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718 PAPIER-ZEITUNG. N26 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien-Strasse 94, 8.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Neuerungen an doppelseitigen Liniirmaschinen von Fr. Fönte in Leipzig. D. R. P. No. 17693. (Kl. 15.) Mit dieser Maschine können Blätter auf beiden Seiten bei einmaligem Durchgänge liniirt werden. Die Neuerungen beziehen sich auf eine Vor richtung, welche bezweckt, dass die Liniatur mit beliebig veränderlichem freien Platz am Kopf des Papiers beginnen kann, dass ferner beliebige Unterbrechungen in der Liniatur bewirkt werden können, und endlich auf eine Vorrichtung zum Erzeugen von Quer- und Längslinien zu gleicher Zeit. Nachstehender Holzschnitt lässt die beiden Cy- den Linien herstellen, a a sind die den Bogen führenden Fäden, die hier beim Querliniiren in passenden Zwischenräumen unterzu bringen sind, damit sie nicht im Wege stehen. Die zu liniirenden Bogen werden auf einem Fig. 2. Fig. 3. endlosen Tuch zwischen die Einführfäden geleitet, wo sie so lange liegen bleiben, bis ein Rechen, gegen den sich die vordere Kante des Bogens überstehenden Vorsprüngen p und g, Fig. 2 und 3, versehen. Am unteren Ende des äusseren Rohres 1, welches dort ebenfalls gespalten ist, befinden sich zwei längliche Oeffnungen s, Fig. I, welche den Vorsprüngen p und q an dem Rohr g entsprechen. Das Rohr i wird, nachdem das Rohr g in dasselbe eingeführt ist, in dem Halter befestigt, und zwar so, dass es sich in demselben nicht drehen kann. Das eingesetzte Blei wird in folgender Weise befestigt bezw. gelöst: Durch Drehung von g mittelst Hülse h werden die Vor sprünge am unteren Ende von g gegen die innere Wandung von i gedrückt, und da der Durch messer bei diesen Vorsprüngen grösser ist, als der innere von i, so werden infolge dessen die beiden gespaltenen Theile von g zusammengedrückt und halten so das zwischen ihnen befindliche Blei fest. Wird g wieder zurückgedreht, so treten die Vorsprünge pg an demselben in die länglichen Oeff nungen s an i, und das Blei ist wieder gelöst. Das Festklemmen und Lösen des Bleies geschieht also nur durch eine Viertelumdrehung von h in der einen oder anderen Richtung. hoben Der Stift a greift mit dem über das Rohr g trägt. Hg. L I'ig 2. ge- die vorspringenden Theil in einen Schlitz im Innern des Halters, derart, dass die Hülse h und damit das Rohr g nur eine Vierteldrehung machen kann. Das untere, linke, Ende ist bis zu einer gewissen Länge gespalten und mit zwei einander gegen durch die Umdrehung des Cylinders wird. Hierdurch erreicht man, dass erkennen. Der dem Beschauer zugekehrte Theil der Maschine empfangt die Bogen, von wo sie dem unteren und dann dem oberen Cylinder zugeführt werden; hinten befindet sich der Ab legetisch. Die Einrichtung zum Unterbrechen der Liniatur besteht darin, dass an den hierfür bestimmten Stellen die Liniirrollen vom Papier abgehoben werden. Die Cylinder tragen an ihrem Umfange einige Vorsprünge, gegen welche ein kleiner liebel an derLiniirrolle stösst, wodurch diese abgehoben wird. Sobald der Vorsprung passirt ist, fällt die Rolle wieder auf das Papier zurück und das Liniiren beginnt von Neuem. Das Zurückfallen könnte unter Umständen das Aussehen der Liniatur be einträchtigen, und daher sind hinter den Vor sprüngen auf dem Cylinder kleine Blattfedern an gebracht, welche den Stoss auffangen und ein sanftes Uebergehen der Rolle aus einer Lage in die andere bedingen. Damit die Unterbrechun gen an jeder beliebigen Stelle vorgenommen wer den können, sind die Vorsprünge in Nuthen, die um den Umfang des Cylinders reichen, verstellbar. Zur Erzeugung von Querlinien wird hier eine Walze angewendet, welche auf ihrem Umfang Längsleisten trägt, mit denen die Linien auf das