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Neue Geschäfte und Geschäfts veränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Abonnenten, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist, wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser üeberschrift veröffentlichen. Die Herren Graul & Pöhl in Leipzig haben ihrem langjährigen Mitarbeiter Herrn Hugo Eckelmann Procura ertheilt. B. J. Spitzer, Vincovce in Ungarn, hat seine Buch-, Papier- und Schreibwaaren-Handlung, Buchbinderei und -Druckerei nach Brood a. d. Saale verlegt. Gebr. Wohlfarth & Barlösius in Saalfeld und Leipzig haben folgendes freundschaftliche Uebereinkommen getroffen: Carl Barlösius in Saalfeld übernimmt die Farbenfabrik in Saal feld nebst Gruben unter der bisherigen Firma Gebrüder Wohlfarth & Barlösius, dagegen August Wohlfarth in Leipzig die Farben fabrik Brückenmühle - Braunsfeld a. d. Lahn mit Gruben und das Farben- und Schieferlager in Leipzig unter der Firma A. Wohlfarth. Mit No. 3 haben wir Titel und Inhalt- verzeichniss des Jahrgangs 1879 unseres Blattes versandt. Abonnenten, die dasselbe nicht erhalten haben sollten, senden wir Beides auf Wunsch kostenfrei. Expedition der Papier-Zeitung. Besten Dank! Von F. M. in Penig haben wir Mk. 6 erhalten mit den Worten: Beitrag für den Techniker in Russland. Sie sollen nicht bei den Beiträgen in Deutschland einen — Strich zu machen haben. Der Techniker ist wieder nach Deutschland zurückgekehrt, musste aber seine Familie unter wegs zurücklassen und dieser haben wir das Geld gesandt. Die englischen Papierfabrikanten haben beschlossen, den Preis für Druck- und Zeitungs papier um 1/2 dime per Pfund engl. (etwa M. 1,86 pr. 100 Kilo), für Packpapiere 3 shlg. pr. Ctr. (etwa 5 Mrk. pr. 100 K., zu erhöhen. Die Erhöhung ist gering', wenn man die Steige rung in den Preisen der Chemikalien, Lumpen, Kohlen etc. berücksichtigt. Schutzverein der Papierindustrie Ein Mitglied schreibt mir, dass seiner An sicht nach die Listen nur alle Viertel Jahre einzufordern, ein zu langer Zeitraum sei; es müsste dies jeden Monat geschehen! Ich antwortete ihm, dass seine Bemerkung vollständig berechtigt sei, sie decke sich aber auch mit dem was wir wollen; wir haben doch auch nur als äussersten Termin 1/4 Jahr angegeben, ausdrücklich aber so fortige Einsendung, sobald etwas zu melden vorliegt, gewünscht. Sobald Material da ist, muss wenigstens jeden Monat eine Rundliste hinaus; das Material wird aber, Dank unserm Erfolge, immer geringer und dies wird hoffentlich immer mehr der Fall werden. Es sind ja 4000 unschädlich gemacht und wir können nicht mehr soviel betrogen werden; dies ist ja der grosse Segen des Vereins! Natürlich müssen wir desshalb doch ferner und für alle Zeit zusammen bleiben, denn es ent stehen immer neue Schwindler, die sofort beseitigt werden müssen, wenn das Uebel nicht gleich wieder grösser werden soll 1 Wenn wir stets auch ferner auf dem Posten sind und mit kräftiger Hand alle Aus wüchse niederhalten, wird der Verein uns bald das Geschäft in jeder Weise verbes sern; sind erst die Schwindler unmöglich, so werden auch die Preise besser werden, ' ebenso die Zahlungsweise, und der ganze i Markt wird gesunden. Bisher trieb ein j Keil den Anderen und wegen der schwin- i delhaften Concurrenz, die nöthigenfalls zum i halben Preise verkaufen konnte, wurde selbst die solideste Firma gezwungen, die Preise i nach Möglichkeit zu drücken und auch I schlecht resp. langsam zu zahlen. Dresden, den 19. Januar 1880. Herrmann Gmeiner. Von unserem Büchertisch. Vor Kurzem erschien im Verlage von i Julius Springer in Berlin der Chemiker - Ka lender von Dr. R. Biedermann. Wir haben diesen Kalender sowohl wegen seines Inhaltes als auch wegen seines Kautschuk - Einbandes ' wiederholt besprochen. Nunmehr liegt uns als ' 2. Band ein zu diesem Kalender gehöriges tech nisch-chemisches Jahrbuch vor. In den 322 klein gedruckten Textseiten finden j wir eine ausserordentliche Fülle von Material, welches ein reges Leben und bedeutende Fort schritte der chemisch-technischen Industrie be zeugt. Dem eigentlichen technologischen Inhalt gehen statistische Notizen, ferner das deutsche ' Patentgesetz und ausserdem die wichtigsten Be stimmungen der ausländischen Patentgesetze voraus. Letztere Zusammenstellung ist reich haltiger , als wir sonst zu finden gewohnt > sind. Es folgt das Gesetz über Nahrungs- und Genussmittel etc., die Bestimmungen des Zoll- j tarifs und endlich ein umfassendes Verzeichniss j der chemischen Vorlesungen an Hochschulen Deutschlands, Deutsch - Oesterreichs und der i Schweiz. Der chemisch-technische Inhalt berücksichtigt alle wesentliche Patente und zeigt