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N, 17 PAPIER-ZEITUNG. 337 Maschinen für Buntpapier fabrikation. Wenn wir auch in der Buntpapierfabrikation allen anderen Völkern überlegen sind und in Tapeten sehr Gutes leisten, so wird es unseren Fachleuten doch willkommen sein, die im Aus land dazu benützten Maschinen kennen zu lernen. Wir entnehmen dem Moniteur Industriel bei- dieses Hauses in der Pariser Welt-Ausstellung gesehen zu haben. Unser Holzschnitt Fig. 1 stellt eine Rotations druckmaschine für acht Farben dar. Sie hat grosse Aehnlichkeit mit den Maschinen, die für Zeugdruck verwendet werden und be steht aus einem grossen Druckcylinder, über den das zu bedruckende Papier geht und hier von acht symnetrisch angeordneten gravirten Fig. 2. Fi!,. 3. stehende Abbildungen einiger in dies Gebiet 1 Druckwalzen mit dem Muster verseilen wird, gehörigen Maschinen, die von einer der be- Rechts oben liegt die Holle, von der das Papier deutendsten französischen Fabrikanten - Firmen | abgerollt und mittelst einer doppeltwirkenden dieses Faches Tulpin Freres in Rouen, construirt Federbremse gespannt gehalten wird. Nachdem sind. Manche unserer Leser werden sich ' das Papier von den acht Walzen den Abdruck i auch erinnern, die preisgekrönten Maschinen | empfangen hat, gelangt es in den Trockenraum oder auf Trockengestelle von bekannter Ein richtung. Die zum Druck nöthige Farbe befindet sich in Kasten, die in einiger Entfernung von den Walzen und etwas tiefer als diese angebracht sind, und wird von hier mittelst endloser Tücher auf die Walzen übertragen. Wie man schon bei sorgfältiger Besichtigung unseres Holzschnitts sieht, ist für leichte und doch genaue Regulirung der Papierzuleitung, der Farbebehälter und Farbtücher gesorgt, wie auch für müheloses Einstellen der Druckwalzen. Sämmtliche Theile der Maschine sind so ange ordnet, dass man überall leicht hingelangen kann. Das auf dem Gestell der Maschine an geordnete Triebwerk gestattet, dass man um die Maschine frei herumgehen kann. Ein oben auf der Maschine befindliches Zählwerk giebt die Zahl der Rollen von handelsüblicher Länge an, welche bedruckt sind. Die Leistung der Maschine soll ziemlich bedeutend sein: man soll, da die Maschine solide gebaut ist, täglich 3000 Stück von üblicher Länge damit herge stellt haben, ohne dass sich Unzuträglichkeiten einstellen. Maschinen derselben Art werden von Tulpin freres auch für 12, 18 ja bis 24 Farben hergestellt. Fig. 2 zeigt eine Grundirmaschine für Bunt- und Fantasiepapiere, die auch zum Leimen und Laekiren benutzt werden kann. Die Papierrolle liegt, rechts unterhalb der Maschine und giebt das Papier an einen guss eisernen Cylinder ab, der zur Führung dient und es dann zwischen zwei Walzen bringt, von denen die obere mit Gummi bekleidete, zum Pressen, die untere aus Bronze zum Färben dient. Letz tere wird von einer zweiten in den Farbbehälter tauchenden Walze mit der entsprechenden Masse gespeist. Nachdem eine breite Bürste den Ueberschuss unten abgenommen hat, gelangt das Papier unter die Wirkung von vier rotirenden Vertlieilungsbürsten, deren jede für sich regu- lirt werden kann. Wie aus der Zeichnung leicht ersichtlich, ist das Rädergetriebe derart, dass die einzelnen Bürsten um ihre eigenen Axen sowohl, als um die gemeinschaftliche Axe rotiren. Auf der vorderen Seite der Maschine befin det sich ein liebel, dessen oberes Ende mittelst gezahntem Segment in ein Rädchen eingreift und zum Heben oder Senken der vier Bürsten dient. Auch hier ist eine doppeltwirkende Federbremse angebracht, die das Papier straft' zieht und die Rolle sicher hält. Der Betrieb der Maschine geschieht durch eine auf der hin teren Seite angebrachte Riemscheibe. Grössere Maschinen dieser Art haben bis zu acht solcher rotirenden Bürsten. Die Maschine in Fig. 3 dient zum Anfeuchten der Buntpapiere bevor sie auf die Bürstmaschine kommen. Von der Papierrolle links läuft das Papier über die Feuchtwalzen und verlässt die Maschine rechts in der Richtung des Pfeils. Die Disposition der Maschine ist so getroffen, dass man die Feuchtwalzen während des Ganges reguliren kann, ohne dass man nöthig hat, das Papier zu berühren Mittelst Bremse wird das Papier wie vorhin straff gehalten. Die Wasser behälter befinden sich rechts und links auf dem Maschinengestell und geben das Wasser mittelst Röhren, die nach den hohlen Zapfen der Feucht walze geleitet sind, ab. Die Regulirung des Zuflusses geschieht mittelst einfacher Hähne. Die Löcher in der Feucht walze sind auf deren ganzer Oberfläche vertheilt, um eine gleich mässige Befeuchtung des Papiers zu erzielen. (Es scheint, dass das Wasser hier direct durch Löcher in der Oberfläche der Befeuchtungswalze zu dem darüber hinlaufenden Papier gelangt D. Red.) Die in Fig. 4 dargestellte Maschine endlich ist eine sogenannte Bürstmaschine. Papier, welches öfters feucht gemacht wurde, wird rauh und muss daher wieder geglättet werden; man benutzt dazu Calander und Bürstmaschinen. Letztere sollen das Glätten von Hand nach- ahmen, welches in Bestreuen des Papiers mit