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208 PAPIER-ZEITUNG. N: 11 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranienstrasse 94, 8.W., an Jedermann abgegeben. Mau sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Lithographische Reiberpresse von Th. Dupuy et Fils in Paris. D. R. Patent No. 8419 vom 18. Januar 1879. (Kl. 15.) Die Ilaupteigenthiimlichkeiten der vorliegenden Reiberpresse bestehen darin, dass zur Fertigstellung eines Druckabzuges vier verschiedene Operationen bezw. Bewegungen vollzogen werden, die sich auf den Stein und den Reiber beziehen und durch ent sprechende Mechanismen hervorgebracht werden. Der hier gegebene Holzschnitt stellt das Wesent liche der vorliegenden Presse schematisch dar. 1) Nachdem der zu bedruckende Bogen auf den | Stein X gelegt ist, bewegt sich der rechts stehende | Reiberapparat R nach links und über den Stein hinweg. Das Leder L, das als Zwischenlage | zwischen Reiber Y und dem Druckbogen dient, I rollt sich beim Vorgehen des Apparates von der | Rolle A ab, während es am anderen Ende durch die Rolle u gehalten wird. Die Rolle u legt sich, sobald der Reiber weit genug nach links vorge schritten ist, gegen zwei mit dem Stein in Ver bindung stehende Knaggen t und wird hier zurück gehalten und zwar hat dies den Zweck, erstens das Leder auf einer Seite überhaupt festzuhalten und dann, falls der Stein sich etwas bewegen sollte, zu verhindern, dass das Leder auf dem Stein gleite und den Druck verwische, was hier nicht geschehen kann, da bei einer kleinen Bewegung des Steins sich die Knaggen t und die Rolle u ebenfalls be wegen würden. Der Reiber Y geht vertikal bis | auf den Stein nieder und drückt nun während Der Holzschnitt stellt einen Calander mit acht Walzen und zwar vier Papier- und vier Hartguss walzen dar. Die Walzen sind auf einem Kreis bogen angeordnet und werden durch Hebellager e, deren Drehpunkte an dem bogenförmigen Gestell angebracht sind, in ihrer richtigen Lage gehalten. Diese Anordnung erlaubt, eine grosse Anzahl Walzen auf einen kleinen Raum unterzubringen, ohne dass die bequeme Benutzung beeinträchtigt stellt werden, widerstandsfähiger zu machen, stellt der Erfinder auch Fässer her, deren Rümpfe aus zwei Papptafeln bestehen und deren Böden zur Verstärkung in ihrer Construction eine Aenderung erfahren haben. Der Erfinder schlägt z. B. doppelwandige Fässer vor, die einen hölzernen Boden haben und einen aus drei gleich dicken Lagen bestehen- Deckel, dessen beide äusseren Lagen aus Papier ¬ wird und es lässt sich auch ohne Weiteres die [ mässe und die mittlere aus Holz bestehen, auf bekannte Bogeneinführung in derselben Weise wie I welche die äusseren aufgeklebt sind. Ein Deckel bei vertikal übereinander gelagerten Walzen I aus Papiermasse bricht, wenn beschwert, leicht anbringen. Der Druck auf die Walzen wird j durch, ein Holzdeckel verkrümmt sich fast immer, durch die Flebel f, die mit Spann - Schrauben g i dagegen besitzt ein in obiger Weise zusammenge- und Schneckengetriebe h versehen sind, her- | setzter Deckel diese Uebelstände nicht. Durch vorgebracht. Die Schraube g umfasst an einem einen äusseren sowie inneren Kopfreifen wird die- Ende ein aus mehreren zusammengelegten Metall- | ser Deckel von dem äusseren Papiermasse-Cylinder streifen bestehendes Band i, welches über die j sehr dicht umspannt und festgehalten. des Vorgehens auf das Leder soweit, dass in dieser Operation der Druckbogen fertig gestellt wird. 2) Der Reiberapparat geht jetzt nach rechts zurück und wird dabei zugleich gehoben, so dass er keinen Druck auf das Leder ausübt. Das ab gewickelte Leder rollt , sich wieder selbstthätig auf die Trommel A auf. 3) Der Reiberapparat steht nun still und der Stein, von dem der Bogen abgenommen wird, geht nach links, um die Anfeuchtwalzen a und die Färbewalzen b zu passiren. 