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PPIER-ZEITUNG. Aufnahme einer Statistik bei der Behörde 1 Gründe, die mich veranlassen sollten, die Lieferung ausfuhrzolles besorgen können, und die einer deutsche Papier-Industrie wäre vor diese Schreibhefte haben, die Lehrer ver- von Briefschaften aus den Jahren 1850—66 incl. ist durch Ablösung darauf befindlicher Vorschrift nicht, kür der Lehrer ich noch, dass Wiederverkäufer Lehrer. falls einen erheblichen Theil des inländischen Bedarfs decken kann. Paja, deren Beschaffung keine anderen Kosten als die des Schneidens und Sammelns verur sacht. Das Papier der dortigen Zeitungen In dustrial und Republica wird bereits aus dieser Fabrik bezogen und soll eher zu gut für Zei tungspapier sein. Aus dem Umstand, dass die ziehen, wobei ihnen allerdings noch Nutzen bleibt. Die Hefte sind practisch nach Num- sondern die Liniatur ist der Will- überlassen. Schliesslich bemerke selbstverständlich die Preise für andere sein müssen, als die für man auch hier dem leidigen Zug der Zeit folgt und billige Waare auf Kosten der I Güte herstellt. Die besseren Hefte haben I einen Stern, und jedes Heft trägt den Namen j des Vereins, so dass der Lehrer sofort fest-; Orten wohnen, zu verweigern. Ich bin immer bestrebt, mein Fabrikat in feinster Ausführung zu liefern, wie dieses ja auch vielfach anerkannt ist; ich würde also durch Verweigerung; der Lieferung meine Bemühungen zur Hebung des Papierfaches nur schlecht fördern und über dies meine Abnehmer der Concurrenz in die Arme werfen. Auch ich tadle nichts mehr, als die Eigen nützigkeit, welche manche Lehrer bei diesem Han del zeigen; zwischen meinen Pfälzer Abnehmern (Landlehrer) und mir besteht ein mündliches Ueber einkommen, dass meine Fabricate zu dem üblichen Preise verkauft werden, und der Ueberschuss dem Pfalzer Lehr- und Waisenstift oder der Armen kasse des betreffenden Ortes zufliesst. Es ist zu bedenken, dass der Zwischenhändler auf Kosten der Qualität meist das Billigste aus sucht um möglichst viel daran zu verdienen. Sollen nun die Landlehrer, beziehungsweise die Schüler gezwungen sein, dem Händler die schlechte Waare abzukaufen ? Meiner Ansicht nach muss ich gerade dem Lehrer Gelegenheit geben, mein Fabrikat kennen zu lernen, damit er in der Lage ist, dem Händler Liniatur und Qualität des Papiers vorzuschreiben und ihm die Bezugsquelle anzugeben. Es giebt wohl kaum etwas Mannigfaltigeres als die Liniatur der Hefte, und es kann dem Lehrer j Briefmarken ein den Papierwerth überstei- mern eingetheilt, die Liniaturen sauber ge- gender Erlös zu erzielen und ist Käufer ■druckt. Zugegeben, dass in den bestimmt I solcher Briefmarken Friedrich Soehnlein ; vorgeschriebenen Liniatur-Arten ein Vortheil jr., Schierstein i. Rheingau. [6465 liegt, den die Lehrer für ihre Schüler heischen, so verliert das Gebot an die Schüler, nur Pestalozzi-Hefte zu kaufen, doch seine Berechtigung, wenn genau gleiche Hefte von Privaten gefertigt und zum Ver kauf gestellt werden. Dies ist -geschehen — aber ohne sonderlichen Erfolg. „Pesta- lozzi-Verein Eberswalde" muss in den Heften stehen, sonst darf ich es nicht bringen", das hört der Buchbinder und Papierhänd ler Brandenburgs unzählige Male von den Kindern und — fügt sich. Vielleicht hält unser Schutzverein, wel cher ja auch die Bekämpfung unbefugten Handelns mit Lernmitteln in sein Programm aufgenommen