Volltext Seite (XML)
154 PAPIER-ZEITUNG. N! 5 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien-Strasse 91, S.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt be zogen werden. Neuerungen am Feuchtepparat für litho graphische Schnellpressen von König &- Bauer in Kloster Oberzell bei Würzburg. D. R. P. 24875- (Kl. 15.) Die mittels Riemen von irgend einer Welle der Maschine aus betriebene Walze a taucht in einen mit Wasser gefüllten Trog b ein. Die auf genommene Feuchtigkeit giebt die Walze a an eine mit Filz bezogene Springwalze c ab, welche sie wieder mittels der Messingwalze d auf die mit Filz überzogenen verstellbaren Wischwalzen e e' und durch diese auf den Stein überträgt. Die Hin- und Herbewegung der Springwalze c wird in folgender Weise bewirkt: Ein an der Zahnstange z des hin- und her gehenden Steinkarrens befindlicher Anschlag be wegt den zweiarmigen Hebel f, welcher an seinen Enden die Rollen g und g^ trägt. Wenn Stein karren und Zahnstange sich der Endstellung (dem todten Punkte) nähern, so drückt die geneigte Ebene des Anschlages die Rolle g abwärts; die andere | weiter nach links verschoben, so gleitet um einen eben solchen Betrag die Rolle g auf der horizon talen Gleitfläche k; mithin verbleibt während dieser Zeit die Springwalze c, auf der Trogwalze a anliegend, in Drehbewegung. Je weiter nun der Schlitten h durch die Kurbel o nach links ge stellt wird, desto länger verbleibt die Rolle g auf der Gleitfläche k, — und in gleichem Maasse wird sich die Springwalze c länger auf Trog walze a in drehender Bewegung befinden, d. h. desto mehr Wasser von derselben entnehmen und mittels der Walzen d e e x auf den Stein über tragen. Die Stange l endigt unten in eine horizontale Gleitfläche (1, auf welcher Rolle g l hin- und hergleiten kann, ebenso wie Rolle g auf Gleit fläche k. Man kann b.ei der etwa einen Viertelkreis be schreibenden Handkurbel o eine Skala anbringen, von welcher die verschiedenen Feuchtungsgrade abzulesen sind. Die Patentansprüche lauten: I. Die Anordnung der geneigten Ebene, der horizontalen Gleitflächen k und (1, welche mit tels der Rollen g und g' auf das Hebelsystem / l m n wirken. 2. Die Verstellbarkeit des Schlittens h und des Hebels f in ihrer Wirkung auf die Regulirung der Anfeuchtung während des vollen Ganges der Maschine mittels Kurbel o, Stange p und Stell mutter i/. Dieselbe besteht zunächst aus einem Cylinder a, auf welchem eine Anzahl, mit Vortheil in Spiral linien angeordneter, gezahnter Blätter (nach Art der Kreissägen) befestigt sind. Dieser Cylinder wird von der Welle b getragen und durch einen über die Scheibe c laufenden Riemen in Um drehung gesetzt, d d sind zwei Wellen, von denen jede mit einer festen und einer lösbaren Scheibe e und einer Riemscheibe i versehen ist. Auf diesen Wellen werden zwischen den Scheiben e e die cylindrischen Lumpenkörper gebildet. Die Lager der Wellen d d können auf Schlitten rück- und vorwärts bewegt werden. Es sind hier zwei Wellen d d vorgesehen, um die eine behufs Aufnahme eines neuen Lumpenvorrathes von der Maschine entfernen zu können, während die andere mit Material versehen ist und sich in Betrieb befindet. Die Maschine kann jedoch auch mit nur einer oder mit mehr als zwei solcher Wellen ausgerüstet werden. Die Pressvorrichtung besteht aus einer festen Trommel, in welcher die Welle d aufgestellt und um welche die Lumpen festgepresst werden. Die Patentansprüche lauten: I. Das Verfahren, I.umpen und andere aus Fasern bestehende Materialien aufzulösen, indem man dieselbe in eine dichte, am besten cylindrische Masse zusammenpresst und hierauf der Einwirkung rotirender Schneid- oder Zerreisswerkzeuge aus setzt. 