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N: 13 246 PAPIER-ZEITUNG liehe Concurrenz nicht zu schüchtern sind ihren ; fanden die Fälscher in früheren Zeiten ein . Sache der Regierung. Die Fabrik Glen eine Menge von Vorschlägen geprüft hatte, ' bewacht, das Personal beaufsichtigt, und ung solchen Papiers zu hindern. europäischen Regierungen, besonders aber apiermühle, sogar auch ohne solche, mit dem deutschen Reiche anzubieten. In Folge primitiven Hülfsmitteln hergestellt seiner an den Reichskanzler gerichteten ganz werden können, ist es nur mit einer auf Denkschrift wurde die Direktion der Preuss. lieiern zu können. M. grossen Zahl von Arbeitern als dass ein i für das deutsche Reich erwarb. Auf Grund Fasern gegen Fälschung Schützt. In den Vereinigten Staaten haben sich all diese Voraussetzungen bei zehnjähriger Fabrik Glen Mills hergestellte Papier schon einige Jahre in Benutzung gewesen war, empfahl auch, die Seite, auf welcher sich die lokalisirten Fasern befinden, möglichst unbedruckt zu lassen. Da das Papier nicht nachgemacht werden kann, so bleibt den Fälschern nichts übrig, als das echte zu stehlen und, dies durch Aufsichts- Maassregeln zu verhindern, ist desselben liess Schreiber d. durch einen zu diesem Zweck von Herrn Willcox gesandten Techniker in der von den Behörden hierzu bestimmten Papierfabrik der Herrn Gebr. Ebart in Spechthausen die nöthigen Ein richtungen treffen, so dass zu Anfang des Jahres 1878schonPapiermitlokalisirtenFasern fabrizirt werden konnte. Erst jetzt, nachdem verschiedene, zum Theil gut ausgeführte, Fälschungen, eine Erneuerung der vom Reiche ausgegebenen Fünf-Mark Scheine nöthig erscheinen liessen, ist beschlossen worden, das Papier mit Zeichens der Echtheit immer dringender — „ „. erscheinen liessen. Nachdem die Regierung | Mills wird Tag und Nacht von Beamten Fabrikat im Geheimen dort auf der Papier- I maschine hergestellt werden könnte. Ueber- l dies wird die besondere Art der von James M. Willcox ersonnenen und benutzten Ein- ■ richtung geheim gehalten. Die lokalisirten Fasern kennzeichnen das | Papier in so unzweifelhafter und unnach- ahmbarer Weise, dass es genügen würde, j wenn man die Seite auf welcher sich diese [Fasern befinden, ganz unbedruckt liesse. [ Ein Comite des amerikanischen Congresses, | welches die Angelegenheit prüfte nachdem I das von dem Erfinder Willcox in seiner der Sache beauftragt. Nach sorgfältigem Studium der Angelegenheit und eingehenden Untersuchungen, die von einem Vertreter des Reichs in Amerika angestellt wurden, kam ein Vertrag zu Stande durch welchen das deutsche Reich die Einrichtung des Verfahrens sowie die alleinige Benutzung als vor io Wochen, so knirscht Ihr doch auch mit den Zähnen und denkt: „Hätte ich das nur auch schon wieder!“ AVer braucht denn auch so verlegen zu sein, dass er sich nicht getrauen dürfte den Preis seiner eigenen Auslagen, seiner Mühe und Arbeit und seines Risikos zu fordern ? Und wer etwas Ordent liches fabrizirt, der soll auch nicht bange sein, dass ihm wegen einiger Pfennige die Kunden gleich fortlaufen. Die Vereinigungen von Fabrikanten können aber in anderer Weise viel segensreicher wirken; handelt es sich um Vortheile, welche der Allge meinheit zu gute kommen, um Nachtheile, die von ihr abzuwenden sein sollen, dann mögen sie ganz und voll eintreten. So jetzt, um der deutschen Papie