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PAPIER-ZEITUNG. GO N» 4 Neuheiten. und nicht schlechter als im vorigen Jahr- Unter dieser Uebersehrin werden »He von Abonnenten ein -‘hundert; auf die Farben dagegen ist alle gesandten Muster von Fabrikaten der Papier- und Schreib- Kunst der Neuzelt verwendet, SIC sind, wenn waaren-Industrie welche Neues oder Bemerkenswerthes bie- auch in ihrer Zusammenstellung an die Englische Spielkarten. Wenn Deutsch- Zeichnung anschliessend, doch prächtig und land auch in Spielkarten Vorzügliches liefert, glänzend gewählt. Nur bei dem Rücken so müssen wir doch die Leistungen des hat sich der Fabrikant gestattet, dem ge- Auslandes mit Aufmerksamkeit verfolgen bildeten! modernen Geschmack Rechnung und daran lernen, in welcher Richtung wir zu tragen und sich vom Hergebrachten ab gesagt. Bei einem der feinen Spiele mit runden Ecken zeigt der Rücken auf hell grünem Grunde einen Engel mit Flügeln, der in seiner linken hoch erhobenen Hand Karten hält und einige davon niederfallen lässt. Dies sinnige, nette Bildchen ist von einem ovalen Goldrand mit hellblauen Ara besken umgeben und macht einen sehr gefälligen Eindruck. Ein anderes Muster besteht aus Schmetterlingen und Blüthen in Gold und Schwarz auf dunkelgrünem Grund und dürfte nicht nur seines ele ganten Aussehens, sondern auchder we nig empfindlichen Tönung wegen Lieb haber finden. Weniger fein, obwohl farbenprächtiger, erscheint uns ein Muster von Citronen und Apfelsinenzweigen; sehr elegant dagegen Zweige mit Granatblüthen auf Goldgrund, umrahmt von allerliebsten grün schwarz und gold gehaltenen Arabesken. Selbstverständlich finden wir unter den Mustern auch einfache Ornamente und Zeich nungen bis zu den allereinfachsten, da die Firma allen Bedürfnissen zu entsprechen hat. Das Papier der feinsten Sorten besteht wie bei unseren deutschen Karten aus drei Blatt, deren inneres von geringerer Qualität ist, und die sonstige Ausführung, Druck und besonders Glätte resp. Glanz, ist, wie bei einem Welthause zu erwarten, vorzüglich. Papier-Ausstattung. In Heilbronn, wo sich zwei unserer ältesten und gediegensten Papierfabriken befinden, scheint auch die Ausstattung oder Erzeugung gemusterter Briefpapiere allmälig festen Fuss fassen zu wollen. Die Herren Mayer und Braun da selbst bringen jetzt blassfarbig geripptes Damenbriefpapier auf den Markt, von dem uns einige Blatt und einige Umschläge vor liegen. Die Färbung dieses prächtigen (wahrscheinlich Heilbronn’er) Briefpapiers ist so zart und matt gehalten, dass jede Sorte für sich betrachtet als „weiss“ gelten könnte, doch lassen sich die verschiedenen Farbtöne, nebeneinander gelegt, deutlich unterscheiden. Die Tönung reicht gerade hin um das grelle Weiss zu dämpfen, ohne das Papier bemerklich zu dunkeln. Wenn das Papier als gerippt bezeichnet ist, so darf dies auch nicht im gewöhnlichen Sinne Ecken, auf denen die Bildeinfassungen noch aufgefasst werden, da die Rippen nicht ein- den alten scharfeckigen Rand haben, — gepresst sondern aufliniirt sind. Die zarten eine Versündigung gegen den guten Ge- Linien sind so regelmässig und dicht ge- schmack! Die Goodallschen Karten lassen zogen, dass nur etwa 1 Millimeter Raum in dieser Hinsicht nichts zu wünschen übrig;! zwischen ihnen bleibt und das Papier wie die Zeichnungen sind stets in Einklang mit geripptes aussieht. Die Umschläge bestehen der Form- der Karten. Wir wollen auch j aus demselben Papier und die genannte hier erwähnen, das kein einziges der Firma theilt uns mit, dass sie Schachteln uns vorliegenden Muster mit Goldschnitt (Cassetten) mit 25 oder 50 solcher Um versehen ist. schlage mit oder ohne zugehöriges Papier In den Bildern ist überall der Gewöhn-i abgiebt. Leber die Schachteln und die heit des Publikums Rechnung getragen, die bei' Art der Aufmachung können wir leider dem am Althergebrachten mit grosser Zähig- nicht