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Sprache; wir fanden darunter, außer einem französischen und englischen, auch einen in deutscher Sprache (»Tolstois Welt anschauung und Persönlichkeit«, oon Eugen Zabel; Leipzig, E. A. Seemann), und auch in den Bücherverzeichnissen umfaßt ein sehr großer Teil ausschließlich deutsche Litteratur, wie hier denn auch »§raosobe« und »kogsleebs Boolrvorkrsn« reichlich vertreten sind. Auch zu den Anzeigen haben übrigens deutsche Verleger zahlreich beigetragen. Von weiteren Ausländern liegt uns nur ein schwedischer Katalog vor, der aber nicht in das Gebiet der großen allge meinen Kataloge gehört, sondern als eigene Ausgabe einer Sortimentsbuchhandlung anzusprechen ist. Er ist von PH. Lindstedts Universitätsbuchhandlung (A. L O. Schedin) in Lund herausgegeben und hat den Titel: »Den üttsrüro llalwarünLäon 1901« (schmal 80. 33 S.). Ein langer Littcraturbericht zieht sich durch das ganze Buch, von dessen rechten Seiten er die Mehrzahl für sich braucht. Die übrigen Seiten sind mit Bücheranzeigen bedeckt. Der tiefrote Um schlag zeigt in einem schlangenumrahmten Wappenschilds die Eule mit dem Buche. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Unterstützung wissenschaftlicher Arbeit. — Das hier schon erwähnte Schreiben, das der Reichskanzler an die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen zu deren Jubiläum gerichtet hat, hat folgenden Wortlaut: -Berlin, den 7. November 1901. -Der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften sende ich zu dem festlichen Tage, an welchem sie, eng verschwistert mit der Georgia Augusta, von der Höhe erfreulichen Schaffens auf andert halb Jahrhunderte ihrer an großen Erinnerungen reichen Ent wickelung zurückblickt, meine besten Glückwünsche für ihr Blühen und Gedeihen. Zur besonderen Freude gereicht es mir, hieran die Mitteilung knüpfen zu können, daß der von der Gesellschaft in Angriff genommenen Sammlung und Herausgabe der älteren Papsturkunden, für welche Se. Eminenz der Kardinal Kopp in dankenswertester Weise einen Zuschuß von 15 000 ^ zur Ver fügung gestellt hat, der gleiche Betrag aus Reichsmitteln in Anerkennung der hohen Bedeutung des Unternehmens zunächst für das Rechnungsjahr 1902 gesichert ist. (gez.) v. Bülow.- Aus Rußland. — In Ergänzung unserer Reihe von Be richten -Aus Rußland- können wir nicht unterlassen, ein Werk zu nennen, von dem wir soeben die erste Lieferung zu Gesicht be kommen haben. Es ist dies ein Galerie-Werk, "die -Moskauer städtische Tretjakoff-Galerie-, die im Verlage von Großmann L Knobel in Moskau eben zu erscheinen begonnen hat. Da cs wohl das erste Unternehmen seiner Art in Rußland ist, so hat, wie wir hören, die noch nicht lange eröffnete Subskription bis jetzt schon einen Erfolg gehabt, wie dies wohl bei noch keinem Helio- gravüren-Werk der Fall gewesen ist. Es beweist dies, daß auch in dem großen russischen Reiche das Interesse für die Kunst, be sonders für die russische, beim großen Publikum erwacht ist. Das Werk har ein Format von 52x40'/2 om und bringt in 36 monatlich erscheinenden Lieferungen 72 Heliogravüren, ca. 40 Bogen Text und über 300 Autotypien. Die Redaktion und den Text hat einer der Direktoren der Galerie, I. S. Ostrouchoff, übernommen. Der Text ist nicht nur eine Beschreibung der Bilder, sondern eine vollstän dige Geschichte der russischen Malerei von ihren Anfängen, meist Heiligenbildern, bis zur Neuzeit. Die Galerie ist von den Brüdern P. und S. Tretjakoff gegründet, die ihr ganzes großes Vermögen dazu benutzt haben, nur russische Bilder anzukaufen, so daß die Sammlung jetzt aus etwa 2300 Nummern besteht, die ein vollständiges Bild der russischen Kunst geben. Nach dem Tode der Brüder Tretjakoff ging die Galerie im Jahre 1892 durch Vermächtnis in den Besitz der Stadt Moskau über, die jährlich große Summen aufwendct, neue Bilder anzukausen. Die Galerie ist die bedeutendste und reichhaltigste Sammlung moderner russischer Gemälde und erfreut sich bei den Russen einer großen Popularität; von den Moskowitern wird sie geradezu verehrt. Namen, wie Wercschtschagin, Perow, Schischkin, Poljenoff, Kramskoy, Repin, Makowsky, Wasnetsoff, Surckoff u. a. sind besonders reichhaltig vertreten. Da auch außerhalb Rußlands Interesse für die neu erwachte russische Kunst besteht, so wird die Verlagshandlung auch eine