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Im Durchschnitt wurden zurückgclegt: von einer Personenwagenachse 19,064, von einer Güterwagenachse 13,340 Kilometer. Von Wagen fremder Bahnverwaltungen haben im Berichtsjahre Personen wagen 1,134,754, Güterwagen 4,636,704, zusammen 5,771,458 Achsenkilometer auf der Rordostbahn zurückgelegt. Für die Personen- und Güterwagen sind an Schmicrmaterial 18,144 Psd. im Werthbetrage von 9734.64 Fr. verwendet worden. Dieß macht für einen Achscnkilomcter 0.051 Cts. Mit 1 Pfund Schmiere wurden 1042.26 Achsen kilometer zurückgelegt. Für Unterhalt und Reparatur der Personen- und Güterwagen wurden, ausschließlich der Provisionszuschläge der Werkstätte, verausgabt: im Ganzen 115,084.80 Fr., pro Achsenkilometer 0.58 Cts. Nachdem die angeordneten Versuche mit sogenannten Schalengußrädern ein günstiges Resultat erwiesen hatten, wurden im Laufe des Berichtsjahres größere Anschaffungen von solchen Rädern (bei Ganz in Ofen) gemacht, da sie bedeutend wohlfeiler sind als alle andern Räder und bei aufmerksamer Behandlung der selben in ökonomischer Beziehung namhafte Ersparnisse erzielt werden. Die Gcsammt-Ausgabe des Bahnbetriebs auf der ganzen Bahnlänge von 178 Kilometern beträgt auf einen Bahnkilometcr 9613.02 Fr., auf einen Loko- motiv-Kilometer 2.38 Fr., auf einen Achsen-Kilometer 8.72 Cts. Die Zahl der Angestellten der Nordostbahn war in 1860 bei der allge meinen Verwaltung 53, Bahnunterhaltung 251, beim Erpedizions- und Trans portdienst 448, beim Fahrdienst 120, im Ganzen 872 Angestellte (ausschließlich der Werkstätte-Arbeitcr). Auf einen Kilometer kamen am Schluffe des Be richtsjahres 4.89 Angestellte. Die Vergleichung der Einnahmen und Ausgaben ergibt folgendes Resultat: Einnahmen 4,509,482.70 Fr. Ausgaben 1,711,117.18 „ Reinertrag 2,798,365.52 Fr. Der Reinertrag beträgt von der Bruttoeinnahme 62.05 Proz. Ferner: pro Bahnkilometer . . 15,721.15 Fr. „ Lokomotivkilometer . 3.89 „ „ Wagenachsenkilomcter 14.25 Cts. DampfschiffahrtS-Betrieb der Schweizerischen Nordostbahn- Gesellschaft. Dem Geschäftsbericht der Direkzion für die Generalversammlung vom 30. April ist Nachstehendes zu entnehmen. Im Jahr 1860 war das Ergebniß des Dampfschiffahrts-Betriebs auf dem Bodensee: Gesammteinnahme 269,210 Fr. Gesammtausgabc 195,378 „ Reinertrag 73,832 Fr. Die Einnahmen vom Personentransport betrugen 112,066 Fr. oder 41.6 Proz. der Gesammteinnahme. Dafür sind befördert worden in 1. Klaffe 21,953, in 2. Klaffe 57,319 Personen, zusammen 79,272 Personen. Die Einnahme vom Güterverkehr betrug 123,304 Fr. oder 45.8 Proz. des Gesammtertrags; befördert wurden Güter aller Art 412,712, und Getreide 153,294, zusammen 566,006 Ztr. Von sämmtlichen Booten wurden im Ganzen in 5506 Zeitstunden 18,513.8 Schweizerstunden oder 88,868 Kilometer, somit in einer Zeitstunde 16.14 Kilo meter, znrückgelegt. Der Verbrauch an Brennmaterial war: 173,844 Kubikfuß Nadelscheiter, 12,960 Kubikfuß Nadelprügel, 32,904 Kubikfuß Brennholz, 4935 Zentner Bregenzer Braunkohlen, 24,162 Ztr. Steinkohlen, mit einem Kostenauf wande von 99,453 Fr. — Drückt man im Verhältniß des Wärmeeffektes sämmt- liche Brennmaterialien in Steinkohlenquantitäten aus, indem man 1 Knbikfuß Nadelscheiter — 10 Pfd. Steinkohlen, 1 Kubiksuß Nadelprügel — 8 Psd. Stein kohlen, 1 Kubikfuß Buchenholz — 12 Psd. Steinkohlen, 16 Pfd. Bregenzer Braunkohlen — 10 Pfd. Steinkohlen setzt, so kommt der ganze Materialver brauch einer Quantität von 49,676.70 Zentnern Steinkohlen gleich. Hierin sind jedoch auch die Anhcizungen mit 1905.80 Ztr. Kohlen inbegriffen. An Schmiermatcrial wurden 4560 Pfd. Oel und Talg verwendet, mit einem Geldaufwand von 2930 Fr. Die Rcparaturkosten der Dampsboote und Schleppschiffe so wie der übrigen Requisiten betrugen 11,072 Fr. Der durchschnittliche Materialverbrauch und die Reparaturkosten betragen pro Fahrkilomcter: für Brennmaterial 1.119 Fr. ,, Schmiermatcrial 0. 33 „ „ Reparaturen 0. 