Volltext Seite (XML)
6 PAPIER-ZEITUNG. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranienstrasse 94, 8.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Längenabhauer für Papierdüten-Maschinen von II. II. Möller in Flensburg. D. R. P. No. 8140 vom 8. Juni 1879. (Kl. 54). Der bisher bei Robinson’sehen und anderen Papierdütenmaschinen angewendete Längenabhauer muss, nachdem er von dem Papierstrange ein Stück । gleich der Länge einer Düte abgehauen hat, bei seiner Rotation noch einmal die Bahn des : Papiers passiren, bevor er in seine alte Stellung zurückkehren und von neuem eine Dütenlänge ab hauen kann. Zu diesem Zwecke ist es erforderlich, dass die abgehauenen Stücke des Papierstranges durch Walzenpaare erfasst und schneller weiter befördert werden, als der Papierstrang selbst, damit sich zwischen je zwei auf einander folgenden Düten stets ein freier Raum befindet, durch welchen der rotirende Abhauer frei durchpassiren kann. Hierbei , werden die Papierdüten bei ihrem Uebergang von einem Walzenpaare zu dem nächsten von letzterem unregelmässig erfasst und weiter befördert, wodurch verhältnissmsäsig viel Ausschusswaare erzeugt wird. Dazu kommt noch, dass bei dem Abhauer der be zeichneten Maschine auf einer und derselben Maschine nur Düten von wenig verschiedenen Längen erzeugt werden können, so dass eine Maschine für kleinere Düten und eine für grössere Düten nöthig wird. Diesem Uebelstande wird bei der vorliegenden Construction dadurch abgeholfen, dass die Drehaxe K 1 des Längenabhauers E nicht rechtwinklig zur Be wegungsrichtung des Papierstranges, sondern in einem Winkel von 45" hierzu gerichtet ist. Hat ’ das Messer eine Länge abgehauen, so kann der Papiersack sich frei, wie der Pfeil II andeutet, [ weiter bewegen, da das Messer infolge seiner schief gerichteten Drehaxe bei seiner Rotation die Papier bahn, äusser an der Abhaustelle, nicht mehr durch schneidet. Verfahren zur Herstellung eines Ueberzuges an Zeichentafeln von Adolph Dtnorzaczeck in Berlin. D. R. P. No. 7866 vom 6. April 1879. (Kl. 70.) Die bisher gebräuchlichen Zeichentafeln für Schul- oder technische Zwecke werden mit einem gewöhnlichem Oelfarbenanstrich versehen und mit Wachsfarbe überzogen. Auf dieselben kann nur mit Kreide und zwar, wie bekannt, nur in sehr unvollkommener Weise gezeichnet werden, so dass z. B. Schattenstriche wie überhaupt feinere Tönungen der Zeichnungen unmöglich sind. Auch das Ent fernen oder Verändern der Zeichnung ist schwierig, da die Zeichenstriche nur durch Anfeuchten entfernt ' werden können; auf der feuchten Stelle lässt sich alsdann schlecht weiter zeichnen. Bei dem neuen Verfahren zur Herstellung eines Ueberzuges von Holz-, Papp- oder anderen Tafeln, auf welche ein correctes Zeichnen sowie ein schnelles Entfernen dieser Zeichnung möglich, ist das Zeichen- material Zeichenkohle und weisse Kreide; ein) trockener Lederlappen dient zur Entfernung der i Zeichnung. 1 Als Untergrund bei den Zeichentafeln (Papp- | oder Hotztafeln) dient Schellack oder Firniss. Der ' zweite Anstrich geschieht mit fetter Bleiweissfarbe, j und nachdem dieser Anstrich getrocknet ist, wird die Tafel mit einem dritten Anstrich versehen, der | halb aus Zink-, halb aus Bleiweissfarbe besteht und ! der mit gestossenem Birnstein versetzt ist. Nach dem dieser Anstrich halb trocken ist, kommt auf denselben eine feine Bimsteinstaublage, die dann | fest antrocknen muss. Wenn dieser Ueberzug getrocknet ist, so müssen die Tafeln sorgfältig ge schliffen werden. Hierauf kommt die letzte Lage, . bestehend aus derselben schon vorhin gebrauchten Anstrichfarbe mit einem kleinen Wachs- und Ter- , pentinzusatz. Dieser letzte Anstrich muss gut ver rieben werden. Auf der so überzogenen Tafel können correcte und saubere Zeichnungen gut ausgeführt und mit Leichtigkeit wieder entfernt werden; die Kohle haftet auf der so behandelten Oberfläche, während bei dem bisher gebräuchlichen Tafelanstrich die j Kohle gar nicht haftete, da die Oberfläche zu glatt war. Dieses Verfahren finden nicht nur bei grossen Wandtafeln Anwendung, sondern bei Schülertafeln und als Ersatz der Zeichenhefte. verbunden mit einem oder mehreren der oben genannten und der folgenden Materialien folgende Substanzen in passenden Quantitäten zu. Diese sind Farbstoffe, als Anilinfarben: