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Dem Jahresbericht der Direkzion der Mecklenburgischen Eisenbahn-Gesell schaft an die Generalversammlung der Akzionäre am 11. Mai 1861 entnehmen wir das Folgende. Die im letzten Jahresberichte ausgesprochene Hoffnung, daß das Jahr 1859 als ein ungünstiges vereinzelt stehen bleiben werde, ist in Ansehung des Jahres 1860 in Erfüllung gegangen, in welchem namentlich die Personcnsrequenz keine so nachtheiligen Einflüsse zu erdulden hatte, wie im Vorjahre, und demgemäß in der Zahl der beförderten Personen eine Zunahme von 32,465 gegen 1859 und um 6356 gegen 1858 ergibt. Die ganze Betriebs-Einnahme des Jahres 1860 übersteigt die des Vorjahres nm 38,298 Thlr. Die Einnahme pro Meile Bahnlängc ist von 12,806 Thlr. im Jahr 1851 auf 22,881 Thlr. in 1860 gestiegen. Die etatmäßigen Betriebsausgaben haben im Ganzen 31,476 Thlr. weniger betragen als der Voranschlag enthält, wobei besonders die Ersparung an der Lokomotivenheizung ins Gewicht fällt, welche der Einführung derStein- kohlenfeuerung zuzuschreiben ist. Das konsumirte Fouerungsmatceiat kostete 12.81 Sgr. pro Ztr. für Cokes und 9.08 Sgr. pro Ztr. für Steinkohlen. Die Ergebnisse des Betriebs überhaupt sind in Nachstehendem übersichtlich zusammengestellt. 1. Die von Hagenow nach Rostock, Güstrow und Wismar führende Mecklen burgische Bahn ist 19.3 Meilen lang, seit 13. Mai 1850 in ihrer ganzen Länge im Betrieb und hat im Ganzen 6,298,000 Thlr., pro Meile Bahnlängc 326,829 Thlr. gekostet. Von dem Anlagekapital bestehen 4,350,000 Thlr. in Stamm- Akzien, der Rest in Prioritäts-Obligazionen. 2. Transportmittel sind vorhanden: Lokomotiven 24, Tender 24, Perso nenwagen 6räderige 29, 8räderige 9, zusammen 38 mit 1854 Plätzen (15.07 auf die Achse); Lastwagen (4-, 6- und 8räderige) 262 mit einer Gesammtladungs- fähigkeit von 34,540 Ztr. 3. Die Lokomotiven haben überhaupt zurückgelegt 56,266 Meilen, davon Nutzmeilen 52,805. Die durchschnittliche Stärke der Personenzüge war 23, der gemischten Züge 45, der Güterzüge 63 Achsen. An Brennmaterial ist pro Nutzmeile verbraucht: Holz (zum Anheizen) 0.37 Kubikfuß, Cokes 83.69 Pfd. oder Steinkohlen 128.75 Pfd-, an Cokes und Steinkohlen pro Achsmeile 3.04 Pfd. Zum Putzen und Schmieren der Lokomotiven ist an Oel und Talg ver braucht pro Nutzmeile 0.19 Pfd. und die Kosten für das Schmieren und Putzen der Lokomotiven betragen 1.74 Sgr. Die Kosten für die Heizung der Lokomotiven im Dienst, der Reservema schinen, der Vorwärmer w. betragen pro Rutzmeile 13.03 Sgr.; die Rcparatur- kosten betragen pro Nutzmeile 7.75 Sgr., pro Lokomotivmeile 7.27 Sgr. 4. Die auf eigener Bahn von eigenen und fremden Personenwagen zu rückgelegten Achsmcilen betragen zusammen 516,222, pro Bahnmeilc 26,747: die auf eigener Bahn von eigenen und fremden Lastwagen zurückgelegten Achs meilen betragen 986,240, pro Bahnmeilc 51,101. Die größte von einer eisernen Achse zurückgelegte Meilenzahl ist 34,819. Die Kosten des Schmier- «ud Putzmatcrials sämmtlichcr Wagen betragen pro Nutzmeile 0.3 Sgr. Die Kosten für das Schmieren der bewegten Wagen betragen pro 100 Achsmeilen 1.02 Sgr. und incl. Löhne an die Schmierer 3.32 Sgr. Die Reparaturkosten der Personenwagen betragen pro Achsmeile 0.4 Sgr., der Güter- rc. Wagen 0.22 Sgr., der sämmtlichen Wagen 0.27 Sgr. 5. Die Anzahl der beförderten Personen war: 1. Klasse .... 