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522 PAPIER-ZEITUNG. N? 25 Calander-Construktionen. Herrn Ferd. Flinsch, Offenbach a. M. Ich will Ihnen gerne glauben, dass die Ameri kaner Rollen-Frictionscalander bauen, will auch gerne glauben, dass dieselben recht gut arbeiten. Nichtsdestoweniger muss ich meine Erfahrung auf recht erhalten, dass sich die Papierwalze, unter vom Getriebe einseitig beanspruchter Friktions walze, conisch abarbeitet. Mein hiesiger, von Eck gebauter Friktionscalander hat einseitigen Friktions trieb, und es haben sich bis jetzt alle 4 Papier walzen, welche ich der Reihe nach wechselte, conisch abgearbeitet. Von dieser Erfahrung kam ich auf den beiderseitigen Friktionsantrieb. Die Bemerkung, welche ich P.-Z. No. 18 in Bezug auf Ihren Bogen-Friktionscalander machte, sollte keineswegs diesem Calander allein gelten, sondern als eine allgemein gültige Regel für Friktions- Calander dienen und den Herren Papierfabrikanten eine Richtschnur sein. Sie erwähnen, dass die Construktion des ame rikanischen Friktionscalanders so einfach sei, dass gar keine besonderen Einrichtungen zum Zweck des Faltenstreichens nöthig werden. Ich bemerke Ihnen darauf, dass die Amerikaner in dieser Sache gar nichts vor uns Deutschen voraus haben. Ich habe zwar in meiner Beschreibung des Friktions- Calanders einen Faltenstreicher hingelegt und zwar Herrn Eck zu Liebe. Der extra Falten streicher ist aber gar nicht nöthig, und ich lasse das Papier direkt an der untersten Calanderwalze vorbeistreichen, Diese Walze läuft dem Papier entgegen und vertritt folglich den einfachsten, kostbarsten Faltenstreicher, welcher erfunden wer den kann. Können’s die Amerikaner noch ein facher ? Noch zum Schluss eine allgemeine Bemerkung; Die offenen Briefe in der Papier-Zeitung sind weniger an die Herren Adressaten gerichtet, als für den Leserkreis der Papier-Zeitung bestimmt. Diesem Leserkreis genügt nicht die Kenntniss- nähme, dass die Amerikaner Rollen-Friktions- calander bauen, mit der einseitigen Versicherung, dass die Calander ausgezeichnet arbeiten. Viel mehr muss der Leserkreis zugleich durch Vor führung der Bauart von diesen Vorzügen über zeugt werden. Sie schreiben lediglich zum Zweck der Ueberzeugung der Leser; mit Geheimniss- thuerei ist aber dieser Zweck nicht zu erreichen. Wenn ich Ihnen nun zuriefe: „Es muss doch Manches faul sein im Staate Dänemark“, wo wür den Sie da mit Ihrer Geheimnissthuerei bleiben? ! Ich will aber, um Frieden mit Ihnen zu schliessen, nicht den geringsten Zweifel in Ihre Worte legen und begrüsse Sie mit aller Hochachtung Ferd. Jagenberg. Herrn W. R. Schürmann, Düsseldorf. Nach dem Ihnen gemäss Schreibens vom 28. Mai alle Beweismittel in Bezug auf die Calandergestelle und Lagerverbindung ausgegangen, komme ich nunmehr zur Beantwortung Ihres gefälligen offe nen Schreibens vom 16. April. (P.-Z. No. 17.) Ich habe die Angelegenheit des Getriebes wäh- renddess näher geprüft und gefunden, dass Ihnen in der That ein Getriebe patentirt wurde, welches die von mir für passend gehaltenen Mechanismen, wenn auch in anderer Anordnung, enthält. Ich hatte früher keine Kenntniss dieser Sache, sonst würde ich sie schon gleich am Ort zur Sprache gebracht haben. Denn ich kannte eben nur von Ihnen das Getriebe mit Anwendung der Eugen Langen’schen Patent-Cylinder-Kuppelung. Zu gleicher Zeit wurde mir von befreundeter Seite mitgetheilt, dass die vereinigten Werkstätten zum Bruderhaus zu Reutlingen das fragliche Ge triebe für Calander angefertigt und schon im Jahre 1873 ausgeführt haben. Da Ihr Patent viel spä ter (1878) kam, so hat folglich nach dem Patent- | gesetz § 5 das Bruderhaus dasselbe Recht an dieses Getriebe wie Sie. Ich habe mich daher 1 mit der Reutlinger Maschinenfabrik in Verbindung gesetzt, damit sie mir sämmtliche Getriebe liefere. Lassen wir Ihre Patente einmal Revue passiren, so haben wir eine ganz eigenthümliche Erschei nung. Mit Ihrer patentirten einseitigen Walzenlager- I führung sind Sie dem Herrn Voith gefolgt, mit dem Riemenwechselgetriebe dem Bruderhaus uud mit Ihrem Patent-Aufrollapparat dem Herrn Bischoff. In letzterer Sache, um sie deutlich zu machen, J haben Sie einfach die senkrechte Führung in eine kreisförmige mittelst um eine Achse drehbarer Hebel verwandelt. Die Belastungswalze wird durch Belastung der Hebel ersetzt und die Friktions walze ist beibehalten. In dem Schlusssatz Ihres Briefes vom 28. Mai (P.-Z. No. 23.) melden Sie, dass Sie mich ver klagt, die Klage aber wieder zurückgezogen haben. Hiermit haben Sie sich in einen grossen Wider spruch hineingeredet. Die Verletzung eines Patentes gehört, eben sowohl wie ein Diebstahl, unter das Strafgesetz, und die Klage kann hier wie da, selbst vom An tragsteller, nicht zurückgenommen werden, (laut j § 64 des Strafgesetzbuches.) Wenn Sie also vor nunmehr 6 Wochen geklagt hätten, dann müsste ich trotz Ihrer angeblichen Kassirung der Klage heute unbedingt im Besitz der Vorladung sein. I Sie lässt jedoch bis heute auf sich warten. Dieses Factum charakterisirt Ihre Polemik so treffend, dass es überflüssig ist, Ihre weiteren Be- I hauptungen zu beleuchten. Ferd. Jagenberg. 1 BüreaufürPatentangelegembe ZenübezcmKaiserf.MAtentamt. J.BRANDT.Ciril-Gngerie EM.Berlin.Koniggrützersr.131 Maschinen-Comtissions. Berlin W.ä König- ; grätzer- j str. 131 ’ gegenüber ( dem Kaiser). Patentamt, j G. Werner’s Ozonid-Tinte, leicht und tiefschwarz aus der Feder fliessend, neutral, die Stahlfedern nicht angreifend, eine gute Copie gebend, haltbar und unverlöschlich, empfiehlt Wiederverkäufern billigst die allei nige Fabrik von [5426 Richaid Baumeyer, Glauchau. MAX SABEL, London E. C. 2. Coleman Street Buildings, City. (Etablirt 1858) empfiehlt sich zum [1742 Verkauf aller Sorten Papiere und einschlägiger Artikel. 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October 1878 16 Stück ausgeführt) Trockencylinder, Satinirwerke mit Hartguss-, a walzen, Wasserpumpen, Stoffpumpen, Dampfmaschinen, Dampfkessel, letztere auch 5 ß mit Haupt’scher Gasfeuerung. D. R. P. No. 5730. [3781 |