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MchfW ObMmg. Amts- und Anzeigeblatt für das Königs. Gerichtsamt nnd den Stadtrath zn Schandan und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Sächsische Elb-Jcitung" crschctul Mittivoch und Sonnabcud und IN durch alle Poilaufluliin, sowie durch die Erpcblticn dieses VlatleS kür I« Nur. vicriel- jährlich zu bezlehen. — Inscratc siir das Mlttwochsblatt werden bis Dicnstag früh !> Ilhr, siir bas SonuubeudSbluii lrätestenS bis Freitag früh I> Uhr er- betcn; später ctngcbendc Inserate löuueu erst in der darauf folgenden Nummer Ausnahme finden. — Auswärts werden Inserate siir die Elbzeiiung angenornmen In -Hvhn- stcin bei Hrn. Hesse, in Dresden in den Annonccn-Bureaur der Herren W. Saalbach nnd M. Nuschplcr, uud Haalen sieiII L Vogler II. -H. EhaIcr In Leipzig, -M 70. Schandau, Sonnabend, den 2. September 1871. Tnqcs-Chronik des deutsch-französischen Krieges 1871. (Schluß). 2l. April. Nene Erectiliv-Eommisfion der Com- niune: Clüseret für Krieg, Jourvc für Finanzen, Grvitffci für Auswärtiges, Nigäull für Sicherheit. 23. April, Die Commune verlangt von der Baus 8 Millionen Francs. 21. April. Erster Wink Bismarcks anS dem Reichstage nach Versailles wegen Säumigkeit in Erfüllung der Stipulationen. — In Paris zählt inan 500 Barrikaden. 25. April. Waffenstillstand zwischen Versaillern uud den Parisern zur Auswanderung der Bewoh- ner von Neuiltp. — Gambetta kehrt aus Spanien nach Frankreich zurück. 27. April. Generäl v. Fabrice macht bei der Eonnuune Vorstellungen für daä bedrohte heben deö Erzbischof Darbop und Eluseret giebt die besten Zu sagen. 28. April. Die EomMline belegt die Eisenbahnen mit 2 Millionen Stenern. 20. April. Die Pariser Freimaurer versuchen vergeblich einen AuSglcich zwischen Versailles und Paris. 30. April. Die Jtifurgemengarnison verläst, ohne Befehl das zerschossene Jssp. l. Mai. Deutsches Fricdensfest in der Turn halle von London; Mar Müllers Rede. — Eluseret wird ab- und Rossel wird eingesetzt. — Dclcgirie der Eommunc erbrechen die Staaiökaffe, entnehmen 4 Millionen Utid — verlieren eine unterwegs. 2. Mai. Zweiter Wink Bismarcks an die Ver sailler bei Bcralhnug des Gesetzes über die Vereinig- mig Clsaß-LolhringenS mit Deutschland. — Die Cvmmune seht einen Wohlfahrtsausschuß von 5 Mitgliedern ein. Jssp wird von Neuem beseht. Bewaffnung der „Bürgerinnen" im Sladlhause. 3. Mai. Frankreich bezahlt die 10 Millionen rückständiger VerpflegungSgrldcr. 0. Mai. Bismarck trifft zu einer Besprechung mit JuleS Favre und dem Finanzministcr Poupcr- Qäcrticr in Frankfurt ein. — Die Eommunc dc- crctirl die Zerstörung der Sühneeapelle für Ludwig XVI.; neue Priestervcrhaftungen; die Kirchen wer den geplündert und zu Elubsihungen verwendet. 8. Mai. Kaiser Wilhelm empfängt den beglück wünschenden außerordcntlichcn Botschafter des Sul tans. — WrobleSli übernimmt daS Commanoo über die Jnsurgententruppen auf dem rechten Seincufer. Fort Jssp wird gänzlich geräumt und nur Braun« wein mit TabakSaufgust darin gelassen. 0. Mai. Eröffnung der I. sächsischen Landcö- spnodc (Schluß 8. Juni). 10. Mai. Dcr definitive Friede wird in Frank furt unterzeichnet. (Die Elsaß-Lothringer Bahnen, nahezu 100 Meilen, werden mit 300 Millionen Franco entschädigt). — Rossel reicht seine Entlas sung ein; der Wohlfahrtsausschuß erklärt sich in Permanenz. 11. Mai. DclrScluzc wird Delegirter deS Kriegs. — Der Wohlfahrtsausschuß decrttirt, Thicr'S Haus dem Erdboden glcichzumachen (auögeführl am 13.). 