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Sächsische CldMung. Amtsblatt für das Königl. Geriehtsamt nnd den Stadtrath zu Schandau, sowie für den z« Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend nnd ist durch die ErpcdMon dieses B am-S ur 1« Ngr., durch die Post sttr 12 Ngr. vicricisöhrlich zu beziehen. Inserate fiir das MitiwochSblait werden biö Dienstag früh «> Ubr, ,nr das Sonn- abcndöblatt bis Freitag sriih » Uhr angcnonmicn: später eingehende Inserate tönncii erst in der folgenden Nummer Ai,fnabme stnden - Inserate für die Elbzcituug nehmen an Hr. Hesse in Hohnstein, sowie die Anuoueen-DureauS von H. Engler, E. Fort, Sachse Eo. und Ha äsen stein sk Vogler in Leipzig, und das Annoneen-Burcau von W. Saalbach in Dresden. 12. Mittwoch, den 1«. Februar Hohnstein. Stadtgemeinderath Tages gefchichte. Sachsen. Schandau, 9. Februar. Nachdem bereits vor mehreren Tagen in Folge der andauernd wärmeren Ten," peratur ein Theil des Elbciscö zum Aufbruch und Abgang kam, passirte heute auch das aus der Gegend von Prag und das von der Moldau ganz ruhig hier durch, ohne daß wir dabei ei nen besonders hohen Wafferstand haben; theilwcise ist dasselbe nicht einmal aus dem Ufer getreten. Dresden. Die neueste Nummer der Zeitschrift des sta tistischen Bureaus behandelt in ausführlicher Zusammenstellung die Ergebnisse der am 3. Deccmber 1867 im Königreich Sach sen auögcführtcn Zollvereins- und Nordbundözählung. Ver gleicht man hiernach die Endergebnisse der Zählung am 3. Dc- cember 1867 mit denen der vom Jahre 1855, so crgicbt sich eine Zunahme der Bevölkerung unseres Königreichs von 384,410 Seelen, d. i. 18„z in 12 Jahren. — Se. Majestät der König hat dem scheidenden französi schen Gesandten, Baron Forlh-Nouen, ein Paar kostbare Por- zella».Vasen, Meißner Fabrikat, mit Ansichten von Dresden, alö Andenken an Dresden verehrt. — Diese Woche wird in Berlin die BundcS-Normal-Aich- ungö-Commission zusammcnircten, um über die Feststellung ein heitlicher Maße und Gewichte für daö Gebiet deö norddeutschen Bundes zu bcrathen. Sachsen wird dabei durch den Geh. Neg.- Nalh Prof. vr. Hülße, Director der polytechnischen Schule vertreten. Der Elbsängerbund wird im Monat August in Freiberg ein Gesangfcst abhalten. Eine Frcvelthat ist am 7. Februar früh auf der Leipzig- Dresdner Bahn verübt, zum Glück aber der von dem Verbre cher beabsichtigte Erfolg noch rechtzeitig ermittelt worden: bei Langenberg Himer Niesa bemerkte kurz vor der Zeit, zu wel cher der von Dresden kommende Couricrzug durchzupassiren hat, der Bahnwärter, daß das Glciö aufgerissen und auch noch mehrere Schienen über dasselbe weggelcgt waren. Er hatte eben noch Zeit, das Haltesignal zu geben, welches auch von dem Locomotivführer des heranbrausendcn Zuges so zeitig bemerkt wurde, daß derselbe den Zug vor der gefährlichen Stelle zum Stehen zu bringen vermochte. Ein verdächtiger Mensch, wie man hört ein Schlossergeselle, welcher sich in der Nähe herum- lrieb, wurde, als der That verdächtig, ergriffen und nach Niesa transporiirt. Aus Noßwein, 4. Februar, berichtet die „S. Z.": Heule früh halb g Uhr bei Ankunft des um 7 Uhr in Dresden abgc- lasscncn Pcrsonenzuges stürzte aus einem Coupä deü letzteren eine Frau heraus und berichtete unter Jammern und Wehklagen den Bahnhofsbeamten, daß bald nach Abgang des Zuges