berichten, da uns dieselben nicht vor- keit hängenden Engländer nicht ohne liegen. (Siehe Anzeige.) Schaden verletzt werden darf. Die Zeich- Dintenfarben von K. J. Weber, Duder- nung der Könige, Damen und Buben ist stadt (Hannover). Die uns vorliegenden von der baroken mittelalterlichen Art, ohne , vier Pulver liefern nach der den Packetchen jeden künstlerischen Anflug und nicht besser I aufgedruckten Angabe, sobald sie mit Wasser unser Fabrikat zu vervollkommnen haben, um jeder Wettbewerbung gewachsen zu sein. Heute liegen uns einige der besten Spiele und ein kleines Musterbuch der Herren Charles Goodall und Sons Camden Works, Camden Town London N.W., (Vertreter G. Turnau, Berlin S.W., Zimmerstr. 38) vor. Das kleine elegant gebundene Musterbuch enthält nur 38 Proben der gangbarsten ■ Sorten nebst Preisliste, da eine Muster sammlung die alle 600 Sorten der Firma einschliesst, nur in einem Buch von grossem Format untergebracht werden könnte. Die Engländer haben offenbar von den Amerikanern gelernt, da die Hälfte der uns j vorliegenden Proben nicht nur abgerundete Ecken hat, sondern auch auf der Bildseite links oben und rechts unten in Zahl und Zeichen nochmals den Werth und die Farbe j der Karte genau angiebt. Hierdurch wird j es möglich, dass der Spieler jede einzelne Karte erkennt, wenn er sie wie in beistehen dem Holzschnitt gezeigt, fächerartig in der I Hand hält, während er Karten anderer Art stets auseinander schieben muss, um Farbe und Werth derselben zu wissen. Wir haben diese praktische in Amerika aufgetauchte Neuerung schon 1876 be schrieben. aber noch keine deutsche Karte gesehen, auf welcher sie zur Anwendung gekommen wäre. Bei vielen deutschen Spielkarten finden wir wohl abgerundete Ecken, doch haben manche Fabrikanten es gescheut, auch ihre alten Bilder-Zeichnungen damit in Uebereinstimmung zu bringen und so begegnen wir häufig Karten mit runden j gemischt werden, rothe, violette, blauholz- ? schwarze Dinte, sowie schwarze Canzlei- oder Schuldinte. Letztere Sorte wird aus der Dintenfarbe Karin oder türkisch Schwarz durch Vermischung mit kaltem Wasser her- 1 gestellt und soll bei vielen Behörden Verwen dung finden (Polizei Präsidium Berlin, Rhein. Eisenbahn Cöln etc.). Damit sie sich schimmel- । frei erhalte, muss man, wenn auch erst nach j längerer Zeit, einige Tropfen Carbolsäure zusetzen und zur Bequemlichkeit der Ab nehmer wird diese bei Packetsendungen : ohne Berechnung mitgeliefert. Bouquetmanschetten liegen uns von der strebsamen Firma Heinitz & Seckelson, Ber- \lin, C., Kaiser-Strasse 29, vor. Die Man- ■ schetten werden bei passenden Mustern erst in bekannter Art mit der Hand ausge- i stanzt und dann vermittelst eines grossen | Balanciers geprägt. Durch den hierdurch hervorgerufenen reliefartigen Charakter der ' Zeichnung gewinnt die Manschette unge- | mein. An Stelle der meist üblichen Ara- j besken nimmt genannte Firma die Motive ihrer Manschetten vielfach aus dem Pflanzen reich; so sehen wir z. B. Farrenkraut, Weinlaub und hübsche Blüthensträusse in zierlicher Ausführung. Auf das Ausstanzen | ist augenscheinlich auch besondere Sorgfalt verwendet; denn scharf und sauber heben sich die Contouren ab. Für Liebhaber von ! Reliefportraits ist gleichfalls gesorgt; sie . finden diejenigen von Goethe, Schiller und i vielen europäischen Herrschern in Medail- [ lonform. Fortuna Druckfläche 7,ä-13Cfm.Mrk.96,00. " " 14,5-22,5 Ctm." 185,00. Starke Construction: MAX KRAUSE Berlin, SW. Beuthslr. 7. Patent-Couvert-Maschinen, Kopfdruck-Maschinen, Paginir-Maschinen [4 Ernst Gubatz, Mechaniker, BERLIN S.O., Dresdenerstr. 13. Brief-Couvert-Fabrik C. H. Weyers Merken b. Düren. 2 Couvert-Fabrik von J. Schwertner BERLIN 0. Blumen- Strasse 79. Gegründet 1862. [4659 S. Bluhm j., Berlin N., Elsasser-Str. 63. Bunt-Glac-Karten- und Natur-Carton- Papier-Fabrik übernimmt auch Papier zum Kleben, Färben und Satiniren. [3994