hervorragende ■ Namen unter den Mitarbeitern. Die Anordnung ! ■ des ganzen Buches ist eine sehr geschickte und i i die kurze und präcise Darstellungsweise ent spricht vollkommen den praktischen Bedürf- i : nissen. Das Buch wird sich für viele Industrie- | zweige bald als unentbehrlich erweisen. Herr Oscar Flinsch aus Freiburg in Baden, j der durch unsere Mittheil ungen in Hofmann’s [ Handbuch und in der Papier-Zeitung veranlasst ■ . wurde, behufs seiner weiteren Ausbildung nach j i Amerika zu gehen, hat, wie wir dem Paper l j Trade Journal entnehmen, eine Unterkunft in j der Papierfabrik der Carew Co. in South Hadley , Falls gegenüber von Holyoke gefunden. Das genannte Blatt sagt dabei, Herr Flinsch werde seiner Zeit viele amerikanische Einrichtungen ' j in Deutschland einführen und zeugt damit einer-1 ; seits für den Stolz und andererseits für den ! vonGeheimnissthuerei freien offenen, gastfreund liehen Sinn der dortigen Fabrikanten. Als wir vor etwa 10 Jahren diese Papierfabrik besuchten, führte uns der damalige, jetzt ver storbene Eigenthümer Herr Carew persönlich ' durch alle Räume der Fabrik, weil er glaubte, dass Schreiber d. viel gesehen und erfahren habe und hoffte, aus persönlicher Unterhaltung Vortheil ziehen zu können. Die Fabrik war. | damals schon eine der besteu des Landes und | erzeugte Brief- und Dokumentenpapiere, wie es ! nirgends schöner und besser zu finden ist. | Seitdem ist sie abgebrannt und weit schöner | und grösser wieder aufgebaut worden. Wenn wir uns des Besuchs dieser Fabrik erinnern, 1 I so geschieht es heute noch mit dem Wohlbe hagen und der Freude, welche die Besichtigung I einer Musteranstalt stets hinterlässt. Ganz be- j i sonders angenehm hatte uns sowohl die Intelli genz wie auch das reinliche, wirklich elegante | Aussehen der Arbeiter und Arbeiterinnen : überrascht. Im Papier-Sortir- und Glättsaale i sahen, wir z. B. keine jener zerlumpten ärm lichen Geschöpfe, die man leider in Europa häufig findet, sondern junge Damen, die sich nicht zu scheuen brauchten, direet aus der ! Fabrik in den Gesellschaftssaal zu treten. Diese young tadle» verdienten allerdings etwa I Dollar täglich und gehörten ordentlichen Arbeiterfami lien an. Wenn die Fabrikanten dort auf solche Aeusserlichkeit halten, so geschieht es nicht aus Eitelkeit oder Uebermuth, sondern aus wohlverstandenem Interesse; sie wissen, dass nur reinliche, sauber gekleidete Menschen auf Reinlichkeit an sich und um sich halten, und ein Fabrikant Namens Butler in Patterson New- Jersey trieb die Consequenz dieses Gedankens so weit, dass alle Mädchen, die mit fertigem Papier an der Maschine oder im Papiersaal in Berührung kamen, in seidenen Kleidern zur Arbeit kom men mussten. Wir beglückwünschen Herrn Flinsch wegen des guten Anfangs seiner dortigen Laufbahn, wollen ihn aber auch erinnern, dass es für seine Landsleute interessant wäre, seine Eindrücke und Wahrnehmungen Kennen zu lernen,gleichviel ob sie Neues enthalten oder nicht. Deutsch - Amerikanisches Bündniss. Die hübsche. 23jährige blonde Enkelin des amerika nischen Papierfabrikanten Owen von der Firma Owen & Hurlbut (die prächtige Fabrik in Hou- satonic in Mass, haben wir s. Z. besucht) Miss Jessie B. Owen, Besitzerin eines Vermögens von 75 000 Dollar, lernte auf einer Reise durch Europa den Architecten Rudolph Vogel aus Hannover kennen und vermählte sich, wie das Papertrade Journal berichtet, vor Kurzem in Amerika mit demselben. Erfroren! Ein Weber in der sächsischen Schweiz, der sich nebenbei damit beschäftigt, für die Bauern seines Kreises Wandkörbe aus Papier anzufer tigen, hatte Anfangs December brieflich von einem bekannten Buntpapier - Fabrikanten in Dresden für eine Mark Buntpapier erbeten. Da er Letzterem als brav bekannt war, so wurde ihm umgehend ein Packet mit etwa dem vier fachen Werthe zugesandt, welches nach wenig Tagen als unbestellbar zurückkam, weil der Adressat indessen — erfroren war. C. HACKENBECK, Xylograph, BERLIN S., Alexandrinenstrasse 89, empfiehlt sich zur Anfertigung sauberer Holzschnitte und Cliches. Referenz: Papier-Zeitung. Veraltet sind Hektographen, Autographen, Chromo graphen etc. Neu “a Kapp’s Tabletten (präparirtes Papier). Eigene Erfindung! weder Imitation des Hektographen noch anderer Vervielfältigungs-Apparate. Ohne Anwendung von Wasser undSchwamm überhaupt ohne irgend welche Vorbereitung kann man nur auf der Rapp-Tablette in 20 Minuten ca. 80 reine Abdrücke von einem Schriftstück erzielen. Nur Wiederverkäufer erhalten Probe- carton, 10 Tabletten und ein Flac. Tinte enthaltend, inel. Kistchen a M. 3.— gegen Nachnahme oder Vorausbezahlung, Exporteure gesucht. General-Depot G. Hochlelinert jr., Ulm a. D.