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Papier-Zeitung S—— Erscheint Jeden Donnerstag. Bestellungen werden angenommen: ' von jeder Postanstalt des In- und Auslandes $ von jeder Buchhandlung und vom Verleger. Preis, bei der Postanstalt abgenommen,oder vom Verleger frei unter Kreuzband für Deutschlu.0esterr.-Ungarn vierteljährlicl 212 Mark, für alle anderen Länder 2314 Mk. g a HACEIBLAlI « für i ■. Papier- u. Schreibwaaren-Handel u. Fabrikation sowie für alle verwandten und lilfs-Geschäfte 9/ » (Pappwaaren- Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Fabriken etc.) Redaction und Verlag von CARL HOFMANN Civil-Ingenieur, Mitglied des kaiserlichen Patentamtes ® Berlin w, Potsdamer-Strasse 134. 2 :—A-B Preis der Anzeigen: 10 Pfennig der Millimeter Höbe einer Spalte (h Seite). Bei 13 maliger Wiederholung 2 25 Prozent weniger. , Bei 26 maliger Wiederholung 35 Prozent weniger. Bei 52 maliger Wiederholung 50 Prozent weniger. Für Annahme und freie Beförderung von Chiffre-Briefen 9 wird dem Einsender der betr. Anzeige 1 Mark berechnet. 21 Vorausbezahlung an den Verleger, ■ g Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten, des Schutzvereins der Papier industrie und des Schutzvereins für den Papier- und Schreibwaaren-Handel. VII. Jahrgang. Berlin, Donnerstag den 2. März 1882. No. 9. Inhalt: Seite Die Eingangszölle 221 Versammlung von Packpapier- und Pappen- Fabrikanten 221 Vorsicht. Buchhändler-Reklame .... 221 Papierfonnate 222 Die Papier-Zählung 222 Briefe aus unserem Leserkreise . . . 222 Englisches Papier in Deutschland . . . 223 Die Reichsdruckerei 224 Papierschneidemaschine mit selbstthätiger Pressvorrichtung . Die Papier-Industrie Russlands .... 22S Beschreib, neuer i. Deutsch!, pat. Erfind. 230 Aus den amtlieheu Patentlisten .... 232 Handwerks-Gebräuche der Buchbinder etc. 238 Hechtsentscheidungen 240 Lösliches Alizarinblau 242 Fingerhalter für Bleistifte u. s. w. . . . 244 Briefkasten 246 Die Eingangszölle. Seitdem Deutschland mit Erhöhung der Zölle vorgegangen ist, sind die meisten Nach barstaaten seinem Beispiel gefolgt: auch Frank reich ist im Begriff, seine Zölle zu erhöhen. Das voraussichtliche Scheitern des französisch- englischen Handelsvertrags ist wohl auch den vorangegangenen deutschen Zollerhöhungen zu zuschreiben. Die französischen Unterhändler er klärten, dass sie Grossbrittannien gerne Er mässigungen zugestehen würden, wenn diese nicht nach dem Frankfurter Friedensvertrag, welcher Deutschland das Recht der meistbe günstigten Nationen zuerkannte, auch diesem zu | (Jute kämen. Frankreich wollte seine Industrie durch mindestens ebenso hohe wie die neuen deutschen Zölle geschützt wissen. Unser Handelsvertrag mit Oesterreich er lischt, und wir müssen ruhig zusehen, dass uns dies Absatzgebiet durch erhebliche Zoll- ■ erhöhungen mehr verschlossen wird. Als das deutsche Reich seine Zölle erhöhte, erwiderte es auf die Vorstellungen anderer Staaten, dass es diese Angelegenheit nach seinem Belieben, und seinen Interessen entsprechend, ordnen werde, und wies fremde Einsprache zurück. Folgerichtig muss es jetzt den anderen Staaten dasselbe Recht zuerkennen und sich jedes Ver suchs einer Einwirkung enthalten. Von Russland sind auch noch weitere Er höhungen der schon sehr hohen Eingangszölle zu erwarten. Es ist nicht unmöglich, dass Deutschland diese Massregeln seinerseits mit neuen Zoll- erhöhungen beantworten wird, und so scheint jetzt eine Zeit gegenseitigen Ueberbietens hierin angebrochen, welches bis zu einem Punkt ge- deihen mag, wo Alle zu der Ueberzeugung kommen, dass es besser ist, sich gemeinsam zu verständigen. Wie ferne dieser Zeitpunkt liegt, wird wohl Niemand ermessen wollen, und wir haben daher einstweilen mit den bestehen den und kommenden Zollerhöhungen zu rechnen. Versammlung von Packpapier- und Pappen-Fabrikanten. Gemäss dem Beschlusse der letzten in Hamm abgehaltenen Versammlung soll am 6. März, Nachm. 