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Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranienstrasse 94, S.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Buchdruck-Handschnellpresse von Ferd. Erdt und Bernhard Amberg in Berlin. D. R. P. No. 6477 vom 14. November 1878. (Kl. 15.) Der Holzschnitt stellt die Ansicht der Presse mit aufgehobenem Deckel dar. An dem Deckel A ist der Handhebel B befestigt; ebenso stehen die Zugstangen D 1) und der Rahmen C mit dem Deckel in Verbindung. E ist der Farbetisch, a a sind die mit Laufrollen versehenen Walzen zum verschiebt. Die Dinte fliesst an der Zunge b ent lang unter die Feder, sobald durch den Kolben ein geringer Druck ausgeübt wird. Wird der Halter nicht gebraucht, so schiebt man den Kolben zurück und verhindert so jedes Aussfliessen von Dinte. Nunmehr kann man das Federende durch Auf stecken einer dichtaufpassenden Hülse verschliessen. Herstellung von Druckflächen und elastischen Typen aus vulcanisirtem Kautschuk von Arnold Weyland in Berlin. P. Nro. 7568 vom 28. No vember 1878 (Kl. 15). Die Herstellung von Druckflächen und elasti schen Typen aus vulcanisirtem Kautschuk nahm bisher eine Zeit von etwa zwei Stunden in An spruch. Das Vulcanisiren war desshalb eine lang wierige und wegen der vielfachen Apparate eine kostspielige Operation. Durch das nachstehend beschriebene verein Aufträgen der Farbe und F ist das Fundament. Ist der Deckel niedergedrückt, so befinden sich die Walzen auf dem Farbtische bei bb, gleiten dann aber, sobald der Deckel gehoben wird, ver mittelst der Zugstangen auf den Schienen c c ent lang, tragen die aufgenommene Farbe auf die Schriftfläche über und befinden sich dann bei a a. Wird der Deckel wieder niedergedrückt, dann rollen die Walzen bis b b zurück, um neue Farbe aufzunehmen, d d sind kleine Spiralfedern zum Festhalten des Rahmens, e e ist der verstellbare Schieber zum Punktiren und f der Punktirstift. Bei g befindet sich eine kleine Feder, welche dazu dient, das zu starke Aufschlagen des Deckels zu verhindern. Eine Kugel, als Gegengewicht, er leichtert das Aufheben des Deckels. Diese Presse ist ohne grosse Kraftanwendung leicht zu handhaben. Die Schienen und das Hinein- und Herausfahren auf denselben werden erspart; ebenso wird das auf gewöhnlichen Hand pressen nothwendige Ziehen zur Ausübung des Druckes vermieden. Da die Walzen und der Rahmen selbstthätig functioniren, hat man nur das zu bedruckende Papier einzulegen, den Deckel niederzudrücken und wieder aufzuheben, um das bedruckte Papier herauszunehmen und ein neues einzulegen. Es sollen dann von einer Person in einer Stunde 500 Abdrücke geliefert werden können. Stahlfederhalter mit Dintenbassin von Ralph Spear in London. P. Nro. 8199 vom 22 Juli 1879 ab. An dem Stiel des Federhalters befindet sich ein Wulst m, der die beiden Blechscheiden e und f aufnimmt, zwischen welche die Stahlfeder a ein fachte Verfahren des Vulcanisirens und durch An wendung der in den Zeichnungen dargestellten Pressen soll dieser für die Typen- bezw. Stereo typen-Erzeugung wichtige Process in Zeit von 12 bis 15 Minuten bewirkt werden. Bei voliegendem Verfahren des Vulcanisirens hat man die Beendigung des Processes vor Augen, während man früher das V ulcanisiren in geschlossenen Gefässen bewirkte und das Verfahren nach Gut dünken beendete. Das Verfahren ist folgendes: Von dem zu einer Form in dem Schliessrahmen eingeschlossenen Schriftsatz wird auf einer mit der Matrizenmasse rn geschoben wird, f bildet ein Rohr und ist mit m zusammengelöthet und seitlich durch die Platte s verschlossen, welche federartig umgebogen und zu einer Spitze b verlängert wird, oder auch eine Oeffnung haben kann, durch die diese Spitze b geführt ist, wie hier dargestellt. Sie dient zur Vermittlung des Austritts der Dinte aus dem Bassin r nach der Feder a. Die Dinte wird durch eine Oeffnung mit Hülfe des dichtschliesenden Kolbens g, der bis an den Ring r herabgehen kann, und durch einen Ring i, der mit einem Stift im Hülsenschlitz sich bewegen lässt, eingesaugt. Durch