Papier gedruckt werden. Combinirt man solch eine Linienwalze mit den bekannten Liniirscheiben, so kann man Längs und Querlinien zu gleicher Zeit herstellen. Dies ist durch nachstehende Skizze erklärt. Die Liniir- walze trägt hier z. B. die Scheiben cc, welche die von oben nach unten gehenden Linien er zeugen und die Längsleisten b b (vergl. auch Fig. 3), welche die von links nach rechts gehen Fig. 3. erhalten wird, als bei den älteren Verfahren, wo das Schleifen die hauptsächlichste mechanische Operation ist. Der Patent-Anspruch lautet: Erzeugung braunen Holzstoffes ohne Anwendung Der Patent-Anspruch lautet, abgekürzt: Bei Bleistifthaltern die Combination zweier in einander geschobener Rohre g und i, von denen das eine, welches zur Aufnahme des Bleies be stimmt, an seinem unteren Ende gespalten und mit Vorsprüngen g und p versehen ist, während das äussere Rohr an seinem unteren Ende Aus sparungen zur Aufnahme der Vorsprünge p und q hat und an seinem oberen Ende einen länglichen Schlitz zur Führung des Stiftes a und behufs Begrenzung der Drehung besitzt. Bleistifthalter von William Edmard Wiley in Birmingham {England). D. R. P. No. 18 241. (Kl. 70.) Zusatz-Patent zu No. 17 807. Dieser Bleistifthalter ist eine Modification des soeben beschriebenen. Die Vorsprünge p und q sind hier nicht, wie vorher, am inneren Rohr g, sondern am äusseren Rohr i, und zwar nach innen hervorstehend. Der äussere Durchmesser des Rohres g an seinem unteren Ende entspricht dem inneren von i an gleicher Stelle, und es wird, wie vorher, durch 1/4 Umdrehung der oberen Hülse h, mit welcher das innere Rohr g fest verbunden ist, das Lösen oder Festklemmen des Bleies bewirkt. Der Patent-Anspruch lautet: Bei dem im Patent No. 17 807 beschriebenen Bleistifthalter die Aenderungen, dass die Vor- Sprünge 'p und q sich am äusseren Rohr i, und zwar nach innen hervortretend, befinden, und dass das innere Rohr g unten in zwei federnde Theile endigt. Herstellung von braunem Holzstoff von Eduard Rasch in Hudiksvall {Schweden) und Ernst Kirchner in Aschaffenburg a. Main. D. R. P. No. 18447. (Kl. 55-) Während brauner Holzstoff aus gedämpftem Holz unter Anwendung von Schleifapparaten mit verhältnissmässig grossem Kraftaufwand hergestellt wurde, verfahren die Erfinder in folgender Weise: Nach dem wie früher stattfindenden Dämpfen der Holzklötze werden letztere auf einer Holz hackmaschine in saubohnengrosse Stückchen zer kleinert, dann auf Kollergängen zerquetscht oder vorzerfasert und schliesslich auf einem Centri- fugalholländer fertig zerfasert. Das so erhaltene Fabrikat ist für Pappen und grobe Packpapiersorten direct verwendbar, für bessere Sorten kann man dasselbe auf bekannten Apparaten sortiren. Als Vortheile des Verfahrens werden angegeben, dass an Betriebskraft gespart und die Faser des Holzes länger, aufgeschlossener und geschmeidiger Unterbrechungen und der Anfang der Liniatur stets an derselben Stelle stattfinden. Die Patent Ansprüche beziehen sich auf: I. Die Anwendung der eben erwähnten Zuleitung mit der Anwendung des Rechens. 2. Das Anbringen der Federn hinter den Vorsprüngen der Cylinder. 3. Die Walze zum gleichzeitigen Quer- und Längsliniiren. Eine Liniirmaschine vorstehender Construction wird auf der Ausstellung bei Gelegenheit des Verbandstages deutscher selbstständiger Buchbinder und Fachgenossen vom 13. bis 20. August im Betriebe zu sehen sein. Bleistifthalter von William Edward Wiley in Birmingham {England). D. R. P. No. 17 807. (Kl. 70.) Die vorliegende Erfindung bezweckt ein leichtes Festklemmen und Lösen des Bleies. Dasselbe befindet sich in einem inneren Rohr g, welches rechts mit der drehbaren Hülse h fest verbunden ist und einen vorstehenden Stift x Fig. 1. linder, jeder mit besonderen Liniirvorrichtungen, I stützt,