Fuchsin, Blau, Violet, Grün, Braun, Gelb, Eosin, Alizarin, Indigo etc. Ferner Pigmente: als Bleiweiss, Zinnober, Eisenoxyd, Russ, Kohle in feinem Pulver, Ultramarin, Berlinerblau, Chromgrün, Arsenikgrün, Chromgelb, wie auch alle Nüan- cen von Bronze: als rothe, gelbe, braune, grüne, blaue etc. Ferner andere gefärbte Pulver: als z. B. Ocker, Mennige, wie auch thierische und pflanzliche und mineralische Fasern: als Wolle, Seide, Baumwolle, Fischschuppen, Asbest, entweder in gepulvertem oder ganzem oder chemisch prä- parirtem Zustande. Eine andere Beimischung, für sich oder mit anderen Körpern zu dem Stärketeig ist die von organischen Substanzen: als z. B. Leim, Glycerin, Gelatine, Zucker, Honig, Gummi elasticum, ent weder in Lösung oder Suspension oder irgend einer anderen Form. Schreib- und Zeichenfeder von Georg Biittner in Erlangen. D. R. P. No. 8168 vom 22. April 1879. (kl. 70.) Die Feder besteht aus einem Glasrohr, welches in Neuerung an Papiersackmaschinen von Herm. Hölscher in Lengerich i. W. D. R. P. No. 7894 vom 13. März 1879. (Kl. 54.) Diese Neuerung soll dieselben Uebelstände der Papierdütenmaschine, welche wir bereits oben unter I No. 8140 angeführt haben, vermeiden. Während dies jedoch dort durch Schiefstellen der Axe des ; Längenabhauers E geschieht, liegt hier, wie bei den alten Maschinen, diese Axe A normal zur Papierbahn. Damit aber das Messer die Papierbahn • äusser an der Abhaustelle nicht zum zweiten | Mal kreuze, erhält es gleichzeitig eine zweite । Drehung normal zu der ersten, wodurch es aus dem Bereich der Papierbahn heraus bewegt wird. Diese Bewegung wird durch ein konisches Räder paar 1t R bewirkt, von welchem sich das eine Rad planetarisch um das andere herumbewegt. Verfahren zur Herstellung von Ersatzstoffen für Horn, Hartgummi, Elfenbein, Celluloid, Perl mutter etc. aus Stärkemehl von Carl Anton Wolfi' in München. D. R. P. No. 7860 vom 16. Januar 1879. (Kl. 39.) Man bildet zunächst aus Stärke und Wasser einen mehr oder weniger teifen Teig und erhitzt ! denselben in einem offenem oder verschlossenen Gefäss mit oder ohne Druck auf die Masse selbst, auf eine Temperatur von 100" bis 130" C. so lange, bis dieselbe vollständig in eine transparente : elastische Masse verwandelt ist, welche dann ent weder bei höherer oder gewöhnlicher Temperatur ( getrocknet wird. Das auf diese Art erhaltene Material kann zu Kämmen, Knöpfen und anderen Artikeln und Zierrathen verarbeitet werden, wie solche gewöhnlich j aus Horn, Hartgummi, Elfenbein, Celluloid etc. fabricirt werden. Um nun diese Masse in den verschiedenartigen Eigenschaften und Qualitäten zu erhalten, welche die verschiedenartigen Gegenstände, die daraus angefertigt werden sollen, verlangen, fügt man zu dem Stärkebrei vor dem Erhitzen (und vermischt innig durch Kneten) entweder in Lösung oder Teigform oder trocken für sich allein, oder i eine feine Spitze ausläuft. Zum Schreiben ist die Spitze etwas nach vorn gebogen, während dieselbe zum Zeichnen gestreckt ist. Etwa 1 cm vor der Spitze hat das Glasrohr eine Verengung, um den Zufluss der Dinte zu beschränken. Besondere Vortheile soll dieFeder dadurch gewähren dass die Flüssigkeit im Innern sich befindet, von aussen erkennbar ist und dass mit einer Füllung stundenlang ununterbrochen geschrieben und ge zeichnet werden kann. Bei der gröberen Schreib feder können sogar angeblich wochenlange Unter brechungen ungestört eintreten. ATEMTa J.Brandt& G.W.v Nawrocki Ciyil-Jngenieure ~ERLINW. leipziger-Str 2 Wen! Wen! Sicher- I] heits- Reissbrett- V Stifte. Deutsches Reichs-Patent Extra mittelst Kapsel geschützt gegen Durchdrücken, sowie alle anderen Sorten Reissbrettstifte, sämmtlich mit einge schraubten Stahl-Spitzen, zu den billig sten Preisen empfiehlt die Fabrik von Chr. Eichmann in Lychen, Ukermark. Muster franco u. gratis. — Grossisten Rabatt. [5866 E Für Grossisten.. [MIS 7 ® Papier-Canevas jeder Art in Bogen = "5 und Faons, Lampenschirme, Blumen- F E topfhüllen, neue Kinderspiele zum =: 5 Zeichnen und F zicken etc. Fabrik von 2 2 F. Oscar Brauer, Buchholz i. S. E. i Das Erscheinen meiner [6207 'Neuheiten in Gesangbuchderken 1 zeige hierdurch ergebenst an. Preis- • courant steht auf Verlangen gratis und franco zu Diensten. : f. Achilleo Nachf. , Magdeburg'. -gmmememguesmesgmemgegu