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544 N® 26 PAPIER-ZEITUNG. Das Färben des Papierstoffes. Von Julius Erfurt, Papierfabriks - Director. Fortsetzung aus No. 24. Purpurroth. 3‘/2 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, /2 Stunde später: 8 Ko. Fernambuk; 1/4 Stunde später: 300 gr I Diamant-Fuchsin, raff, 5- 60 gr. snperf. Methylviolett RR (siehe 1 Abth., Seite 216). Granatroth. 31/2 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; 1/2 Stunde später: 8 Ko. Fernambuk, 350 gr. Cerise I, blaul., mit Essigsäure in Wasser gelöst und sorgfältig abgeschäumt (siehe I Abth., Seite 94). Echt Blass- bis Mittel-Rosa. 5 Schatten. 1. 100 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; 1/4— 7 2 Stunde später: 1/, Weinglas Saftroth. 2. 200 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; 1 Weinglas Saftroth. 3. 350 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; 2 Weingläser Saftroth. 4. 500 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde. 314 Weingläser Saftroth. 5. 750 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; 5 Weingläser Saftroth. Echt Rosenroth bis hell Carmoisin. 5 Schatten. 1. 250 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 350 gr. Weinsteinsäure, 50 gr. krystallisirte Soda; 1/ Stunde später: 500 gr. Ammoniak-Cochenille (s. I Abth., Seite 260). 2. 400 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 500 gr. Weinsteinsäure, 75 gr. krystallisirte Soda, 750 gr. Ammoniak-Cochenille. 3. 500 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 650 gr. Weinsteinsäure, 100 gr. krystallisirte Soda, 1000 gr. Ammoniak-Cochenille. 4. 800 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 1000 gr. Weinsteinsäure, 150 gr. krystallisirte Soda, 1500 gr. Ammoniak-Cochenille. 5. 1000 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 1350 gr. Weinstein säure, 200 gr. krystallisirte Soda, 2000 gr. Ammoniak-Cochenille. Rein licht bis dunkel Rosa. 4 Schatten. 1. 300 gr. Safflorcarmin; einige Minuten später: 170 gr. Weinstein- oder Citroneu-Säure. 2. 400 gr. Safflorcarmin, 230 gr. Weinstein- oder Citroneu-Säure. 3. 550 gr. Safflorcarmin, 320 gr. Weinstein- oder Citroneu-Säure. 4. 700 gr. Safflorcarmin, 400 gr. Weinstein- oder Citronen-Säure. Die mit Safflorcarmin hervorgerufenen Rosentöne zeichnen sich durch zarte Schönheit besonders aus, sind jedoch unbeständig gegen Luft und Licht, so dass dieselben gegenüber den mit Eosin hervorgerufenenprächtigen Schatten keinen Vorzug besitzen. Das Färben mit Safflorcarmin ist bedeutend kostspieliger als mit Eosin und ist naturgemäss durch letzteres ersetzt worden. Das Safflorroth i s t an und für sich etwas weniger gelblich als Cochenilleroth, erleidet jedoch unter erhöhter Temperatur eine Veränderung, die den Ton wesentlich modificirt. Es is des halb geboten, die Trockencylinder der Papiermaschine möglichst wenig zu erhitzen. Vor Erfindung der entsprechenden Anilinfarbstoffe wurde ein prächtiges Scharlachroth für Blumenpapier durch Aufsatz von Safflor carmin auf Orlean-Grund erzeugt. Der durch Vorfärben mit Orlean- lösung alkalisch reagirende Stoff wurde durch Zusatz von Essigsäure schwach sauer gemacht und hierauf mit Safflorcarmin und Weinstein säure ausgefärbt. In ähnlicher Weise wurde ein sehr schönes, echtes Hochroth durch Aufsatz von Cochenille, unter Anwendung von Zinnbeize, auf Orlean-Grund und Ausfärben mit Safflorcarmin und Weinstein- oder Citronensäure gefärbt. Beide Farben waren sehr kostspielig in der Herstellung. Morgenroth bis Hochroth. 6 Schatten. 1. 400 gr. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; 1/4—1/2 Stunde später: 120 gr. Eosin I, M oder G. (s. I Abth., Seite 114.) 2. 1 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 200 gr. Eosin I, M oder G. 3. 1‘/4Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 300 gr. Eosin I, M oder G. 4. 2 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 450 gr. Eosin I, M oder G. 5. 3 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 650 gr. Eosin I, M oder G. 6. 4 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 900 gr. Eosin I, M oder G. Aehnliche gelbrothe Töne werden echter, aber weit weniger schön durch Aufsatz von Fernambuk-Absud auf Orleangelb ge färbten Stoff hervorgebracht. Es sind erforderlich für: * Hochroth: 21/2 Ko. Orlean gelöst mit (siehe I Abth., Seite 114) 11/4 Ko. Pottasche, 2 Ko. Alaun, 17 Ko. Fernambuk, 2‘/2 Ko. Rothbeize (siehe I Abth., Seite 282). Für hellere Töne sind Beiz- und Farbstoffe in entsprechend kleineren Mengen anzuwenden. Nararat (Feuerscharlach). 31/2 Ko. Alaun oder schwelsaure Thonerde; 1/4— 1/2 Stunde später: 800 gr. I, GG Eosin. Eine dem Nacarat nahe kommende, dauerhaftere, jedoch wesentlich sturngfere Farbe entsteht aus: Gelbroth. 11/2 Ko. Orlean mit 21/2 Ko. kryst. Soda gelöst, 31/4 Ko. Alaun, 18 Ko. Rothholz (Fernambuk), 3 Ko. Zinnsalz, 3 Ko. Quercitron. (Siehe I Abth., Seite 72 und Seite 134.) Zinnoberroth. 3 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 1/4 — 1/2 Stunde später: 750 gr. Eosin-Scharlach R, extra (siehe 1 Abth., Seite 114). Fleischfarbe. 2 Schatten. 1. 1/a Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; l lt—1/2 Stunde später: 60 gr. Eosin-Scharlach B, extra. 2. 1/2 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 120 gr. Eosin-Scharlach B, extra. Persischroth. 3 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; 1/4 — 1/2 Stunde später: 780 gr. Eosin-Scharlach, B extra. Zinnobercarmin. 3 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; 'lt—1/2 Stunde später: 600 gr. Eosin-Scharlach B, extra, 100 gr. Safranin. Türkischroth. 3 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; 1/4—1/2 Stunde später: 500 gr. Eosin-Scharlach B, extra, 200 gr. Anilin-Scharlach (siehe I Abth., Seite 114). Ziegelroth. 2 Schatten. 1. 11/2 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde; 14— 1/2 Stunde später: 400 gr. Anilin-Ponceau GG (siehe I Abth., Seite 144). 2. 21/4 Ko. Alaun oder schwefelsaure Thonerde, 600 gr. Anilin-Ponceau GG. Die mit Anilin-Ponceau erzeugten Farben fallen lebhafter aus, wenn der Stoff vor dem Ausfärben erwärmt wird. — Die gleichen Töne werden wesentlich echter und ebenso feurig durch