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Papierzeitung
- Bandzählung
- 7.1882,1-26
- Erscheinungsdatum
- 1882
- Sprache
- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-188200103
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- Sammlungen
- Saxonica
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Technikgeschichte
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 7.1882,1-26
-
- Titelblatt Titelblatt I
- Register Inhalt III
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 29
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 49
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 81
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 109
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 137
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 165
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 193
- Ausgabe No. 9, 2. März 221
- Ausgabe No. 10, 9. März 249
- Ausgabe No. 11, 16. März 277
- Ausgabe No. 12, 23. März 305
- Ausgabe No. 13, 30. März 333
- Ausgabe No. 14, 6. April 365
- Ausgabe No. 15, 13. April 393
- Ausgabe No. 16, 20. April 421
- Ausgabe No. 17, 27. April 449
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 477
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 505
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 533
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 561
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 589
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 621
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 649
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 677
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 709
-
Band
Band 7.1882,1-26
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- Papierzeitung
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4 PAPIER-ZEITUNG. fahren die Herrschaft der Engländer auf die- Boden stampfen lassen, von enormem Vortheile. kant diesen Schutzzoll sowie Fracht und Spesen bezahlen und ist um so viel dem englischen gegenüber stets im Nachtheile. Der Grund, warum ich gleichwohl der Mei nung bin, dass der höhere Preis der Soda (und des Chlorkalks, welcher gerade bei grösse rer Ausbreitung derAmmoniaksodafabrikation in Deutschland noch erheblich theurer werden würde!) kein Hinderniss für die Einführung des Esparto involvirt, ist der, dass schon jetzt die Darstellung von Strohstoff und Holz-Cellulose in Deutschland blüht, obwohl dieselben weit mehr Soda als dasEsparto beanspruchen. Bei noch weiterer Ausbildung des Wiederbelebungsver fahrens für Soda, wofür allerdings noch Raum vorhanden ist, wird der wirkliche Verbrauch an Soda noch geringer werden. Freilich ist dies wesentlich eine Kohlenfrage, und ich kann doch nicht so schlechthin, wie jener Artikel, zugeben, dass wir Kohlen zu gleichem Preise wie die Engländer haben. Das ist denn doch nur sehr local der Fall. Indessen auch hierin sehe ich kein ernstliches Hinderniss, sondern in einem anderen Umstande, welchen jener Artikel ent schieden zu leicht nimmt. Derselbe behauptet, Esparto liesse sich von Afrika beinahe ebenso billig nach Hamburg und Bremen wie nach | dingungen, wie dem englischen, gewähren wer- I den. Dem kann ich durchaus nicht zustimmen. I Erstens verwendet der Esparto-Verarbeiter nur Aetznatron (kaustische Soda), welches trotz aller Versuche nach dem Ammoniak-Verfahren nicht leicht dargestellt werden kann und bis heute ausschliesslich nach dem Leblanc-Ver fahren erhalten wird. Ueberhaupt spielt der grösste Vorzug der Ammoniaksoda, ihre vor zügliche Reinheit und ihr Freisein von Aetz natron, für den Papierfabrikanten gar keine Rolle. Sollten die Preise noch weiter fallen, so würde es sich freilich zeitweise lohnen können, aus Ammoniaksoda durch Kochen mit Kalk Aetz natron zu machen; aber der Preis der Leblanc- Soda muss dann mit mathematischer Sicher heit ebenfalls weichen, und bald wird es wie der billiger sein, fertiges Leblanc-Aetznatron zu kaufen. Der Umstand, dass man beim Le blanc-Verfahren die Salzsäure (also das Roh material für den bei der Papierbleicherei noth wendigen Chlorkalk!) als so gut wie kosten loses Nebenprodukt erhält, wozu bei dem Ammoniakverfahren vor der Hand durchaus keine Aussicht ist, wird dem ersteren stets die Existenzberechtigung neben dem letzteren ge währen. Sollte aber, was freilich Niemand mit Bestimmtheit voraussagen kann, schliesslich doch das Ammoniakverfahren vermittelst neuer Verbesserungen