hat, gelegentlich Anfrage nach der Berechtigung der Lehrer, den Kindern solche Vorschriften zu machen. Ländern gar keine Papierfabrikate erzeugt, also sämmtlich vorn Auslande eingeführt werden, so wäre hier eine Gelegenheit zur Erweiterung unseres Marktes geboten, wie sie besser nicht gefunden werden kann. Die Verbindungen mit den Ländern des Orients werden überdies noch dadurch sehr erleichtert, dass sich der dortige Handel zum Theil in deutschen Händen befin det, die gewiss bereit sein werden, unsere Er zeugnisse zu vertreiben. Wir wollen bei dieser Gelegenheit nicht unerwähnt lassen, dass die Papier - Zeitung auch in Constantinopel und Odessa gelesen wird, und wir würden unseren dortigen Freunden dankbar sein, wenn sie uns Mittheilungen darüber machen wollten, welche Waaren unserer Papier-Industrie dort voraus- ] sichtlich am meisten Anklang finden dürften i und in welcher Weise solide Verbindungen an- ! geknüpft werden könnten. wenn sie seitens der deutschen Fabrikation genügende Unterstützung findet. Da in jenen Export nach dem Schwarzen und Mittelmeer. Der Hamburger Rheder Roh. M. Sloman jr. wird seine 8 Mittelmeer-Dampfer vom 1. März an in der ersten Woche jeden Monats von Ham- i bürg nach Constantinopel, Varna und Odessa |fahren lassen. Krisis bewahrt, unter der sie jetzt stark , zu leiden hat. , Seit einigen Wochen haben die Hadern- , preise eine sehr wesentliche Steigerung er fahren; nicht genug damit — sie sind selbst für schweres Geld oft nicht zu haben!! • Die weissen deutschen Hadern, für welche russische Hadern bei wieder frei gewordener ' Ausfuhr auch keinen vollen Ersatz schaffen können, werden von England und Amerika in jedem Posten und zu jedem Preise ge kauft, selbst kleinen Provinzial-Lumpen händlern, die jahrelang bestimmte Fabriken versorgten, bieten die Ausfuhrhändler solche Preise, dass sie natürlich ihre Vorräthe ver kaufen und den langjährigen Abnehmer im Stich lassen. Uns liegt ein Brief eines grossen Hadern- geschäftes vor, worin dasselbe einem unserer bedeutendsten Fabrikauten schreibt: Es lässt sich nicht annehmen, dass in nächster , Zeit die Lumpenpreise zurückgehen werden, die Anzeichen sprechen vielmehr für weitere Steigerung in diesem Artikel. Waare ist sehr knapp, und j ausserdem verlangt das Ausland — Amerika, Eng- j land u. s. w. — von allen Seiten Lumpen und zahlt natürlich ganz enorme Preise, um sie zu er- ; halten.“ * Also auch die Händler, welche früher die Einwirkung des Auslandes auf die; Hadernpreise verneinten, geben jetzt das Gegentheil zu. Wenn deutsche Hadern stark in’s Ausland geführt werden, dürften sich vielleicht umfassende Versuche, gute österreichische Lumpen direct zu beziehen, | für deutsche Fabrikanten lohnen, da die Preise in Oesterreich noch verhältniss- I mässig niedrig sind. Angenehm wäre es uns, diesbezügliche Mittheilungen von unter richteter Seite zu erhalten. Was wir aber auch thun mögen, es wird uns nicht möglich sein, unsere schönen nord deutschen feinen Hadern gegen die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten zu schützen. Die amerikanischen Papiere sind schon um etwa 50 Procent gestiegen und der hohe Schutzzoll macht es den dortigen Fabrikanten möglich, diese Preise aufrecht zu erhalten und auch entsprechende Preise für Hadern zu bezahlen. Die natürliche Folge wird sein, dass unsere Fabrikanten nothgedrungen wieder wie früher