3 Uhr, im Hotel Thüngen in Düsseldorf! Kaiserlicher Hof, gegenüber dem Bergisch-Märkischen Bahnhofe) eine zweite Versammlung von Packpapier- und Pappenfabrikanten vorzugsweise zur Besprechung des inländischen Geschäfts stattfinden. Ich lade hiermit alle Fachgenossen sowohl im eigenen wie im allgemeinen Interesse drin gend ein, diese Versammlung zu besuchen, denn Niemand wird nach den Ergebnissen des verflossenen Jahres wohl noch behaupten wollen, die Conferenzen nützten nichts. Niemals war das Geschäft ärger verdorben als 187!) und 1880, wo sich die Fabrikanten gegenseitig bekämpften, und es dadurch dahin gebracht hatten, dass sie mit Verlust arbeiteten und die Händler ebenfalls nichts verdienten. Im folgenden Jahr 1881, sofort nach der ersten Conferenz, nahm die Schleuderei ein Ende, die Händler machten brillante Geschäfte und die Fabrikanten verdienten ebenfalls wenigstens etwas. Die Erfahrung hat bei dieser Gelegen heit wiederholt den Beweis geliefert, dass Schleuderpreise auch dem Händler nichts nützen, sondern dass dieser umgekehrt am meisten verdient, wenn die Waare ihren rich tigen Preis hat. Selbstredend kann das Geschäft aber nur gut bleiben, wenn alle Fabrikanten auch ferner hin einig zusammenstehen und hoffe ich desshalb auch alle Fachgenossen auf den kommenden Ver sammlungen persönlich begrüssen zu können. Papierfabriken bei Jülich, den IG. Febr. 1882. Der Vorsitzende Carl Eichhorn. Amn. d. Red. Wir schliessen uns obigem Wunsche an und wollen noch darauf hin weisen, dass solche Versammlungen nur dann nachhaltigen Erfolg haben könnnen, wenn Alle theilnehmen. Durch seine Anwesenheit ver- giebt sich Niemand etwas, er kann seine An schauungen zur Geltung bringen oder auch nur zuhören. Gar Vieles, was dort gesprochen wird, gar manche werthvolle Mittheilung, eignet sich nicht zur Veröffentlichung und muss von dem Versammlungsbericht ausgeschlossen werden. Vorsicht! Ein Fabrikant in Wien erhielt im Mai v. J. ! von einem A. S., Buch-, Papier-, Kunst- u. s. w. j Handlung in Turn-Severin (Rumänien) eine Bestellung im Betrag von 128 Francs gegen j Nachnahme. Nach Ankunft der Waare in Turn-Severin wollte der - Besteller dieselbe nur annehmen, wenn die Nachnahme aufgehoben würde. Selbst das Entgegenkommen des Ab senders durch Nachlass von 25 Proc. und an gebotene Vergütung der Fracht und Zollspesen genügte nicht, A. S. blieb dabei, dass die I Nachnahme aufgehoben werden sollte. Der Absender, der darauf natürlich nicht 1 einging und die Waare zurückkommen liess, musste für 6 Monate Lagerung der Waare in Turn-Severin, Fracht und Rückfracht und wieder 2 Monate Lagerung im Hauptzollamte zu Wien (weil währenddem ein Gesuch um zollfreie Rückeinfuhr eingereicht war) 32,02 fl. ö. W. oder 65 Francs Kosten bezahlen, die voraussichtlich verloren sind. Es empfiehlt sich daher, Bestellungen von unbekannten oder nicht ganz zuverlässigen Firmen im Auslande nur gegen Vorausbezahlung oder doch Abnahme im Inlande auszuführen. Buchhändler-Reklame. Replik. In meiner in No. 7 Ihrer geschätzten Zeitung veröffentlichten „Entgegnung“ sind Zeile 18 von unten, hinter dem 'Worte „ebenso,“ die zwei Worte „was es“ ausgelassen worden, welches Versehen durch diese Wiedergabe gell, zu berichtigen bitte. Rannen. Hugo Klein. Antwort d. Red. Herr Klein verlangt in eingeschr. Brief auf Grund von § 26 (soll wohl § 11 heissen) des Pressgesetzes die Aufnahme vorstehender Berichtigung sowie einer längeren Auslassung über Verleger und Zeitungsschreiber, die nichts Thatsächliches, zur Sache Gehöriges enthält und daher nach § 11 keinen Anspruch auf Abdruck hat. Für die redaktionelle An merkung in No. 7 stehen wir ein. Wir wollen jedoch unseren geschätzten Lesern nicht vorenthalten, dass Herr Klein am Schluss seiner Betrachtungen ein Gesetz wünscht, wonach zur Herausgabe einer Zeitung nur solche Personen zugelassen werden sollen, die durch vorher ab- gelegte Prüfung den Nachweis geführt haben, dass sie als wirklich gebildete Menschen solcher Arbeit auch gewachsen sind. Den Heraus gebern von Büchern scheint Herr K. eine solche Prüfung ersparen zu wollen, da er sie nicht erwähnt.