den Kolben g kann man das Aussfliessen der Dinte regeln, indem man ihn, dem Verbrauch entsprechend, bestrichenen Eisenplatte auf dem Wege der Gyps- stereotypie eine Matrize genommen. Nachdem dieselbe durch Erhitzen getrocknet und erhärtet ist, wird sie vorsichtig abgenommen mit Sandpapier abgeschliffen und geglättet. Man bedeckt alsdann die auf diese Weise her gestellte Matrize mit einem Stück Kautschukplatte oder anderer geeigneter Masse beliebiger Stärke, jedoch in ausreichendem Maasse. Um diese Platten herzustellen, wird Para-Kaut schuk genommen, 10 pCt. Schwefel hinzugesetzt, das Ganze gehörig vermengt, gewalzt und in Platten von ca'. 11/2 mm. Stärke gezogen. Ist der Schwefelprocenrsatz ein grösserer, so | findet eine Hornisirung bezw. vollständige Ver- ! härtung des Para-Kautschuks statt, was zum an- I gegebenen Zwecke keineswegs geeignet wäre. Ist | der Procentsatz Schwefel zu gering, so bleibt der Kautschuk in zu rohem Zustande und saugt sich derart an die Matrize an, dass eine Trennung von derselben kaum mehr möglich ist. Auf die über die Matrize gelegte Platte aus Kautschuk oder anderem passenden Material wird eine Eisenplatte gelegt und das Ganze in eine [ Presse gebracht, deren untere Pressplatte vorher bis zu ungefähr 100® C. erhitzt worden ist. Durch i die Schraubenspindel wird die obere Pressplattc auf den Inhalt der Presse gedrückt und in Pausen von 2 zu 2 Minuten kräftig nachgezogen. Die Kautschukplatte wird schon bei der ersten Erhitzung weich und füllt die Matrize in allen ihren Theilen aus. Durch das Nachziehen der Spindel und den wiederholten verstärkten Druck derselben wird dieser Zweck auf das Vollkommenste erreicht. Indem die vorher erwähnte TO pCt. Schwefel enthaltende Para - Kautschukplatte durch die er hitzte Presse erwärmt wird, tritt eine vollständige Verbindung des Schwefels mit dem rohen Para- Kautschuk ein und demzufolge die Vulcanisirung; während der stetig verstärkte Druck durch Nieder schrauben der Presse das Eindringen der Masse in die feinsten Theile der Matrize zu Folge hat. Nachdem die Matrize etwa 15 bis 20 Minuten I zwischen den Pressplatten gelegen hat, wird die I Kautschukplatte in vulcanisirtem Zustande heraus- | genommen; dieselbe ist nun für alle Druckzwecke brauchbar. Die Presse selbst ist nach der Art der gewöhn- I liehen Handpressen construirt. Die untere Press- | platte kann in der Weise erhitzt werden, dass । man die Presse wie hier dargestellt, über einem Ofen anbringt, oder cs kann auch statt dieser ( Einrichtung die Erhitzung durch eine unter der Pressplatte angebrachte Anzahl von Gasflammen I bewirkt werden. Faustfederhalter zur Verhütung des Schreib krampfes von Löai Guth in Dresden. Zweites Zusatz-Patent zu No. 1219 vom 24. October 1877. D. R. P. No. 8357 vom 11. März 1879 ab. (Kl. 70.) Längste Dauer; 23. Oktober 1892. Siehe auch ( Pag. 692, Jahrgang 79. Dieser Faustfederhalter wird aus nur einem Stück des dazu verwendeten Materials geformt. Auf der linken Seite (unten auf der Zeichnung) befindet sich eine Höhlung, welche die Lage des Daumens bestimmt. Auf den Flügel A kommt das äusserste Glied des Daumens zu liegen, um bei Schreibkrampf- I fällen nicht herabzugleiten. Oberhalb der Daumen höhlung liegt der Zapfen B, welcher den leeren ! Raum zwischen dem Daumen und Zeigefinger aus füllt und über die Ausbuchtung hinausragt, um i auf derselben eine feste Auflage zu finden. Die ■ ovale Ausbiegung C füllt die hohle Hand aus. Unterhalb dieser Ausbiegung liegt eine Vertiefung, > in welcher der Ring- und kleine Finger Platz | finden und weder vor- noch rückwärts weichen können. Es entsteht so eine faustähnliche Ge staltung der Hand, obgleich die Finger mehr ge- 1 streckt als zusammengezogen sind. Der Zeige- und Mittelfinger ruhen in der Rinne D und an dem Flügel E- Der unterste Zapfen F ersetzt die Stelle des Federgriffels. Arsenikfreie Anilinfarben, Fuchsin, Rosa, Eosin, Papierblau, Violet, Neugrün, Braun,Ponceau, Orange etc., bill. bei Richard Meixner in Frankfurt a. M. Proben auf Verlangen franco. [6308