zu geringerer Hadern- Waare greifen oder sich mit Surrogaten wie Stroh, Holzzellstoff u. s. w. behelfen werden. Wenn dann wieder über die Ver schlechterung unserer Papiere geklagt wird, wollen wir immer und immer wieder un seren Gesetzgebern den „aus technischen Gründen“ abgelehnten Hadernausfuhrzoll vorhalten. Getreu unserem Grundsätze, alle Parteien 1 zu hören, geben wir Vorstehendem Raum. Wenn der geehrte Correspondent den Leh-; rern den Ladenpreis für seine Schreib hefte stellt, dann fällt freilich der geschäft-1 liehe Nutzen für die Lehrer fort und es I bleibt nur ein ideeller, sofern die Hefte die zweckmässigsten und besten sind. Wenn der Fabrikant nicht gerade grundsätzlich direct an den Schüler — hier durch frei willige Vermittelung des Lehrers — ver-1 kaufen will, wird er sich doch sagen müs sen, dass jeder Kleinhändler die Schreib hefte anschaffen wird, welche der Lehrer! nicht angenehm sein, in einer Stunde bei Hundert I Hierdurch erhält Deutschland directe Ver- Schülern neunundneunzig verschiedene Liniaturen bindung mit dem ungeheuren Absatzgebiete zu sehen, abgesehen davon, dass es seiner Lehr-1 des Orients, und wir hoffen, dass unsere export- methode schaden muss. In Provinzen, wo eine i fähigen Fabriken davon Gebrauch machen wer bestimmte Liniatur für jede Klasse vorgeschrieben den. Handel und Schifffahrt sind aufeinander ist, kann jener Uebelstand vermieden werden, in angewiesen und eine derartige Dampfer-Ver den meisten Gegenden besteht jedoch eine solche ! bindung kann nur dauernd unterhalten werden. angemeldet werden müsse. Diese Behörde von Schreibheften an Lehrer, die an abgelegenen hätte wohl leicht die Erhebung des Lumpen- Handel der Lehrer mit Lernmittel. Der Zuschrift eines Abonnenten welcher Schreibhefte fertigt, entnehmen wir Fol- ( gendes: Im Allgemeinen ist es wohl zu verdammen, wenn Lehrer sich in eigennütziger Weise mit dem Verkauf von Schreibwaaren befassen; dagegen kann man es dem Lehrer nicht verdenken, wenn er, um eine Einheit in der Durchführung seiner Lehr prinzipien zu erzielen, Hefte nach seiner Idee für die Schüler verkauft. Mein Grundsatz ist: ohne Pfuscherei eine recht liche Concurrenz zu bieten, und ich weiss keine — , — ; । ganze Dampfkraft der Fabrik nur gegen 50 stellen kann, ob es auch ein »Pestalozzi-Pferde beträgt, lässt sich schliessen, dass die Heft“ ist. In den meisten Städten der i Anlage eine sehr unbedeutende ist usd keines- Provinz Brandenburg müssen die Schüler langen es und alle Anstrengungen der an- VTarm pinctomnfan gesessenen Buchbinder, selbstgearbeitete V Ul 111 mleaMa- Hefte zu verkaufen, sind vergeblich, sie =ermemem=mmmmes.e müssen dieselben vom Pestalozzi-Verein be- dem Schüler bezeichnet. Beweise dafür .a1 fehlen nicht, und am ausgeprägtesten zeigt Eine argentinische Papierfabrik. es sich bei den Heften des Pestalozzi - Ver- 1 In Buenos Ayres ist nach dem dortigen eins. Dieser besitzt in Eberswalde einStandardjetzt eine Papierfabrik in Betrieh. Sie g 1 c.e, i 1 i . .. 1 liegt im Calle Mejico. gehört Herrn Mc. Aceval Sc hreihwaaren-Geschäft welches hauptsäch- und fabricirt, wieaus der Beschreibung hervor- lieh Schreibhefte in zwei Qualitäten vertreibt, j zugehen scheint, Papier aus einer in den dor- Das Papier zu der zweiten, geringeren Sorte j tigen Flüssen massenhaft vorkommenden Pflanze lässt oft zu wünschen übrig und zeigt, dass • - • " - •