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Erscheint außer Sonntags täglich. — BIS früh 9 Uhr eingehende Anzeigen kommen m der nächsten Nummer zur Aufnahme. Börsenblatt für den Beiträge für daS Börsenblatt find an die Redact ion — Anzeigen aber an die Expedition deSselb n zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Gigenthum de- Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler. 74. —Leipzig, Sonnabend den 30. März. — 1872. Wegen des Ostermontags erscheint die nächste Nummer Dienstag den 2. April. Amtlicher Theil. Bericht in Sachen des Börsenblattes und der Bibliothek des Börsenvcreins. Nach Lage der Verhältnisse zu Anfang des Jahres 1870 durften wir hoffen, daß die vom Börsenvorstand beantragte, von der Generalversammlung Ostermessc 1870 genehmigte Erhöhung des Preises für das Börsenblatt von 2 Thlr. 15 Ngr. auf 3 Thlr. 15 Ngr. für die Nichtmitglieder im Stande sein werde, den aus dem Unternehmen des Börsenblattes zu gewinnenden Ertrag auf diejenige Höhe zu bringen, welche für das Budget des Börsenvcreins unbedingt nothwendig ist. Es wird nicht überraschen, wenn wir mittheilen, daß die damals nicht vorauszusehenden, vollständig veränderten Verhältnisse der jüngsten Zeit die Erfüllung jener Hoffnung wesentlich erschüttert haben. Die schon sehr bedeutenden Mehrausgaben sowohl für Papier, Satz und Druck, als für Redaction und Verwaltung, welche die immer mehr anwachsende Bogenzahl zur Folge hatte, haben gegenwärtig durch die bekannte allgemeine Erhöhung der Satz- und Druckpreise die Herstellungskosten des Börsenblattes um so bedeutender vermehrt, als seit dem Jahre 1866 seitens der Druckerei bis dahin keine Preiserhöhung war beansprucht worden. Konnte der Vorstand noch ein im Mai vorigen Jahres an ihn ergangenes Gesuch der Druckerei um Gewährung, höherer Satz- und Druckpreise auf Grund der bestehenden contractlichen Bestimmungen ablehnen, so mußten wir doch, da im November vorigen Jahres fast sämmtliche Buchdruckereicu Deutschlands sich zu bedeutenden Satz- und Druckpreis-Erhöhungen gezwungen sahen, auf ein später erneuertes Gesuch der Teubner'schen Druckerei in die so viel höheren Preise willigen, zumal die Preisforderungcn anderer Leipziger Buchdruckcreien noch höhere waren. Ebenso beanspruchte der Papierfabrikant für das Jahr 1872 eine Erhöhung des bis dahin gezahlten Preises und der Vor stand mußte auch diese Erhöhung unter den gegenwärtigen bekannten Verhältnissen bewilligen. Endlich hatte schon gegen Ende des vorigen Jahres an vielen Tagen die Zahl der Druckbogen einer Nummer des Börsen blattes eine Höhe erreicht, daß deren redactionelle Bewältigung trotz der angestrengtesten Thätigkeit des Redacteurs die Leistungsfähigkeit eines Mannes überstieg und sah sich der Vorstand genöthigt, dem Redacteur einen Hilfsarbeiter zur Seite zu stellen, um die Arbeit bewältigen zu können. Alle diese Umstände wiesen den Vorstand darauf hin, bei Zeiten Fürsorge zu treffen, daß Las abermals gestörte Börsenblatt- Budget geregelt und der geminderte Ertrag des Blattes die normale Höhe erreiche. Der Vorstand bestimmte daher zunächst durch seine Bekanntmachung vom 20. November vor. I. (Börsenbl. 1871, Nr. 274) daß — vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung — vom 1. Januar 1872 an für die Nichtmit glieder des Börsenvereins die Insertion sgebühr für die Zeile von 1 Ngr. auf 1V2 Ngr. erhöht werde. Wir werden die nachträgliche Genehmigung hierzu in der bevorstehenden Generalversammlung beantragen. Seither weist der nun vollständig vorliegende Jahrgang 1871 des Börsenblattes einen Umfang von 566 Druckbogen nach, während der Jahrgang 1870 528'/Z Druckbogen umfaßte und der Jahrgang 1872 ist bis Mitte März s.chon um 31 Druckbogen gegen das Vorjahr gestiegen. Hieraus gewann der Vorstand in seiner letzten Conferenz, in welcher der Gegenstand eingehend ver handelt wurde, die Ueberzeugung, daß die durch die gedachte Erhöhung der Inserate für die Nichtmitglieder von 1 Ngr. auf 1HH Ngr. zu erzielende Mehreinnahmc nicht im Stande ist, die bei dem so bedeutend anwachscnden Umfange des Börsenblattes immer höher sich steigernden Gesammtkosten für dasselbe derart auszugleichen, daß der dem Börsenvercin nothwendige Ertrag gewonnen wird. Wird nun durch die Erhöhung der Inserate für die Nichtmitglieder ein Theil dieser und gerade diejenigen, welche das Börsen blatt zu Inseraten viel benutzten, bestimmt, Mitglieder des Börsenvereines zu werden und geht hierdurch schon die beabsichtigte Mehr einnahme für Inserate verloren, so hat auch die immer mehr anwachsende Bogenzahl der einzelnen Nummern des Börsenblattes den Vor stand genöthigt, für den Redacteur einen ständigen Hilfsarbeiter mit einem Jahresgehalte von 400Thlr. zu engagiren, und es führt schon jetzt eine approximative Aufstellung der Gesammt-Einnahmen und Ausgaben für den laufenden Jahrgang zu dem Resul- Neununddreißigster Jahrgang. 161