86 „ zusammen 1.238 Fr. Der erzielte Nettoertrag repräsentirt, wenn von der Abrechnung einer Quote zu Gunsten des Reservefonds abgesehen wird, einen Zins von 8'/, Proz. deS in diesem Zweige der Unternehmung engagirten Kapitals. Es ist dieses Re sultat das günstigste, das seit dem Bestände der Dampfbootuntcrnehmung, welche übrigens wesentlich als eine Hülfsanstalt der Bahnunternehmung betrachtet wird, erzielt worden ist. Die Assekuranzsumme für die Transportgüter betrug im Jahre 1860 180,000 Fr. Im Bestand der Schiffe ist keine Veränderung eingetreten. Derselbe be trägt 6 Dampfboote, zusammen mit 305 Pferdekräften, und 4 Schleppboote. Der Personalbestand der Dampfbootverwaltung war am Schluffe des Be richtsjahres 41 Angestellte. I e i t u n g. Inland. Württemberg. — Im Jahre 1859 sind in Württemberg 30 Dampf maschinen mit 214"/, Pferdekrästen neu aufgestellt worden. Diese Maschinen werden zu folgenden Zwecken verwendet: Maschinen Pferdekräfte Maschinenbau 3 ... 14 Hochbau, Brückenbau 3 ... 26 Säg- und Mahlmühlen 3 ... 35 Cementfabrikazion 1 . . . 7 Chemische Fabrikate 2 . . . 6 Gerberei 1 . . . 6 Zucker, Stärke, Kaffeesurrogat ... 3 ... 20 Spinnerei, Zwirnerei, Weberei, Appetur 6 ... 30 Papierfabrikazion 1...15 verschiedene Zwecke 7 ... 55^/, Durch diesen Zuwachs stieg die Gesammtzahl der Dampfmaschinen in Württemberg am Ende des Jahres 1859 auf 262 mit einer Gesammtkraft von 3364 P'/, Pferden. (Gewerbeblatt aus Württemberg.) Bayern. — In der 25. Sitzung der Kammer der Abgeordneten am 29. April fand die Vorlage eines Gesetzesentwurfs bezüglich der Vervollständi gung und Ausdehnung der bayerischen Eisenbahnen mit folgende» einleitenden Bemerkungen statt: Der Entwurf hat einerseits die Erbauung neuer wichtiger Eisenbahnlinien auf Staatskosten, andererseits die Herstellung eines Doppelge- leiseS auf mehreren Strecken der bereits bestehenden Eisenbahnen und endlich die Verwendung der Erübrigungen an den früheren Eisenbahnkrediten zum Ge genstand. Alle Eisenbahnen, welche nach den bisherigen Beschlüssen auf Staats kosten zu erbauen waren, sind bekanntlich vollendet und dem Betrieb übergeben. Die Ostbahnen gehen der Vollendung entgegen, und auch jene Zweigbahnen, welche erbaut wurden in Folge der Pachtung des Betriebs von Seiten der Staatsbahnvcrwaltung, sind demnächst alle im Betrieb. Es ist hiemit bereits vieles geschehen, aber noch nicht alles erreicht waS als wünschenswerth erscheint; es bestehen vielmehr in den Bayern durchziehenden Eisenbahnnetzen noch fühl bare Lücken, welche baldigste Ausfüllung im Interesse des Landes erheischen. Andererseits haben die Vortheilc, welche die hergestellten Eisenbahnen in jene Gegenden brachten die sie durchziehen, auch in andern Landestheilen das rege Verlangen erweckt, in gleicher Weis« bedacht zu werden. Die K. Regierung hat in Folge dessen die vielen aufgetauchten Projekte der sorgfältigsten Prüfung unterzogen und ist zu dem Entschluß gelangt, vorbehaltlich der Erbauung noch anderer Bahnen auf Privatkosten unter Zinsgarantie oder unter Pachtung deS Betriebs von Seiten der Staatsbahnverwaltung, zunächst drei Bahnlinien zur Erbauung auf Staatskosten in Vorschlag zu bringen, und zwar: 1) eine Bahn von Ansbach nach Würzburg zur Ausfüllung einer ersichtlichen Lücke und zur Herstellung des kürzesten Schienenwegs von Nordwest nach Süden; der Aufwand hiezu ist auf zwölf Millionen Gulden veranschlagt, einschließlich von zwei Millionen Gulden Betriebskapital; 2) von München nach Ingolstadt zunächst zwar aus militärischen Rücksichten, aber auch mit der Aussicht daß, wenn seiner Zeit die Bahn gegen Norden fortgesetzt wird, dieselbe einen lebhafteren Verkehr ver mitteln werde. Der Aufwand für diese Bahn ist auf acht Millionen veran schlagt. 3) eine Bahn von Nördlingen an die Landesgrenze zum Anschluß an jene Bahn welche Württemberg von Cannstatt aus zu bauen beabsichtigt. Der Aufwand beläuft sich auf eine Million. Außer der Erbauung der gedachten drei Linien bezweckt der Entwurf auch die Ermöglichung der Legung eines doppelten Schienengelcises auf mehreren Strecken der bereits bestehenden .Bahnen und der Geleisevermchrung in den Bahnhöfen; hiesür sind vier Millionen postulirt. Die Sicherheit des Dienstes erheischt bei der stets zunehmenden Große des Ver kehrs eine solche Maßregel dringend : von den 315 Stunden Staatscisenbahnen sind zur Zeit nur beiläustg 8 Stunden mit doppeltem Geleise versehen, cS sollen weitere 35 Stunden in gleicher Weise vervollständigt werden, und es sind dabei