3,112 1.09 Proz. 2 89,707 31.36 „ 3 193,240 - 67.55 „ überhaupt .... 286,059 — 100 Proz. Das Gewicht der beförderten Güter jeder Art 2,167,245 Ztr. neben 114,236 Ztr. Dienstgüter. An Meilen haben durchschnittlich durchfahren jede Person 5.7, jeder Ztr. Gut 7.86 Meilen. Auf eine (d. h. jede) Meile Bahnlänge sind durchschnittlich gefördert: Personen 84,528, Güter 882,937 Ztr. Durchschnittlich war jede bewegte Personenwagen-Achse besetzt mit 3.16 Personen und jede bewegte Lastwagen-Achse beladen mit 20.81 Ztr. Eingebracht hat durchschnittlich jede Person 20.97 Sgr., jcderZtr. Gut 2.83 Sgr. Pro Person und Meile macht dieß 3.68 Sgr., pro Ztr. Gut und Meile 4.32 Pf., für jede eine Meile weit bewegte Personenwagen-Achse sind 11.62 Sgr., und für jede eine Meile weit bewegte Lastwagen-Achse 7.68 Sgr. eingekommen. 6. Die Einnahmen waren: im Ganzen pro Bahnmeile pro Nutzmeile im Personenverkehr . . 207,161 Thlr. 10,734 Thlr. 3.92 Thlr. im Güterverkehr . . . 234,436 „ 12,147 „ 4.44 „ aus sonstigen Quellen . 18,477 „ 987 „ 0.35 „ Summe aller Einnahmen 460.074 TLir »3 ».4» TL», ti.7» THI7 7. Die Betriebsausgaben waren: im Ganzen pro Bahnm. pro Nutzm. Für die allgem. Verwaltung 21,510Thlr. 10.05Proz. 1115Thlr. 0.41THK. „ „ Bahnverwaltung . 74,232 „ -- 34.70 „ 3846 „ 1.40 „ „ „ Transportverwalt. 118,195 „ - 55.25 „ 6124 „ 2.24 „ Sämmtl. Ausgaben betragen 213,937 Thlr.-- 100 Proz. 11085 Thlr. 4.05 Thlr? 8. Der Uebcrschuß beträgt überhaupt 246,137 Thlr., pro Bahnmelle 12,753 Thlr., pro Nutzmcile 4.66 Thlr. und in Prozenten des Anlagekapitals 3.91. Der Uebcrschuß ist verwendet: zur Verzinsung und Amortisazion der An leihen mit 93,431 Thlr., zu Zinsen und Dividenden für die Stamm-Akzien (2.125 Proz.) mit 92,438 Thlr., zur Einlage in den Reservefond mit 10,875 Thlr., in den Erneucrungsfond mit 46,000 Thlr., Zuschuß zum Bcamten- Pensionsfond 800 Thlr. 9. Der Bestand des Reservefonds ist am Schlüsse des Jahres 48,071 Thlr., des Erneucrungsfonds 69,720 Thlr. 10. Der Stand der Beamten-Pensions- und Untcrstützungskaffe ist am Schluß des Jahres 37,498 Thlr., die Zahl der Betheiligten 107 Personen, wovon 3 im Jahre 1860 eigentliche Pensionen erhielten. II. Holsteinische Bahnen. Hierüber enthalt der Geschäftsbericht der Direkzion der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft für das Jahr 1860 folgende Angaben. Seit der Eröffnung der Altona-Kieler Bahn am 18. September 1844 ist mit dem Ende des Jahres 1860 das 16. volle Betriebsjahr verflossen. Der Personenverkehr hat in diesem Zeitraum von 372,182 in 1845 auf 479,402 Personen in 1860, die Einnahme vom Personenverkehr von 169,418 Thlr. auf 232,400 Thlr. sich erhöht. Der Güterverkehr betrug in 1845 . . 1,219,980 Ztr., in 1847 . . 2,349,282 Ztr. mit 229,276 Thlr. Einnahme, während er in 1860 eine Höhe von 3,300,025 Ztr. mit 360,353 Thlr. erreichte. Was die finan ziellen Verhältnisse des Unternehmens anbetrifft, so waren die Erwartungen an fänglich sehr gering. Das Unternehmen konnte überhaupt nur zu Stande kommen durch die Gunst, welche der verstorbene König Christian VNI. demselben angedeihen ließ. Der Staat bctheiligte sich mit 5000 Akzicn, ferner die Stadt Altona mit 4000 Akzien und die Stadt Kiel mit 3000 Akzien, so daß von den