von der Station Nossen sich plötzlich die Wagemhürc geöffnet habe und ihr an derselben stehendes drei Jahre alteö Töchterchen, ehe sie zuzugreifen vermocht, hinausgestürzt sei. Sofort bestieg unser Herr Bahnhoföinspecior mit einigen anderen Bahnbcam- icn eine Draisine und eilte auf derselben nach Nossen zurück. Eine für die verzweifelnde Mutter zur Ewigkeit werdende halbe Stunde verstrich, endlich aber erschien er mit dem Kinde wieder und zwar konnte er letzteres, bis auf eine blutige Schramme am Kopfe ganz unverletzt der neuauflcbcndcn und dankbar zum Himmel blickenden Mutier in die Arme legen; eö hatte in der Nähe von Zella, also etwa 1'/, Stunde von hier zurück, weh klagend auf der Bahn gestanden. Nachdem sich in der letzten Zeit in den Ortschaften Stöt teritz, Propsthcida, Thonbcrgstraßenhäuser nnd Ncureudnitz daö Vorkommen der Blatternkrankheit bei Kindern wie bei Erwach senen gehäuft, hat die Mcvicinalbehörde in den königl. Gerichts- ämtcrn Leipzig I. und II. die Bewohner dieser Ortschaften dringend aufgefordcrt, sich und ihre Angehörigen durch Impfung zu schützen nnd da erfahrungsgemäß auch erfolgreiche Impfungen nicht länger als etwa zwölf biö fünfzehn Jahre sichern Schutz verleihen, nicht nur die Impfung der noch ungcimpftcn Kinder, sondern auch die wiederholte Impfung nach Ablauf jenes Zeit raumes anempfohlen. — Die diesjährige Leipziger Ostermesse beginnt am 12. April und endet mit dem 1. Mai. In Ncuschöncfcld war, wie wir mehrfach zu melken halten, wiederholt mit Steinen nach den vorbeipassircnden Eisen bahnzügen geworfen worden; jetzt ist eö dem Gcnsdarmen ge lungen, vier Knaben, welche sich dieses Frevels schuldig gemacht haben, zu ermitteln; sic sind verhaftet und dem Gerichiüamic überliefert worden. (S. Z.) Preußen. Aus Berlin, 5. Febr., berichtet die ,,S Z.": Die Nede des Grafen Bismarck über die Wclfenlegion wurde in Paris, wie bekannt, sehr übel vermerkt. Die preußischen Blätter nehmen davon Akt und sind ihrerseits nicht gut zu spre chen auf den Kaiser Napoleon. Die „N. Z-", welche in einem Militärstaat das einzige Ziel Preußens erblickt, macht die fran zösische Negierung verantwortlich, daß sie der Legion Garnisons recht in französischen Städten einräumt, und baß man den Schaaren des Königs Georg in französischer Sprache ihre An- meldungslistcn ausfcrtigen läßt, ein Zeichen, daß die französi schen Behörden die welfischcn Legionen anerkennen. Oesterreich. Am 3. Februar Abends ist ein von Wien abgegangencr Eilzug zwei Wächterstrecken vor Biechowitz em- gleist. Die drei letzten Personenwagen wurden abgerissen und über den drei Klaftern hohen Damm herabgcstürzt. Vier Schwer- verwundete und viele Leichtverwundete wurden sämmtlich nach Prag gebracht, woselbst Aerzic und Wagen dieselben erwarteten. Die Entgleisung soll durch eine Dammsenkung hcrbcigefübrt worden sein. lieber den Wassereinbruch in Wieliczka schloß Minisie- rialrath v. Nitiingcr einen am 30. Januar in der Wochcnver- sammlung deö österreichischen Ingenieur- und Architektenvercinö gehaltenen Vortrag mit folgenden allgemeinen Bemerkungen über den Stand der Dinge zur Berichtigung der im Publicum trotz wiederholter Aufklärungen noch immer verbreiteten falschen und mitunter abenteuerlichen Ansichten über diesen Gegenstand: Der Grubenbau in Wieliczka ist 130 Klaftern tief und von diesen