen konitt«r in der zweiten Halbzeit das Tempo nicht durchhalten. — Iw Weißenfels schließlich blieb die Schweiz mit 9:2 (6: 0> über Polen erfolgreich, so daß die Paarungen für die Vor schlußrunde am^Sonnabend folgendermaßen lauten: Deutschland gegen Ungarn, die Schweiz gegen den Sieger aus dem Zwischenrnndenkampf Rumänien gegen Schweden. J«Her ebenfalls am Sonnabend stallsindenden Trostrunde kämpfen: Dänemark gegen die Tschecho-Slowakei und Polen gegen den Sieger der Begegnung Lurcmburg gegen Holland. Alle vier. Spiele finden auf Berliner Sportplätzen statt. NSFK.-Ziclstreckenflieger vor Berlin. Nach grundlegender Besserung des Wetters ist nunmehr ein bedeutender Fortschritt im Zielstreckenwettbewerb der Segelflieger eingetreten. Bei einer Uebersichi über den Stand der Wertung am Donnerstag abend führt Kuri Schmidt vor Hanna Neitsch, Fick, Wiesehöfer und Wagner. Die in oer Spitzengruppe befindlichen Segel flieger sind heule in Berlin zu erwarten. KeickÄeudee LeivZU. Sonnabend, 9. Juli 6.30: Ans Berlin: Frühkonzert. Kapelle Walter Raatzke. — 8.30: Aus Danzig: „Wohl bekomm's!" Das Danziger Landes- orchester. — 10.00: Aus Stuttgart: Kreuze im afrikanischem Sand. Hörfolge von Carl Mast. — 11.35: Heute vor ... Jahren.! — 11.40: Erzeugung und Verbrauch. — 12.00: Aus Wien: Mit- tagskouzert. Die Wiener Sinfoniker. Das Kleine Orchester des Neichsscndcrs Wien. — 14.00: Zeit, Nachrichten und Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. (Jndnstriefchallplatten un« Ausnahmen des Deutschen Rundfunks.1 Fröhliche Ausfahrt. — 15.20: Welches ist das klügste Tier? — 15.50: Zeit, Wetter, Wirtschaftsnachrichten. — 16.00: Aus Stuttgart: Wie es euch gefällt. Das tönende Skizzeubuch des Reichssenders Stuttgart. — 18.00: Geaenwartslexikon. — 18.15: Aus Darmstadt: Deutsche Schwimm-Meisterschaften. — 18.30: Kapelle Otto Fricke spielt. (Aufnahmen des Reichssendcrs Leipzigs — 18.50: Umschau am: Abend. — 19.10: Frische Brise im Büro. Ein Brettl für die! Reisezeit. — 2010: Melodien, die jeder kennt. Ellen Winter, (Sopran), Kammersänger Martin Kremer (Tenors, Philivpj Göpelt (Bariton), das Rundfunkorchester. — 22.15: Aus Darm»! stadt: Deutsche Schwimm-Meisterschaften. — 22.30: Aus Berlin:! Unterhaltungs- und Tanzmusik. Die Kapelle Hans Bund und! das Quintett Erich Schneidewind. — 2.00 bis 3.00: Ausl Breslau: Nachtmusik zur Unterhaltung. DeuKMaMesrSer. 5.05: Aus Breslau: Der Tag beginnt! Frühmustk Da» Rundsunkorchester, das Kleine Orchester und der Chor des Reichssenders Breslau. — 6.30: Aus Gleiwitz: Frühkonzert. — 9.40: Sendepause. — 10.00: Aus Stuttgart: Kreuze im afrikani schen Sand. Hörfolge von Carl Mast. — 10.30: Fröhlicher Kin- dergarten. — 11.00: Sendepause. — 12.00: Aus München: Tag der Deutschen Kunst: Werkkonzert der Wiener Philharmoniker und des Wiener Mannergesangvereins. — 13.15: Aus Königs berg: Musik zum Mittag. Das Musikkorps der 1. Abteilung eines Flakregiments. — 14.15: Nus Hamburg: Musikalische Kurzweil. — 15.15: Buntes Wochenende. (Jndustrieschallplattew und Aufnahmen.) Anschließend: Proqrammhinweise — 16.00:: Aus Frankfurt: Heitere Laune, froher Klang! Das Klein«! Orchester des Reichssenders Frankfurt. — 18.00: Operetten-: Melodien. (Jndustriefchallplatten.) — 18.45: Sport der Woche.! Vorsckstiu und Rückblick in Hörberichteu. — 19.10: . . . und jetzt! ist Feierabend! Bunte Reibe. — 20.00: Melodie und Rhythmus., Die Kapellen Paul von Beky und Erwin Steinbacher. ES! singt Else Even. — 22.15: Aus Frankfurt: Deutsche Schwimm» Meisterschaften in Darmstadt und Wasserballspiel: National-, Mannschaft gegen Gau 13. - 23.00: Aus München: Nachtmusik. Das Kleine Rundfunkorchester, die Tanzkapelle des Reichs- senders München und Solisten. — 24.00 bis 2.00: Aus Frank furt: Nachtmusik. fluch Vi, Mülter-orrlchichun, lSrdrrft Du durch velnen Mltgtlevo- beitrag zur NSV.! vcheber-kechttlchuv: veullchn k»m,n-veN-g „im. e. Unvoiichi, Lad r-chls (SjM-iN „Aber schön langsam, du schwitzt noch allweil." Daß sie nun wieder bei ihm sitzt, erfüllt ihn mit froher Genugtuung. Sie will ihm ja gar nix, dem Pankraz, denkt er. Sonst würd sie sich schon zu ihm hinsetzen. Nein, sie will ihm nix. Bin ich ein Narr, so was zu denken. Nein, so ein Narr wie ich bin. Und heut werd ich ihr noch alles sagen, wie mir ums Herz ist. Und als der Pankraz später noch ein paarmal kommt und die Vevi zum Tanzen holt, lächelt der Michl nur und raucht in schöner Behaglichkeit