rfabrikation die Lumpen im Lande zu halten oder deren Fxport doch wenigstens zu erschweren, denn wohin sollen die Preise gerathen, wenn jeder, der kleinste Lumpenhändler sogar, seine alten Abnehmer mit den Preisen übertrieben in die Höhe jagt (denn der Einkauf der Lumpen ist heutzutage factisch die wilde Jagd) weil ihm die vortheilhaftesten Gebote für den Export gemacht werden ? Geht das so weiter, dann sind nächstens die Lumpen — zumal für geringere Stoffe — gar nicht mehr genügend zu beschaffen und der Schaden, welcher dem gemeinsamen Interesse ent weder durch verminderte Production oder durch ; exorbitante Preise oder wahrscheinlich durch beides zusammen (eins durch’s andere noch mehr begünstigt) erwächst, ist ganz gewiss viel bedeu tender, als der geringe Kostenaufwand, welcher dem Staat für Erhebung einer Ausfuhrgebühr auf Lumpen entsteht. Schreibpapier braucht Jeder- I mann, muss also Jeder haben und der Staat als solcher mit allen seinen Dependenzen nicht zum wenigsten, also muss er uns doch auch nicht die Möglichkeit versheliessen, zu loyalem Preise ein gutes Fabrikat zu liefern! Darauf müssen jetzt aller deutschen Papierfabrikannten Anstrengungen I zusammenlaufen, dass uns das Material erhalten [ wird, dessen wir nöthig haben, um unseren Betrieb voll aufrecht zu halten, und dadurch Tausenden i Arbeit zu geben, und um dem Allgemeinen ein | Lebensbedürfniss — das ist Papier für uns Deutsche | ohne Frage — zu normalen Preisen gut und recht : vorzügliches Feld für ihre Thätigkeit, weil die ungeheure Ausdehnung des Landes und die geringe über die Bewohner geübte po- | lizeilicheControle die Entdeckung erschwerte. Es waren daher wirkliche Künstler ihres [ Faches, die sich dort mit der Nachahmung des Papiergeldes beschäftigten und die | Nothwendigkeit eines untrüglischen Kenn- Abnehmern zu sagen: „Alles was wir zur Papier fabrikation nöthig haben, ist theurer geworden, wir bitten dies zu berücksichtigen und uns auch entsprechend höhere Preise zu gewähren, denn ohne Verdienst oder gar mit Schaden können wir nicht arbeiten.“ Der Händler sträubt sich gewiss nicht, mehr zu zahlen, wenn er aus dem allge meinen Verlangen besserer Preise erkannt hat, dass der Fabrikant solche haben muss, um be stehen zu können und wenn er Aussicht hat, selbst mehr zu bekommen und bei dem heute doch erfreulicherweise allgemeinen Aufschwung der Geschäfte wird ihm das nicht zu schwer fallen. „Darum nur Courage gefasst, Ihr Herren Collegen entschied sie sich Ende der sechziger Jahre [jeder nicht zur Benutzung gelangende Bogen für die Verwendung des von dem Papier-' sorgfältig unschädlich gemacht. Diese und r erfundenen [ andere Maassregeln haben bislang genügt um genug in das Papier eingebettet sind um sich nicht von selbst ablösen oder ausschälen zu können. Mit irgend einem spitzen In strument, z. B. einer Stecknadel ist es jedoch Jedem leicht diese Fasern einzeln aus dem Papier herauszuschälen, sich also davon zu überzeugen dass sie nicht in Abbildung wiedergegeben, d. h. aufgedruckt, sondern körperlich vorhanden sind. Darin, dass jede Person aus dem Volke, jedes Marktweib — nicht nur die mit Loupe und Microscop versehenen Beamten — die Echtheit des Papiers unzweifelhaft festeilen kann, ist die vollkommenste Sicherheit gegen fortge setzten Umlauf eines durch Lichtdruck oder Stich nachgeahmten Papiers dieser Art