über das Leblancverfahren den Sieg davon tragen, so würden gewiss die Eng länder vermittelst ihrer grossen Capitalien und ihrer unvergleichlichen natürlichen Vortheile in Bezug auf den Preis der Rohmaterialien und die Verschiffung der Produkte ebenfalls Am moniaksoda, und zwar stets billiger als die Deutschen, fabriciren. Ohne den Schutzzoll wäre weder heut noch dann die deutsche Soda mit der englischen concurrenzfähig, wenn nicht der höhere Werth der Salzsäure in Deutschland das Gewicht in die andere Wagschale wirft: sem Gebiete brechen und dem deutschen Pa-i sowieausgezeichneterVerbindungen, Exporteure, pierfabrikanten mithin dieselben günstigen Be-j Makler etc., die sich doch alle nicht aus dem als vollkommen ebenbürtiges Ersatzmittel für [ London und Liverpool schaffen. Selbst wenn Hadern, in die deutschen Papierfabriken be- dem so wäre (und wir werden die Nichtigkeit willkommnen würde, so kann ich doch nicht dieser Annahme sofort einsehen), so ist dabei geschehen ist. Ich suche dieselben nicht in erster Linie in dem höheren Preise der Soda ge genüber demjenigen, den die englischen Fabri kanten zahlen müssen, und komme daher in dieser Beziehung zu demselben Resultate, wie jener Artikel, aber freilich auf ganz verschie denem Wege. Derselbe glaubt, dass die schon existirenden und neu zu errichtenden Anlagen für Sodafabrikation nach dem Ammoniakver- Theile in geringer Entfernung von den vier llaupt-Einfuhrplätzen für Esparto: London,Liver pool, Newcastle und Leith (oder Glasgow), haben aber auch sonst nur minime Frachten gegen über jenen, welche mau in Mitteldeutschlaud, geschweige denn in Süddeutschland für Esparto bezahlen müsste. Auch ist für den Bezug dieses Artikels das Vorhandensein grossartiger eigens dafür angelegter Docks und Lagerhäuser det man auch die ersteren. Hochdruck ist ebenfalls nicht von Nöthen und scheint kaum einen Vortheil zu gewähren. Ara rationellsten ist die Einrichtung von Routledge (zu Ford Works bei Sunderland), wobei die gebrauchte Lauge immer wieder verwendet wird, bis sie systematisch ausgenützt ist. Der Stoff' braucht nur die Hälfte bis zwei Drittel von der Menge kaustischer Soda, welche für das gleiche Ge wicht Stroh erforderlich ist, und kocht sich in wenigen Stunden völlig weich. Er wird als dann ausgewaschen, was in manchen Fabriken mit Lespermont’schen oder anderen rationell konstruirten Maschinen geschieht und stellt nun einen ausgezeichneten Halbstoff vor, der im Holländer vermahlen, gebleicht und in Ganz zeug verwandelt wird. Wenn man anderen Stoff dazu mischen will, so muss man beide für sich mahlen und sie erst in der Zeugbütte mengen. Die Kochlaugen, sogar auch die Waschwässer, wenn man methodisch gewaschen hat, werden verdampft, der Rückstand ver kohlt und ein grosser Theil der Soda auf die sem Wege wiedergewonnen. So sehr ich nun auch die Einführung des Espartograses, nicht als ein Surrogat, sondern Dieses liesse sich allerdings mit der Zeit wohl schaffen, aber nicht der natürliche Vortheil, welchen die Engländer durch ihre Lage und ihreMineralschätze immer und ewig vor Deutsch land haben werden. Die Fracht eines so sper rigen Gutes, welches trotz hydraulischer Pres sung noch immer den dreifachen Raum ge wöhnlicher Stückgüter einnimmt, würde dasselbe selbst in den englischen Seehäfen viel zu sehr vertheuern, wenn sich picht folgender Turnus eingerichtet hätte. Die Schiffsmakler in New castle, Liverpool etc. chartern die Schiffe stets für die Reise hin und her. Sie beladen die Schiffe nach Spanien mit Kokes oder Kohlen, und haben also stets sichere Hinfracht. Als Herfracht nehmen sie nicht nur das sperrige Esparto, sondern als Ballast am Boden des Schiffes spanisches Blei, Eisenerze oder Kup fererz, wofür stets Bedarf in England ist. Selbst wenn die Engländer das Esparto aus Oran etc. holen müssen, so können sie doch leicht erst in einem spanischen Hafen ihre Kohlen etc. löschen, das Blei etc. einnehmen und dann die kurze Strecke hinüber nach Oran schiffen, um Alfa einzunehmen. Dass man ähnlich günstige Verfrachtungsbedingun gen von Hamburg oder Bremen erreichen könne, scheint mir ganz undenkbar, und das Esparto wird daher in diesen Häfen stets er heblich theuerer als in England kommen, ja vielleicht am billigsten aus den Docks am Tyne oder bei Leith geholt werden. Dieses, also die ungünstigen Frachtverhältnisse, scheint mir das wichtigste und in der That das ein zig ernstliche Hinderniss einer