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Sächsische MMung. Amtsblatt für das Königl. Gerichtsamt und de» Stadtrath z» Schandau, sowie für den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Sonnabend, den 23. December erscheint Mittwoch und Sonnabend »nd ist durch die Expedition dieses Blattes fitr 10 NM., durch ^ie,,Sächsische ^lv'^ct » > v Inserate fitr das Mittwochs blatt werden bis Dienstag früh 0 llbr, fitr das Sonn, die P°ü mr 1- Ngr. v srüb N Ubr annenoninicn; spater cingehendc Inserate können erst in der folgenden Nummer Anfnabme finden. — abendSblatt bis ^et st iruv » Hesse Hohnstein, sowie die Annoneen-DurcauS von H. Engler, E. Fort, Sachse »Co. Inserate fiir b>o st^ Vogler in Leipzig, und vaS Annoncen.Bureau von W. Saalbach in Dresden. Zum heiligen Weihnachtsfeste. (Luc. 2, Im Dunkel tief lag Bethlehems Gefilde Und Nacht, sic barg im Schleier die Natur, Der Müden Leid nmwob ein -r.ranmgcmldc, Mit ihm erlosch des Lebens rcgc Spnr; Nnr einsam wacht, dcss' Sehnen Niemand stillte, Der fromme Hirt im Schatten seiner Flur; Er ahnte nicht der Seele hohen Frieden, Nicht, welches Glück die Gottheit ihm beschicken! Er ahnte nicht, daß cwigcö Erbarmen Ein Licht gebar der finstern Gcistcrwclt, Nicht jenen Strahl, die Erde zn erwärmen, So nahe schon dem nieder» Hirtcnzclt; Nicht ahnte er so nah' den Freund der Arinen, Den Stern, der mild des KnmmcrS Nacht erhellt. Doch wnr'S gcschch'n, was er sich oft erkoren: Des Lebens Fürst, er war znr Welt geboren! Noch weilt der Hirt in andachtsvollem Schweigen; Da plötzlich reißt der Wolkcn dichter Flor! Ein Strahlcnmccr sicht er vom Himmel steigen, Und Jnbclsang vernimmt sein trunknes Ohr! In banger Scheu Witt er von dannen weichen; Da dringt der Nuf des Seraphs aus dem Chor: O freue dich! Laß alle Furcht verschwinde»! In Davids Stadt wirst du deu Heiland finden! 1-20). Im Sicgcölicd, in mächt'gcr Chöre Wallen Ertönet laut Jchova's Herrlichkeit! Eiu Sphärcnsang durchdringt der Schöpfung Hallcii, Der dir, o Welt, des Himmels Frieden weiht, Und jener Grnß, des VatcrS Wohlgefallen, Er schwebt herab zmn ird'schcn Strom der Zeit, Auf daß auch wir dcö Höchste» Gnade theilcn, De» Hirte» gleich, zn dem Erlöser cilcn. So kam z» dir ans jenen lichten Räumen, Du Erdcusohn, die Liebe, die beglückt! Dir ward bestimmt, hier eine» Tramu zu träumen, Der jenseits noch die Seele hoch ciitzückt! O denk' daran, wann von den Wcihnachtöbäumcu Die Frcndc strahlt, die Liebe dir geschmückt; Wenn Menschen schon der Kindheit Wonnen schüfe», Wclch' Glück wohnt dann dort an des Thrones Stufen! D'rum Heil der Nacht und hoch sei sie gepriesen, Der sich daö Licht, das himmlische genaht! D'rnm Heil dem Haus, dcss' Herzen sich erschließen, So oft der Herr zu sciucu Th'orcu trat! Dc» Seelen Heil, die sich gctrcn erwiese», Wa»» sic vollbracht dcs Lcbcilö Pilgerpfad! Heil! Heil dem Fest, das Frcndc rings verbreitet! Der Liebe Dank, die uns »ach oben leitet! T. Ein Englisches Ehrenzeugniß über die Deutschen als Auswanderer und Kultur-Verbreiter. Unsere Leser werde» es uns ohnstreitig Dank wissen, wenn wir sie buten, uns einmal auf ein anderes Gebiet zu begleiten als auf das der Politik, ein Gebiet, das des Erfreulichen im deutschen Vaterlande so Wenig darzubietcn vermag. In dem aber, was wir so eben mitzutheilen im Begriff sieben, kann sich jeder gute und achtbare Deutsche wie in einem Spiegelbilde be- schauen mit dem angenehmen Gefühle, auch ein Träger dieses Bildes zu sein. Eins der angesehensten englischen Blauer, ins. besondere durch seinen wissenschaftlichen Werth ausgezeichnet, spricht sich (wir geben jedoch nur das Wesentliche) in'folgender Weise aus. „In Ncuyork landen fortwährend mehr deutsche alS englische und irländische Auswanderer zusammengenommen. In runder Zahl lande» alljährlich in Ncupork 130,000 Deutsche, dagegen nur 60,000 Engländer und eben so viel Irländer. So erhalten die Vereinigten Staaten einen Zuwachs neuer Ankömm. linge, von denen nur Einer von je vier der alten Nasse (Eng. ländcr) angehört, welche noch die herrschende in Amerika ist, und von welcher bas Gesetz, die Religion und die Verfassung Verrühren. Diese Einwanderung der Deutschen muß eines Ta- geö eme höchst bedeutende Wirkung äußern, sowohl auf daS Land ihrer Einwanderung als auf das ihres Auszuges. Diese deutsche Auswanderung ist aber nur ein Theil eines großen Ganzen. Ueberall aus dem Erdkreise bahnen sich Deutsche ihren Weg. Bereits ist ein Theil dcö hinieriudischen Handels in die Hände der Deutschen gefallen, so daß cs nöthig geworden ist, Mittelpunkte (Handelsconsulate) zum Schutz ihrer Interessen zu schaffen. Auf allen Punkten Südamerikas (Brasilien, Chile, Mexiko, Buenos und Ayres) wissen sich die Deutschen einzu- drängen und machen ihren älteren Rivalen erfolgreiche Concur- renz. Sic sind nicht anmaßcnv odcr ehrgeizig und eben weil sie sich bescheiden und klein anfangc», haben sie Erfolg. Ihre Lebenöbedürfnisse sind viel geringer als die der Engländer und begnügen sich anfänglich mit einer Art Hökergcschäfte. Sie ver stoße» selten gegen die Eingeborenen und halten sich klüglich abseiiö von der Lokalpolitik. So M .sagen zwischen Juden und Christen mitten innestehend, placken sie sich geduldig so fort, ohne Aufsehen zu erregen, bis sie endlich reich werden. Sie tra. gen sich nicht mit großen Träumereien odcr Aussichten und vc» langen nicht darnach, große deutsche Kolonien zu gründen oder ei» Reich anfzubauen, in welchem die Sonne nicht uiitergcht: daö überlassen sie Anderen. Ebenso wollen sie Verfassungen we- der machen, noch abschaffen, lassen sich nicht mit Demagogen ein und wer Präsident dcö Tages ist, läßt sie gleichgiltig. Sie wol-