4) Hat der Stein die Farbe aufgenommen, so beginnt er nach rechts zu gehen. Damit die An feuchtwalzen nicht zum zweiten Mal über den Stein rollen können, werden sie selbstthätig etwas ge hoben, der Stein geht frei unter, ihnen weg in die Anfangslage zurück. Bevor er jedoch zum Stillstand kommt, muss der zu bedruckende Bogen wieder fertig aufgelegt sein, da sofort die Reihenfolge der vier Operationen von Neuem be ginnt. Hinter dem Stein, links, folgt bei seinem Gange nach rechts der Farbetisch f, auf den die Farbe aufgetragen wird und über welchen die Walzen b rollen, um die Farbe aufzunehmen und unter sich gut zu vertheilen. Die einzelnen Mechanismen, durch welche diese Bewegungen hervorgerufen werden, sind unterhalb und zwischen den Längsseiten eines langen Tisches auf dem die Walzen, der Stein und die Reibevor richtung aufgestellt sind, untergebracht. DerBetrieb der in der Patentschrift dargestellten Presse kann durch Drehen an einer Kurbel erfolgen, jedoch befinden sich auch Riemscheiben auf der Schwung radwelle, so dass man direkten Maschinenbetrieb anwenden kann. Papiercalander von Leo Carrer in Düsseldorf. D. R. Patent No.. 8608 vom 31. Mai 1879. (Kl. 55’) | Rollen k auf den Hebeln e gleitet und am Lage’ m eingehakt ist. Die Lagerhebel e sind durch j Stäbe n verbunden und haben hier etwas Spiel- I raum, so dass die Walzen ca. 3 mm. auseinander gestellt werden können, wenn ein längerer Stillstand eintreten sollte. Das Auseinanderstellen der Walzen geschieht bei dieser Maschine ohne besondere Vor richtung und zwar nur durch das Gewicht der Walzen, sobald die Spannung im Bande i aufge hoben ist. Die Walze q dient als Bremse für das ablaufende Papier und kann durch eine Stellschraube in ihren Lagern festgeklemmt werden. Die Auf- und Abrollvorrichtungen bedürfen keines besonderen Raumes, da dieselben über der Maschine mittelst der Arme r und s auf dem Gestell befestigt sind. Auf der Welle der Auf rollvorrichtung 0 befindet sich eine Scheibe, die mit einer Friktionskuppelung in Verbindung steht. Ein Riemen von hier geht auf eine Scheibe der Antriebswelle iß. Die Abrollvorrichtung p ist mit hölzernen Bremsschuhen versehen, welche auf eine Scheibe wirken und durch Spannschrauben ange presst wesden. Auf der Welle w befinden sich Los- und Festscheiben für den Betrieb. Erstere steht mit einer Friktionskuppelung in Verbindung, so dass man ini Stande ist, durch Verschiebung des Riemens auf die Losscheibe und gleichzeitiges Bremsen derselben einen langsamen Gang des Calanders zu bewirken. Von der Welle w wird der Betrieb durch ein Rädervorgelege auf die Welle 2, welche die letzte Walze bildet, übertragen. Neuerungen an Papierfässern von Eugen Ritter mEhrenfeldbeiCölna. Rh. Zusatz-Patent zu No. 3058 vom 27. Juni 1878. D. R. Patent No. 9036 vom 17. Sptember 1879. Längste Dauer: 26. Juni 1893. (Kl. 54-) Um Fässer, welche nach dem in Patentschrift P. R. Nr. 3958 angegebenen Verfahren herge Anstatt den Deckel aus drei übereinander ge legten, aus Papiermasse und Holz bestehenden Lagen herzustellen, kann derselbe nur aus Papier masse bestehen und durch ein aufzunagelndes Holzkreuz gegen ein Eindrücken verstärkt werden. Bei einer in vorstehendem Holzschnitt darge stellten Construction des Deckels d besteht der selbe aus zwei mit halbrunder Nuth in einander greifenden Theilen und kommt in Verbindung mit einem Papiermasse-Deckel e zur Anwendung. Beim Einlegen des Holzdeckels in das Fass werden die beiden Theile unter einem gewissen Winkel zu einander gestellt, und, wenn richtig eingelegt, in die gestrekte Lage gebracht, wodurch der Deckel sich in den Papiercylinder fest ein presst und vollkommen dicht abschliesst. Durch den Innenreif f wird dieser Holzdeckel in seiner Lage gehalten. Eine solche Construction und Befestigungsweise des Deckels erleichtert das Herausnehmen und Einlegen desselben und gestattet eine beträcht lich längere Benutzung. Eine andere Modifikation der Umreifung und Befestigung des Deckels hesteht darin, dass man über die Enden des Fasses Metallreifen zieht, die Deckel bezw. Böden einsetzt und nun diesen Metallreifen über den Boden und Deckel umbör delt. In diesem Fall kommen die äusseren Reifen, sowie die inneren Verschlussreifen in Wegfall. Deckel und Böden sind von der oben beschriebe nen Construktion. Transport- und Aufbewahrungsgefäss für Pul ver und andere Materialien von Eugen Ritter in Ebrenfeld bei Köln. D. R. Patent No. 8907 vom I. Mai 1879 (Bl. 81). Es ist von Wichtigkeit Pulver bei der Lagerung vor Feuchtigkeit und Zersetzung zu schützen.