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266 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 6, 8. Januar 1S07. Gestorben? am 4. Januar nach langem und schweren Leiden Frau Elisabeth Grunow, geb. Krais, in Leipzig, Mit inhaberin der hochgeachteten Firmen Fr. Wtlh. Grunow und Fr. Ludw. Herbig. Geboren in Stuttgart, war die Entschlafene in langer, glück licher Ehe die treue Lebensgefährtin unsers unvergeßlichen, vor noch nicht Jahresfrist vorzeitig Heimgegangenen Kollegen Johannes Grunow. Sie war ihm die sorgsamste Hausfrau und Pflegerin, daneben eine wackere Helferin in seiner täglichen Arbeit, deren Übermaß sie, den Gatten aufs glücklichste ergänzend und fördernd, mit Hingebung gemindert hat. Das Glück ihrer Ehe wurde leider mehrfach durch Krankheit und Tod lieber Kinder getrübt, deren Verlust sie als Mutter am schmerzlichsten traf. Auch eigne schwere Krankheit, zuletzt, im vergangenen Jahr, der Schmerz um den Verlust ihres geliebten Gatten hat ihr die letzten Lebens jahre getrübt. Nun ist sie dem Gatten in die Ewigkeit gefolgt. Der Tod ist ihr als Erlöser genaht. Sie ruhe in Frieden! Ehre ihrem Andenken! (Red.) (Sprechsaal.) K. Sächsische Meßtischblätter. Am 23. November v. I. bestellte ich bei der Firma Ernst Engelmann's Nachf. in Dresden 25 Blatt Meßtischkarten. Die Firma sandte mir diese Karten mit L,1^45Hno. bar be rechnet /Ordinär-Preis 1 ^ 50 ch per Postnachnahme, indem sie auf der Rückseite der Faktur folgende Bemerkung machte: »Immer und immer wieder kommt es vor, gerade bei Ihrer Firma, daß Sie die Meßtischblätter statt bei W. Engelmann, Leipzig, bei mir bestellen. Eine Menge Bücherzettel habe ich früher an die richtige Adresse, z. T. aus meine Kosten, befördert, zuletzt noch ein Telegramm. Außerdem wurde Ihnen öfters Mitteilung gemacht. Das heutige Telegramm beweist mir wieder, daß Sie sich die richtige Quelle nicht gemerkt haben. — Damit Sie nun merken, was Schaden bedeutet, expediere ich die erbetenen Karten mit dem üblichen Rabatt von 5 A den ich Kollegen hiesigen Orts in eiligen Fällen gebe. Selbstverständ lich betrachte ich meine Expedition als eine Gefälligkeit (siel), die ich Ihnen erweise, da Sie das Elektrizitätswerk nicht warten lassen können. Ergebenst -Dresden, 23. November 1906. Ernst Engelmann's Nachf.« Laut Buchhändler-Adreßbuch 1907 hat die Firma Ernst Engel mann's Nachf. in Dresden den -Hauptvertrieb der von der Abteilung für Landesaufnahmen des Königlich Sächsischen Generalstabes herausgegebenen Kartenwerke. Die Karten werden roh und aufgezogen in Leipzig bar ausgeliefert, doch sind größere Bestellungen nach Dresden zu richten». Die Beurteilung des Falles überlasse ich den Herren Kollegen. Jedenfalls werde ich auch anderweitig Schritte tun. W. Agricola i/Fa. Bruno Troitzsch Nachf., Chemnitz. Entgegnung. Dresden, den 5. Januar 1907. Herr W. Agricola i/Fa. Bruno Troitzsch Ns,, Chemnitz, hat, wie ich an dieser Stelle konstatieren muß, leider bis heute immer noch nicht herausgefunden, daß er sich in der Bezugsquelle der Topographischen Karten (Meßtischblätter) am 23. November 1906 sehr geirrt hat. — Man bekommt aus seiner Einsendung den Eindruck, daß er immer noch glaubt, meine Firma habe den Hauptvertrieb der sogen. Meßtischblätter, sonst würde seine Einschaltung aus dem Buchhändler-Adreßbuch unverständlich sein. Er glaubt anscheinend noch weiter, daß die Firma Wilhelm Engelmann in Leipzig mein Kommissionär wäre, der nur kleinere Bestellungen auszuliesern habe, während größere an mich direkt zu richten seien. Ich bin ihm daher sehr dankbar, daß er mir nun hier Gelegenheit gibt, ihm und andern Kollegen die Sache auseinander zusetzen. Meiner Firma ist der Hauptvertrieb der von der Abteilung für Landesaufnahme des Kgl. Sächs. Generalstabs herausgegebenen Kartenwerke übertragen; diese sind nach stehend verzeichnet: 1. Karte des Deutschen Reiches — Königlich Sächsischer Abschnitt, 30 Blatt 1:100 000. — 2. Garnison umgebungskarte Dresden 1:100 000. — 3. Garnisonumgebungs karts Leipzig 1:100 000. — 4. Plan der Albertstadt Dresden 1:8 000. — 5. Plan der Albertstadt Dresden 1:12 500. — 6. Plan des Dresdener Übungsplatzes 1:8000. — 7. Plan des Dresdener Übungsplatzes 1:12 500. Wenn Herr Agricola die Hinrichsschen Kataloge zu Rate zöge, was er aber für überflüssig zu halten scheint, so würde er darin, außer obigen, finden: Karte, topographische, des Königreichs Sachsen (das sind die sogenannten Meßtischblätter!), 1:25 000. Herausgegeben durch das Königlich Sächsische Finanz ministerium. Bearbeitet im topographischen Bureau des Königlich Sächsischen Generalstabs. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. (!M. seit ca. 30 Jahren!). Herr Agricola dürfte wohl nun einsehen, daß die Meßtischblätter nichts mit den vom Königlich Sächsischen Generalstab unmittel bar herausgegebenen, von mir vertriebenen Kartenwerken zu tun haben, sondern von einer andern Behörde herausgegeben werden und in einem andern Verlag erschienen sind. Dies ist Herrn Agricola in Firma B. Troitzsch Ns. in Chemnitz im Vorjahre mindestens achtmal mitgeteilt worden, drei- bis viermal (einmal per Post) hat er von mir die Übersicht der Meßtisch blätter erhalten, auf deren Rückseite unter Punkt 1 deutlich als deren Verleger die im ganzen Buchhandel bekannte und hoch- angesehene Verlagsbuchhandlung von Wilhelm Engelmann in Leipzig kenntlich gemacht ist, was ich die verehr!. Redaktion bitte zu bestätigen.*) Während fast der ganze sächsische Buchhandel weiß, wo die Meßtischblätter zu bestellen sind, ist es Herrn Agricola allein Vorbehalten geblieben, trotz der unzähligen Aufklärungen immer und immer wieder die Bezugsquelle zu verwechseln, wie ich zuletzt durch sein Telegramm vom 23. November 1906 erfahren mußte. Die Firma Wilhelm Engelmann in Leipzig wird gern bestätigen, daß ihr 1906 durch mich eine größere Anzahl von Bestellungen auf Meßtischblätter, die die Firma B. Troitzsch Ns. irrtümlich an mich richtete, außerdem noch im Juni 1906 ein Telegramm (sie!) überwiesen worden sind. Herr Agricola konnte aus der Expe dition, resp. aus den Fakturen die richtige Quelle daher deutlich genug erkennen. Die ausnahmsweise Expedition der am 23. No vember 1906 telegraphisch bestellten Meßtischblätter, besonders da diese bereits am 24. früh bei seinem Kunden zu sein hatten und sie durch die Überweisung des Telegramms an den Verlag also zu spät gekommen wären, ist also meinerseits eine Gefällig keit gewesen und für Herrn Agricola insofern von Nutzen, da er durch den kleinen Gewinn (srgo gehabten Schaden) in Zukunft die Bezugsquelle nicht mehr verwechseln dürfte. Da ich großen Bedarf an topographischen Karten habe, sind diese meinerseits bereits wieder nachbezogen worden, und ich bemerke hier bei noch, daß die Kartenblätter zuL 1 ^ 32 ^ netto bar vom Ver lag abgegeben werden, ich also den Kollegen naturgemäß nur in eiligen Fällen und zu L 1 »E 45 H no. aushelfen kann. — Ich glaube nicht, daß Herr Agricola durch seine Flucht an die Öffent lichkeit seine Sache gefördert hat, und ich bin recht neugierig auf die weitern Schritt.«, die er zu tun gedenkt. Otto F. Hahn i/Fa. Ernst Engelmanns Nachf. Unterlassene Ausführung einer Bestellung. Zu dem Kapitel der Behandlung des Sortimenters seitens einiger Verleger veröffentlichen wir folgenden Vorfall: Am 20 Juni d. I. bestellten wir direkt von Herrn Paul Kluge in Wangen (Baden) 1 -Warenkunde- vom 1. Oktober 1905 an, wiederholten auch diese Bestellung zweimal ohne Erfolg. Auf die Reklamation der betreffenden Behörde, die nun drohte, direkt zu bestellen, schrieben wir am 12. Dezember und am 18. Dezember wiederum bewegliche Karten an Herrn Kluge, ohne bis heute einer Zeile der Antwort gewürdigt worden zu sein. So kann dem Sortimenter einer Bagatelle wegen eine besonders geschätzte Kundschaft verloren gehen. Warum Herr Kluge uns so behandelt, wissen wir nicht; wir können nur annehmen, daß er lieber direkt ans Publikum liefern will. Bremen, 27. Dezember 1906. Rühle L Schlenker. * ') Stimmt! Red. d. Börsenbl.