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4462 Nichtamtlicher Terl — Sprechsaal. ^ 116, 21. Mai 1904. unumwunden wird ihrem Mißgeschick jene Achtung bezeigt, die dem Umglück stets gebührt Wenn Tote und Verwundete zu tausenden auf den Schlachtfeldern liegen, dann hat der Witz über haupt zu schweigen,' vor dem Unglück senkt inan ritterlich den Degen, wer da spotten kann, prostituiert sich selbst Dies laut und offen zu sagen, ist ein gutes Recht der ernsthaften politischen Presse.« Auktio ns preise. — In dem berühmten Auktionslokal von Christie in London kam kürzlich ein interessantes Kunst werk zur Versteigerung. Ein Miniaturgemälde von Hans Holbein dem Jüngern, die Herzogin Frances Howard von Norfolk im Alter von 23 Jahren darstellend, brachte den hohen Preis^von 27M^fd. St. 55000).^ Das Bild ist heute lokal von^Sotheby in London eine Versteigerung statt, bei der Briefe von Nelson und Wellington verauktioniert wurden. Der Brief Nelsons, der den höchsten Preis brachte, war der letzte Brief, den er an seine Freundin Lady Hamilton schrieb. Der Brief ist vier Seiten lang und »Victory, auf der Hohe von Lissabon, 25. September 1805« datiert. Nach langem Bieten wurden 20 600 ^ für den Brief gezahlt. Augenscheinlich war es ein amerikanischer Sammler, der den Preis so hoch trieb. Noch gczahtt. — Der Brief Wellingtons" der °nu/10 " Psd."Sll brachte! ist wenige Stunden nach der Schlacht von Waterloo geschrieben worden. Neuerdings ist derselbe verschiedentlich erwähnt worden, weil in ihm die von den Engländern so häufig zitierte Das Kriegstagebuch (1870/71) des Füsilier Fischer F. Fischer ist von der Obcrstaatsanwaltschaft eine Anklage wegen Beleidigung zugegangen. Der Generalmajor z. D. Nicolai-Erfurt, im Kriege 1870,71 Kompagniechef des Verfassers, fühlt sich durch mehrere Stellen des Tagebuchs beleidigt und hat Antrag auf Buchdrucker-Versammlungen. — Der Deutsche Buch- drucker-(Prinzipals-)Verein — Sitz Leipzig —hält am 11. Juni im Rathaus zu Straßburg i. E. seine ordentliche Hauptversamm lung ab. Im Anschluß daran wird am gleichen Orte am 12. Juni die diesjährige ordentliche Genossenschaftsversammlung der deut schen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft stattfinden. Vom Bismarck-Archiv in Stendal. — In dem Rechen schaftsbericht des Ausschusses zur Errichtung eines Bismarck- Archivs mit Bismarck-Bibliothek und Bismarck-Museum in Stendal wird u. a. folgendes mitgeteilt: Der zur Agitation ge bildete engere Ausschuß in Stendal hat emsig weiter gearbeitet und allmählich eine große Zahl von Geschenken für das Vismarck- Buchhändlers Martin Bülz in Chemnitz von 3260 Stück Vismarckbildern, sowie von Karikaturen usw. aus allen Witz blättern der Welt über den großen Kanzler. Alles Gesammelte soll nächstens dem großen Publikum durch sachverständige Aus stellung vorläufig im altmärkischen Museum am Dom zu Stendal zugänglich gemacht werden, bis dereinst die Einrichtung eines geeigneten Hauses für das Bismarck-Archiv mit Bismarck-Biblio thek und Bismarck-Museum ausgeführt werden kann. Gesellschaft für Geschichte und Literatur der Landwirtschaft. — Zahlreiche Herren aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und Österreichs sind kürzlich zur Gründung dieser Gesellschaft in Eisenach zusammengetreten. Der Zweck der Gesellschaft soll sein, die Geschichte der Landwirtschaft zu er forschen,^ zu deren Erforschung Anregung zu geben und die geliefert und kann aus den sämtlichen Einrichtungen und Arbeiten der Gesellschaft (Geschäftsführer: Herr vr. Walter Güntz in Weimar, Erfurter Straße 30) weiteren Nutzen ziehen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Lidliselio küiloloAis. ^ntiqu.-XataloA Lo. 1 von Uuckolk Haupt in Lalle a. 8., ^Ite Lrowsnaäs 11. 8". 137 8. mit^ einem Signet von der Hand Joseph Sattlers geschmückt. 8. Xsnäs, Xunstantiguariat in Wien. 8". 29 8. 270 I^rn. 1904, Lr. 2. LI.-4". 24 8. mit 1 Lortrüt. fckädrlieü erscheinen Lo. 11^ 10. lKai1904. 8". p. 193—240 et kiblioArapliie §en6rale p. VXV—VXXX. ?araissant tous les mois. NaUrovvsk^ II. leil.) ^ntigu.-Katalog Lo.76 vonU.LL. 8oll aper in Hannover. 8". 59 8. 1312 Lrn. in Osnabrück. 8". 102 8. 2822 Lrn. Personalnachrichten. Gestorben: am 19. Mai in Leipzig der Buch- und Kunsthändler Max Grüner, bis voriges Jahr Inhaber eines kleineren Kunst antiquariats. Der Tod war für ihn die Erlösung von einem langen, schweren Nervenleiden. Von deutschen Bibliotheken. — Der Bibliothekar an der Universitätsbibliothek in Marburg vr. Hortzschansky ist in gleicher Eigenschaft an die Königliche Bibliothek in Berlin ver setzt worden. — Der bisherige Hilfsbibliothekar an der Universitäts bibliothek in Marburg vr. Reinhold ist zum Bibliothekar da selbst ernannt morden. — Der bisherige Hilfsbibliothekar an der Königlichen Bibliothek in Berlin vr. Küster ist zum Bibliothekar ernannt und vom 1. Mai ab an die Königliche Universitäts bibliothek in Münster versetzt worden. (Sprechsaal.) Das Ausschneiden zur Ansicht gesandter Bücher. Die Redaktion des Börsenblattes wurde gebeten, nachstehende Anfrage zur Besprechung zu stellen: »Im vorigen Jahre wurde mir unverlangt ein wissenschaft liches Buch broschiert zugeschickt. Ich versandte dasselbe zur An sicht, aber ohne Erfolg. Zur Ostermesse remittierte ich es. Die Annahme wurde aber vom Verleger verweigert, da einige Seiten verpflichtet, das Buch zu behalten, oder muß es der Verleger, der es doch unverlangt zugesandt hat, zurücknehmen? W. L.- Bemerkung der Redaktion: Nach § 33a der »Buchhändle rischen Verkehrsordnung- ist der Verleger nicht verpflichtet, a cond. gelieferte Werke zurückzunehmen, wenn sie Spuren der Benutzung an sich tragen. Einen Unterschied zwischen »unverlangt, oder auf Verlangen gesandtem Konditionsgut macht die Verkehrsordnung