ge boten. Wenn das Papier durch langen Umlauf auch noch so sehr angegriffen und beschmutzt und der Druck kaum mehr erkennbar ist, bekunden die lokalisirten Fasern doch noch aufs Deutlichste die Echtheit. Während andere Banknoten-Papiere, be- Papier mit lokalisirten Fasern. Bei der Herstellung von Papiergeld ist stets im Auge zu behalten, dass es mög lichst unnachamhmbar sein muss. Von Alters her besteht ein fortwährender Krieg zwischen Behörden und Fälschern, der beiderseits zu immer grösseren Anstrengungen und Vervollkommnungen zwang. Die Er findung des photographischen oder Licht drucks hat es möglich gemacht, auch die auf’s Feinste ausgeführten Stiche fehlerlos wiederzugeben, Wasserzeichen lassen sich in jedes Papier nachträglich einpressen und können daher nicht als Kennzeichen der Echtheit dienen. lu den Vereinigten Staaten von Amerika möglich Papier herzustellen, auf welchem deutlich sichtbare, regelmässig an gleicher Stelle erscheinende Streifen von Fasern eingebettet oder lokalisirt sind. Papier fabriken die eine grosse Siebtisch-Papier maschine enthalten, stehen Fälschern nicht zu Gebote und bedürfen auch einer zu Erfahrung auf’s Glänzenste bewährt. Es sind dort seit Anwendung des Willcox’schen Papiers wohl Versuche von Fälschungen des Staatspapiergeldes vorgekommen — sie waren aber so unvollkommen, dass sie auch den Unerfahrensten nicht täuschen konnten und verursachten dem Staate weder Schaden noch Schwierigkeiten. Während die vielen, zum Theil sehr gut ausgeführten Fälschungen, das Papiergeld der Vereinigten Staaten unbeliebt gemacht hatten, zog man es, nachdem die Fälschungen aufgehört hatten, dem gemünzten Gelde vor, weil dieses, besonders Gold, viel mehr Fälschungen ausgesetzt ist. Es bildete sich sogar eine Partei, welche den Umlauf des Papiergeldes erhalten wissen wollte und sich der Wiederaufnahme der Baarzahlung in Gold widersetzte. Im Jahre 1876 wurde der Herausgeber d. Bl. von Herrn James M. Willcox damit sonders die am meisten zu Werthzeichen betraut seine Erfindung den verschiedenen verwendeten Büttenpapiere, in der kleinsten c "-h— P—; * ‘ ‘ moderne Art eingerichteten Papierfabrik [ Staats (jetzt Reichs)-Druckerei mit Prüfung die Ihr jetzt noch schriftlich oder durch Eure i _ . _ Reisenden den Kunden sagt: „wir wollen nicht [ fabrikanten James M. Willcox erfundenen [ andere Maas: aufschlagen“ kommt aber Euer Lumpenlieferant [ und ihm patentirten Papiers mit lokalisirten [ die Entwend und Ihr legt ihm 25 pct. mehr Geld auf den Tisch,. Fasern. Wer eine Note der Vereinigten ]) a die lokalisirten Fasern dem Bedrucken Staaten sorgfältig betrachtet, wird finden, in keiner Weise hinderlich sind, so können dass die gestochene Zeichnung auf der ausserdem alle Kunstgriffe und Sicherheits- Rückseite des I apiers eine F läche ganz maassregeln angewandt werden, die früher frei lässt und dass sich aut dieser 1' läche benutzt wurden ein farbiger Streifen durchzieht, worin deut- Das Papier eignet sich nicht nur zu Bank- lieh erkennbare kurze Fasern kreuz und oder Staatsnoten sondern auch für Zinsab quer liegen als ob sie in wirrem Durch- schnitte (Couponbogen) und dergl., da es einander auf das apier gestreut wären, jeden Zinsabschnitt durch einen über die Genaue Prüfung dieser Fasern ergibt, dass Rückseite hinziehenden Streifen lokalisirter sie nicht einfach aufgestreut sondern tief