2. Eine zu diesem Verfahren dienende Maschi ne, bestehend aus dem rotirenden, mit gezahnten Schneid- oder Zerreisswerkzeugen besetzten Cylin der a, aus einer oder mehreren mit den Scheiben e e versehenen Wellen d, und aus einer Stellvor richtung, mittels welcher sich der Cylinder und die Welle oder Wellen d während des Betriebes einander nähern bezw. von einander entfernen Rolle g1 steigt, hebt die mittels Stiftes in einem Schlitz geführte Stange I, und diese wirkt wieder auf die beiden zweiarmigen Hebel m und n, wobei durch Justirung an der Stellschraube s die Spring walze c je nach Bedarf mehr oder weniger an die Trogwalze angepresst werden kann. Zu diesem Zwecke wird auch der Drehpunkt des zweiarmigen, die Rollen g und g^ tragenden He bels f je nach Erforderniss in dem seitlich ver schiebbaren Schlitten h verschoben. Dieser Schlitten h kann in einem Schlitz des Seiten gestelles mittels der Handkurbel o und der Zug stange p seitlich verstellt und dann in jeder Stel lung durch eine Mutter festgehalten werden. Die geneigte Ebene ist so adjustirt, dass sie in der äussersten Stellung der Handkurbel o (bei l) gar nicht die Rolle erreicht, mithin der ganze Bewegungsmechanismus der Springwalze c ruhend verbleibt, was zur Folge hat, dass die Spring walze c überhaupt nicht zur Trogwalze a gelangt und die Wasserzuführung abgestellt ist. Wird die Kurbel o dagegen ein wenig nach oben (etwa bis II) gedreht, so verschiebt sich Schlitten h und mit ihm der Drehpunkt des Hebels f sammt Rolle g so weit nach links, dass Rolle g bis zum Endpunkt der geneigten Ebene gelangt und da durch die Springwalze c für einen Moment die Trogwalze a berührt, um ein Minimum Wasser zu fassen. Wird durch weiteres Drehen nach oben der Handkurbel o der Schlitten h noch Verfahren und Vorrichtung zum Zerfasern von Lumpen und anderen Faserstoffen von 8. Oppenheim & Co. und Christian Philippi in Hainholz vor Hannover. D. R. P. 25 043. (Kl. 55.) Das Neue des Verfahrens besteht darin, dass man einen aus Tausenden von Theilen zusammen gesetzten, in sich aber fest zusammenhängenden, durch Druck dargestellten Körper von Lumpen, am besten in cylindrischer Form, vor einem durch Schaber auflösenden Werkzeuge, das sich eben falls dreht, rotiren lässt. Die Ausführung hat ergeben, dass, wenn die Reste von Faserstoffen in Blechtrommeln durch Einschrauben zusammengepresst werden, diese auch ohne die Umhüllung und je nach der Grösse des Druckes zu mehr oder weniger cylinderförmigen Körpern sich gestalten, welche von aussen sich abarbeiten, d. h. in die feinsten Fasern auflösen lassen. Als Zerkleinerungswerkzeug dienen Trom meln, auf denen feingezahnte Schaber in grösserer Anzahl angebracht sind. Diese Trommeln können ungefähr 600 Touren in der Minute machen. Die Geschwindigkeit wird dem Stoff sowohl als den Grössenverhältnissen der Maschine angepasst. Neben der Arbeitsmaschine wird durch Aspiration ein Wegschaffen der fein vertheilten Fasern und auf dem Wege des h ortführens zugleich eine Se paration der verschiedenen Fasern bewirkt. Die wesentlichste Einrichtung einer solchen Maschine zeigt nachstehender Holzschnitt. lassen. Herstellung von Papierspulen von Albert Abegg in Klein-Laufenburg (Baden). D. R. P. 24 944. (Kl. 54.) Diese Spulen, sogenannte Rabethspulen, werden aus Papierstreifen hergestellt. Letztere, auf ge wöhnliche Weise geschnitten, werden mit Blut albumin bestrichen, welches 10 Stunden lang in Wasser aufgeweicht und dann geseiht worden ist, um alle untauglichen Bestandtheile zu entfernen. Die angestrichenen Papierstreifen werden über einen Dorn gerollt und in üblicher Weise fertig gestellt. Zum Festleimen der Zapfen in den Spulen dient Eialbumin, welches für diesen Zweck dem Blutalbumin vorgezogen wird. Sind die Spulen trocken, so bringt man sie in einen Dampfkasten und setzt sie 10 bis 20 Mi nuten einem Druck von 1 bis 11/2 Atmosphären aus, worauf sie dann wieder getrocknet und zur weiteren Zurichtung den Bohr- und Schleifma schinen übergeben werden. Durch das Dämpfen koagulirt das Albumin und verhärtet das mit demselben getränkte Papier,