13. Mai. Im Reichstage beginnt die Verhand lung über das Gesetz der Pcnsionirung nno llnter- stühung der Krieger und ihrer Angehörigen (Eapi- talbcdarf von mehr als 200 Millionen Thlr.). — Dcr König von Baiern stiftet daü Verdicnstlrenz für Krankenpflege im Kriege. 15. Mai. DaS Hauptquartier deö Kronprinzen von Sachsen geht von Eompicgne nach Margencp. — Der Palast Lurcmburg wird von Insurgenten- balaillonen beseht. 16. Mai. Die Vcndüntesäule wird von den In- genieuren dcr Jnsnrgcnten gestürzt und zerfällt in 3 Stücke. 17. Mai. Die Commune instruin Nigault zu Repressalien an den Gefangenen; die Vorräthc an Pctrolemn werden vsfiziel ausgenommen. Erplosion der Paironenfabrik auf dem MarSfelde. 18. Mai. Die Nationalversammlung in Ver sailles nimmt den in Frankfurt geschlossenen Friedens- vertrag an. 10. Mai. Die Negicrnng bewilligt Straßburg 10 Millionen Francs zum Wiederaufbau, dem üb rigen Elsaß 40 Millionen. — Dic Kirche Notre Dame des VicioireS wird geplündert, ebenso dic DrcifaltigkcitS- und andcrc Kirchcn. DaS Nächcr- corpS „FlonrenS" vollführt alle Verhaftungen und Requisitionen. 20. Mai. Lchte FricdenSconferenz zwischen Bis marck und JuleS Favrc in Frankfurt. — Mortier beantragt dic Abschaffung allcs GottcSdicnsteS. Dcr flüchtig!- Rochcfort wird in Meaur vcrhastei. 22. Mai. Dic prcnstischc Gardc tritt den Rück marsch anS Frankreich an. — 80,000 Mann Bcr- saillcr dringen biS zum Triumphbogen und zum Trocadcro vor; Erplosion und Feuersbrunst im Gc- ncralstabSgcbäurc. 24. Mai. Der Louvrc und dic Tnilcrien stehen in Brand, außer ihnen daö Finanz- nnd daö Mari- neministcrium, das Palaiö der Ehrenlegion, daü Elpsäc Boiirbon und 200 Privathänscr. Pctroleuin- bcinben. Die PctroleuscS. Erzbischog Darbop und 63 andere Geiseln in La Noquctic süsilirt. ThierS erklärt in der Nationalversammlung die Insurrektion für bcsiegl. 25. Mai. Bebel macht sich im Reichstage zum Anwalt dcr Eommunc. Vcrstimmung zwischen Bis marck und dem Reichstage. 26. Mai. Fauburg St. Antoine wird genommen, dic Insurgenten fast nur noch auf Bcllcvillc beschränkt. 27. Mai. Dic lchtcn Nebcrrcstc der Aufstän dischen im Fort Vincennes übergeben sich. — Im Ganzen gegen 25,000 gefangene Jnsnrgentcn. Bei den Gefallenen, deren man 50,000 schäht, findet man ausdrückliche Brandstistungübefehle mit dein Siegel deü EentralcomitceS. 1. Juni. Dic Hälftc dcS Königl. Sächs. Ar- mcccvrps (23. Division) tritt den Rückmarsch in dir Hcimath an. — Moltle in Straßburg. 3. Juni. Versöhnung im Reichstage. 4, Juni. Hesscn-Darmstadt schließt Vic Militär- convention ab. — Gesamnueinnahmc deö EomitccS dcr dcutschcn Pflegcvcrcinc 4,247,000 Thlr. 6. Juni. Dic Stiftung dcr Kricgödcnkmünzc wird im Rcichüanzcigcr veröffcntlicht. — Bundcö- cvmmissär Hauptm. v. Plöh wirbelt im Reichstage Viel Stand auf durch Behauptung eines Untcrschic- deS zwischen dein Ehrgcfüblc dcr Offizicrc »iid dcm dcr Soldatcn. — Miiiistcrwcchscl in VcrsailteS. 7. Juni. Das Schwurgcricht in Zürich vcrur- Ihcilt 35 Angeklagte im Turnhallc-Proccß. — Ob- sequicn für den Erzbischof Darbop in Nvtrc Dame. 8. Jnni. Dic Nationalversammlung in Ver- saillcS hebt dic VcrbannungSgcsehc auf. — Kaiser Aleranbcr in Berlin. 10. Jnni. Dcp Kronprinz von Sachsen trifft ans Frankreich in Dresden, ein. >2. Juni. Dic Ministericn nehmen wieder ihren Sih in Paris; auch fangen dic höheren Schulen ihren Unterricht wieder an. 13. Juni. DaS MililärpcnsionSgcsch wird bei- nahe einstimmig bewilligt. 