seine Zigarre, die er vom Christkindl her noch hat. Es ist schon nach Mitternacht, als sie aufbrechen. Vevi selbst ist es, die heimgehen will. Grimmig kalt ist die Nacht. Groß und leuchtend, wie din junger Fürst steht der Mond am Himmel, umgeben von den Pilgerscharen der Sterne. Wenn wir beim letzten Haus sind, will ich es ihr sagen, nimmt sich Michl vor. „Laß mich ein bissl einhängen bei dir", sagt Vevi. „Mich tät gleich ein bissl friern jetzt." Er nimmt ihren Arm und zieht sie fest an sich. Sehr schnell gehen sie dahin. Die Klänge eines Walzers klingen hinter ihnen her und verzittern in der kalten Luft. Jetzt sind sie beim letzten Haus. Michl verlangsamt den Schritt. „Vevi —" sagt er und stockt dann. „Was denn?" Das Mädl schaut ihn an. besinnt sich dann Plötzlich. „Ja, so, ich wollt dir doch was sagen. Du mußt mir aber auf Ehr und Seligkeit versprechen, Michl, daß du Niemand was sagst." „Kein Sterbenswörtl, Vevi, da kannst dich drauf ver- lafjcn" „Das weiß ich, ich tät es sonst auch keinem Menschen anvertrauen als dir. Also, hör zu —" Sie schaut ihn wieder an, pufft ihn dann in die Seite und lacht. „Geh zu, du mußt es doch schon gemerkt haben, Michl." „Was gemerkt?" „No ja — mit mir und dem Pankraz — den Sügemüller- Pankraz mein ich — wir zwei haben uns gern." Michaels Arm zuckt plötzlich, als ob er auslassen möchte. „So?" sagt er, und seine Kehle ist wie zugeschnürt. „Seit wann denn schon?" „Ja, weißt, angangen ist es damals schon, wie ich vor Weihnachten einmal nach Rosenheim g'fahrn bin." „Damals schon? Das werden also dann jetzt drei Wochen." „Ja, aber heut haben wirs erst richtig fest gemacht. Es braucht aber vorerst niemand wissen. Auch meine Mutter net." „Von mir erfährt es niemand." Das hab ich schon gewußt, sonst hält ich dirs net an vertraut. Überhaupt bist du mir wie ein Bruder, Michl. Und wenn ich später einmal Sägmüllerin werd, dann mußt du unser Sägmeister werden." ' Der Mann neben ihr lacht hart auf. Es klingt wie zer sprungenes Glas. „Ja. lach nur", sagt Vevi. „Du mußt aber doch unser Sägmeister werden. Aber — du wolltest mir doch auch was erzählen. Brauchst net Angst haben, daß ich was sag. Das beruht dann auf Gegenseitigkeit." „Mir fällt jetzt nimmer ein, was ich dir sagen wollt", weicht Michael aus. Gleich darauf stehen sie vor dem Kollerhof. Und während Vevi sich langsam in der Küche, weil es da noch warm ist, entkleidet, und sich alles nochmal eingehend durch den Kopf gehen läßt, was ihr der Pankraz diesen Abend alles gesagt hat. liegt der Jungknecht Michael Brecht! droben in seiner Kammer und beißt in die Kissen hinein, damit niemand sein Schluchzen höre. * Etwa vier Wochen später, an einem Samstagabend, geht die Monika wie jeden anderen Abend auch in den Stall hin aus, um nachzusehen, ob die Türen alle verschlossen sind und ob das Vieh alles richtig bekommen hat. Michael lehnt hinter den Pferden an der Bretterwand und hat den Kopf in die Hände gestützt. Er ist so in Gedanken versunken, daß er die Bäuerin gar nicht kommen hört. Und als sie ihm die Hand auf die Schulter legt, fährt er erschrocken zusammen. Monika erschrickt nun selbst ein wenig über das ver störte Gesicht. Sie schaut ihn FN und fragt ihn voll Güte: „Was ist denn eigentlich mit dir los, Michl?" „Mit mir?" Ein wehes Lächeln. „Mit mir ist gar nix los, Bäuerin." „Sei ehrlich, Michl, ich kenn dirs ja schon wochenlang an. Und — warum sagst in letzter Zeit immer Bäuerin zu mir?, Hast ja früher auch Monika g'sagt zu mir." Michael hebt die Augen, ein fremdes Lächeln zuckt um seinen Mund. „Stimmt doch. Du bist die Bäuerin, ich bin dein Knecht. Warum sollt ich mir mehr rausnehmen dürfen als wie die andern?" Monika wird nun wirklich ein wenig zornig. „Dich kenn ich von Kind auf, und du mich, wie ich noch net Bäuerin war. Das wissen alle am Hof, und es hat sich niemand was gedacht, daß du mich beim Vornamen nennst. Ich glaub, du wirst auch nie das Gefühl gehabt haben, daß du ein Fremder bist auf meinem Hof." „Nein, ganz g'wiß net", versichert Michael. „Da kann man gar nix sagen." „Na also, was hast denn dann? Mir kannst es doch sagen, wo dich der Schuh drückt. Bist vielleicht krank?" Er verzieht den Mund zu einem hilflosen Lächeln. Gott weiß, wie gern er gesagt hätte: Ja, ich bin krank. Aber er schüttelt nur den Kopf. „Mir fehlt nix. Ich weiß gar net, was du mit mir hast. Allweil kann man doch auch net lustig sein und scherzen." » (Fortsetzung folgy