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252 PAPIER-ZEITUNG. N® 13 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für Jede Patent- । schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, | Oranienstrasse 94, 8.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle dnrchj Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Neuerung an Satinirwalzen von W. Schröder; & Co. in Leipzig. D. R. P. No. 8695 vom 22. Mai 1879 (Kl. 8). Bei der vorliegenden Erfindung wird eine ge wöhnliche Walze von Hartguss mit einer elastischen Gegenwalze combinirt, welche letztere mit einem rotirenden, massiven Hartgusscylinder versehen ist. Die Construction dieser Walzen ist sehr einfach, j Die elastische Walze besteht aus einer schmiede- | eisernen Welle, über die in bekannter Weise Pappe- oder Papierscheiben gezogen und durch 1 hydraulische Pressen stark zusammengepresst ; werden. Von dieser Papierwalze wird nun so viel abgedreht, dass die eine der Scheiben, welche das Papier auf der Welle zusammenhalten, etwas vorsteht, um dem Hartgusscylinder, der über die Papierwalze gezogen wird, an einem Ende eine Führung zu geben. Die Scheibe am anderen Ende der Welle hat denselben oder einen nur wenig I kleineren Durchmesser, als der der Papierwalze. Die zweite Führung, an diesem Ende der Welle ! erhält der Hartgusscylinder durch eine zweite über die Welle gezogene und dort befestigte Scheibe. 1 treibt. Letztere besteht aus einem gegen die Walze andrückenden stählernen Schabemesser mit darauf folgendem Wischer von Filz und wird die selbe zur besseren Wirksamkeit in der Längs richtung der Walzen hin und her gezogen, was durch die oben besprochenen Scheiben bewirkt wird. Die Maschine satinirt die Bogen, wie aus dem Vorstehenden ersichtlich, auf beiden Seiten gleich zeitig und ist speciell für Buchdruckereien bestimmt. Verfahren zur Herstellung künstlichen Leders für lithographische Rollen von Griepekoven & Co. in Brüssel. D. R. P. No. 8738 vom 31. Juli 1879 (KL 15). Die Bestandtheile dieses künstlichen Leders bilden 20 Theile Syrup, 20 Theile Leim, 3 Theile Salpeter, 3 Theile Zucker, 5 Theile Wasser, 1 Theil Mandelöl und I Theil Chromgelb, sowie schwefelsaure Thonerde und Pottasche. Diese Theile werden in einem Gefässe über einen Wasser- bezw. Dampfbade geschmolzen und vollständig aufgelöst. Die Mischung wird in heissem Zustande in eine runde metallene Büchse bezw. Form ge gossen, nachdem zuvor in letztere eine hölzerne Walze, welche etwa einen Centimeter schwächer ist als die Form, als Kern eingebracht worden ist. Hier vertheilt sich die Mischung bis an einen auf beiden Seiten der Walze gebildeten Absatz und setzt sich an erstere fest. Ist die Masse er kaltet und steif geworden, so wird die Walze aus der Form gezogen. Um nun dieser Walze auf Fig. 2. Der Hartgusscylinder selbst ist, wie die Hart gusswalze, von genauer Arbeit; beide sind licht dicht zusammengeschliffen. Vorstehender Holzschnitt Fig. 1 zeigt in welcher Weise die drei Haupttheile der Maschine, die Papierwalze b mit dem Hartgusscylinder c und der Hartgusswalze d combinirt werden. Der Hart gusscylinder hat auf der Papierwalze etwas Spiel- ranm, so dass er sich mit seinem inneren Umfange leicht und ohne Hindemiss auf der Papierwalze abrollen kann, a ist die schmiedeeiserne Welle der Papierwalze. Dieses Walzen - Paar ist, wie der Holz schnitt Fig. 2 zeigt, in der Satinirpresse aufgestellt. Es ist deutlich zu ersehen, wie die Bogen von dem oberen Tisch nach der ersten Walze und von hier durch die Bogenführung zwischen die Walzen und auf den unteren Tisch gelangen können. Das Anpressen der Walzen gegeneinander, geschieht durch Hebel und Ge wichte. Der Betrieb wird durch Riemenscheibe und Rädervorgelege