14. Jnni. Trochu macht in dcr Nationalvcr- sammtnng den Dcutschcn dcn Vorwnrf, daß sic Pa ris schlecht bombardirt und Schuld an dcr Eommunc hätten. 15. Juni. DaS DotaiionSgeseh wird angrnom- men (Bismarck kriegt Nichts davon, aber de» Sach senwald) und der erste deutsche Reichstag geschlossen (87 SihungStage). 16. Juni. Der Siegeseinzug mit der Ent- hüllungöfcier in Berlin. Prinz Friedrich Karl, dcr Kronprinz von Preußcn, dcr Kronprinz von Sachscn und der Großherzog von Mecklenburg werden die Generalinspccteure der 4 Armeeinspectioncn. Graf Moltke wird Gcncralfeldmarschall. Gablenz in Ber lin, vom Kaiser geschickt. — Dcr Papst feiert scin 25jährigcü Jubiläum. 17. Juni. Dic Norddcutschc Armcc Halle im ver- gangencn Kriege an Tobten l 167 Offiziere und 3008 Unteroffiziere, an Verwundeten 15,244 Offiziere und 65,552 Unteroffiziere und Soldaten, an Vermißten circa 2000 Mann. 18 Juni. Allgemeines kirchliches FriedenSdankfest. 10. Juni, Prinz Georg von Sachsen lehrt zur Armee zurück. 21. Juni. Dic Nationalversammlung decreiirt auSwandcrndcn Elsässern Landstrecken in Algerien. 22. Juni. Eisenbahnunglück pommerscher Trup pen bei Zschorlau. — Dcr französische Gesandte Gabriac in Berlin. 23. Juni. Antonelli mißbilligt daS Verhallen der Klerikalen im Reichstage. 24. Juni. Der Belagerungszustand in Algerien aufgehoben. 27. Juni. Nach Auflösung der Truppenverbändc treten sämmtlichc auf französischem Boden stehenden deutschen Truppen in Einen Trnppcnvcrband alü „OccupationSarmcc in Frankreich." — Dcr crstc Zug bcr zurückkchrendcn 23. Division (K. Sachscn) trifft in Leipzig ein. 20. Juni. SicgcScinzug in Slnttgarl. — Groß, artige deutschc Siegesfeier in Chicago. — Kaiser» lichc Amnestie für dic Bewohner von Elsaß-Lothringen in politischen und militärischen Vergehen. — ThierS und Mac Mahon halten große Revue in Long- champS ab. 30. Juni. Präsident Grüvp spricht in dcr Nä- tionalvcrsammlung aus, daß die bcwundcrungSwür- r>gc Armee dic Civilisation gerettet Hai und Frank reich noch immer die große Nation ist. 1. Juli. Einzug der Truppen in Hannover un ter dem Kronprinzen von Preußen. — Nom wird Sih der Negierung von Italien. — Bcnst hält in bcr RcichoraihS-Delegation cinc Ncde, zu dcr ihn fast alle Labinctlc Europa'S beglückwünschen. 2. Juli. Dic Wahlen in Frankreich (cnlschicdcn republikanisch). 3. Juli. Dic französische Negierung trägt 100 Millionen Thaler an Deutschland ab. 6. Juli. Dcr Kronprinz von Preußen zum Be suche in England. — General Lallcmand meldet die Unierwcrfnng dcr mcistcn Kabylcnstämmc. 7. Juli. Dcr Graf v. Chambord behält seine wcißc Fahne. 0. Jnli. Kaiser Wilhelm trifft in EmS ein. 10. Juli. Dic Mcißncr KrciSständc übcrrcichcn dcm Prinzen Georg einen Ehrcndcgcn, nachdem sie dcm Kronprinzen einen silbernen Ehrenschuld votirt. 11. Juli. SicgeScinzug in DrcSdcn. Kronprinz Alben wird Gcncralfeldmarschall (später von glei chem Range auch im russischen Heere). Dic säch sische Armcc hatte im vrrgangcncn Kricge an Todten U5 Offiziere, 1078 Unteroffiziere und Soldaten, an Verwundeten 202 Offizicrc und 4180 Umervssi- zicrc und Soldatcn, an Vcrmißtcn 439 Mann, also ein Sechstel deö Bestandes. 16. Jnli. SicgcScinzug in Münchcn, wozu „Frih" anü England gekommen. Den Schl,iß mache cinc dcr Münchcncr Fcstinschristcni Hieltet Ihr den Feind »Ob« braust'. Wie sah es jetzt tu Deutschland aus!