ausgedehnten Verwendung von Esparto in Deutschland. Im- merhin glaube ich, dass wenigstens die den Haupthäfen näher liegenden Fabriken dasselbe noch mit Vortheil verarbeiten könnten, gerade um die kurze Faser des Strohs und der Holz- Cellulose zu verbessern, und ich wäre über haupt der Letzte, der von Versuchen zu wei terer Ausbildung unserer Hilfsquellen ab- rathen möchte. Schliesslich erlaube ich mir noch einige Worte über die Anlage, welche ich selbst sei ner Zeit betrieb. Dieselbe war in Verbindung mit einer schon früher bestehenden Sodafabrik, was sehr grosse Vortheile gewährte. Man brauchte nämlich weder fertige Soda, noch Chlor kalk, sondern verfuhr folgendermaassen. Die ohnehin stark kaustischen Mutterlaugen dei Sodafabrikation (natürlich nach dem Leblanc- Verfahren) wurden zugleich mit der nöthigen Menge von regenerirter Soda völlig kau stisch gemacht und nach der daneben lie genden Halbzeug - Fabrik gepumpt. Die Waschwässer vom Kalke wurden zur Ver dünnung der Lauge auf den richtigen Grad gebracht. Wir ersparten also die Kohlen für das Eindampfen, Arbeitslohn, Verschleiss der Apparate und sämmtliche Verpackung; selbst redend war die Fracht null, oder vielmehr nur durch die minimen Kosten des Pumpens repräsentirt. Der Chlorkalk wurde nicht als fester gemacht, sondern durch Einleiten von Chlor in Kalkmilch flüssiger Chlorkalk darge stellt (wie dies in meinem Handbuche der Esparto (Alfa). Der Artikel über obigen Gegenstand (Bd. VI. 8. 1254 der Papierzeitung) veranlasst mich, auch meine Meinung darüber zu äussern. Ich kenne die Verwendung des Esparto ziemlich gut, da ich eine Anlage zur Verwandlung des selben in Halbzeug eingerichtet und mehrere Jahre lang betrieben habe. Dies geschah in der Nähe der Tyne-Docks (bei Newcastle-upon- Tyne), einem der Haupt-Einfuhrplätze für Es parto nach England. Ich kann durchaus be stätigen, was in jenem Artikel über die enorme Consumption von Esparto in der englischen Papierfabrikation gesagt ist, und kann hinzu fügen, dass Esparto, mit Ausnahme der aller- feinsten Brief- und Banknotenpapiere, einer seits für alle feinen Papierarten, andererseits aber selbst für Zeitungspapier verwendet wird. Im ersteren Falle wird es für sich oder in Mischung mit Lumpen, im letzteren Falle in Mischung mit dem Vier- oder Fünffachen an Strohstoft und noch billigeren Stoffen ange wendet. Seine ausgezeichnete, lange und feste Faser befähigt es dazu, einem kurzen Stoffe bedeutend grössere Festigkeit zu geben. Dabei nimmt es die beste Bleiche an und giebt ein nachhaltig weisses Papier, wie dies einige noch in meinem Besitze befindliche, mindestens 15 Jahre alte Proben beweisen. Uebrigens ver halten sich nicht alle Sorten von Esparto gleich: namentlich ist in der Regel das spa nische, welches auch dünnere Stengel hat, we niger lang und zu besseren Papiersorten geeig net, als das algierische (welches speciell den Namen Alfa führt, aber im Grosshandel eben falls unter dem Namen Esparto mit inbegriffen ist), und noch gröber ist die Faser der aus Tunis kommenden Waare, so dass auch der Preis des spanischen Esparto am höchsten, der des tunesischen am niedrigsten steht. Die Verarbeitung von Esparto ist ungleich leichter und billiger als die von Stroh; nur muss dasselbe vorher sorgfältig durch zwei maliges Auslesen von Wurzeln und von Un kraut gereinigt werden, was durch weibliche Arbeit im Accord gemacht wird. In den Ballen von Esparto, wie sie aus Spanien kom men, finden sich inwendig oft ganze Haufen von Wurzeln, Schuhe mit dicken, noch dazu mit zolldickem Koth belegten Sohlen, altes Eisen und dergleichen. Ein solider Händler wird dafür natürlich Ersatz bieten, und pflegt man überhaupt öfters ein gewisses Maximum aller Verunreinigungen zu stipuliren. Das ausgelesene Esparto (im Englischen einfach „Gras“ genannt), wird nun ohne Zerschneiden in den Kochkessel gebracht und mit kaustischer Sodalauge gekocht. Drehkessel sind nicht so gut geeignet, als feststehende, weil sich der i jedenfalls aber muss der deutsche Papierfabri- Stoff darin leicht zu „Graupen“ ballt, doch fin- umhin, die dem entgegenstehenden Schwie-j übersehen, dass die Eisenbahn-Verfrachtung rigkeiten erheblich höher zu schätzen, als es | eines so ungemein sperrigen Gutes einen be- in dem erwähnten Artikel der Papierzeitung j deutenden Theil seiner Kosten ausmacht. Die I englischen Papierfabriken liegen zum grossen
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