auf die untere Walze über tragen. Die obere Walze trägt auf dem nach vorn ge richteten Ende eine etwas schief aufgesetzte Scheibe, die in die Nuthen der Scheiben rechts unten und links oben eingreift und die Reinigungsvorrichtung ihrer Oberfläche die Eigenschaften des Leders zu geben bezw. dieselbe wasserdicht zu machen, wird die Rolle in ein aus einer Auflösung von I Theil schwefelsaurer Thonerde, I Theil Potasche und IO Theilen Wasser bestehendes Bad gebracht. Nach zehnstündigem Untertauchen wird die Rolle aus dem Bade herausgenommen und an der Luft getrocknet. Innerhalb ein bis fünf Tagen hat sich um die Walze eine steife und gegen das Wasser vollständig undurchdringliche Haut ge bildet Das auf diese Weise hergestellte künstliche Leder soll vermöge seiner Elasticität eine bequemere Handhabung der Rolle, als dies bei dem bisherigen Leder der Fall war, ermöglichen, auch soll es infolge seiner Glätte und klebrigen Haut ein schärferes und mehr gedecktes Ueberdrucken der Buchstaben oder Zeichnungen vom Stein gestatten und im Gebrauch solider als Leder sein. Maschine zum Pressen und Beschneiden von George und Oliver L. Gardner und Allen M. Jarvis in Netv - York. ■ D. R. P. No. 8548 vom Io. September 1878. (Kl. 38). Der Apparat ist bestimmt, aus Papier, Pappe oder Holzfourniren, Gefässe wie Schüsseln etc, zu pressen und deren Ränder zugleich zu be- | schneiden. Er besteht aus einer Presse mit * hohlen Formbacken, von denen die eine feststehend, die andere beweglich ist. In die hohlen Form backen wird Dampf oder heisse Luft Leingeführt, um während des Pressens des Tellers etc. das hierzu verwendete Material schnell zu trocknen. An der beweglichen Formplatte befindet sich ein ringförmiges Messer, welches zum Abschneiden der vorstehenden Ränder dient. Ug- 1. 1 1 Unser Holzschnitt Fig. 1 stellt eine solche Presse geöffnet und theilweise im Schnitt dar. A sind zwei auf jeder Seite der Presse angebrachte Stangen, die die obere Pressbacke B' mit der Bodenplatte verbinden und zugleich eine Führung für die bewegliche Pressbacke B bilden. Die Backe B wird durch Anziehen der Kniehebel DD, ver mittelst des Winkelhebels E, gegen die obere feststehende Backe B } gedrückt. Durch Röhren e, ce strömt Dämpf oder heisse Luft in das Innere der Backen, um dieselben stark zu erhitzen; in folge dessen verdampft die Feuchtigkeit der Pappe oder des Holzfournirs schnell. Der gepresste Gegenstand wird vollständig getrocknet, so dass ei, aus der Presse genommen, die ihm gegebene Form unveränderlich beibehält. Um die Pressbacke B ist ein drehbarer Streifen C gelegt, welcher ein ringförmiges Messer C- trägt und mit ansteigender Nuthe d versehen ist, in welcher ein Zapfen d 1 , der in die Pressbacke ein geschraubt ist, geführt wird. Wird dieser Ring C mit dem Messer C2 durch den Handgriff d ! gCöreht, so erhält das Messer nicht nur eine horizontale Bewegung, sondern wird auch vermöge der schrägen Nuthen nach aufwärts gedrückt und schneidet die vorstehenden Enden der Pappe oder des Fourniers ringsum ab. Die mit diesem Apparat hergestellten Teller haben z. B. die in Fig 2 wiedergegebene Form, die jedoch nach Umständen auch verändert werden kann. Instrument, welches zugleich als Winkelmass, Massstab und Parallelreisser dient von F. Alwin Richter in Görlitz. D. R. P. No. 8998 vom 28. August 1879. (Kl. 42.) Das im Holzschnitt dargestellte Instrument soll als rechter Winkel, Gradmesser, Parallelreisser, Massstab und Schmiege dienen. Es bildet auf gezogen ein ungleichseitiges rechtwinkliges Dreieck, d. h. ein Dreieck, dessen Kathete a kürzer ist als die Kathete b. Die Hypothenuse c trägt aussen den Massstab und innen die Gradeintheilung für die verschiedenen Winkel, die von den Seiten a