deutsche, französische und englische Ausgabe des Werkes veran stalten. Der Preis ist niedrig gestellt; er beträgt für die Liefe rung 2 Rubel (monatlich), also 72 Rubel für das ganze Werk. Interessant für uns Deutsche ist, daß dies rein russische Werk von Deutschen angefertigt wird. Die Aufnahmen sind von einem zu diesem Zweck nach Moskau gekommenen Wiener Pbotographen gemacht, die Heliogravüren werden bei der Gesellschaft für ver vielfältigende Kunst in Wien hergestellt, die Autotypien stammen aus der Anstalt von Angerer L Göschl in Wien, und den Druck des Textes besorgt die Offizin von F. A. Brockhaus in Leipzig. Die Heliogravüren werden auf China-Papier gedruckt, der Text auf feinstem Kunstdruckpapier, das gleichfalls deutsches Fabrikat ist. Die Zeichnung der Mappe stammt von dem berühmten russischen Künstler Wasnetsoff. Aus dem Antiquariat.— Aus dem Nachlaß eines adligen Bibliophilen in Oberitalien erwarb dieser Tage die Firma Loescher L Co. in Rom eine wertvolle Sammlung -Aldinen-. Es sind etwa 120 Bände aus den Jahren 1497—1530, worunter mehrere Inkunabeln und Folio-Ausgaben (Ismblioltus 1497; llstrov. vot. 1499; 8. Ostsrins äs, 8isos 1500; Lsmbo, ^solsvi 1503, Exemplar mit der äußerst seltenen Widmung an Lucrezia Borgia; klutsrob 1519 re.). Die Bände sind größtenteils vor züglich erhalten; einige davon haben interessanten gleichzeitigen Einband. Monumentalausgabe der -Nibelungen-. — Wie uns Herr I. A. Stargardt in Berlin mitteilt, kommen häufige Anfragen der Herren Sortimenter über die in der Reichsdruckerei in Vorbereitung befindliche Monumental-Ausgabe der «Nibe lungen-, illustriert von Joseph Sattler, an die Reichsdruckerei, statt an ihn, dessen Firma einzig und allein die Verlagsstelle für dieses Werk ist und an die alle Anfragen zu richten sind. Das Werk wird voraussichtlich erst im Herbst 1902 vollendet sein, auch wird erst dann ein illustrierter Prospekt zur Versendung kommen. Wir verweisen auf frühere Anzeigen im Börsenblatt, u. a. in Nr. 203 vom 1. September 1900. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Vsrrsioüvis äsr Lünstlor, vslobs in äsr 2eit vom 1. OIrtobsr 1900 dis 1. Olctodsr 1901 dsi kistro Ost Vsoobio, XusstslluvA kür Luvst sllsr Lrt unä 2sit (Ind. Lväisss Lisobsr) in dsipeiA, mit IVsrksv vsrtrstsv vsrsv. I. Ölgsmsläo. II. Lsstslls. III. Lqusrslls. IV. 2siodnun^sv. V. Orspdilr. VI. ?ls»ti!r. VII. XunstAsrverds. VIII. Lolloirtiv-Lusstolluvgsv. IX. Vsr- lrsuko grösssrsr Original-IVgrlrs. 16". 24 8. in Omsodlsg. Personalnachrichten. Jubiläum. — Herr Viktor Geisler in der k. u. k. Hof- und königlich akademischen Buchhandlung C. Stampfel in Preß- burg feierte vor kurzem sein fünfundzwanzigjährigcs Dienst jubiläum in diesem geachteten Hause. Seine Mitarbeiter erfreuten ihn durch Ucberreichung eines prachtvollen Albums mit den Bild nissen sämtlicher Angestellten der Firma. Der Chef des Hauses gab in ehrender Weise seiner Anerkennung und Dankbarkeit für die treuen, ausgezeichneten Dienste des Jubilars Ausdruck und überreichte ihm ebenfalls ein wertvolles Geschenk. Gestorben. — Am 26. November verschied in Mödling bei Wien nach langem, schweren Leiden Herr Johann Huber, ehe maliger Inhaber der Firma Huber L Lahme in Wien. Der Ver blichene war einer der tüchtigsten Buchhändler Oesterreichs, dem es durch rastlosen Fleiß und große Geschäftskenntnisse gelang, sich zu der ansehnlichen Stellung, die er im Leben inne halte, empor- zuarbeiten. Seine große Liebenswürdigkeit und strenge Rechtlich keit erwarben ihm nicht nur unter den Kollegen, sondern auch im Kundenkreise zahlreiche Freunde, die sein Hinscheiden aufrichtig bedauern werden. Seinem Personal war er stets ein gütiger und rücksichtsvoller Chef und, wo es galt, auch ein hilfsbereiter Freund. Friede seiner Asche! Ehre seinein Angedenken! I. Iläl (Oest.-ung. Buchh.-Corr.) (Sp rechscial.) Kontrollkassen. (Vergl. Nr. 277, 280, 283 d. Bl.) VI. Seit drei Jahren benutze ich eine Kasse der -lös klstioosi Ossd ksgistsr Oompsvz?, Berlin- (Vertreter H. Menkhoff in Stutt gart) zu meiner vollsten Zufriedenheit. Die Kasse hat während dieses Zeitraums noch nie versagt und kostet je nach der Aus stattung 40 bis 60 während die von anderer Seite empfohlenen Kassen meines Erinnerns bedeutend teurer sind. Für mittlere und kleine Sortimente ist sie völlig ausreichend. Ludwigsburg. Hermann Aigner.